JCpa mmount
u-
Der Kineinatograph - Dü 3 _ Idorf
Ansicht der Filmfabrik Wolfen (Kr. Bitterfeld), in der ausschließlich Agfa-Filmmater.al hergestellt wird
Kine-Rohfilm
für Positive und Negative
Gleichmäßige Emulsion
Beste Haltbarkeit
1 Actien-Gesellschaft für Anilinfabrikation
AGFA
BERLIN SO 36
Alleinvertretung für Mitteleuropa und den Osten
Walter Strehle G. m. b. HL. Berlin SW 48
Zenlralverbond der Filmverleiher Deutschlands E. V.
Zweig^ruppe Rheinland u. Westfalen
Sitz Düsseldorf
Die am Donnerstag, dem 27 April d, J. f in Düsseldorf getagte Mit¬
glieder* Versammlung hat beschlossen, mit Wirkung vom 1. Mai 1922
ab folgende Richtpreise als
Mindestpreis-Grundlage
verbandlich für alle Mitglieder festzulegen
/-\
Programme, bestehend aus 2 Schlagern und 1 Lustspiel
Aus Filmen der Jahresklasse 1921/22 mindestens Mk. 900.—
„ „ älterer Erscheinung „ Mk. 700.—
Einzel-Filme. Aus der neucrschemenden Produktion
1922 23 mindestens Mk. 800.—
Filme älterer Erscheinung „ Mk. 500.—
's_ J
Die Teuerungswelle, die sich in ieder Branche bemerkbar macht,
hat die Filmindustrie und besonders das Verleihgewerbe dazu gezwungen,
daß unter den vorgenannten Preisen keine Verträge nach dem 1 Mai 1922
mehr getätigt werden können. Die Mitglieder des Verleiher-Verbandes
sind gebunden, sich strikte an den vorstehenden Beschluß zu halten
und erwarten von der Einsicht der Herren Theaterbesitzer, daß sie der
Notwendigkeit einer derartigen Preisregelung mit Mindestsätzen sich
nicht verschließen werden.
Hochachtungsvoll
Zentralverband der Filmverleiher Deutschlands E. V.
I. A. Viktor Israel. Schriftführer
(po^^l
Unii/ereal-Films
Gutes Geschäft
So. 7W4
l)«r KinemstograpH — Düsseldorf
In der Hauptrolle sämtlicher Bilder:
Prlscilla Dean
linlvmal rilm *liß Co NrwYorh
erschienen bisher
Die Bettlerin von Stambul
Die diebische Elster
riobiet)
Demnächst erscheinen:
Ftufierhalb des Gesetzes
Yvonne Delorme
General-Direktor Oskar Einstein
Berlin SW 48 Düsseldorf Frankfurt a. M.
FnudnchatraS« 224 Worrt»g«r Str.O« 79 Kroopru.x.n.tr.0* 41
Feroapracbcr Fernsprecher 10 933 Ftraipncbtr:
>t»w 6505. Nolleodor f 892 Rftmtr SS92. Htm 110
Telegramm« in allen 1 PlMzso FILMHEIM
Aus unserer Produktion der
Der Kin-'inatograph — Düsseldorf
CAESARFILM G.M.B.H.
BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTR. 238
FERNSPRECHER: NOLLENDORF 442, KURFÜRST 3742 - TELEGRAMM-ADRESSE: CAESARFILM
s
Das
Ereignis der Saison:
MACBETH
REGIE:
HEINZ SCHALL
Erstklassige
Besetzung
Nicht nur das Werk Shakespeares wird hier verfilmt, die Regie Heinz Schalls ist
darauf bedacht, Shakespearischen Atem durch jede Szene wehen zu lassen. Unter
Mitwirkung erster, hingebungsvoll gestaltender künstlerischer Kräfte soll die Tragödie
der Lady Macbeth zu unerhörter Wucht und wundervoll geschlossener Wirkung ge¬
steigert werden. Die Mitwirkung ernsthafter Historiker bürgt für absolute Stilreine.
1
CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238
München frankfurtm Hamburg Düsseldorf Leipzig br eslau
WBKxmaBmB&mBBfäB®
vollendete Werk
amerikanifcher
Regie-Kunfl
Auf den Schneefeldem von Alaska ist dieser Film aufgenommen. Aus der Ein¬
samkeit einer vereisten Natur erwachsen seltsame Begebenheiten voll unerhörter
Spannungen. Die Psyche des Tieres spielt entscheidend in die Psyche der
handelnden Menschen hinein.
Herzog von Aleria
Der Liebling der Frauen
(König Enzio)
Erlebnisse eines Frauen¬
arztes
Die keimende Saat
In einer Frühlingsnacht
Wem nie durch Liebe Leid
geschah
Titeländerunjj Vorbehalten
CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 23«
mit weiterer
hervorragender Besetzung
Regie:
HEINZ SCHALL
Der Name Johannes Rlemann bedeutet
im Film ein Programm und einen Erfolg zugleich
München frankfurtm Hamburg Düsseldorf Leipzig breslal
Dier bis fechs
2)eteb üd®
CuclcinJcrun<j porbchaltcn
CAESARFILM G. M. B. H„ BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238
Jbtuart lfDebbs
(Brobfilrne*
ÜErn|t IQeicher
CErnft Reicher, der
‘Altmeiftcr des cTilms, hat
mit feinen Stuart-CDebbs-
(f>eftalten Typen ron inter¬
nationaler IVdeutuna
gefdiaffcn_-
MÜNCHEN FRANKFURTm HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESLAU
HANS
MIERENDORFF
in seinem Meisterdrama
DerschJummerndeVuJkan
Regie: James Bauer
Vom Aufstieg einer ringenden Künstlerseele aus Not und Enge erzählt dieser buntbewegte
Film. Dem erkämpften Glück droht durch einen Schatten der Vergangenheit jähes Ende.
Zufälle verdichten sich zur schweren Last des Schicksals. Aber innere Herzensreinheit und
die mutige Gläubigkeit einer liebenden Frau eröffnen den Ausblick auf neuen Lebensfrühling.
CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238
Der große Sittenfilm
Sechs Akte
MANUSKRIPT: JANE BESS
REGIE: SIEGFRIED DESSAUER
Dieses ebenso auf psychologische Vertiefung der Charaktere wie auf wuchtige Spannung
gestellte Filmdrama klopft an das mo-sche Tor einer wurmstichigen Gesellschaftsschicht
und leuchtet unerbittlich in das geschickt verhängte Dunkel sozialer Verlogenheit.
MÜNCHEN FRANKFURTm HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESL AU
Unfere AuslandsklaOe
Der Dreizehnte am Tisch
Das große Sensationsdrama in 6 Akten
Die starken Spannungsreize einer bewegten Handlung finden in dem differenzierten Spiel der
Darsteller wirksamsten Ausdruck, so daß dieser Film — im doppelten Sinne mit Recht ein
Sensationsfilm genannt werden darf.
New York Express-Kabel
Sensationelles Abenteuer zweier Zeitungsreporter in 6 Akten
Es ist amerikanisches Tempo in diesem Film. Eine famose Verdichtung der
Spannung, ein atemloser Rhythmus in den logischen Begebenheiten und eine
unvergleichliche Anmut des Humors.
CAESARFILM G. M. B. H„ BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 23«
MÜNCHEN FRANKFURTm-HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESI.Al
u. 794
Der Kinematograph
Düsseldorf.
CAESARFILM G.M.B.H.
Zentrale: Berlin SW 48, Friedrichstraße 238
Fernsprecher: Nollendorf 442, Kurfürst 3742. — Telegramm-Adresse: Caesarfilm
Unsere Zweig-
Niederlassungen :
MÜNCHEN HAMBURG
Sonnenstraße 15 Mömkebergstraße 7
Telephon 32212 (Levantehaus). Tel.: Vulkan 851
DÜSSELDORF FRANKFURT A.M. LEIPZIG
Graf Adolffstr. 37 Gr. Gallusstr. 5 Kaiserpassage) Karlstr. 1 (Karlshofi
Telephon 2256 Telephon: Hansa 2716 Telephon 2931
BRESLAU
Friedrich•Wilhelm-Str. 35
Telephon: Ring 779
Telegramm-Adressen: Caesarfilm
CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238
Erscheint Jeden Sonntet Aelteates Faohbtatt dar Branche Düsseldorf, 7. Mai 1922
Eine Unsitte.
I Die Kammer II des GewerlH*g«*richls Berlin hat in
i'-i Klagesache eines Schauspielers gegen eine Fibri
tationsfirmt eine Entscheidung gefällt, die sowoli fiir
He Pflaasöhauspieler wie für die PsbrQuuiten von grofiet
Hrdeutung ist. Das Gewerbegericht unter Vorsitz des
'■< w erberi« htoi s Rechtsanwalts Schwing und unter Mit
rirkung fler Herren Dr. jttr. Walter Friedmann und
Hermann Weiß als Arbeit gelier und Poschmann und
l-l'l»old als Arlicilnehmerlieisitzer hat den wichtigen
nmdsatz aufgestcllt. «laß der Filmfabrikant bei Fn
ünktlichkeit des Schauspielers berechtigt sei. sofort,
nd zwar ohne Fristfestsetzung vom Vertrage zurück
Mieten und die Honorarzahlung zu verweigern. Der
atliestand wird uns wie folgt mitgeteilt: Der Kläger
atte sich der Beklagten gegenüber für einen be
linuiiten Tag zu einer Filmaufnahme verpflichtet. An
•esein Tage lief jedoch noch eine andere Verpflich
Utg des Klägers ans einem früheren Engagement bei
incr anderen Firma. Trotzdem hat der Kläger beide
ei'pflichtuiigen angenommen, in dem Glaulien. daß
*‘id. Aufnahmen sich vereinigen lassen würden und
daher noch rechtzeitig bei der Beklagten eint reffen
Milde. Der Beklagten jedoch hatte er von der
Kollision lieider Aufnahmen keine Mitteilung ge ich’
er ist dann l*c*i ihr mit Verspätung von einer stunde
cingetroffen und darnufliiii sofort entlassen worden.
Der Schauspieler hat. weil er die Entlassung für mibe
lechtigt hielt. Klage auf Zahlung «lo- vertraglichen
Restgehaltes für die Dattel seines Engagements er
holien. Das Gewerbegricht Int jedoch die Klag«-
mit folgender Begründung abgewiesen: ..!>• Beruftuig
des Klägers auf höhere Gewalt ist unbegründet Nach
Lage der Sache trägt der Kläger die tö-fahr lafür.
daß «•• l>eide Aufnahmen angenommen hat. vor allem
deshalb, weil er die nach Ansicht des Gerichts durchaus
mögliche Entschuldigung oder Benachrichtigung an di«
Beklagte nicht hat gelangen la—■ Bc k Bed -utung.
die di«- Pünktlichkeit der Schauspieler im Filmbetricbe
hat. und dem Schaden, der durch Unpünktlichkeit ein
treten kann, muß die Beklagte für berechtigt gehalten
werden, sofort ohne Fristsetzung vom Vertrage zurück
zutreten, bzw. die Unpünktlichkeit als Arbeitsver¬
weigerung anzusehen. Die Behauptung de- Klägers
daß die Aufnahme von seinem rechtzeitigen Eintreffen
nicht abhängig gewesen sei. daß sic sich sowieso v«>r
zögert habe, könnte allenfalls fin die Beklagt«- ihn*
Der große Erfolg
Dr. Mabuse, der 5pieler
16 , Jahrgang
Regie: FRITZ LANG
No. 7»4
Der Kinematograpb — Düsseldorf
Krupp-Ernemann-Stahlprojektor
„IMPERATOR“
■ l.-r liebele- „Theater-Apparat“, i«*ih in nmlireren Kxfmplamii v«rr>niK-
Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H.
Abteilung;: „Kinobedarf“
K XI n < .lorkongaas« Nr. 10. nnecolrlm-f Grat-Adolf.Str. 2t*
OMI, Fernruf Nr A MtO/21 ^ LUlSSeidOri, Fernruf Nr 2891
Deulig - Film - Gesellschaft m. b. H.
Perlin. Breslau, Ttansig, l.eipr.ig, Frankfurt i M., München
Berechtigung zutn sofortigen Rücktritt hinfällig ei
scheinen lassen, nicht aber ihr*- Berechtigung zur so
fortigeu Entlassung (nach 5 123. Ziffer 3. der Gewerbe
ordnung). Die Beklagte hat auch dann Anspruch auf
unbedingte Pünktlichkeit, wenn ihr durch Unpünkt
lichkeit im Einzclfalle kein Schaden erwachsen würde.
Das Urteil mag für den Darsteller hart »ein. abei
es isl gereeht. Daß ein Darsteller oder eine Darstellerin
möglichst viel Geld verdienen will, dieses Bestreben
teilen sie mit anderen Menschen. Wenn aber Dinge
Vorkommen, wie sie nicht selten sind, daß nämlich
Darsteller gleichzeitig zwei, ja sogar drei Engagements
annehmeu, und daß sie dadurch Aufnahmen gefährden
oder zum mindesten den Fabrikanten unnötige, manch
mal ungeheure Kosten verursachen, dann sind das Zu
stände, die ganz unhaltbar sind. Diese I'nsitte. so
muß man den von vielen Darstellern als Prinzip auf
gestellten Standpunkt, gleichzeitig mehrere Engage
ments anzunehmen, nennen, die Unsitte muß män aus
der Welt schaffen Es ließe sich eine große Anzahl
von eklatanten Fällen aufführen, in denen Schauspieler
durch Doppelengagement großes Unheil angestiftet
haben Man denkt 1 , durch verspätetes Erscheinen eine*
Darstellers am letzten Aufnahmetage eines Films
können die schlußaufnahmen im Atelier nicht meht
gemacht werden Es kann dadurch der Fall eintreten.
daß noch ein neuer Aufnahmetag angesetzt werden
muß. Meist aber ist am nächsten Tage in demselben
Atelier schon eine neue Firma Was dann? Oder aber
durch das verspätete Erscheinen eines Darstellers
müssen einige Szenen von heute auf morgen verlegt
werden, ein anderer Darsteller ist jedoch für den
nächsten Tau schon bei einer anderen Firma engagiert
Es hat sieh allerdings der Gebrauch herausge
bildet, daß der Regisseur bei Darstellern, die er füt
eine bestimmte Rolle unbedingt gebraucht, sich mit
dem Kollegen verständigt Da liegt der Fall natür
lieh ganz anders Da hat der Darsteller schon von
vornherein erklärt, daß er noch bei einer anderen
Firma zu gleicher Zeit beschäftigt ist. und gemeinsam
findet dann Beratung statt, wie man es am besten
einrichtet, den Darsteller bei beiden Firmen zu be
schäftigen ohne daß eine Firma Schaden erleidet
Es ist soviel über die Höhe der heute zu zahlenden
Darstellergagen gesprochen worden. Ein Schauspielei
oder eine Schauspielerin von mittleren Qualitäten be
kommt heut*- schon pro Tag bis 2500 und sogar 3000
Mark Spricht mau mit den Darstellern, so hört man
alle möglichen Gründe füt die Notwendigkeit dei
hohen Gagen Es gibt Darstellet und Darstellerinnen,
di« von 30 Tauen im Monat 20 und mehr Tau-e i>o«ptzt
sind. Das sind natürlich horrende Einnahmen. I
noch wachsen, wenn Reisen unternommen werden
Jenen bekanntlich die Darsteller noch Tagesdiäten
kommen, die sie bei einigermaßen ökonomischer Lei »1
führung u eht einmal ganz gebrauchen l’uabhüng
davon, daß man jedem größtmöglichste Einnahm
gönnt, muß doch gesagt werden, daß die Schauspiel«
gagen beim Film in gar keinem Verhältnis ai>«
sehen von den Leistungen einiger nicht ersetzbar
Größen zu den Einnahmen der anderen Tätigen a
Film stehen. Man denke an die Komparsen, man d<"tl
an die technischen Arl>eiter. man denke auch an <•"!<
großen Teil der mittleren Regisseure, und tnan deul
auch an die Autoren, denen man heute noch m i-
einmal zugestehen will, daß schließlich und ein im
von ihrer Arbeit zu 75 Prozent der Erfolg eines Fili
abhängt Die Darsteller versichern immer wi«-.l<
daß die Garderobe, die sie zum Filmen benötigen. 1
Geld verschlingt. Das ist zweifellos richtig; alter im
darf uns doch nicht weismacheu wollen, daß die ll< * ti
für jeden Film neue Garderobe sich anfertigen Ia~s<
Das ist lächerlich, denn Frack bleibt Frack. G<
schaftsanzug Gesellschaftsanzug und auch all«- ’
anderen Kleidungsstücke sind für jeden Film verw.-i
bar. Handelt es sich um Kostümfilme, dann w*id
die Kostüme geliefert; dasselbe gilt auch bei Film«
die eine besondere Garderobe gebrauchen. Die Di
stellerinnen sagen, besonders die jüngeren, daß sic i
•Jahre nützen müssen, denn wenn ihr Gesicht begi»
die Jugendlichkeit zu verlieren sei es mit dem Film
aus. Darauf ist zu antworten, daß Angehörige amlet
Berufe ja auch nur eine bestimmte Anzahl von .Iah*
arbeiten können. Bei den Schauspielerinnen sollt • «
den Jahren auch die Einsicht kommen, daß
uicht immer jung und schön aussehen kann, um! dt
wenn Jugend und Schönheit zu schwinden l»egiitu
man ja in ein anderes Rollenfach übergehen k»
Allerdings gehört dazu auch schauspielerische Fäh
keit. Daß es mit dieser, besonders bei deu weiblid
Filmdarstellern, recht oft hapert, wissen wir alle .
bleibt leider die Tatsache, daß tnan heute im ^
erst einmal das hübsche Gesicht sehe» will und tu*
auf dieses, auf die äußeren Vorzüge Gewicht leg*-!
auf schauspielerisches Können. Die Begründung J
diese eigentlich recht betrübliche Ansicht wird I
geben, indem man sagt, der Film sei zuerst Bild¬
ließen sich Fälle anführen, tu denen Darstellerin»
die das jugendliche Alter hinter sich haben. ' 1,11 ‘, r
Schönheit ihrer Bewegungen, besonder.» at» 1 ' ‘*u
ihre schauspielerische Potenz beginnende inUert*
Mängel vollkommen vergessen lassen
\ bei wir sind vom eigentlichen Tin. . ' |
Der Kinematogrspb — Döseeidorf
ERYElr WERKE AXLfür Feinmechanik
MÜNCHEN BARTH STR. 8.
CECRÜNOer. 181 2 «,
[oinmeii. Es muß dafür gesorgt werden, daß den Dar
Hellern klargeniacht wird, wie groß ihre Verpflich
«ngen gegenüber den Fabrikanten sind. Wenn sich
lei Fabrikant schon damit abfindet, den Darstellern
»• verhältnismäßig hohe (tagen zu zahlen, so muß
B i' der Darstill'i Pflichtgefühl bis zui
iußorsten Konsequenz zeigen Es ist eigentlich zu '-ei¬
rundem. daß die Fabrikanten bisher nicht in Fällen.
den oben geschilderten, schärfere Maßregeln er
reifen. Sollt.- da nicht wieder die Freude, daß es dem
Mtnkurienteil schlecht geht, das Hauptwort redenl Es
»Sie schade, denn es gibt ein ganz einfaches Mittel,
lie-.-i I nsitte. Aufnahmen zu gefährden, zu begegnen
Nim braucht nur eine schwarze Liste anzulegen und
►ich zu verpflichten, keinen Darsteller und keine Dar
steUerin für die Folge zu engagieren, die rücksichtslos
und nur aus egoistischen Gründen Aufnahmen ge
fährdeu Wer in dem Bestehen einer solchen schwarzen
Liste den Weg für Denunziation erblickt, dem ist es
noch immer nicht aufgegangen, daß der Filmfabrikam
ersten und letzten Endes Geschäftsmann ist. der sich
vor Schaden bewahren muß Zum Glück muß abei
gesagt werden, daß der allergrößte Teil der Filmdar
steiler und Filmdarstellerinnen mit den Ansichten der
jenigeu Kollegen und Kolleginnen, deren Prinzipien aut
den Regisseur und den Fabrikanton wirken, wie da^
rol< Tuch auf den Stier, nicht, konform gehen, und
daß auch dieser Teil das Verhallen, ohne billige Rück
sichtnahme kollidierende Engagements abzuschließen
als das bezeichnen, was es ist. nämlich al« eine Unsitt»
Die Drohen und die Kleinen.
Streiflichter zur jüngsten Entwickelung unserer Filmindustrie
Die Tendenz, die sich in der letzten Zeit bei der
Weiterentwicklung der Struktur unserer Filmindustrie,
^ltend macht, geht unter dem Druck der schwierigen
Wirtschaftlichen Verhältnisse mehr denn je dahin, unter
•Ausschaltung alles Ueberflüssigen so zweckmäßig
Inkni tiv wie möglich zu arbeiten. Ich habe ab
•tthtüch nicht gesagt, so billig wie möglich, denn es
|*l außerordentlich mißlich, bei der Filmproduktion von
oder teuer zu reden, stellt es sich doch immer
JUehr und mehr heraus, daß gerade die teuersten Filme
wofern das darin investierte Kapital richtig angelegt
***) das große Auslandsgeschäft bedeuteten und sich
Bn Peich besser rentierten als kleinere, also ..billigere
Filme. Aber so zweckmäßig und luktati' wie uui
möglich muß jeder arbeiten, der Hersteller von Groß
filmen ebenso, wie der kleinste Fabrikant von ein
aktigen Lustspielen
Nachdenklich muß die Entwicklung der letzten
Wochen stimmen. Auf der einen Seite erlebten wir Neu
gründungeu von kleinen Filmgesellschaften in ganz er
staunlich großer Zahl; immer mehr macht sich unter
unseren bedeutenderen Darstellern und Regisseuren die
Neigung geltend, auf eigene Rechnung Filme herzu
stellen im Rahmen einer selbständigen Gesellschaft
bei der diese Künstler dann zugleich Geschäftsführer
und künstlerische Leitei sinn Das Gegenstück da tu
No. 704
Der Kinematograph — Düsseldorf
Umformern Wechselstrom,
Prompt lieferbar
RHEINISCHE FILM-GES.^
ABT. Kl MOB EDA FtF r
KÖLN DÜSSELDORF
GUOCKENG ASSE 16 GRAF-ADOLF STP 29
DEUUC -FILM- OES. «*
ABT. KIMOBEDARF.
BF.RUN, BRESLAU, DANZIG, LEIPZIG, FRANKFUQTa.il, MÜNCHEN.
ist die Expansion unserer großen Filmkonzerue. Er
innert sei in diesem Zusammenhang nur an das Hei
spiel der Nationalfilni A.-G. auf Gnind des Ergebnisses
der letzten Generalversammlung. In der gleich nach
dieser Generalversammlung abgehaltenen Aufsiohtsrats
Sitzung trat der bisherige Vorsitzende des Aufsicht»
rates zurück, um dem Geschäftsinhaber der National
bank für Deutschland. Herrn Schacht. Platz zu machen.
Nunmehr dürfte es auch den Außenstehenden klar ge
worden sein, daß die Nationalbank jetzt über die ab
solute Majorität der Aktien verfügt, wenn sje diese
Mehrheit auch wahrscheinlich erst mit der Durch
führung der Kapitalserhöhung bekommen hat. He
katintlich l»esitzt die Nationalbank mit der Deutschen
Bank zusammen auch die Majorität der Ufa Aktien,
mithin ist es jetzt soweit, daß die Fusion Ufa
National, die im vorigen .fahre daran scheiterte,
daß der Nationalbank noch ein Posten Aktien an der
Majorität fehlte, heute jederzeit durchgeführt werden
kann, sobald es den Banken gefällt. Selbstverständlich
kann mau zur Stunde noch nichts Positives darüber
sagen, ob und wann die Banken diese Fusion, die nur
noch eine rein#* Formsache ist, durchführen werden,
aber daß diese. Fusion eines Tages kommt, ist ganz
sicher. Erinnert sei hei dieser Gelegenheit nur an
jenes Wort, das Carl Bratz im vergangenen .fahre auf
jener so stürmisch verlaufenen Generalversammlung der
Deckt Bioscop A.-G. sagte: „Der Weg der National
führt über kurz oder lang doch zur Ufa". Dieser selbe
Carl Bratz ist in der vorigen Woche in den Aufsicht»
rat der National-Film gewählt worden, und zwar offen
sichtlich als Vertrauensmann der l’fahaiik, also, wer
Augen hat zu sehen . . . Nebenbei bemerkt, würde
dann dipsei Großkonzern mehr als die Hälfte alles
Aktieuka|utals. das zurzeit in der.Filmbranche arbeite
in sich vereinigen.
Da wir gerade Ihm Carl Bratz sind: es heißt, dai
dieser Pionier unserer Filmindustrie, der vor wenige
Wochen sein eigenes Bureau in der TauentzienstruU
eröfffnete. fieberhaft an dem Zustandekommen eine
großen Gründung arbeitet, man spricht von etwa '<i
Millionen Mark Aktienkapital; Eingeweihte wollen
gar wissen, daß Samuel Rach mann, der in den letztn
Monaten in der Ela eine so wenig glückliche Roll
spielte, an dieser Transaktion nicht unbeteiligt H
Es liegt uns fern, un> diese Version zu eigen mache
zu wollen. Tatsache ist nur. daß Rachmaim Itereit
wieder aus Neuyork zurück ist, sich augenblicklic
noch in Paris aufhält und demnächst in Berlin erwart»
wird. Ueber seine neuen Pläne weiß man mit alle
Bestimmtheit nur das eine, daß er sich auf dem Feld
seiner bisherigen Tätigkeit, in der Era. nicht betätig«
wird. « Es dürfte also immerhin eine bedeutend
Millioneugrütidung fällig selb.
Umfangreiche Transaktionen sind letzthin au«
bei der Ufa vor sich gegangen, einmal ist das AI
kommen mit der Hamilton-Film-Corporation, das »I«
17a sehr lästig sein mußte, auf gütlichem Wege ge¬
löst. Wichtiger aber sind vielleicht noch jene Ver
einharungen. die mit der Uci getrofffen worden sind
auf Grund derer die Ufa unter Beteiligung der l”d
in Deutschland einige Großfilme herstellen wird.
Man sieht, die Expansion der Großen ist im voll«
Gange, und gleichzeitig erleben wir das seltsame Schau
spiel der bewußten Zersplitterung der Kleinen. E-
vergeht jetzt beinahe kein Tag. der nicht die Meldung
brächte von der Gründung einer neuen Filmgesellschaft
nt. b. H. mit einem Grundkapital von zumeist uw
•20U00 Mark, und daß diese kleinen Gründungen >i<!
derartig häufen, ist doch auf alle Fälle ein Zeiehei
dafür, daß sich die Filmfabrikation im Rahmen solch«
kleinen Firmen als lukrativ erwiesen hat. Diese Grün
düngen halten auch in der Tat manches für sich. ’/x
nächst Tallcu da zumeist die Riesengehälter fu'
Direktoren größtenteils fort, weil der Geschäftsfiihre
zumeist auch entweder Geldgeber oder künstlerisch«
Mittelpunkt des Unternehmens als Star oder Regi>>cu
ist. Er hat als solcher zwar das größte Interesa»
möglichst viel zu verdienen, aber er wird doch relatü
billiget arbeiten als bei einem fremden Unternehme*-
um die Herstellungskosten auf ein Mindestmaß zu r»
duzieren. damit seine Gewinnquote dafür um so reich
licher ausfällt. Diese kichern Unternehmen stell«
mithin fraglos die ökonomischste Form der Film
produktionsgemeinschaft dar. zumal hei diesen l'no*'
nehmen die allgemeinen Spesen verhältnismäßig
minimal sind. Zwar steilen sich eigene Einrichtung«*
Ateliers usw. bei täglicher Benutzung billiger, als wo®
mau genötigt ist, dieselben zu mieten, aber erfahnmp
gemäß wird diesre Vorteil in den meisten Fällen dopi 1 »“ 1 '
und dreifach dadurch ausgeglichen, daß diese Eiiiric*
tungen selbst von den größten Konzernen fast nieniar
ununterbrochen völlig ausgenutzt werden können u""
daher vorübergehend unwirtschaftlich sind, weil Löh® 1
und Gehälter auch bei unvollkommener Ausnutzung
gezahlt werden müssen. Ueberhaupt bildet der not
wendige Organisationsapparat der großen Konzerne z«
gleich auch eine schwere Belastung.
Aus all diesen Gründen ist der fortschreitend»
Expansion unserer großen Konzerne ganz von selb*
eine Schranke gezogen. Wenn auch die Großen *»*
weilen fast übermächtig zu werden scheinen, werde»
doch die Kleinen nach wie vor stets eine Zuku®
haben, besonders bei einer so ganz auf das Individuell
gestellten BrancliP. wie sie die Filmindustrie darsteß
F. 0.
Der Kinematograph
Düsseldorf
No. 7»i
werden in l‘ 2 /Aonaten lieferbar Wr
sicherten uns die zuerst tertigwerdcndc
Serie u. empfehlen den Herren Theater
besitzern. schon jetzt zu bestellen da
die Aufträge der Reihe nach erledigt
werden .
Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H.,
Abteilung: Kinobedarf «m:
Köln, Glockengasse 16 «c>* Düsseldorf, Graf-Adolf-Str. 29.
Berliner filmneuheiten
Referat. unseres ständig«-»» Koriespondrnten Fritz Olims kv.
„ür. M a »i um', der Spieler. Hersteller: Leo
Film der Decla-Bioscop A.-G.. Berlin; Verleih: Dccla
Biosc-o ». Berlin; Regi.- Flitz Lang; Manuskript: Tin a
von Harbou; Hauptdarsteller: Koir Klein-Rogge. Aud
Egede Nissen, Gertrud Welker, Alfred Abel, Bernhard
Goetzke. Paul Richter. Forst er-Larrinaga. H. A. von
Schlettr-w, Anita Berber.
Es läßt sich uicht leugnen. bei der 1'raufführuug
nn Ufa-Palast war der Beifall iiin ein Vielfaches stärker
und begeisterter als vor wenigen Wochen Leim „Weib
des Pharao“, und wenn nicht alles täuscht, wird „Dr.
Vfnbnnr“ < 1.» - große Geschäft. Es hat Bich damit wtodei
einmal erwiesen, daß <!er aktuelle Z«-itfilm. jen?r Film.
<ler aus dem Leben unserer Tage mit ihren besonderen
Problemen, Ideen und Auswüchsen entstanden ist. das
Publikum am unmittelbarsten zu packen vermag. Das
ist hier restlos gelungen. Der Untertitel dieses ersten
Teiles „Ein Bild der Zeit" sagt alles. Die Großstadt
der Nachkriegszeit wird hier mit den markanten
strichen eines Könners gezeichnet. Natürlich mit
einigen Unterst reichungen (Uebertreibungen wäre zu
viel gesagt), aber sonst milieuecht t»is zum äußersten,
und dergleichen muß eigentlich immer wirken.
Dieser Dr. Mabttse ist so etwas wie eine Ideal
gestalt unserer Tage. Nicht etwa der mit plumpen
Mitteln arbeitend«- Verbrecherkönig von einst: es ist
kein Zufall, daß er Doktor ist. er hat alle Geisteskraft«-
seiner akademischen Bildung in den Dienst seiner ge
"’altigen Pläne g«‘>lellt. Kr ist ein erstaunlich f«*i»er
Psychologe und weiß die Fehler und Schwächen seiner
Mitmenschen einzigartig für seine Zwecke auszumttzen
Er will nicht etwa nur große Schätze sammeln, ihm
schwebt vielmehr als höchstes Ziel die geistige Herr
-ehaft über die Menschheit vor. „Der Spieler" heißt
»icht nur wörtlich, daß er in Spielklubs zu Hause ist.
die Erklärung für dieses Beiwort gibt vielmehr ein
Zwischentitel, in dem es heißt „er spielt mit Menschen-
Schicksalen und am grausamsten mit sich selbst". Seine
Beziehungen erstrecken sich ungeahnt weit, an der
Börse gibt er el»enso den Ton an. wie an den Stätten
de* verborgenen Nachtlebens. Er hat seine eigene
Münzwerkstatt, allenthalben warten seine ihm blind
Bugs ergebenen Mitarbeiter nur auf seine Befehle
selbst unter dem Deckmantel des Wissenschaftlers,
fcbies Psychoanalytikers wirkt er auf die Massen ein.
«inner hat er etwas Faszinierende«. Bezwingende« an
«ich. das ihm «len Erfolg in die Arme treibt. Sein
raffiniertestes Werkzeug ist die Tänzerin Cara Carozza.
mit deien Hilfe er sich den .'eichen Edgar Hüll gefügig
macht, ohne daß dieser si-vi dessen bewußt wird, ln
dem Staatsanwalt Wenk findet Dr. Mabuse dann s«-liließ
lieh seinen Meister.
Diese Handlung ist mit reichen Mitteln inszeniert
und in eine so gediegene Form gegossen, daß inan
darüber fast vergißt, daß das Ganze im Grunde ge¬
nommen hart an Kitsch gr-nzt: di«* Schöpfer des Films
machen geradezu ein Kunstwerk daraus. Da ist zu
nächst Flitz Laug, dessen Spielleitung'ungemein fein
sinnig ist; man spürt den Regisseur des „Müden Tod"
Er hat es auch hier wieder verstanden, ein fein ab
getöntes Ganzes zu schaffen. Vor allen Dingen war
er recht glfu-klich in der Wahl seiner Mitarbeiter,
die Bauieu von Stahl-L'rach bedeuten einen Höhepunkt
der Filmarchitektur und Varl Holt mann holt«- >i«di
mit seinen photographischen Effekten l*ei den unver¬
gleichlich gut gelungenen Nachtaufnahmen einen
Sonderapplaus.
Di«- Titelrolle kreiert Roir Klein-Rogg«-; er l»e
herrscht nicht nur die Kuns« der Maske virtuos, wie
er in mindestens einem Dutzend Charaktermasken Ix*
wies, auch seine Mimik ist sehr eindrucksvoll. Neben
ihm glänzt in erster Linie Aud Egede Nissen in der
Rolle einer mondänen Tänzerin, die sie mit viel
Rarfinem«*nt zu gestalten wußte, ohne daliei ihrem
ureigenen Typ. «ler seelenvollen Frau, untreu zu werden.
Bedeutend schwächer war dagegen Gertrud Welker:
«ie blieb al« blasierte „anständige Frau“ recht farblos.
Charakteristisch war der dekadente, kokainsüchtige
Sekretär «les Dr. Mabuse. den Förster-Larrinaga gab.
Dem Staatsanwalt v. Wenk lieh Bernhard G.wtzk«-
lebensechte Züge; aus der Menge der übrigen Dar
«teller wäre höchstens noch Anita Berbe»- in einer
Episode zu uennen.
„Kr« watten nt a ch er“ (Di«* Wucherer von
Berlin). Hersteller: .Justitz Film G. in. h. H Regi«*
Emil Justitz: Manuskript: L«*o Heller und F.ntil Justitz
Wie der Untertitel erraten läßt, handelt es sich
hier um einen Kriminalfilm, der leider noch aus der
guten alten Schub* stammt, die wir nun endlich über
winden müssen; denn das Publikum ist jetzt darüber
hinaus. Es ist kein Zufall, daß dieser Film bei st me
Uraufführung im Primus-Palast durch ein paar kräfii*
Pfiff** abgelehut wurde. Heute verlangt das Publikum,
daß die Handlung auf dein Boden der Wirklichkeit
bleibt; romantische Doppelexistenzen, als Geheimtüren
dienende drehbare Oefen und ähnliche Kinkerlitzchen
halten Och überlebt.
Die „kravrattennmcher“ (offenbai die dem Ver
brechcrjargon entlehnte Bezeichnung Tür Wucherer)
itekommen einen jungen, leichtlebigen Baron, der bis
über die Ohren verschuldet ist. völlig in ihre Hand.
Er muß seinen Kamen zur Gründung eines Schwindel
Unternehmens hergeben, die Sache geht schließlich
schief, der Herr Baron wird nach anfänglicher Flucht
verhaftet, desgleichen auch die übrigen Mitglieder
der Verbrecherhande. Er wird zu einer langen Ge
fängnisstrafe verurteilt; ein armes Geschäftsm&del. das
er einmal bei einem Straßenüberfall aus den H&ndec
zweier ttowdies gerettet hat, wartet getreulich auf ihn
und bringt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis
, • wieder Sonnenschein in sein verfehltes Dasein.
Die Hegie von Emil Justitz geht in den Einzel-
5 szenen an: in den paar Massenszenen wirkt sie geradezu
grotesk und liilflo». das is! Kino aus der ir vor zehn
■j Jahren. Erich Kaiser-Titz war in seiner Doppelrolle
gut am Platze, nur hätte man in der Großaufnahme die
.’ angeklebten riesigen Augenbrauen seiner Wucherer
maske nicht so deutlich erkennen dürfen. Emmi Denner
f. Idieb in ihrem Spiel ohne jeden Eindruck; Ida Andorffy
I sieht zum mindesten reizend aus, went* ihr auch vor
[. erst noch die nötige Routine fehlt.
..Das Straßenmädchen vor. Berlin“. Her
1 steiler: Eichberg-Film G. ni. b. H., Berlin; Vertrieb:
, Emelka: Regie: R. Eichberg; Verfasser: Helnmth Ort
mann und Rudolf del Zopp; Hauptdarsteller: Lee Harry.
W. Kaiser-Heyl. Olaf Storni. Max Wogritsch. Syma
Delmar. Aruth Wartan und Gerhard Ritterband.
Der Titel ist durchaus irreführend, dieses Straßen
mädchen — ist keins. Es handelt sich auch nicht etwa
t um einen von Erotik triefenden Sittenfilm, den Inhalt
bildet vielmehr eine in den Einzelheiten nicht eben
- neu anmutedde, etwas süßliche Liebesgeschichte. Eine
jr' Zigarrenarbeiterin träumt von Reichtum und Glück:
C in die Zigarren, die sie arbeitet, rollt sie ab und zu
[ ein Zettelchen ein, auf dem dann zu lesen ist „Bin
jung, schön und brav — aber arm! Wer hat Lust,
mich glücklich zu machen? Die „Blonde" aus der
V Zigarrenfabrik Wulle". Der Aufseher der Fabrik liebt
| sie, aber sie macht sich nichts aus ihm; ihretwegen
wird er zum Dieb und kommt ins Gefängnis. Das
£ kleine Zigarrenmädel ist inzwischen Zeitungsver-
y käuferm („Straßenmädchen“!) geworden. Dabei ver
I verunglückt sie bei einer „edlen" Tat; ein schon älterer
S Maler wird auf sie aufmerksam, nimmt sie zu sich,
adoptiert sie und erzieht sie zur großen Dame. Ein
junger Baron lernt sie kennen und lieben: erst nach
: der Verlobung erfährt er das Geheimnis ihrer Her
, kunft und macht daraufhin seinen Schritt sofort rück
aaugtg. Sie errichtet eiu Kinderheim, ui dem sie Vei
gessen findet; späterhin gelingt es ihr, dem einstigen
Verlobten unter großer eigener Gefahr das Leben zu
retten, nun überwindet er alle Standes verurteile und e>
gibt ein glückliches Paai,
Dieser Eichbergfilm ist höchstens Durchschnitt
und bedeutend schwächer, als die I isherigen Filme
mit Lee Pany. Das liegt in erster Linie an dem er
staunlich schwachen Manuskript, abet auch technisch
ist das Werk durchaus nicht auf der Höhe, die Photo
graphie ist vielfach sehr wenig klar, besonders di»
landschaftlichen prächtigen Motive der letzten beidei
Akte kommen infolge der schlechten Photographi»
fast gar nicht zur Geltung. Lee Parrv ist ebenfalls dies
mal weniger gut als sonst; ihre Hauptstärke sind
kleinere Sensationen, und die gibt es hier erst galt,
zum Schluß. Starken dramatischen Aufgalnm ist si<
ebensowenig gewachsen wie ihr ausschließlich eie
gantet- Partner Olaf Storni. Eine erfreuliche I.eLstuiu
bot lediglich W. Kaiser-Heyl in der Rolle eines Kunst
malers.
„Tausend und eine Macht“. Vertrieb: Ma
tional-Film A. G., Berlin; Regie: M. Tourjansky: Haut»'
darsteller: Natalie Kovanko, Nicolaus Rinisky.
Zunächst ein paar Worte über die Entstehungs¬
geschichte dieses Filmwerkes. Gleieh ungezählte
Tausenden ihrer Landsleute flüchteten eine Reihe nan
haftet- russischer Schauspieler vor den Greueln d-
Sowjetherrschaft nach Frankreich. Dort fanden
Geldgeber, die ihnen namhafte Kapitalien zur Ve
fügung stellten und damit wurde u. a. dieser Film he
gestellt, dessen Außenaufnahmen durchweg an 0
und Stelle im Orient, itn Kauka-us und in der Wüs<<
Sahara attfgenommen wurden.
Die Märchenhandlung gestattete es. den ganz»-»»
Zaul>er des Orients zu entfalten, und das ist denn auch
trefflich gelungen durch die pompöse Pracht eiitf<un-
der Inszenierung und vor allen Dingen durch die Kunst
iles Operateurs, der eine Fülle rein photographisch'-'
Stimmungsbilder schuf, die den ungeteilten Beifall alle'
Fachleute fanden Unterstützt wird diese saubere
mustergültige Photographie noch durch teilweise dur< li
geführte Kolorierung nach einem Verfahren, das bis
her in Deutschland noch nicht gezeigt worden ist
Die Erzählungen, aus denen die Handlung besteht
sind ganz im Märchenstil gehalten, aber nicht in dt* 1
naiven kindlichen Art eines deutschen Märchens, -oj 1
dem voll glühendster Leidenschaften; es ist eben keif
Märchen für Kinder, sondern für Erwachsene. P*'
Sultan von Persien wurde einst von einer Geliebte»
betrogen. Um künftig vor solcher Untreue sicher
sein, ließ er fortan jede Frau nach der ersten Liebe*
nacht mit dem Morgengrauen töten. Da entschloß
sich die älteste Tochter des Veziers, unter Gefahr ihre*
eigenen Lebens den 9ultan umzustimmen
Da» Kinemategraph
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Sie ließ sich dem Sultan als Geliebte zuführen,
erzählte ihm in der ersten Nacht ein langes spannendes
Märchen, das sie mit dem Morgengrauen just im
spannendsten Moment abbrach. Aus Neugier über
den Schluß des Märchens ließ der Sultan sie noch einen
Tag leben. So trieb sie es 1000 Nächte lang; in der
1001. Nacht stand der Sultan soweit unter dem Zautiei
ihrer Kunst, daß er ihretwillen seinen grausamen Be
schluß. jede Frau nach der ersten Nacht töten zu lassen,
••ndgültig aufgah.
Es war vielleicht gerade ein besonders glücklicher
Griff, daß man gerade russische Künstler dieses Film
werk schaffen ließ, denn sie stehen dem Orient in
ihrem Denken und Fühlen näher, Indien seiie Seele
mehr begriffen als wir. Nur so ist es zu erklären,
daß es liier gelungen ist, ein völlig echt wirkendes
typisch orientalisches Werk von seltener Harmonie
/.u schaffen. Die Hnuptdarstellerin Natalie Kovanko
ist wohl eine der schönsten Frauen, die wir ülierhaupt
je im Film zu sehen bekommen haben; zudem hat sie
in ihrer Art bei allem Temperament etwas ausgc
sprechen orientalisch Schwermütiges. Der männlich»
Hauptdarsteller Nicolaus Rimsky verfügt dazu noch
übet eine erstaunliche körperliche Gewandtheit. Ei
legt im Rahmen der Handlung davon Proben ab, d ; e
jedem Sensationsschauspieler zur Ehre gereichen
würden. Ein Itesouderes Lob verdient die Regie
leistung von M. Tourjansky. unaufdringlich weiß ei
allem seinen Willen zu inspirieren, namentlich die
Massenszenen sind Musterbeispiele dafür.
Einer jener Filme, die vielleicht ein Zufallserfolg
sind, aber dieser ist dafür um so stärker.
„Der Fall Standing*'. Hersteller: Delta-Film
G. m. b. II. der Ring-Film A-G.; Vertrieb: Orbis-Film
I 111 Rahmen der Serie „Die Geschichte des grauen
Hauses“ hat Hans Hyan. der Verfasser dieses Kriminal
Schauspiels, einen Fall geschildert, in dem ein an
■dch durchaus nicht verbrecherisch veranlagter streb
■araer junger Mensch aus Verbitterung über erlittenes
Unrecht schließlich zum Mörder wird. Fritz Standing,
«in flotter Student, wird von einem Korpsbruder he
leidigt. Dem studentischen Komment gemäß kommt
es zum Duell. Standing erteilt dabei seinem Gegner die
nötige Abfuhr und muß deshalb auf Festung. Später
bin arbeitet er als einfacher Zeichner in einer großen
Fabrik, in der sein einstiger Duellgegner als Ober
Ingenieur angestellt wird. Die beiden söhnen siel»
äußerlich aus. und Standing faßt sogar zu dem Jugend
gefährten wieder soviel Vertrauen, daß er ihm sein»-
Pläne zeigt, die Ausarbeitung eines neuartigen Motors
fener kopier» die Zeichnung ohne Standings Wissen
gibt sie für die »einigen aus und wird daraufhin Teil
haber in dem großen Werk. Standing wird als unver
^chämter Frechling davon gejagt, als er seine Urheber
'echte geltend machen will 4ns Erbitterung dariibe»
tötet er den Manu, der sein Leben zerstörte dadurch
daß er an dem Flugzeug, in dem jener einen Probeflug
unternimmt, ein paar Schrauben lockert Das Sujet
ist au sich stark und recht geschickt bearbeitet; da'
Ganze ist das. was man einen guten Mittelfilm nennt,
zumal auch die Darstellung mit Johannes Ricinan »
Lantelmc Dürrer, Paul Rehkoof. Wilhelm Diegcltnann
und Frau Hansch durchaus befriedigt.
„Die Sklavin des Banditen Vertrieb:
Damra-Film.
Dieser Amerikaner ist ein typischer Film au> dem
wilden Westen Ein Golds jeher will seine Ausbeute
monatelanger Arbeit zu Geld machen. In der Gold
gräberstadt fällt er einer» Ballhausmädchcii in die
Hände, das ihn um all sein Hat» und
Gut In-trügt. In seiner Erbitterung dar übe»
reißt er die Falsche aus ihrer Hütte heraus und leitet
mit iht in rasendem Galopp in die Wildnis Dort finden
wir ihn spätei- wieder als Führer einer Kolonie von
Menschenhassern, jene Dirne muß ihm iu hündische»
Unterwürfigkeit dienen und erst das zufällige Er
scheinen eines unschuldvollen Mädchens, das um Hilfe
für seine verirrten Augehörigen bittet, läßt wieder edle
Regungen in seinem verhärteten Sinn aufkommen.
Die Handlung ist ganz auf die rührselige Sen
limentalität des amerikanischen Publikums gestellt,
die bei uns nicht imtnei vollen Beifall findet. • In
der männlichen Hauptrolle glänzt der berühmte ameri
kanisclu- Wildwestdarstelle» William S. Hart
„Die Tänzerin des Kaiserlichen Bai
1 e tts“.
Die Decla bringt hier einen offenbar schon eine
ganze Reihe von Jahren alten Amerikaner heran.-,
der im Tauentzieu-Palast seine Uraufführung erlebte
Der Handlung liegt laut Untertitel eine Begebenheit
aus der russischen Revolution von lHOö zugrunde.
Einem russischen Bauernmädchen werden die Ange
hörigen geraubt. Ein Polizeipräfekt läßt nämlich auf
höheren Befehl das betreffende Do»*f von Kosaken
plündern und die Bewohner davonführen Die klein*-
Daria wird zunächst unter dem Eindruck dieses Er¬
eignisses Mitglied der revolutionären Partei. Dort lernt
sie den ersten Tänzer des kaiserlichen Balletts kennen,
der sie üi das Hofballett einreiht. Nach jahrelangem
Aufenthalt in London kommt sie alsdann als gefeiert.
Ballerina nach Petersburg zurück. Niemand weiß,
daß sic das arme Bauernmädchen ist. dessen Ange
hörige einst untei der Knute der Kosaken den Tod
fanden. Der Polizeipräfekt ladet sie zu sich und im
Anschluß an ein Teestündchen gelingt o« ihr. an ihm
ihre Rachegelüste zu befriedigen. — Vieles an diesem
Film mutet heute veraltet an. Gleich«.»hl wird man
auch heute noch die erstklassige Regie anerkennen
Das russische Milieu ist ausgezeichnet getroffen. n»a
bekam 7 . B verwegene Reiterkiin«tstflcke <b" K "•-i
No. 704
Der Kinematograph — Düsseldorf
au sehen, die aller Achtung wert waren. Auch die
Darstellung ist für amerikanische Verhältnisse recht
gut; nur weist du* Manuskript leider einige Längen
auf, die sicL durch entsprechende Scherenarbeit aber
wohl noch beseitigen lassen.
„Z w e i Welte n". Hersteller und Vertrieb: Deulig.
Berlin; Regie: Richard Löwenbein; Bauten: Hans
Sohnle; Manuskript: Lothar Knud Frederik. ln den
Hauptrollen: Sascha Guru. Arnold Rieck. Johanna
Ewald, Ilka Grüning. Heinrich Peer. Hedwig Schröder.
Abseits von dar Richtung der Sensation* , Kri
minal . Detektiv- und Sittenfilme hat Richard Löwen
bein sich hier die Aufgabe gestellt, in liebevoller Klein
arbeit das Leben behäbiger Kleinstädter auszumalcn.
und das ist ihm ganz vortrefflich gelungen, in charakte
ristischen Linien zeichnet er Kleinstadt-Idylle ohne die
leiseste Uebertreibung. Als Kontrast dazu wird etwas
• Künstlerinilieu aus «1er Großstadt gebracht, aber man.
spürt deutlich, daß diese Szenen uicht mit der gleichen
Liebe gestaltet worden sind.
Ein in der Kleinstadt aufgewachseuer junger
Maler lernt die Tochter des Tanzlehrers seines Vater
Städtchens, eine gefeierte Tänzerin, kennen und ver¬
liebt sich bis über beide Ohren in sie. Später trifft
«*r sie in der Großstadt, wo er seinen Studien obliegt,
wieder; sie ist die Geliebte eines Grafen; aber das
weiß er nicht, er sieh^ in ihr nur sein Ideal. Merk¬
würdigerweise faßt auch sie zu dem talentierten, aber
immer noch kleinstädtisch unbeholfenen jungen
Künstler eine herzliche Zuneigung, sie entzweit sich
mit ihrem Geliebten und vereint sich mit jenem.
Aus dieser au sich ganz simplen Handlung hat
L. K. Frederik einen ungemein stimmungsvollen, wenn
auch anspruchslosen Spielfilm geschaffen, au dem
jeder, dem dergleichen liegt, seine F'reude hat. Die
einzelnen Rollen sind sehr glücklich tiesetzt. Sascha
Gura gibt die Tänzerin so mondän und elegant, wie
man es sich nur wünschen kann; Arnold Rieck ist
ein köstlicher Kleinstadt-Tanzlehrer; besonders er
wähnt seien auch die Träger der Hauptrollen in einer
entzückenden Biedermeier Reminiszenz Hedwig
Schröder und Albert Bennefeld. Die Photographie Conrad
Wienicke* ist in Innei! und Außenaufnahmen gleich
klar, und Hans Sohnle schuf dem Milieu recht gut an
gepaßte Bauten.
Unerlaubte Cigenmaditioheilen.
In Berlin lief vor kurzer Zeit ein Film, der nach
I Bi der Uraufführung eine sehr schlechte Presse fand.
| ■ Die Kritiken setzten um so mehr in Erstaunen, als die
I IL Firma, die den Film hergestellt hatte, sonst stets recht
jj jj gute Filme herausbrachte. Man tadelte an dem Film
1 | den sprunghaften Inhalt, und man fand auch sonst
I rf viel Tadelnswertes. Die Lösung des Rätsels kam bald.
: F Die Herstellerfirma wandte sich an die Presse und
II j, teilte ihr mit. daß von der Leitung des l'raufführungs-
theaters der Film in Grund und Bod«o* eigenmächtig
|| L zerschnitten war. Da gerade bei diesem t'raufführungs-
I j theater dieselben Klagen schon öfters vorgekommen
sind, scheint es doch an der Zeit, einmal über die
| Frage zu reden, inwieweit der Theaterbesitzer das Recht
| i; hat, für die Vorstellungen in seinem Theater einen ihm
zur Vorführung überlassenen Film zu zerschneiden:
t Ein Recht dazu hat er überhaupt ni«iht. und in vielen
Verträgen steht ausdrücklich ein Passus, der dem
f Theaterbesitzer jedes Zerschneiden des Films unter-
j sagt. Prinzipiell muß an dem Standpunkt festgehalten
I werden, daß über das Schneiden eines Films einzig
und allem die Fabrikatiousfirma zu bestimmen hat.
Ist einem Kinobesitzer ein Film zu lang, gefallen ihm
hier und da Szenen uicht, Szenen, von denen er der
l'el>erzeugung ist, sie könnten getrost fortbieiben. dann
kann er wohl dem Verleiher gegenüber oder dein Fa
brikanten gegenüber diesbezügliche Wünsche äußern,
selbst aber Schnitte vorzunehmen, dazu muß ihm jede*
Hecht bestritten werden. Kommt der Verleiher seinen
Wünschen, die sicherlich auch oft berechtigte sein
können, nicht nach, oder legt der Fabrikant ein Veto
ein, «lann bleibt es ja dem Theaterbesitzer unbenommen-
von der Aufführung «les bet reffenden Films Abstand
zu nehmen. Selbstverständlich bietet auch «las Ge¬
setz eine Handha>>e. sich vor solchen Eigenmächtig
keiten des Theaterl»esitzers zu schützen. SachbeschAdi
gung liegt unseres Erachtens auf jeden Fall vor, und
zweifellos kann ein Schaden nachgewiesen werdeu
Denn wenn die Kritik allein auf Grund des durch da^<
Schneiden erfolgten Verschandelung zu einer schroffe»
Ablehnung des Films kommt, wäre der Beweis erbrach*
daß eine Schädig-une vorliegf Dieser Beweis ist
IW KinematogrAph — Düsseldorf
cen. lu dem angeführten Falle liat die Hersteller
i »ich hilfesuchend an die Presse gewandt, um
in Exemplar ohne die eigenmächtigen Ausschnitte
Theaterbesitzers vorzuführen. Wir wissen mein
dal! dte Presse der zwei
inmal Ivesprochencn Fi
»rpfliehtet ist, und «lall
se sich endlich einmal
il erführen wollte
Klagen über die
lieselbe Theaterdirektion berechtigt seien. Der Kri
liker hat sich nicht um das zu kümmern, was sieh
hinter der Leinwand abspielt, ihm wird etjvas vor
eführt, über das er sein Urteil abzugel>en hat. Dpi
Kritiker braucht nicht Rücksicht auf die verschie
lensten Momente zu nehmen, die irgendwie dazu Ihm
{•■ tragen haben könnten, den Film seines Wertes zu
'iiIkleiden. Betrachtet man die Angelegenheit von der
rein künstlerischen Seite, und geht man die Reihe
iller Faktoren durch, die am Film mitgearbeitet haben.
••• scheiuen die Verfasser der Manuskripte bei solchen
Vorkommnissen die am meisten davon Betroffenen zu
»'in. Man steht heute noch immerauf dem Standpunkt,
laß man einen Film nicht als Gesamtkunstwerk be
Ir.iehtet. und besonders das grolic Publikum beurteilt
nnen Film nach den Geschehnissen, nach dem Inhalt.
Selbstverständlich ist das Manuskript di.* Grund agc
!<*' Ganzen, auch des Erfolges, es ist der Grundstein,
luf dem das Gebäude des Films errichtet wird. Ist
lieses Fundament nicht fest, dann muH ja das Gebäude
P inken, wenn nicht gar Zusammenstürzen. Aber l>ei
per kritischen Betrachtung soll alles gleichzeitig mit
ii den Kreis des Beschauen» gezogen werden, nicht
[in Faktor losgelöst von dem andern. Wobei, das sei
Wlmials ausdrücklich betont, ausgegangen werden
iiuli von dem Grundstock des Ganzen, von dem Manu
Ikiipt. Wenn nun aber dieser Grundstock durch die
•ltwere Risse erhält, dann ist es nicht möglich, den
u zu halten, dann stürzt -er zusammen und die
liechte Kritik muß kommen. Wenn es gar keiner
‘kussion weiter bedarf, daß der Theaterbesitzer das
eht des eigenmächtigen Aussehnittemachens nicht
i. kann man andererseits immerhin die Ansicht v ?r-
ten, daß Gründe vorliegen können. Ausschnitte vor
lehmen. Solche Gründe sind z. B. die übermäßige
nge des Gesamtfilms, die die Dauer eines Programms
ersteigt, sind vielleicht auch idierflüssige Passagen
i anderes mehr. Bei beiderseitigem guten Willen
ird sich stets eine Einigung erzielen lassen. Unmög
h aber ist der Zustand, wie ihn jenes Theater in
nen Betrieb einzuführen für erlaubt hält, daß nämlich
r Theaterbesitzer mit der Kopie machen darf, was
to beliebt. Dagegen muß im Interesse nicht de>
izdnen Fabrikanten, sondern im Interesse der Ge
AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK
- CASSEL -
GENES AL VERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN;
KÖLNER PHOTO- UND KINO-ZENTRALE. KÖLN A. Rh.
NEUMARKT 32-3«
samtindustrie protestiert werden Und dann noch et
was: wer hat dein Manu oder der Frau, die solche
eigenmächtige Schneiderei vornehmen, das Zeugnis
ausgestellt, daß sie üi geistiger Beziehung die Fähig
keiten haben, solche gewiß sehr diffizile Arbeit vor
nehmen zu können? Dazu sollte nur der Regisseur
und der vielleicht auch nur in Gemeinschaft mit dem
Autor l>erufen und befähigt sein. Man hört öfter Klagen,
daß man sieh das Gebaren jener Kinodircktion gefallen
lassen müsse, denn es gab«* keine Uraufführungstlieater
in Berlin. Das war einmal. Heute besitzt Berlin eine
Anzahl neu errichteter Lichtspielhäuser, und neue sind
noch im Entstehen, so daß kaum ein Mangel an großen
Uraufführungstheatern vorhanden isL Es bleibt dabei
nur zu wünschen, daß die Firmen sich nicht scheuen,
ihre Uraufführungen in diesen neuen Theatern statt
finden zu lassen. Daun wird das Publikum schon den
Weg dahin finden.
fleue oerfilmte Romane.
Die Fiimliteratui die eine Zeitlang üppig, wie
'&• nach dem Regen, emporschoß, ist in letzter Zeit
«der wesentlich zurüekgegangen. Die Einkleidung
6 Filmstoffen in Romanform hat doch wohl nicht
* Interesse erweckt, das man erwartet hatte: zum
°lien Teil auch deshalb, weil die Form meist eine
togelhafte war. Anders steht es mit den Romanen
utlich guter Autoren, die den Stoff tu einer Film
JJdlung lieferten und stets auf interessiertes Publikum
"’Wn können.
luter diesen Neuerscheinungen der letzten er
wähnen wir einige die verfilmt wurden, und die ihre
Uraufführung twreits erlebten oder in Kürze erleben
werden.
„Dr. Mnl> use, der Spieler" Roman von N T o»
liert Jacques. Verlag Ullstein, Berlin SW öS. (Siehe
die heutige Besprechung unter „Berliner Filmneu
heiten“!).
Der Roman, der mit großem Erfolg in der „Berlin* 1
Illnstrirten" zum Abdruck gelangte und auch bei seiner
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kürzlich stattgehabten Uraufführung einen starken
Sensationserfolg zu verzeichnen hatte, gibt ein .mit
Meisterhand gezeichnetes Bild unserer Nachkriegszeit
und ihrer Auswüchse, die alle Laster zur Entfaltung
brachten. Die charakteristischste Figur ist die des
Dr. Mabuse. eines Spielers nicht nur in gewöhnlichem
Sinne, der auch dt-s Hasardspiel des Lebens mit Vir
tuosität meistert und auch vor Verbrechen nicht zu
rückschreckt. Ihr gegenüber steht der nüchterne
Pflichtmensch üi der Gestalt des Staatsanwalts Wenck.
dem es nach erbittertem Kampfe gelingt, den gefiihr
liehen Gegner zur Strecke zu bringen. Um diese beiden
herum gruppiert sich das Heer der von der Strömung
der Zeit aus der Bahn Geworfenen. Spieler und Ver
brecher, Kokainisten. Tänzerinnen, l'eberkultivierte
und Arrivierte, Spiritisten und Hypnotiseure zu einem
grandiosen, abschreckenden Gemälde. Die glänzende
Milieuschilderung trägt dazu bei. den außerordentlich
fesselnd geschriebenen Roman zu einem Dokument
der Zeit zu machen.
..Der Todesreigen" Erlebnisse aus dem Ruß
land von heute, von Maxim Chrumow. Uebersetzung
aus dem Russischen von Artur Schmidt-Alken. Gott
heiners Verlag. Berlin-Schöneberg. (Vergl. unsere Be¬
sprechung in Nr. 791!).
Ueber die Zustände in Sowjet Rußland ist schon
sehr viel geschrieben worden, ohne daß sich für den
Uneingeweihten ein klares Bild der Vorgänge während
und nach der Revolution ergibt. Hier schreibt ein
russischer Flüchtling aus eigener Anschauung, in un
geschminkten Worten, ohne Anspruch auf literarische
Wertung zu machen, die Geschichte dreier Freunde.
die sich auf dem Hintergrund dei russischen Re¬
volutionszeit abspielt Man merkt, daß keine geübt*
Hand die Feder führte; die Erzählung setzt Stnii
neben Stein, es fehlt die rechte Bindung und doch
fesselt der Roman durch die schlichte Schilderung d**
Verhältnisse, die gerade in ihrer ungefärbten kun's'
losen Wahrhaftigkeit ein erschütterndes Bild der Zu
stände unter der Sowjetherrschaft gibt. Die Korruption
und Mißwirtschaft bei den Rotgardisten erscheint in
greller Beleuchtung trotz der Objektivität, deren sich
der Autor befleißigt. Wie er in der Vorrede bemerk
sind alle üi dem Buch beschriebenen Ereignisse sowi
die handelnden Personen der Wirklichkeit entnommen
Demgemäß wirken auch die Schilderungen fast wi<-
persönliche Aufzeichnungen.
Der nach dem Buch unter Assistenz russisch* i
Künstler hergestellte Film, der bei seiner Uraufführune
einen starken Erfolg zu verzeichnen hatte, holt g<-
schickt die wirksamsten Momente aus der Erzählum;
heraus und wird manchen Zuschauer veranlassen, sich
näher aus dein Buch zu informieren.
..Das Liebesnest" Roman von Edward Stil
gebauer. Verlag: Richard Bong. Berlin.
Der bereits im 39. bis 40. Tausend vorliegend?
Roman ist vielleicht nicht ganz das. was man hintet
dem Titel erwartet, obgleich das erotische Moment
eine starke Rolle spielt. Es ist aber nicht Triebfeder
sondern nur ein Rädchen in den. Räderwerk, das de«
tragischen Gang der Ereignisse auslöst. Ein kleiner
Buchhalter aus guter, aber verarmter Professoren
famille wird von der Tochter seines Chefs, einer
schönen, temperamentvoller Jüdin, zum Gatten er
wählt. In ihrem prächtigen Landsitz, den die Leut?
das Liebesnest nennen, macht sie ihn ganz »um Sklave;
ihrer aufgewühlten Sinne, bis er nach wenigen Monate«
zu der entsetzlichen Kenntnis erwacht, daß sie ihn nicht
au» Liebe geheiratet hat. sondern daß sie einen leiji
timen Vater für ihr Kind brauchte, das sie im Rau-ch
einer schwachen Stunde von einem anderen empfins.
Von nun an wandelt sich seine Liebe in Abscheu; et
sieht aber aus Liebe zu seiner Familie, die auf sein?
Unterstützung angewiesen ist. von einer Scheidumr d'
Das Kind wird geboren und in neu entflammter Sin»
lichkeit versucht die junge Frau sich ihrem Gatte»
wieder zu nähern. Er stößt sie mit Abscheu von sich
Als sie sich trotzdem schamlos anbietet, läßt er sich
dazu hinreißen, 'sie zu mißhandeln. Diese Tat wird von
der Frau und seiner eigener, nur auf ihren Vorteil
dachten Mutter dazu ausgeniitzt. ihn für geisteskrank
erklären zu lassen. Tn einem Gartenhaus des Parke?
verbringt er. streng bewacht, seine Jahre, verzweifelt
gegen 9 ein Schicksal ankfimpfend. während sein?
Gattin, um sich zu rächen, unter seinen Augen einen
schamlosen Liebeshandel mit seinem eigenen Bruder
treibt. Diese ständige seelische Zermürbung f dir'
schließlich dazu, daß er einen unbewachten Monte®
benützt, um seinen Wächtern zu entkommen und ««in*
Frau zu ermorden.
Die anfänglich etwas breit dahinfließende Handlunf
ist geschickt zu dramatischen Höhepunkten gesteigert-
die einzelnen Personell sind mit liebevoller Sorg»
ireschildert. Interessant ist vor allem die p?.V?J
logische Begründung der Tat, die mit zwingender t
walt aus den Geschehnissen herauswächst.
Von Hans Brennert bearbeitet erscheint der Rot“*;
demnächst als Groüfilm der „Aafa“. Althoff-Am®*
Film A.-G., unter der künstlerischen Oberleitung '
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ntriha im Film.
Vor der Ausreise seiner Filme.x|s;dition hielt dei
'•«kannte Afrikaforscher und Leiter der Uebersee-Film
A.G., Hans Schomburgk, in Berlin im Wittels
'»ach-Theater einen ebenso eingehenden wie inter
'•ssanten Vortrag zu seinem Filmwerk „Afrika im
Film“, in dem Bilder aus dem Sudan, aus Togo, Liberia
und dem Innern Afrikas zu einem sehr interessanten
Reise- und Jagdfilm zusammengestellt sind.
Schomburgk bedauerte zunächst, daß unsere deut
-dien Theaterbesitzer dem Tagd und Reisefilm so
-keptisch gegenüberstehen, und vielfach glauben, sie
'••rtrieben damit ihr Publikum. Er trat mi* diesem
mit stürmischem Beifall auftrenommenen Werk denn
auch in überzeugender Weise den Beweis für da-
'•egenteil an. Die Bilder aus dem afrikanischen
\ “geriehen waren in der Tat ungewöhnlich interessant
und der fein pointierte Begleitvortrag trug das seinige
dazu bei. das Publikum glänzend zu unterhalten.
Es ist gewissermaßen auch einer der bei uls so
"■•liebten „Sittenfilme“, nur eben ein afrikanischer
Man hat Gelegenheit, die Neger in ihrem Tun und
Treiben zu beobachten. Namentlich die verschiedenen
National tanze wirkten ungemein possierlich und er
'■•‘gten laute Heiterkeit. Aber auch die .Tagdszenen
td sehr sehenswert: man erlebt eine Straußenjasrd.
das Eiufangen eines Zwergflußpferdes. sieht ein heilige-
Krokodil seinen Rachen auf-perren (Großaufnahme)
und was dergleichen kurzweilige Dinge mehr sind
Wer mehr für die rein ethnographische Seite diese-
Filmwerkes Interesse hat. kommt auch auf .--eine Rech
nung. Außer Schilderung der Sitten und Gebräuche
findet er auch instruktive Aufnahmen von der afri
konischen Textil- und Eisenindustrie. Das mag ein
wenig übertrieben klingen, aber an Hand dieser Auf
nahmen kann inan sich davon überzeugen, daß es in
der Tat dergleichen dort bei den Eingeborenen gibi
Die Baumwolle wird auf primitiven Webstühlen in
einer augenscheinlich blühe iden Hausindustrie vei
arbeitet und dann in den Handel gebracht. Noch viel
primitiver als diese Webstühle sahen die afrikanischen
Hochöfen aus; aber Hochöfen waren es, große Lehm
Öfen, die von oben kunstgerecht beschickt werden und
mit deren Hilf“ man nach dreitägiger Prozedur ein
über einen halben Zentner schweres Stück Roheisen
gewinnt. Wenn ich schließlich noch berichte, daß es
sogar schon eine afrikanische Lösung des Valuta
Problems gibt (1000 Kaurimuscheln gleich einer Gold
mark), so wird man mir zugeben, daß dieser afri
kanische Sittenfilm wirklich so sehenswert ist. wie
**in deutscher, vielleicht sogar noch ein wenig mehr
O
Frankfurter Preise- und Intereiienten-Dorfükrungen.
Originalbe-richt unsrer ständigen Korrespondenten
Der 1. Mai brachte der Bürgerschaft Frankfurts
'teil üblichen sozialistischen Feier tagsrummel mit viel
Alkoholkonsum und noch mehr schönen Reden und
<fer Filmindustrie im besonderen eine lange Woche
Presse- und Interessentenvorführungen. Der Beginn
der neuen Verleihsaison hat imponierend begonnen.
Die Frankfurter Filiale der Phoebus-Film A.-G.
zeigte in einer Sondervorführung einen beachtlichen
■»nerikanischen Spielfilm von vorzüglichen Qualitäten,
der den englischen Titel „Forbidden fruits" trägt, und
w °hl wörtlich ins Deutsche mit
„Die verbotene Frucht“
^ersetzt werden soll
Der Titel ist im abstrakten Sinne zu bewerten
Die nicht gerade aufregende und neue Handlung ist
streng logisch; die Regie formt die Arbeit zu einem
Kunstwerk, das sich den besten bisher gezeigten ameri
kanischen Gesellschaftsfilmen würdig anschließt. —
Anläßlich einer Abendgesellschaft in der Neuyorkei
Hochfinanz sagt im letzten Augenblick eine Dame ab
Um die gefährliche „Dreizehn“ zu vermeiden, kommt
die Gastgeberin auf die Idee, ihre Schneiderin, die ge
rade das Haus verlassen will, an die Stelle des aus
gefallenen Gastes zu ersetzen, und da erstens di«-
Schneiderin eine bildhübsche Person ist, und wie
der Film ad oculus beweist — Kleider Leute macl.e?
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entwickelt sich all «las. was kommen muß. Ein junger
Hast verliebt sich in die Meisterin der Nadel. Der
Hatte (Modell proletischer Schurke) ras' zuerst vor
Eifersucht, beschließt aber später die Sache in kupple
rischer Weise auszunützen. Diebstahl. Gemeinheit
und sinnliche Brutalität wechseln mit prachtvoll
psychologisch erklärten und bildhaf* wiedergegebenen
Seeionkämpfen der jungen Frau ab und das Ende ist
die in amerikanischen Filmen herkömmliche versöhn
liehe Moral. Der schurkische Gatte wird von einem
Diebstahlskompliz mi erschossen und der Weg der
beiden Liebenden ist frei.
Was den Film weit über den Durchschnitt erhebt,
ist nicht nur die wundervoll und geradezu raffiniert
gesteigerte Spannung, die auf Konto des Textdichter-
zu setzen ist. sondern die bis in die kleinsten Detail-
kunstvolle und sichere Regie. Daß die Darsteller bild
hübsche Menschen sind und mit Routine und Ge
schmück spielen, vertieft den nachhaltigen Eindruck,
den der Beschauer mit nach Hause nimmt. Bauten und
vor allem Photographie sind über jedes Loh erhaheu.
..Die Jungfrau von Orleans",
ein Monumentalwerk, das die gleiche Firma am fol
genden Tage in den Hohcnzollern-Lichtspielen vor einem
geladenen Publikum vorführte, ist eines jener ameri
kanischen Prachtwerke, wo die Regie mit einem
Massenaufgebot von Statisten imponieren will, und
wenn in der Begrüßungsrede ausgeführt wurde, daß
der Film den besten deutschen Erzeugnissen eben
bürtig ist, so wollen wir sachlich zugeben, daß diese
Behauptung kaum übertreibt. Was den Film von ähn
liehen deutschen Prunkwerken, z. B. ..Anna Boleyn
unterscheidet, ist der Umstand, daß er weniger Wer
auf psychologische Vertiefung legt, sondern mehr v,
filmte Welt geschieh te sein will, allerdings in höchst
potenzierter Form. Das Manuskript lehnt sich dalc*
weniger au die freie Schillersche Bearbeitung an. -.<n
dern verfolgt in großen Zügen die geschichtliche!
Phasen jener interessanten Epoche. Die beiden er-teu
vielleicht ein wenig zu ausführlichen Akte (hi<
könnte, da der Film für deutsche Verhältnisse «
lang ist. ruhig und ohne Schaden anzurichten, ge
schnitten werden) zeigen Joanne d’Are in ihrem elter
liehen Milieu in Domretuy. Die göttliche Eingebung
Frankreichs Retterin zu sein, wird in teils realistischen
teils visionären Bildern vorzüglich wiedergogelten. K
folgen die Szenen am Hofe des Königs Karl und «In
Vertreibung der Engländer aus Orleans. Die letzt »m
K apitel bringen die höfischen und geistigen Iutriguen
die mit einer Anklage vor Gericht und einer Verur
teilung als Hexe enden. Ein in seine" Wirkung unge
heiter starker letzter Akt zeigt die Verbrennung .1"
haiinas in Rouen.
Das Hesamtprädikat. «las der Film unter allen Lut
-tändelt verdient, kann in den wenigen Worten zu
sammengefaßt werden: prachtvoll, imponierend, >-r
greiffend. Von einer unerhörten Wucht sind die Bilder
die in einer kaum zu übertreffenden Realistik die l'.r
stürmung von Orleans wiedergehen. Eine derartig oclitt
Massenwirkung ist, das kann offen zugegeben werden
in einem deutschen Filme noch nicht erzielt worden
Aeußerst wirkungsvoll: eine Krönungsszene und, wh
schot: oben bemerkt, die Schlußszene mit der Hii
richtung. Die Typen der einzelnen Rollen sind . n'
der gleichen Gewissenhaftigkeit ausgewählt, die li
Arbeit von Anbeginn bis Ende auszeichnet. Vm
allem Geraldine Farrar in der Titelrolle; sic sielt
nicht nur bildhübsch aus. sondern ist auch darstelleri-d
voll auf der Höhe. Die Photographie zeigt die Klar
heit und Plastik fast allar importierten amerikanische
Filme; die Kostüme und Bauten sind stilecht bis
die kleinsten Details. Zusammenfassend: ein ameri
kanisches Produkt, das man zur Bereicherung «h-
deutschen Theaterprograinms aufrichtig begrüßt und
nach der Wirkung zu urteilen, die der Film hei mein
oder weniger verwöhntem Publikum auslöste (Fach
leute). ein glänzendes Geschäft
Den beiden Vorführungen voran gingen zwei Fan'
Lustspiele, eigentlich Grotesken
..Fatty als Koch“ und ..Fatty in Wildwest".
Neben Chaplin und Harald Lloyd dürfte der dick« «
Fatty bald ein Liebling des Publikums sein. In l* j
kannt amerikanischer Weise, technisch meisterhaft ,
durchgeführt, bringen die Zweiakter Situation-'
kotnik über Situationskomik und der Zuschauer komm'
trotz des blühenden Unsinns, der auf der Leinwand '
abrollt (oder gerade deshalb), nicht aus dem Lacher j
heraus: Interessant an den Filmen ist. die glücklich« J
Verbindung von zwerchfellerschütterndem Humor un<!
artistischen Sensationen. Diese wirklich guten AH reite
sind geeignet, dem üblichen seichten und humorlose j
Beiprogramm-Lustspiel den Haraus zu machen und er
füllen dadurch neben ihrem Zweck, zu unterhalten- j
eine filmwirtschaftliche Mission, die nicht hoch gewM
eingeschätzt werden kann. Wenn die neue Produkt! 0 "
der übrigen Verleilifirraen, die in den kommende« »
Tagen zu Wort oder besser gesagt zu Bild komm« 11 :
wird, ähnliche ..Sterne“ aufweist, dann kann der t,
leihsaison 1922'23 ein günstiges Horoskop gesteift <j
werden. Guido Halle
_ o _ ig zu bewahren. stellt Iwi don sich dauernd
erhöhenden l’reisen des Rohmaterials und deren Bearbeitung für
■'Ile Kreise eine effektive Notwendigkeit dar. Infolgedessen ist für
'las neue Geschäftsjahr eine Vergröberung des Betriebes vorgesehen.
I>ie Gesellschaft ist bisher gut beschäftigt, so daß, falls nicht unvor
iietgesehene Ereignisse eintreten. nnt einem günstigen Resultat zu
rechnen ist.
der mit historischer freue das Geben des populären Feldlierm in
Isickenden, gewaltigen Bildern wiedergelnut wird. Unter den „lite
rarischen Filmen“ fällt Hauffs prachtvolle Rahmenerzählung „Das
Wirtshaus im Spessart“ auf. Maupesaants Komau „Bel-Ami“ er
scheint im Film unter dem Titel „Der Frauenkönig' „Liebe, Tor
und Teufel", ein modom-psychologischer Film von Erich .Staude
wird dieser literarischen Klasse beigefügt.
Die Promo-Film-A.-G. hat von ihrem unter der Regie
von Josef Stein mit Sylvester Schaffer, Walter Doerry und Lalii
Diminici in den Hauptrollen hergestellten Filmdroma „Die Dame
ui Grau“, Alischlüsse nnch folgenden Staaten getätigt: Tscheche
“lowakei, Ungarn. Holland. Türkei, Spanien, Mittelamerika und Japan.
— Kinomarkt G. m. b. H. Die Aufnahmen des großen Spiel
fibns „Schwere Tage" sind beendet. Manuskript und Regie: Gerhard
Lamprecht, Bauten: Otto Moldcnhauer. Aufnahmen: Ivar Petersen.
Hauptdarsteller: Grete Dierck», Frida Richard. Eduard Kothauaer.
Karl Hannemann, Heinrich Schroth.
Jacob Karol-Film G. m. b. H. Uwe Jens Krafft ist zurzeit
aut Pn»il Rosenhayn und B. E. l.ütlige mit der Airfassung zweier
Manuskripte für die nächsten beiden großen Filtne „Der Tiger des
Zirkus Farini" und „Die letzte Sensationsnummer des Zirkus Farini"
beschäftigt. Die Hauptrolle spielt Helena Makowska. Die Aufnahmen
< “ os er Filme beginnen Mitte Mai.
Daulig-Woche. Neue und besonders interessante Auf
'“dunen von der Genua Konferenz bringt die Deulig-Woche (Nr. 17)
Der Vertrieb der diesjährigen Max Landu-Film - Pro
duktion wurde von der Orbis übernommen. Isinda wird unter der
Regie von Hans von Wolzogen in sechs Großfilmeu spielen. Außer
dein stehen im Programm noch ein großes Conrad Dreher
Lustspiel sowie die Kultur bzw. Sittenbilder ..Die sterbende Stadt'
von Holgor Madsen und „Das Spielzeug der Dime“, nicht zu vor
gesseu die bekannten lustigen Plast rickfiluu-. Die Gesamt Organisation
der einzelnen Betriebe (Fabrikation, Verkauf, Verleih und Aus
landsabteihing) untersteht der zielbewußten Leitung des Direktors
Leo Meyer.
— - Die llngo-Film-Ges. hat das Manuskript des Berliner
Romans „Die Mausefalle" von E. Weißenborn • Danker. zur Vor
filmung erworben. Das Buch schildert mit stark realistischen Mitteln
die Tragödie eines Mädchens aus dem Volke. I ler Verfasser zeichne
in seinem Roman ein treffliches Bild unserer heutigen Zeit mit ihrer
materiellen D'lsmsauffassung. Ueber die Besetzung wird demnach'
Näheres liekanntgegeben werden.
Ima-Film. Die ersten vier Lustspiele der Produktion 1
sind fertiggestellt und in den nächsten Tagen vorführungdsovo
Hauptrolle: Fritz Schulz Regie: Jane Beß Photograjäuc Will
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Der KinematogTaph
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Richard Oswald-Film-A-G. Ki.-hard Oswald hat nuumehi
nut den I I.n.-nau fnanini-n tu seinem diesjährigen MillionoufiUi.
..I. uore 7 .i 1 » Borgia • begonnen. Di® Titelrolle spielt bekanntlich
Liane Haid, du- tragenden inäunlicheu Hauptrollen sind mit Paul
W.«geiler, Conrad Veidt. Heinrich < ieorg... Edgar Lirho. Granacli
und dein kleinen Tilmr Lubinski lm«W, einem bekannten jugond
liehen Dnrvteller. den sich Oswald extrn aus Italien verschrieben hat.
auch Kiite Wnldek (die (lattin Riclnirtl Oswalds) wird wieder in
••innr Episodenrolle mit wirken. Die Bauten stammen von Robert
Neppach. wir hatten Gelegenheit. tuis dttreli den Augenschein von
der außerordentlichen I ätlii genheit der Ausstattung dieses Films
Die Dea-Fi m-Gesellschaft i Albert l’otnmer, luit unter
der l^titiing von .Iohatu.es tSuter in Italien mit den Außenaufnahmen
zu einen» Film, der nach dom Roman ..Die Kusine aus Amerika 4
von Cnrt Aram ls«arl»uti>t ist. Iiegniincii
Briesetnann Bauten: K W Kmlin. Technische L.-itum; Hanns
Xaundorff.
Die Koop-Film-Co. m. b. H. erwarb das sechsaktige Drama
..Der Liebesroman des Grafen von Cbaldi 44 von Max Jungk und
•lulius Ir-giU fitr iliro Rienuinn-IToduktiou. Die Aufnahmen ls-
ginnen unter der Regie von Heins Sehn! 1 im Anfang Mai
„Das Geheimnis der Herzogin“, der erste Film einer deutsch
schwedischen Fabrikat ii.nxgeiiu.in-x-hiifl. wird jetzt als erster Film
der Ländlich! A. G. unter der Regie des bekannten schwedischeu
MÜmn Klaus Ubndtl gedreht In den Hauptrollen sind i„-
schüft igt : Stella ArlHinina. Agda Nielsaon. Niels Aster. Thetidor
Bertels. Arnold Korff
Die Ressel Orla-Kilmfubrikattou hat unter der Regte von
l-oo Lasko mit den Aufnahmen zu einem nach dem Roman von Kurl
Hans Strobl liearbeiteten Fi Int werk. ..Die vier Rh«n d‘*x Mmthins
Merenus* 4 - Iiegonnen.
Die Hella Moja-l Im A. •G. hat den von Georg Hirsclifeld
erfaßten Roman ..Das schöne Mädel" zur Verfilmung erworhen
Mit den Aufnahmen zu dem Film, dessen Hauptrolle in den Händen
von Hella Moja liegt soll io Kürze Itegonnon werden.
Die Lucifer-Ftlm-Co. hat in.t den Aufnahmen zu ihrem
nach dein Romtn ..Der schwarze Siem" benrls.iteten Filmwork
l»«gonnen Regie: .lamns Bauer. Hauptrolle: Haus Mierendorff
Die Moa-Film-Gesellschatt ninuitt zurzeit den Film „Wenn
Mannet richten 44 auf. Manuskript und Keg...: Harr Williams. Bauten :
A. Hilialdi. Photographie: Hold. Hauptrollen Else Borna. Alpltons
Fryland. Dtdd\ Termann
Berg- und Sportfilm-Ges. m b. H., Freiburg. Henr> Bender.
Josefin.. Dora. I>r. B. Villinger. Hilde Marttff. Lelita Korff. Kurt
Rothe. Maml Morgan. Marianne Stanior. spielen unter der Regie
vou Holger-Madseu und Dr. Arnold Frauck in dem soehsnktigen
8chn»»esch»xhhists|.iel ..Pömperlvs Kampf mit dem Schneeschuh“
die Hauptrollen. Photographie: 1 ünther Krampf mul Sep|i All
geier. Architekt : Winkler-Taunenberg.
Wilh. Feindt. Noch in. Rahmen der Smnmerpruduktton 192-
wtrd der Filmverlag Wilhelm Feindt einen sechsteiligen Großfilm
harausbringen. der die Legende von Christus und Maria von Magdol»
m filmischer Bearbeitung behandelt. Der Film führt den Titc 1
„Christus und Maria von Magdala 44 . Hauptdarstellerin ist Henna
Leonidoff vom Vera-Füm in Mailand
Arthur Ziehm, .I w General-Repräsentant der Guldwyit Distri
buttng Corporation. Xeuvork, für Kontinental-Kuro|wi. ist vor kurzem
von einer zweimonatigen Orientreise zurüokgekohrt Mit dem Ab¬
schluß der Orient vertrug.- ist die Goldwyn Produktion für alle I sinder
der Knie. uuUer Rußland, fest verkauft
lt. Das Filmhaus Sag« erwarb den Hegewald-Fi Im ..Du- Karten
legerni 4 . der unter der R.-gie von Bruno Eichgrün mit Bella Polin,
in der Hat.pt- und Titelrolle, kürzlich vollendet wurde.
Fridericus Rex in Neutralien. Der groß«. Cscrcpyfilm ..Frt-
denens Rex“, der io Deutschland einen beispiellosen Erfolg zu vor
aeicluiun hatte, wird jetzt -*'it einigen Tagen auch in zwei der be¬
deutendsten neutralen Staaten, in Holland und in Schweden, gespielt.
Die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft hat einen großen
Film über «Ion Friedensvertrng von Versailles in Vorbereitung, der
«uxmittelliar vor seiner Vollendung steht. Er wird in fünf Teilen,
in Bild- und Trickzeichnung. che |s>litischen militärischen, wirl
schaftlichen und finanziellen Birkungen dos Kriedenavort reges ob
jektiv zur Darstellung bringen.
Erna Thiele, die aus zahlreichen früheren Filmen bekannte
Fitmschauspielerin. ist, nach mehrjähriger Abwesenheit auf einer
Farm in Mexiko, nach Berlin zurückgekelirt und beabsichtigt. ihre
Fihntäagkeit wieder aufzunehraen.
„Von fünf bis sieben“, ein Lustspiel m drei Aufzügen von
Hans Brennert, wurde von Itirektor (’harlä für das Neue Theater
am Zoo zur Aufführung in der nächsten Spielzeit angenommen.
Don Abschluß vermittelte der Bühnenvortrieb Atttorenhaus. Berlin
W 66. Wilhelmstraße 32
Robert Neppach wurde ais Atixstattungsdirektoi- für den
Richard Oswald-FilinKonsern verpflichtet Seine erste Aufgabe
ist der Millionenfilm ..Lucrezia Borgia
Die Eddie Polo-Serie IMS wurde von der Firma Bruck
mann & Co.. Berlin und deren Filialen für Deutschland käuflich er
worben. Die Besteigung der Zugspitze, des höchsten deutscher
Berges, erscheint demnächst im Hohinen interessanter Filmaufnahme!
I»ei der Merkur Film-Verleih G. in. I.. H
Die Caesar-Film G. m. b. H. zeigt im Inner...eu'.eil die-
Nummer ihr Fahrikations- und Verleihpmgramm der Produktion
I >22/23 an. das wir der Beachtung unseres I/eserkreis..s empfahlen
Chemnitz. Paulus-Filmverleih Pani Kndesfelder .V Co., hat tli-
..Jupiter- F i I in - t;. m. b. H., Glauchau käuflich er w ür b en
und werden tlie noch bestehenden Filinnbschlüsae von obiger Firm
ausgeführt. Durch den Ankauf der beiden Vorleihgeachafto ...Modern-
Film-Ges.. Clu-miiitz. und Jupiter-G. in. b. H.. Glauchau" verfüg'
nunmehr Paulus-Film-Verleih über eine größere Anzahl Filme von
einer Gesuintmeterzahl von ca. HO Otto. Die Firma kann den Wün
sehen der Thcuterbesitzor dadurch weitestgehend entgegwnkoinmcn
Die neue Filinliste wird demnächst jedem Thenterbesitzer zitgcsiiii.l'
Diteldort
I*i den I* e c I a - L i c li l s p i e I «i n läuft zur Zeit der erste T--'
des l'oo-Films der Deola-Bioscup „D r. M a b u s e . d e r 8 p i e I e r
den unser Berliner Referent heute ausführlich bespricht. Es ...
sehr zu begrüben, daß die Düsseldorfer den Film so Im Id nach .1- .
Berliner Premiere sehen können, denn die Spannung ist maßl--
gestiegt.u in diesen Tag«.. jeder mit einem von liegcistert.ii
Berliner Kritiken gewürzten Frühstück .egann. Die Spannung
war vorher schon beträchtlich. Der große Leserkreis der Berliner
niustrirton hatte sielt Woche für Woche mit Eifer auf die Fort
Setzungen gestürzt, und wer das versäumt hatte, holte es alshalil
durch Kauf des in _ Buch form erschienenen Romans nach. Cn<l
mancher „findige" Kopf fand, „daß die Hache ja direkt fiir'n Film
gemacht“ sei. Oft sind aber Werke, die dom Leser „einfach fürs
Film“ geschrieben scheinen, gar nicht so einfach zu verfilmen («leim
das heißt: eine Prosa, die wie ein guter Film lebendig abrollt, in
einen solchen umwerten). Dazu gehört der Roman „Dr. Mahusc
der Spieler 44 von Norbert Jacques, eben weil er nicht nur ..gemach'
ist und nicht nur das äußerliche, veräußerlichte Geschehen in «l" r
modernen Nachkriegsgeeellschaft erzählt, sondern Versohlung"'"
psychologische Zusammenhänge aufdeckt und den Menschen grrn<l"
durch seine verschiedenen Masken tnaskonlos zeigt. Die Verfilm.!'“ 2
ist gelungen. Tltea von Harbou, deren Name durch feine Schrift' 4 "
lange guten Käang hat. liesitzt die manchen l'elKirsetzorit-.nen eig<.
frauliche Fähigkeit des Sich-einfühlen-Könnens in dieWerke anderer-
die sie mit sicherem Blick für da« Wesenhafte des Films ins Filmisch"
übert rügt. Auf dieser Grundlage arbeitet Fritz Lang als ingeniöser
D’iter des Spiels. Für die T.vpisierung der verschiedenen modern""
Menschen fand er vortreffliche Gestalten. Und vortrefflich«'
stalter. Da ist Klein-Rogge. dessen saugender Blick an die perso"
liehe Macht Dr. Mabusex. des Spielers mit Menschen und Schi«**« 1 ""
No. 7#4
Der Kinematograpb
Düsseldorf
Hogo Coroly, Ingenieur
Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion
Ä Köln, Agrlppastr 19 ÜTBST
Ständig«« großes Lager in —
Kin-llMiiralei ml ZnbeMr
Maschinen, Lampen, Transfor¬
matoren. Widerstände, Kohlen.
Soweit scheint sie nichts Anstößiges m den von dir zensierten Filmen
gefunden zu haben Vor zwei Wochen jodoclt verbot sie die Auf
tührung de» neuen Hart sehen Hildes „Travelin’ on“ mit der Be
gründung. daß es eine Verspottung der christlichen Religion dar
stelle, weil in demselben oin Prediger gchat.g werde. Auch gegen
den Gebrauch der in Amerika alltäglichen Kräften «drücke „damn"
und ..hell" in einigen der Zwischentitel erhebt sie Protest. Was in
l*usadena Anstoß erregt, würde vielleicht in Neuyork unbeanstandet
durchgehen, .ledeofalls beweist auch dieser Fall zur Evidenz, daß
die Einrichtung von örtlichen Zensurstellen nur Verwirrung in die
an sich schon genugsam konfusen Gebiete der Filmzensur hineint regt.
Außerdem gilt für Amerika die gerade in dt m Arbuckle-Fall wieder
einmal erwi e s e n e Eigen just i* uer Kinoiiesuchor, die ein tatsächlich
unmoralisches Bild von selbst verdammt — dazu braucht es keinen
Spezia Izensor.
Generaldirektor, Bundespostmeister a. D. Hays. Die eigentliche
Formierung der Motion Picture Producers and Distributors of
America Inc. unter der Oberleitung des früheren Bundes-General
postmeisters Will Hays erfolgte in Nruyork gelegentlich der Wahl
iles Direktoriums. Hays selbst ist Präsident; die Direktoren sind
K. W. Hammens. Adolph Zukor. William Fox. Frank Godsol, Marcus
Loew, (’. Selznik. Carl Läinmle, John M. Quinn und Joseph
M. Bchenck.
Prinzipiell-Didaktisches gelegentlich des Emelka-„Falles“.
Ein großer Teil der kinamategruphischen Faciipresse hat sich
in unterschiedlichen Artikt In mit den Fragen befaßt die aus den
Vorfällen in der und um dit Emelka resuitierteu. Ueber den begreif
liehen Rahmen der sachlichen Erörterungen, wie sie für die Gesamt
Industrie von Belang sind, .tinaus kam es zu Presseduellen, in denen
offensichtlich die immer problematische Gelegenheit, persönliche
Gegnerschaften auszutragen und Private» in zugespitzter Form in
dio Diskussion hineinzu beziehen, weidlich ausgemünzt wurde. In
bewußtem Gegensatz zu solch nach unserem und vieler maßgeblicher
Dafürhalter unfruchtbarem Ausspielen von kleinen und großen
Atouts privater Natur, haben wir in unserer fest umriseenen Auf¬
fassung von den Aufgaben der Fachpresse stets die von uns ein
gehaltene Linie verfolgt, die von der freundschaftlichen oder feind
liehen Gesichtspunkten orientierten Behandlung von persönlichem
P tlerede über Personen und Dinge, die die großen und wahren In¬
teressen der Filmindustrie nicht tangieren, unbedingt absieht.
In dem Wortstreit um dio Ktnelka konnten wir uns nuu dem
j Eindruck nicht vsrschließen, daß in der Behandlung der Situation
der Emelka, die zuerst \-on der Deutschen Lichtspiel-Zeitung zum
Gegenstand von PresseauaeinandersetZungen gemacht wurde, in
i den spateren Kommentaren und Glossen anderer Blätter die an sich
. die Gesamtindustrio interessierende Angelegenheit eine begriffliche
Trennung von Sache und Personen vorgenomroen worden ist, die
■ uns, besonders was die Kritik an Robert Reinort I«trifft, übers
Ziel zu schießen scheint.
| In diesem Falle sprechen wir dem in Rede stehenden Robert
I Keinen das Recht, sich gegen die Angriffe, die er bei der Behandlung
I seiner Person als unterlaufen anselten muß. zu verwahren, zu und
I erteilen ihm zur persönlichen Verteidigung — in der uns als richtig
S («scheinenden gedrängten Form — hiermit das Wort:
„Seit dem Jahre 1915 stehe ich in der Filmindustrie, ln diesem
1 sechs Jahren war ich künstlerischer Leiter der Bioscop. wurde Grün-
S der und später alleiniger Inhaber der Monumental-Film-Werke,
i, ging die Fusion mit der M. I.. K. ein, die zur Gründung des Emelka
§ Konzerns führte und liewerkstolligte schließlich meinen und den
I Austritt meiner Firma aus dem Konzern. Neben diesen gescltät¬
lichen Transaktionen und Gründungeu habe ich als Filmregisseur
und Filmautor — beginnend mit „Homunculus" — 34 große Film
dramen hergestellt. Dazu verfaßte ich die Bithnonkoinüdie „Die
rätselhafte Frau“, die erfolgreich über sämtliche deutschen Theater
ging. An den ..Sterbendeu Völkern“, dm aus zwei bzw. drei selb
ständigen großen Teilen von jo sielien Akten Iteetehen, arlsiite ich
genau elf Monate Das Manuskript ..Sterbende Völker entstand
in den ersten Monaten 1021, die Aufnahmen liegannen Ende Mai.
»" Berlin. Kino-Sc hieß äport G. in. |,. H. Unter
dieser Firma wurde dieser Tage nut einem Grundkapital von ino 000
Mk. eine neue Gesellschaft gegründet, deren Zweck der Vertrieb
roti Kinoschirßstärulen und allen Zubehörteilen ist. Geschäftsführer
ist Kaufmann Karl Bergmann zu Berlin-Wilmersdorf
Ber'in. Gründung der Hein». IT 11» t e . n - F i I in
A.-G. Dio bisherige Heinz Ullstein-l-'ilm-G. nt. b. ll„ die liokannt
lieh soeben ihren ersten Spielfilm „Die Dante und ihr Friseur“ fertig
gestellt hat. wird demnächst unter Aulreclitcrhaltung ihrer engon
Beziehungen znm Richard Oswald-Konzern ui eine Aktiongesoll-
schaft mit voraussichtlich ilroi Millionen Mark Grundkapital um
gewandelt werden. Im Gegensatz zur Richard Oswald Fi Im - A. - G.
wird dieses Tochtemnternehmen Spielfilme in etwas kleinerem
Format hersteilen.
Berlin. I'ilmmmclnnnu „K a p i d “ . Gesellschaft
mit beschränkter Haftung. Gegenstand des Unter
nehmans: Die Konstruktion. Herstellung und d- r Vertrieb von Film
boarbeitungsmaschinen sowie aller verwandter Hilfsmascl inen und
Apparate. Die Gesellschaft soll auch liefugt sein, »ich an Geschäften
ähnlicher Art zu beteiligen. Patente ähnlicher Art zu erwarben und
zu \-erwerten. Stammkapital; 120 000 Mk. Goschäftsfülirer:
Fabrikant Eugen Schlesinger zu Berlin. Dio Gesellschaft ist eine
Gesellschaft mit Iwschränkter Haftung. Der Gesellschaft «vertrag
ist nnt 17. Februar 1922 abgeschlossen. Die Dauer der G Seilschaft
ist bis zum 31. Dnzember 1924 festgesetzt. Wird der Vertrag-von
keiner der Parteien V* Jahr vor seinem Ablauf gekündigt, so \er
lungert er sich stillschweigend auf ein Jahr und so fort. Als Einlage
auf das Stammkapital werden in dio Gesellschaft eingehracht a) vom
Gesellschafter Schlesinger die von ihm bisher geleisteten Vorarbeiten
die von ihm getätigten Verträge sowie dio von ihm zürn Patent unter
Sch. 63 398 VI/57C angunieldeto Erfindung, liotreffend ..Verfahren
zum automatischen Einstollen der Lichter liei Kopionnaschineti
Der Wert dieser Sacheinlage wird mit 12 000 Mk. auf dio Stamm
oin läge ungerechnet; b' vom Gesellschafter Zorn folgende von ihm
zu den Patenten 1. Z. 12 762 VI 57b. 2. Z. 12 800. 3. Z. 12 801, 4. Z
12 802 VI 57c angemoldotcii Erfindungen zum festgesetzten Worte
von 36 0IM) Mk. in Anrechnung auf die S'ammoiitlage.
Berlin. Deutsche U u r r « x Aktiengesellschaft
Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Kr
Zeugnissen und Maschinen der Filmbranche, insbesondere Fortbildung
und Ausarbeitung des „Correx“ genannten kinotechnisehen Vor
fahren«, ferner Einrichtung. Bau und Erwerb von Kinotheatern
sowie Verwertung und Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Ge
schäften. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an anderen Unter
nehmtingen. die gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen, in jeder zu
lässigen Form zu lieteiligen. Grundkapital; 3 5(M) 000 Mk. Aktion
gestiljschaft. Der GosoHBchnftsvertrag ist am 23. Januar 1922 fest
gestellt. Nach ihm wird die Gesellschaft vertreten gemomschaftlicli
von zwei Mitgliedern des Vorstands oder von einem Mitglied de»
Vorstands in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Zum Vorstsnd-
mitglied ist ernannt: I. Hans Popetka, Olieringenieur in Budapest
2. Siegfried Löwenthal, Kaufmann in Berlin.
Berlin. „Promo“ Film -Aktiengesellschaft. Ge
ntäß dem schon durchgeführten Beschluß vom 7. Januar 1922 ist da-
Grundkapital um 5 000 000 Mk. erhöh* und ls<tragt jetzt 12 000 < MMI
Mk. Durch Besehluß des Aiifsichtsrats vom 4. April 1922 sind die
|| 4 (Grundkapital) und 27 ((Gewinnverteilung) der Satzung geändert-
Kaufmann Wohlgemuth ist nich mehr Vorstandsmitglied. Auf die
Grundkapitalserhöhuug werden unter Ausschluß des gesetzliche»
Bezugsrechts der Aktionäre 5000 Inhaberaktien über je 1000 Mb-
zum Kurse von 115% nusgejgolieii, die vom 1. April 1922 gewinn
anteilsberechtigt sind. Sie sind den alten Aktionären in der Weis"
anzubieten, daß auf je zwei alte Aktien im Nennwerte von je 1000 Mk-
eine junge Aktie im Nennwerte von je 1000 Mk. zu einem vom Aul
sichtsrate fostzuset zonden Kurse erworben werden kann. Das Grund
kapital zerfallt in 12 000 Inhaberaktien über je 1000 Mk.
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Berlin. M urkowits . Gesellschaft mit be
• chrinkter Haftung. Gegenstand ties Unternehmens
ist die Fortführung des bisher von dem Gesellschafter Markowitz
in Haus«» Berlin. Potsdamer Streik« 31a. lietriehenen Kinos. Stamm
kapital 20 000 Mk. Geschäftsführer: Architekt Willy Springer zu
Koriin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit l»'sehränkt«*r
Haftung. Der Ges»>llsch'iftsvertrnp ist am 3. April 1922 abgeschlossen.
Der Geschäftsführer Willv Springer ist von den Beschränkungen des
f 181 BGB. befreit
Berlin. .Der Fach film Ingenieur Jhuu *
I) i p 1.1 n g. Brandt. G e s o I I s c h a f t m. b e s c h r ä n k ter
Haftung. Gegenstand des l ntemehmens: Die Herstellung
md der Vertrieb technischer, wissenschaftlicher und ähnlicher
Filme und Lichtbilder sowie die Herstellung und der Vertrieb aller
niersu erforderlichen Hilfsmittel und der Abschluß aller damit
mittelbar und unmittelbar zusainmt-'diängenden < Geschäfte. Die
'.«Seilschaft ist liel'ugt. sich in jeder reohtlich zulässigen Form an
tideren Unternehmungen zti beteilig««! sowie Zweigniederlassungen
im In- u. Auslande zu errichten. Des Stammkapital beträgt 100 0OO
Mark. Geschäftsführer: Ingenieur Rudolph Thun zu Berlin-Rei
Michendorf, Diplomingenieur Theodor Brandt zu Berlin-Wilmersdorf.
Die Gesellschaft ist eine G«*»ellschaft mit beschränkter Haftung.
Der Gewllsehaftsvertrag ist am 23. März 1922 abgeschlossen. Die
■ lesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vor
traten. Sind mehrere Geschäftsführer liestellt. so erfolgt die Ver
’retung durch zwei Geschäftsführer oder durch eineu Geschäftsführer
n t rtimeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen
gemeinschaftlich, jedoch kann einzelnen von mehreren Geschäfts
•lilirern Allein vertreteiigsls-fugnis üben ragen werdet». I >a Geschäfts
1 :1 ir»«r Tlum und Brei.ilt -m«l jeder einzeK «t» n« uiig-b. na-lit igt.
Breslau. 11 itn I eh * apie le R o he 1 1 .1 a e a eh k
st erloschen.
Buer i. W. B W Fil m Redu
Mit beschränkter Haftung. Gegenstand dos Unter
U'hmens iBt die Herstellung, der V««rtriel> und di«> Vcrleihui g von
Filmen eigner und fremder Herstellung sowie die Vornahme aller
damit zusammenhäiigeiiilen Geschäfte. D«is Stammkapital betnigt
000 Mk. Geschäftsführer sind die Ehefrau Karl Rednos zu Buer
I W. und Adolf Götze zu Westerholt. Bei mehreren Geschäfts-
Shrern wird die Gesellschaft von zwei Geschäftsführern mler einem
'■••schäftsfühter und einem Prokuristen vertreten
Leipzig. Ein neues F I I m v■ .« i I •• i It u n t « r n e b n« o n
n Leipzig. Xeugogrimdet worden ist :n Isiipzig <l«»r ..Rcf«»rin
rilm-Vorleih". Murionstr. 23.
Leipzig. Die Firma Franz. Holz hausen l r.. Leipzig
Pfaffendnrfer Straße (Kinomaterial, KiiiemtUograplien. Filmverleih
*»'.) ist unter dem I. April wieder erloschen.
Leipzig. Aus der Firma D u x - F i I m Jacob & Fisch« r. in
aipzig. »slued laut handelsgerichtlicher Eintragung vom 19. 4. 1922
Herr O. W. Jacob als Gesellschafter aus.
Leipzig. Johanne - X i t z s c h «> v. G Der Aufsichtsrat
^schloß, lioi reichlichen Abschreibungen die Verteilung von 12",,
^videiide pro rate teniporis für das abgelaufene. SMonatc umfassende
ri«te Geschäftsjahr vorzusclilagen. In der am 211. Mai statttindenden
s'nörnivor-uimrnlung wird gleichzeitig die Erhöhung «l«*s Kapitals
“ii 1,25 auf 3 Milk Mk. \-org«»sclilagi«ii werden.
Ludwigshafen a. Rh. M o nopol F i I m V e r t r i ob
II r d t . Gesellschaft mit beschränkter H a f
n n g. Hauptniederlassung in München. Die Vertretungsls'fugnis
k Geschäftsführers H«>inricli Hirdt, Ltidwigshafen a. Rh., ist he
München. Filmt Bayerisches Fi Im werk A. ■ G.
ha von Fabrikant Wiedemann geleitete auß**rordent!iche General
*r*ammlung am 2.5. April, in dor I 104 IKK) Mk. mit 1104 Stimmen
"■ft roten waren, beschloß zunächst die Verlängerung dos in^ der
'•iieralvcrsamtniung vom 14. Septeinbe- 1921 beschlossenen Frist
*«ies der Kapitals«'rliöbung auf 4 Mill. bis 1. Juni 1922 und sodann
weitere Erhöhung des Grundkapitals um bis 2 Mül. Mk . und
■*"1' dadurch, daß bis zu 2000 Stück Inhaberaktien von je 1000 Mk.
“äer Ausschluß dos g«-s<«tzlicheii Beztigsrecht««s der Aktionäre aus
^S»«i>on «erden und an den Erträgnissen des laufenden Geschäfts
“lircs t«>Inchmen Die Bestimmung der näheren Modalitäten der
"‘"gäbe wird dem Aufsichtsrat überlassen. jed«H«h dürfen die Aktien
lr ‘ alte Aktionäre nicht unter 120. im übrigen nicht unter 130°,,
‘^»•gelten werden. Auf Anfrage «>ines Aktionärs i'tlier die large der
^Seilschaft wurde seitens der Verwaltung auf die ordentliche General
r «rsammlu!ig verwiesen, die spätestens Ende Mai stattfinden soll.
:, ‘‘l außerdem erklärt, daß innerhalb der nächsten drei Wochen
'S» weitere außerorileut liehe GeneraIversanunluug einboriifen werden
um von einer Transaktion Kenntnis zu geben, die wohl erwogen
h ‘- Es handle sich um eüie in erheblichem Maße erfolgende Be-
JjJjging der Drowa an der Kilma. Zum Schluß wurde eine voll
'«ndig neu ,. Satzungsänderung genehmigt und die Xeuwahl des
“Isichtsrats bis zur ordentlichen Generalversammlung vertagt.
Z>ett£scfui
^ g uv r^gsc/tan
Mä.Tieften
19 2 2
: Die Deulichc bcscrlxKtuiu
Manchen 1911
1922, vomi.ttags II l'hr. vor dem t ««rieh». Potsdamer Straß«. |K.
/.immer 10/11. anlieraumt.
Stuttgart. „Fulag“ Film und Licht spie
Aktiengesellschaft: In «ior < •enoralwrsainmlung vom
1S Februar 1922 ist die Erhöhung d«*s Grundkapitals um 9 0OO um.
Mark sowie «lie Abänderung des § 14 d?s Gesellschaftsvertrugs nu« I.
Maßguls« der eir«gereicht«n notariellen i'neundo ls«sclüossen worden
Die Krhöhiing isi ls«züg!ich 5 000 000 M«c. erfolgt. (Die Ausguls.
«ler Vktieu der teile eise «lurcligefülirton Kupitalerhüliung von 5 00000(1
Mark geschieht wie folgt: 2 000 00t! Mk. zum Betrag von 110‘\
I ml,Mion Mk. (Vorzugsaktien mit zehnfacliera Stimmrecht) zun
Retrng von elsm falls 110% ulld_2 immi ».Ol Mk zunüBotrag von 135°,
Marc Rolands Lieder zu dem Film „Friderieus Rex“.
\\ ähren«! ilierrapublikaniscli dressierte Mobmasseu in don Vm
«>rten Berlins Filmbilderstürmer werden, läuft in fast jedem Km««
«ler inneren St«idt dieser zweiteilige Film.. Von seinem geschieht
liehen Wert wollen wir absohen. Eine Firma, die s«» unklug wäre,
im Film reine Historie bieten zu wollen, würde «lein Pulbikum und
sich keinen Gefallen tun. Ueberhaupt soll hier ju nur «lie Re«ie v «;
der Musik sein. Während die Kapellmeister in den großen Licht
spielthoatem sich gar nicht orst damit abgebon. durch Sp««tia|
Zusammenstellungen ähnliche Wirkungen herwrzurufen, wie di*i>
allein schon die Aushängebilder in «len Vororten bewirk««-,, tun sie
das Bost«, was in diesem Falle angezeigt ist Denn nicht nur in
Berlin, auch im Reiche gibt es Leute, denen die d«>ch von ihnen selbst
miterlobt« unti mitgenossene Vergangenheit des Deutschen Iteichas
honte ein rotes Tuch bodeutot. Erklingt wo in einem Unterhaltung*
lokal, erklingt in einem Kino irgend ei.-ie vaterländische Melodie,
dann empört sich «»fort ihr neugebackener republikanischer Geist
Daher halten s,ch die Kinokaiielbnefeter <«ls«n mit Kocht an die -«til¬
ge maße und den tleist des Films ausächöpfend« Musik von Mar«
Roland, anstatt daß sie unfruchtbar», ja gefährlich werdende Au
grabungen in ihrem Archiv vornehmen. Innerhalb dimsor Musik
gibt es einige Nummern, die man noch spielen wird, wenn der Film
selbst bereits wieder in den Schränken der Verleiher schlummern
wird. Die „Flötenserenado". dann das „Menuett ", «ior ..Parade
marsch der langen Kerls' wirkt bei den outsprechenden Szenen in»
Film vortrefflich. Allein schon dor Umstand, daß diese Ivomjs«sitionen
so gar oii-ht im Rhythmus der Zeit, in jenem zerrissenen, synkopierten
und zum Uels«rdruß alig«>leierteti Exotenrh.vthmus gehalten sind,
bedingt ihren Dauerwert. Und es wäre wahrlich traurig um «len G<
schmack de« deutschen Volkes bestellt, wenn «lies«« teils zarten, teils
kraftvollen, immer aber melodisch vollwertigen Stück«' nicht il« n
Anklang gefunden hätten, dt'ti sie verdienen. So halten nun auch die
Kapellmeister und «iie Pianisten dor Unterhaltungslokale Gelegen
heit, mit Stücken Erfolg oinzuheunseii. die dem Publikum sclein
aus den Lichtspielhäusern bekannt sind
Das große Potpourri für Klavier wiederum ermöglicht es den
Pianisten auch in den kleineren Kinotheatem, den Film mit einer
Musik nusztigeetnlten, die sinngemäß, stilgemaß und überdies mi»li
noch melodisch ist Wenn dieser hier Ijeschrittone Weg, die Film
musik nicht als durchlaufendes Ganzes zu behandeln, weiterlun in
Spandau. Ueber «las Vermögen dor Kasino-Lichtspiele
’• m - b. H. ist am 11. April 1922 das Konkursverfahren eröffnet
kJ"“***- Der Kaufmann Alfred < leis««ler in Spandau, Bchonwnlder
19. wird zum Konkursverwalter ernannt. Erste Gläubiger
' rsH “unlung und allgememer Prüfungstermin sind auf den 12. Mai
gehalten wird, «lann haben wir die Gewähr, «faß die langi«rsel»"
„kom]smierte Filmmusik“ doch endlich erreicht werden kann.
sie sich mit einor komponierten Filmmusik quälon müssen, die i
rhapsodischer \ erarboitung, in einem ununterbrochenen \ erlam
hingelegt ist? Keine Rubepunkte. keine Stationen und keine Ab-
Der Kinematogr&ph — Düsseldorf.
schnitte, wie sie seihst m der schwersten (.»per vorhanden sind, geben
dem Musiker, geben dem Publikum Gelegenheit, sich an irgend etwas
SU I.ulten, das den Begriff der Musik »usmacht. .Jeder Film hat
genügend viel Szenen, für die wie iu den Fndericus Rex-Film eine
ladbare, weil liedmaUige Musik am Platze ist. Statt dali die Film
koni)Hinisten sich mit den Gesetzen de- Oper vertraut machen, wo
Arien, Lieder, Rezitativ«. Duette, usw. die musikalischen Bilder dar
stellen, wollen sie päpstlicher aem als uer päpstlichste Opemkom
ponist, ja sie übertrumpfen noch den Symphoniker und bieten Themen,
deren Verarbeitung, deren I luri-hführung in der Manier der Kubisten
gehandhabt wird nämlich gar nicht. Wnhrheit ist liier, daß die
i-'i lmkom|s misten einfach aus dem Gr.rnde auf hedmoßige Ver
.irbeitung ihrer mehr oder weniger gutei und reichen Einfalle ver
sichten, weil sie die Technik der Verar teitung nicht beherrschen,
weil sie den Faden nicht so spinnen können, daß er ein Gewebe wird.
l>r Kinokapellmeister hut den Nachteil, daß er mit solcher Musik
entweder nur sehr laue Wirkungen erzielt, und daß er die Wirkungen
sogar preisgeben muß. wenn der Herr < )]>erateur sieht oder drückt
Das ist nicht möglich, wenn, wie im „Fridericus Rex“, liedmäßige
Absclinitte für ganz' bestimmte Szenen g* IteiA,
Rein praktisch gedacht, stellt sich o.ne solche Musik, wie die
des „Fridericus Rex" auch als ein aehi willkommenes Repertoire
für den Vuterhaltungsmusiker dar. Der Film hat seinen Weg durch
die Kinotheater anget roten, er wurde von den Massen gesehen, die
Musik ist bereits geläufig, und jetzt kann der Unterhaltungsmusiker
zu der Musik greifen. er wird nie auf taube, auf widerstrebende Ohren
stoßen. Sind doch die laeder der ()[««retten, in der Klavierstimme
zumeist von hervorragender Stumpfsinmgkau, des Erfolges sicher,
wenn der Tenor und die Soubrette diese Lieder auf der Bühne tanzen
und singen. Es ist also nur selbstverständlich, daß die Psychologin
des Erfolges, den die Operette besitzt, im Film doppelt und dreifach
zur Auswirkung kommen muß. Wenn eines Tagqs ein Filmhersteller
diese Psychologie begriffen haben wird, dann erst werden die Fi Im
luusiken eine andere Form und einen anderen Inhalt bekommen.
Vorläufig ist nur der Kinokepellmeistor der Kluge, er ist aller auch
der Leidtragende. idl.
Kapellmeister Kuiil Bauer, bisher in cer Sc *i au bürg in Berlin
tätig gewesen, ist von der Direktion des Lichtspielhauses Filmeck
verpflichtet worden.
Dr. Karl Zintmerschitd. Die deutsch* Filmindustrie, ihr« Eniwtck»
lung, Organisation und Stellung iin deutschen Staats- und
Wirtscha ft sieben.
Da» im Verlag voi (’. E. Pöesehel. Stuttgart, erschienen« Buch
ist der Nachdruck einer Doktordinseriation des Frankfurter Sozial
Politikers Zinimersi-hiod, und versucht auf ca. ITli Stuten Text ein
anschauliches Bild der gesamten deutschen Filmindustrie zu zeichnen.
Zimmerschied ist kein eigentlicher Filmfachmaiui im lierkömni
liehen Sinne und wenn dieser 1'instand in Betracht gezogen wird
dann muß die Arbeit besonders hoch eiugeschatzt werden, deun es
ist überraschend, wie sich ein lsiie in einer solch intensiven Weise
in diezwar interessante, aller nicht allzu leichte Materie hinohigofund'Mi
und hineingearheitet hat. Nach einer kurzen Erklärung dos Begriffes
l-'iimindustrie behandelt der Autor im ökonomisch-wirtschaftlichen
Sinn» die künstlerische Entwicklung der Industrie und die technisch*
Seite von der Entstehung des l-'ilnios beginnend und bei der Vor
führuug endend. In einem weiteren, besonders umfangreichen
geschickt zusammengestellton Kapitel verfolgt der Liner - und
nicht nur der Laie — die eigentliche wirtschaftliche Entwicklung,
das Frühstadium (Schaustvllergewerhc ) und das durch den Welt
krieg hervorgemlVne eigentliche nationale Entstehen mit seine»
Konzentration*)*,rmde und der später emsetzenden Dezentralisation
Die weiteren Ka)>itei sind der Organisation und der Stellung dei
l'ilnundustric im deutschen Staats- etid Wirtschaftsl,*ben gewidmet
und erfreuen, wie aas gesamte Be.eh. durch eine sachliche Auf
fassung sowie nicht zuletzt durch einen sauberen, flüssigen Stil
der das Werk auch für den Nichtfachntann. der sich üIh.i- das Wesen
und die Bedeutung der deutschen Filmindustrie orientieren will
zu einer anregenden Dikturo macht. Guiilo lialler
Sendungen, auch für den redaktio
Hauptvorzüge
Ruhiger, fast geräuschloser Gang, da Malteserkreuz iti Oelbad.
Große 60«‘- .\feter-FiImspuIon, es können daher die größten Schlager ^ w ' gür ',._
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Eine neue Art.
Es hat sich in allerletzter Zeit eine neue Art Selbst-
hilfe in der Filmbranche herausgebildet, mit der man
nicht immer einverstanden sein kann. Schon aus dem
Grunde nicht, weil Selbsthilfe nur dann angewendet
werden soll, wenn derjenige, dem unrecht geschehen
ist, kein anderes Mittel mehr weiter zur Verfügung
hat. Nim glaubt ja ejder, daß ihm unrecht geschieh;
und daß er im Recht ist. Früher war es so, daß man
in Fällen, in denen eine Einigung durch persönliche
Aussprache nicht möglich war, zum Kadi lief und
diesen entscheiden ließ. Am weitesten ist man ja
immer gekommen, wenn man sich einigte, wenn der
Fordernde nachließ und der Geforderte zugab. Jetzt
macht man die Sache anders. Man beschäftigt nämlich
die Oeffentlichkeit. In Inseraten, in Zuschriften an
die Zeitungen stellt man Behauptungen auf. die immer
für den Schreiber günstig klingen. In solchen Aeuße-
rungen werden Dinge behauptet, die der Unbefangene
nicht zu kontrollieren vermag. Der Angegriffene ist
nicht immer sofort in der Lage zu antworten, und
dadurch kommt er ins Hintertreffen. Nun wird viel¬
leicht gesagt werden, allerdings nicht ganz mit Un¬
recht, daß die heutigen Kosten für Anwälte und für
das Gericht nicht für jeden erschwinglich sind, und
daß deshalb zur Selbsthilfe gegriffen werden muß. Bei
zweifellosen Fällen wird sich immer ein Weg finden
lassen, auch wenn der Klagende nicht mit Glücks¬
gütern gesegnet ist, dennoch Prozesse zu führen. Jeder
Mensch glaubt zwar, daß er im Recht sei; aber hört
man beide Parteien, dann klingen die Angelegenheiten
doch immer schon etwas anders als zuerst. Für das
Ansehen der Filmbranche ist es wenig dienlich, wenn
in Inseraten Angriffe gegen Persönlichkeiten oder
gegen Firmen erscheinen. Nicht immer liest der An¬
gegriffene die Veröffentlichung, und ein Nichtant¬
worten bedeutet für den Beobachter, daß der Ange¬
griffene im Unrecht ist. Auf öffentliche Angriffe zu
antworten, um die Angriffe zu widerlegen, ist nicht
so einfach. Schlimmer noch, als diese öffentlichen An¬
griffe sind die versteckten, bei denen sich die Angreifer
hinter Strohmänner verschanzen. Nicht selten ist es
dann vorgekommen, daß diese Strohmänner, die einer
guter. Sache zu dienen glaubten, in diesem guten
Glauben kläglich hereinfielen. Nichts aber ist
schlimmer, als später erkennen zu müssen, daß man
dem Rachegefühl eines einzelnen zum Opfer gefallen
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No. 7»5
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Laufende Rbsthluß - Rnzeigen unter¬
liegen ab 1. ITlai einem niederen
Zuschlag non 30°/o auf den letzten
Preis, entsprechend dem Reidistarif
für das deutsche Buchdruchgeroerbe.
Derlag „Der Kinematograph“
ist. Die Redaktionen von Zeitschriften und Zeitungen
erhalten regelmäßig Stöße von Angriffen, und die
verantwortlichen Redakteure würden sich unzählige
Prozesse an den Hals laden, gäben sie den Wünschen
der Einsender nach. Anschuldigungen und versteckte
Angriffe aus allen Zweigen der Filmindustrie liegen
vor. Ein besonders interessantes Kapitel sind da auch
die Beschuldigungen wegen Plagiate. Nur immer ver¬
dächtigen, irgend etwas bleibt doch haften. Diesen
schandbaren Satz, den schon das alte Rom kannte,
sollte man mit allen denen, die sich mit seinem In¬
halte identisch erklären, aus der Filmindustrie aus¬
räuchern, damit nicht ein Stäubchen mehr von ihnen
übrig bleibt. Köstlich ist es, wenn es nachher keiner
gewesen sein will. Audi im Gewerkschaftskampf, bei
den Tarifverliandlungen sind oft Behauptungen auf
gestellt worden, die sich durch nichts beweisen ließen
und die man nur in die Welt setzte, um Stimmung
für die eigene Sache gegen die Gegner zu machen.
Daß bei Schriftsätzen in Prozessen erst einmal alles
mögliche behauptet wird, auch wenn die Unhaltbar¬
keit der Behauptungen zweifellos ist, sei Gebrauch,
meinte vor kurzem eine ganz bekannte Persönlichkeit
der Filmindustrie. Auch dieser Grundsatz ist schand¬
bar, schamlos und unwürdig. Dringen solche Vor¬
kommnisse in die Oeffentlichkeit, dann dürfte das
sicherlich nicht dazu beitragen, das Ansehen der In¬
dustrie zu erhöhen, und die Gegner des Films und aller
derer, die sich mit dem FUm befassen, stürzen sich wie
die Geier auf diese Fälle, um sie in ihrem Kampf gegen
die Filmindustrie auszunützen. Man sollte eigentlich
alle Fälle von unehrlichem Kampf mit Nennung der
Namen ohne Schonung veröffentlichen, um Schäd
linge an dem Ansehen der Filmindustrie zu beseitigen.
Selbstverständlich kommen nur solche Fälle in Be
tracht, die klar und offen daliegen, und in denen un¬
trügliches Aktenmaterial zur Hand ist. Die neue Art
des Angreifens, die wir am Anfang unserer Aus¬
führungen kennzeichneten, aber 90 II und muß auf
jeden Fall unterbleiben.
IDie kann den Derleihern geholfen morden?
Von Direktor Hermann Bräutigam, Eisenach.
Wenn ich mit meinem Artikel „Das Gebot der
Stunde" im „Kinematograph" Nr. 789 vom 2. April
j . 1922 einen außerordentlich kühnen Plan entwickelte,
so wußte ich, daß es ein Griff in ein Wespennest war.
I Doch lasse ich mich nach wie vor von dem Gedanken
I leiten: „Schlimmer als es ist, kann es nicht werden“,
und ich möchte, trotzdem von seiten der Verleiher
j energisch abgeblasen wurde, weitere Vorschläge
bringen. Aus jeder mir zugegangenen schriftlichen
I oder mündlichen Stellungnahme klang heraus, daß wir
etwas erreichen würden, falls der Plan in die Tat um-
j gesetzt würde. Aber die Einigkeit — —! Unver-
] bessertiche Pessimisten zweifeln natürlich &11 jedem
Erfolg.
Der Zentralverband der Filmverleiher fällt den
i Theaterbesitzern im Kampfe gegen die Erdrosselungs-
> Steuer direkt in den Rücken und zwar dadurch, daß
| er uns seine Unterstützung versagt und einem evtl.
II Streike nicht beitreteu will, denn die bösen Theater -
I besitzer bezahlen ja keine 30<>/o Teuerungszuschlag.
I Beim Lesen kam mir der Gedanke „Man spricht eben
so, wie man's versteht“. Alle damals gedachten Be-
* j leidigungen nehme ich hiermit reuevoll zurück. Nach-
1 dem Ich den meine Auffassung beleidigenden Beschluß
] kurze Zeit auf mich hatte wirken lassen, fand ich
einigermaßen Verständnis für die Auffassung. Nach
j der vorausgegangenen glatten Ablehnung des uns
! diktierten SOtyigen Teuerungszuschlages war es
I schließlich eine psychologische Folge, unsere Forde¬
rung auf Unterstützung abzulehnen. Wenn ich aber
hiermit erkläre, daß der 30»/oige Teuerungszuschlag
unbedingt berechtigt ist, wenn ich sogar behaupte,
daß wir moralisch zur Zahlung dieses Zuschlages bei
der heutigen Wirtschaftslage verpflichtet sind, und
diesen trotzaliedem ablehnte, so geschah es
nicht allein aus dem Grunde, daß ein
großer Teil der Theaterbesitzer nicht zur Zahlung
in der Lage ist, sondern weil ich mich gegen jede
Diktatur sträube. Die Beschlüsse des Zentralverbaudes
haben genau das Gegenteil von dem erreicht, was an
gestrebt war. Das ist immer die Folge von Gewalt
Politik ohne genügende Macht. Doch auch Gewalt
Politik, auf Macht gestützt, kann sich rächen. Ich
behaupte, daß wir prozentual ebensoviel Theaterbesitzer
wie Verleiher haben, die um ihre Existenz kämpfen.
Ein Aufschlag kann unter den jeweiligen Verhältnissen
nicht verallgemeinert werden, weil viele Theater
besitzer ihn einfach nicht zahlen können. Ausschlag
gebend ist erstens die Größe des Theaters, ferner die
Höhe der Abschlüsse, die Qualität der gelieferten
Filme und nicht zuletzt die Höhe der Lustharkeits
Steuer. Als Beispiel diene nun das Folgende:
Im Monat März habe ich 3 Theater von 250 bis
300 Sitzplätzen geschlossen, weil die Einnahmen nicht
mehr mit den Unkosten in Einklang zu bringen waren
Ich hätte schon früher diese Theater aufgegeben, docli
mußte ich wegen der darauf abgeschlossenen Filme
weilerspielen. Wie denken sich die Herren Verleihet
hier die Auswertung des diktierten Beschlusses? So
ergeht es einem großen Teil Theaterbesitzer, die nur
spielen, weil sie durch Filmabschlüsse oft auf Jahre
hinaus dazu gezwungen sind. Sie stehen einfach vor
zwei Uebeln: Entweder schließen und die Filme
bezahlen oder weiterspielen und zugrunde gehen.
Wäre hier nicht der Zentralverbandsbeschluß der Mord
dieser Aermsten gewesen? Ich habe das Gefühl, daß
verschiedene Mitglieder des Zentralverbandes zu leicht
jede ernste, ermahnende Stimme nicht hören wollen
oder niederschreien. Die Folge der extremen Politik
der Verleiher ist, daß sich Verleiher und Theater-
Der Kinematograph — Düsseldorf
No. 796
besitzer als feindliche Brüder gegen überstehen. Sind
wir nicht aufeinander angewiesen? Kann
einer ohne den anderen leben? Wohl eher der
Theaterbesitzer ohne Verleiher, aber nicht der Ver¬
leiher ohne Theaterbesitzer. Es ist geradezu be-
schämenswert, daß zwei so eng verbundene Interessen¬
gruppen sich derartig entgegenarbeiten. Ich möchte
bitten, im eigenen Interesse bei allen Verbandsbe¬
schlüssen mehr Objektivität und Vernunft wagten zu
lassen, und warne vor jeder extremen Politik. Es ist
wohl die höchste Zeit, daß wir in unserem eigenen
und im Interesse der ganzen Branche die Streitaxt
begraben und uns wieder wie früher als Freunde an
einen Tisch setzen. Statt die zahlreichen Feinde zu
bekämpfen, zerfleischen wir uns im Bruderkampf.
Der ärgste Feind der gesamten
Branche, den die Verleiher noch nicht richtig er¬
kannt haben oder erkennen wollen, istdie Lustbar¬
keitssteuer. der direkte Feind der Theater, der
indirekte Feind der Verleiher, der übrigen Branche
und Angestellten.
Wenn ich früher behauptete, daß die Zahlung des
30ö/ 0 igen Teuerungszuschlages bei der heutigen Wirt
schaftslage eine moralische Pflicht ist, und wir in
Mitteldeutschland prinzipiell zur Zahlung bereit sind,
so kann dies heute bei den verärgerten Theater-
besitzera nur durch einen Gegendienst erreicht werden.
Sollten wir durch Unterstützung der Ver
leiher einen Steuemachlaß bekommen, so wäre dieser
zuerst zur Deckung des 30«/oigen Teuerungszusehlages
zu verwenden. Schon bei einem Steuernachlaß von lOo/o
kann der Theaterbesitzer 30»/o a«uf die Filmmiete be¬
zahlen und er kann außerdem noch einen bescheidenen
Betrag für sich verbuchen. Ein kurzes Beispiel, wie
gewaltig die Steuer den Etat der Theater belastet:
Ich zahlte in einer Stadt mit einem Theater —
420 Sitzplätze — vom Januar bis März 120000 M. Lust-
barkeitssteuer bei 40 und 50°/o — dieser hohe Prozent¬
satz ist eine Folge der heutigen Geldentwertung —.
An Filmleihgebühren zahlte ich in der gleichen Zeit
48000 M. Hätte ich nur die Hälfte — 20 bis 26»,o
Steuern — bezahlt, so konnte ich 100»/o mehr für die
Filme bezahlen und außerdem noch mindestens
20000 M. für mich verbuchen. Diesem Beispiel noch
etwas hinzuzufügen, kann ich mir wohl ersparen. Für
die kommende Saison kann ich alleräußerst 50 bis
100»/o mehr für Filme bezahlen, falls die Steuer nicht
ermäßigt wird. Bei einer entsprechenden Steuer¬
ermäßigung könnte ich mit Leichtigkeit 200»o mehr
zahlen. Nach meiner Meinung müßte der Zentral
verband der Filmverleiher einen Antrag stellen, wonach
er die Theaterbesitzer im Kampfe gegen die Lustbar¬
keitssteuer unterstützt, wenn die ermäßigte Steuer in
erster Linie zur Deckung des 30®/oigen Teuerungs-
Zuschlages benutzt würde. Mit Rücksicht darauf, daß
sich in verschiedenen Städten die Steuer in normalen
Grenzen hewegt resp. diese für den Sommer bereits
ermäßigt wurde, müßte — nachdem mein erster Vor¬
schlag, die Kommunen auszuschalten, abgelehnt wurde
— das Vorgehen städte- bzw. bezirksweise erfolgen,
ähnlich wie die Stadt Kiel es beschlossen hat. Nach
den zuletzt gemachten Erfahrungen ist gewaltsames
Vorgehen wohl nur in einzelnen Städten nötig.
Ich richte daher nochmals einen Appell an die
Vernunft. Den Verleihern möchte ich sagen, daß sie
nicht nur den Theaterbesitzem einen Gefallen tun. wenn
sie ihnen die Hand reichen, sondern in erster Linie
sich selbst. Eine alte Weisheit. Die Existenz der
Verleiher hängt nur von dem Wohlergehen der
Theaterbesitzer ab.
„Durch Einigkeit erreicht man alles, durch Fr
einigkeit nichts.“
No. 7»5
Der Klnematograph — Dflaaeldorf
Glossen und Sriilufnoort mm Emelha-„faü“.
Spczialbericlit unseres ständigen Münchener Korrespondenten.
Nach »innerer ebenso eindeutigen wie
nransierten e.gene 1 Stellungnahme in der
letzten Ausgabe de» „Kinematogrnph“ netzen
wir uns heute in dem nachstehenden Sonder-
refen'' unsere» gl-Mit erheitern ausführlich
und abschließend mit der Kmelka -Affäre aus¬
einander. Die Red.
Seit Wochen hat das „Emelka“-Thema die Ge¬
müter erregt; mau konnte von allen Seiten die wider¬
sprechendsten Gerüchte hören und die tollsten Ge¬
schichten. Wir haben - schon aus Gründen der Rein¬
lichkeit — es abgelehnt, uns um all dies zu kümmern
und haben davon keine Notiz genommen. Nun hat sich
aber inzwischen die Geschichte zu einem öffentlichen
Skandal entwickelt, und so sind wir. trotz allen Wider¬
willens, gezwungen, sie mit eiuigen Worten abzutun.
Wie in Fachkreisen wohlbekannt sein dürfte, brachte
eines Tages die Münchner „Deutsche Lichtspiel-
Zeitung“ einen aufsehenerregenden Artikel „Es gärt
in der Emelka“, in dem gegen diesen Konzern heftige
An würfe erhoben wurden. Dieser Artikel wurde von
der Tagespresse übernommen und hat somit auch im
Publikum Beachtung gefunden. Ein Berliner Fach¬
blatt griff in die Debatte ein, und nun bringt die
„Deutsche Lichtspiel-Zeitung“ eine Erklärung. „Die
Mißverständnisse seien behoben“, — es ist alles wieder
in bester Ordnung und schönster Harmonie, — und
daran knüpft Robert Reinert eine Erklärung, über
die man nicht so ohne weiteres zur Tagesordnung über
gehen kann. Wenn ich rein persönlich mir eine
Bemerkung gestatten darf, so erkläre ich offen und
unumwunden, daß ich mit manchem in der „Emelka“
nicht einverstanden bin. aber wir hat>en trotzdem kein
Recht, gegen den Konzern als solchen irgendwie
Stellung zu nehmen, weil in seiner Organisation manches
zu bekämpfen wäre! Der Konzern „Emelka", —
wohlverstanden: der Konzern als ein Unter¬
nehmen hat mit den einzelnen Direktoren
und deren Fähigkeit oder Tüchtigkeit nichts zu tun;
der einzelne ist auch nicht verantwortlich, — dasGe-
samtdirektorium entscheidet, und nur das Gesamt¬
direktorium trägt die Verantwortung. Es ist deshalb
“ m. E. eigentlich überflüssig gewesen, daß Herr J.Fett
persönlich hervorgetreten ist, genau so wie es zu
Unrecht geschah, die Person Robert Reinerts als
„Kronzeugen“ bloßzustellen. Entweder befaßt man
sich mit der „Emelka“ oder den einzelnen Herren I
Darum war es uns auch höchst unsympathisch, in diesen
Zeitungskrieg einzugreifen. Heute steht es aber so,
daß wir an die Beteiligten die Frage richten, ob es
nicht genug des grausamen Spiels sei? Wohin soll es
führen, wenn dieses ewige Anklagen fortgesetzt wird?
Haben wir in der Filmerei wirklich nichts Besseres zu
tun, als mit solch würdelosem Tritschtratsch uns zu
befassen, uns gegenseitig anzupöbeln und uns Sünden
register vorzuhalten, die obendrein — höchst pro
blematisch sind?! Leider sind auch wir hinters
Licht geführt worden, da man uns mitgeteilt hatte.
Dir. Karl Wiesel sei aus dem Direktorium der
„Emelka“ ausgetreten. Er hat wohl die Absicht gehabt,
mit Rücksicht auf seine Gesundheit und abgestoßen
von den versteckten und offenen Verdächtigungen,
sich zurückzuziehen, aber er hat schließlich den
dringenden Bitten der übrigen Herren naehgegeben
und ist geblieben. Zum Besten der Emelka, denn Dr.
Wiesel ist ein tüchtiger, vielerfahrener Kaufmann und
ein erprobter Fachmann, der zieibewußt arbeitet. Sein
Ausscheiden wäre für die „Emelka“ ein sehr, sehr
arger Stoß gewesen. Sie hat nicht gar so viele solche
Köpfe! — Man kann über die „Emelka" denken, wie
man will und was man will, das Verdienst kann ihr
nicht abgesprochen werden, daß sie unsere gesamte
Filmerei ungemein stark beeinflußt hat. Sie hat in die
Entwicklung des deutschen Filmwesens eingegriffen und
ihm vielfach die Richtung gewiesen. Und sie hat red
lieh am Ausbau des deutschen Films mitgeholfen.
Wenn sie sonst keine anderen Verdienste aufzuweisen
hätte, als die machtvolle und großzügige Entwicklung
der „Bavaria“ und die künstlerisch bedeutungsvolle
Höhe der „Möve -Film G. m. b. H., so hat sie schon
damit ihre Aufgabe erfüllt! Nur die Fehler, die be
gangen wurden, herauszugreifen, das ist sehr leicht,
aber ungerecht — man muß auch des Guten und der
Erfolge gedenken! Indem wir also die „Bavaria“ und
Ludwig Seel auf die Gut-Seite buchen, betrachten
wir es nach wie vor als einen kaum gut zu machenden
Fehler, daß man Robert Reinert hat ziehen lassen'
Wir haben s. Zt. sofort dagegen Stellung genommen
und beharren nach wie vor auf unserem Standpunkt.
Robert Reinert ist eine Persön’ichkeit von so eminentem
Können, daß er der „Emelka“ ein gewisses Relief
verliehen hat — darüber kommen wir nicht hinweg,
wobei es vollkommen einerlei ist, ob er in zwei Jahren
einen Film oder in einem Jahre zwei Filme heraus
gebracht hat! Wahrlich, bei Robert Reinert entscheidet
doch nicht die Quantität — das braucht doch nicht erst
betont zu werden 1 Wenn wir schon so weit sind, den
Wert eines Mannes vom Schlage Robert Reinerts nach
der Meterzahl verkurbelten Films abzumessen — dann
adieu Filmerei! Dann erklären wir in Gottes Namen,
daß wir ein Handwerk betreiben wollen und Akkord
arbeiter zu werden wünschen. Das wäre gleichbeden
tend mit dem Gedanken, einen Dichter nach der An
zahl der Bände beurteilen zu wollen. Man kann ein
einziges Werk herausbringen und dabei ein weit
größerer Dichter von Gottes Gnaden sein, als irgend¬
ein Vielschmierer mit 70 Bänden Romanen und Ge¬
dichten. — Ohne weiteres geben wir zu. daß ein großer
Konzern nur bestehen kann, wenn er eine starke Pro¬
duktion aufweist — je nun, darüber hat sich doch die
„Emelka“ nicht zu beklagen. Und da diese Produktion
gesichert ist, kann sie sich den Luxus leisten, einen
Robert Reinert in ihrer Mitte zu wissen, dessen hoch
wertige Künstlerachaft immerhin dem Konzern zu i
gute kommt. — Wie man nun mitteilt, wird jetzt die
Der Kinematograpb
Düsseldorf.
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MÜNCHEN BARTHSTR.8.
GFCRÜNDET.I812 .
Af faire in einer Reihe von Klagen ihren Abschluß
finden. Das ist sehr unerfreulich und höchst bedauer
lieh. Bei derartigen Verhandlungen kommt nie etwas
Gutes heraus — und zur Hebung des Ansehens der
Filmerei trägt es sicherlich nicht bei, wenn interne
Dinge öffentlich besprochen werden, die die Oeffent-
lichkeit nichts angehen und die nur zum Kritisieren
herausfordern. Ohne unsere Meinung irgendwie auf¬
Zur Sommendilißfuing
Die sich immer mehr zuspitzeude Krise, in der sich
das gesamte deutsche Lichtspielgewerbe befindet, ver¬
blaßte den Reichsverband Deutscher Lichtspiel¬
theaterbesitzer, einen Appell an die gesamte Berliner
Tages- und Fachpresse zu richten. Bekanntlich hat
die Finanzpolitik der Gemeinden es zuwege gebracht,
daß die Schließung der Lichtspieltheater in den Sommer¬
monaten als Protest gegen die übermäßigen Lustbar¬
keitssteuern ernstlich in Erwägung gezogen worden
t*t. Die Leitung dieser Aktion liegt in den Händen
des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater-
hesitzer; über diese Aktion gab Rechtsanwalt
Spengler, der Syndikus des Reichsverbandes, den
geladenen Pressevertretern eine eingehende Darstellung,
® der er u. a. folgendes ausführte:
Die Organisation der Lichtspieltheaterbesitzer hat
Anfang an umfassende Versuche unternommen,
die Lustbarkeitssteuerpolitik der Gemeinden in ver¬
nünftige Bahnen zu leiten, aber leider nur mit mäßigem
“folg. Die Erzbergersche Steuerreform hat die Kom¬
munen der meisten ihrer bisherigen Einnahmequellen
Staubt, daher mußten die verbleibenden doppelt
drängen zu wollen, möchten wir doch die beteiligten
Kreise im Interesse der gesamten Industrie und ihres
Ansehens bitten, das Kriegsbeil zu begraben, unter
alles Vorgefallene einen dicken Strich zu ziehen und
Frieden zu schließen. Wir wollen arbeiten, Werte
schaffen, etwas leisten — das ist würdiger, schöner
und nützlicher als . . . dumme Streiche machen! — —
der Liditspieltheater.
scharf herangezogen werden, und dazu gehörte in
erster Linie die Lustharkeitssteuer. Bei der Besteue¬
rung der Lichtspieltheater kam überdies vielfach noch
die Erwägung hinzu, das Kino müsse als volksfeindliche
Einrichtung nach Möglichkeit unterdrückt werden. Aus
diesen Gründen ist die Lustbarkeitssteuer derart über¬
spannt worden, daß jetzt das gesamte deutsche Licht¬
spielgewerbe dem Ruin nahegebracht ist.
Die Normativbestimmungen für die Lustharkeits¬
steuer bzw. der dazugehörige Runderlaß des Mi¬
nisteriums des Innern sehen zwar vor, daß Steuer¬
sätze über 50o/o der besonderen Genehmigung der Auf
Sichtsbehörden bedürfen, trotzdem haben eine Reihe
Städte, darunter in erster Linie einige rheinische Kom¬
munen, die Lustbarkeitssteuer für Kinos weit über
50o/o erhöht. Leider hat sich auch die Zentralbehörde
bis heute dem dringenden Wunsch der Theaterbesitzer
verschlossen, die Steuersätze der fortschreitenden Geld¬
entwertung anzupassen. Ein typisches Beispiel für
diesen Mißstand ist die jetzige Berliner Steuerordnung
bei der fast nur noch der höchste Steuersatz praktisch
in Anwendung kommt, da die Eintrittspreise sich in-
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zwischen unter dem Druck der allgemeinen Verteue¬
rung entsprechend erhöht haben.
Der Reichsverband hat bei seinen Unterverbänden
eine Umfrage angestellt, inwieweit diese bereit seien,
für die Zeit vom 1. Juni bis 1. September eine
Schließung der sämtlichen Kinos durchzuführen. Diese
Umfrage hat ergeben, daß sämtliche Unter verbände
bereit sind, die Sommerschließung durchzuführen.
Nachdem sich nunmehr einige Städte dazu ver¬
standen haben, eine Revision der Lustbarkeitssteuer
vorzunehinen, hat der Reichsverband auf seiner letzten
Vorstandssitzung in Kassel beschlossen, nicht die all¬
gemeine Schließung durchzuführen, sondern nur dort
zu dieser Maßnahme zu greifen, wo die Lustbarkeits¬
steuer mangels des nötigen Entgegenkommens der
Kommune unerträglich hoch ist. Diese letztgenannten
Kommunen sind aber bei weitem in der Ueberzahl, so
daß es voraussichtlich zu weitgehenden Sommer¬
schließungen kommen wird. Die Kommunen haben es
sich dann selbst zuzuschreiben, wenn ihnen dadurch
viele Millionen an Lustbarkeitssteuern entgehen und
wenn sie überdies noch Tausenden von Angestellten der
Kinobranehe, die durch die Schließung brotlos geworden
sind, Unterstützungen zahlen müssen.
DieForderungen der Lichtspieltheater
besitzer, auf deren Erfüllung man unbedingt be¬
stehen müsse, formulierte Rechtsanwalt Spengler
folgendermaßen:
1. Abänderung des Landesstuerge
setzes, wodurch die Gemeinden ihrer bisherigen
selbständigen Einnahmequellen beraubt wurden.
2. Einführung von Höchstsätzen für die
Besteuerung der Lichtspieltheater, die von den G»-
meinden nicht überschritten werden dürfen.
3. Revision der bestehenden Steuer¬
ordnungen zwecks Anpassung der gestaffelten
Steuersätze an die Geldentwertung. O.
film- und Budigoiuerbe.
Wie auf allen Gebieten des kulturellen Lebens der
Film als Demonstrations- und Belehrungsmittel längst
festen Fuß gefaßt hat, so auch auf buchgewerb¬
lichem Gebiete, nur daß hier noch keine syste¬
matische Verwendung des Films stattgefunden hat.
Aus einzelnen Gebieten des Buchgewerbes, insbesondere
des. Druckereiwesens, sind schon längst Filme aufge¬
nommen worden. Nun hat es der Deutsche Buch
gewerbevereit zu Leipzig in Gemeinschaft mit
der Industriefilm A.-G. unternommen, einen buch¬
gewerblichen Lehrfilm herzustellen, der alle graphischen
Industriezweige umfaßt, und unter der Leitung des
Direktors Fiedler auf genommen wird, während weitere
führende Persönlichkeiten des Buchgewerbes das
Unternehmen fördern werden.
Dieser buchgewerbliche Film wird in seinen ersten
Teilen neben einer historischen Abteilung die rohstoff¬
verarbeitenden und -erzeugenden Industriezweige vor¬
führen, wie die Papierfabrikation, die ja auch schon
früher k ine matographisch auf genommen worden ist,
ferner die Farbenfabrikation, die graphische Maschinen¬
industrie. die Schriftgießerei, weiterhin den Buch-,
Stein-* Zeitungs- und Musikaliendruck — auch zum
Teil schon früher als Film vorgeführte Gebiete —, dann
die Buchbinderei und den Buchhandel. Die Aufnahmen
hierzu werden in den bedeutendsten buchgewerblichen
Betrieben gemacht. Schon im nächsten Herbst sollen
die ersten derartigen Filme vorgeführt werden, die
zugleich den Grundstock zu einem Filmarchiv im
Buchgewerbehaus zu Leipzig bilden sollen.
Die graphische Industrie hat damit an ihrer ma߬
gebenden Stelle einen Schritt getan, der zu einer syste¬
matischen Verwertung des Films für das Buchgewerlx*
führt. Sie schafft nicht bloß einen Lehrfilm, denn auf
verschiedenen Gebieten der graphischen Industrie gab
es bereits solche, sondern zugleich einen Kulturfilm,
dem gleichermaßen kulturhistorischer wie päda
gogischer Wert innewohnt. Die Einrichtung eines
Filmarchivs im Buchgewerbehaus folgt gegebenen Bei
spielen auf anderen Gebieten. Nur muß man dem
buchgewerblichen Film eine höhere Bedeutung als
kulturhistorischem, weniger als Lehrfilm beimessen,
wenn er natürlich auch in letzterer Hinsicht durchaus
nicht zu unterschätzen ist. Im Buchgewerbe spielt
die Praxis, die praktische Betätigung, die zum großen
Teil eine künstlerische ist, eine große Rolle; und die
läßt sich nicht aus bildlichen Darstellungen „erlernen
Aber nichtsdestoweniger ist eine derartige kinemato
graphische Darstellung belehrend. Man begegnete
schon bei den früheren Vorführungen buchgewerblicher
Filme sichtlichem Interesse beim Publikum, aber der
Publikums-, d. h. der für die breite Oeffentlichkeit
bestimmte Film hat andere belehrende Zwecke io 1
Auge: er will lediglich aufklären. Diesem Zwecke ge
nügten auch die bisher auf diesem Gebiete vorge¬
führten Filme, so selten man ihnen auch neuerdings
begegnet. Der# in Betracht kommende Film verfolg*
aber offenbar noch höhere Ziele. Man darf daraui
gespannt sein, in welcher Weise er seine Aufgabe
lösen sucht. Jedenfalls kommt dem Unternehmen eü*
große Bedeutung zu, Paul Sorgenfrei-
Der Kinematograph — Dösseldorf
No. 796
§ 4 } BrbciniPcrfifr-ReflcWorfampe
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'tiw 0 crlin 0 U>. 48 . 5 rißdrul>etr. 255 t 2 . 6 of.
Ein neuer Berg- undjSportfilnt.
Von Walter Thielemann. Berlin.
In den letzten Jahren haben sich allerorten in
Deutschland Bestrebungen Geltung verschafft, die ein¬
mal auf die Erhaltung charakteristischer Landschaften
hiuauslaufen, dann im Interesse der Hebung des Ver¬
kehrs die Schönheit der deutschen Heimat vor Augen
führen und schließlich auch praktische Reiseanregungen
feben sollen. Man bedient sich hierzu der Kinemato¬
graphie, und es ist erfreulich, daß speziell dem Gebiete
ler Landschaftskinematographie neuerdings in weitest¬
gehenden Maße Aufmerksamkeit geschenkt wird.
In den letzten Jahren haben wir die Beobachtung
Hachen können, daß unsere Lichtspielbühnen besonderen
R f ert auf schöne geographische Aufnahmen legten,
lies geschieht vielleicht nicht in der ausgesprochenen
Absicht, die Reiselust des Publikums anzuregen, denn
liese Aufnahmen haben außer dem praktischen Wert
(inen poetischen Reiz. Aber gerade der poetische Reiz
tielit uns an und wirkt auf unser Gemüt ein. Wenn
nan die landschaftlichen Bilder unserer Kinos in der
Absicht betrachtet, sich eine passende Reiseanregung
m holen, so wird man diesen Zweck dadurch viel
idealer erreichen, als wenn man in den Reiseführern
ierumblättert.
Die Verwendungsmöglichkeit des Films als „neuer
Baedeker“ ist durch die Existenz der Lichtspielhäuser
Sesichert, denn auch das kleinste Kino kann in seinem
^ogrammm neben dramatischen und belehrenden
Ridern irgendein landschaftliches Kinetogramm
gingen, das berufen ist, früher oder später seine
“dichte zu tragen.
Ausgehend von dem Standpunkte, daß in den
behr oder weniger guten Spielfilmen das eigentliche
"esen der Filmkunst nicht voll erschöpft wird, haben
•ich verschiedene Filmgesellschaften veranlaßt ge
fchen, naturwissenschaftliche Kulturfilme herauszu-
’dn^en. Man will damit einen Weg beschreiten, der es
ermöglichen soll, die Mängel, die sonst durch alle
möglichen Hemmungen unvermeidlich sind, zu um¬
gehen. Bei deu hohen Fahrpreisen auf den Eisen
bahnen wird es der breiten Masse des deutschen Volkes
zur Unmöglichkeit gemacht, weite Reisen zu unter¬
nehmen. Hand in Hand hiermit geht eine unleugbare,
langsame Entfremdung gegenüber den Schönheiten des
Vaterlandes. Aber schon bei den tastenden Versuchen
auf dem Gebiete des Naturfilms wurden Ergebnisse ge¬
zeitigt, die auf eine vollständig „dramatisierte Ver-
kitschung der Natur“ hinausliefen.
Diesem Nachteil entgegen-isteuem und auf dem
Gebiete des Naturfilms ganze Arbeit zu leisten, hat
sich die Prana-Filmgesellsehaft entschlossen, eine
Expedition auszurüsten, die zurzeit unter Leitung des
Malers Albin Grau und unter Mithilfe der „Berg¬
wacht“ des deutsch - österreichischen Alpen vereins
(Sektion München) im schönsten Teile des deutsch¬
österreichischen Alpengebiets Aufnahmen zu einem
naturwissenschaftlichen Kulturfilm „Hochtouren im
Vorfrühling" (Im Dachstein- und Kaisergebirge) her¬
stellt. Der Film wird nicht allein interessante Land¬
schafts- und Städtebilder aufweisen, sondern gewährt
auch einen Einblick in das bezaubernd schöne Land
des hohen Tauern, in seine Berge und Gebirgsbäche,
seine Ortschaften und Gärten. Die Ueberschreitung
einer Lawinengefahrzone, Lawinensturz. Durchquerung
von Schneefeldern, nächtliche Beleuchtung der Vene¬
diger Eisfelder sind weitere Teile des groß angelegten
Films, der uns unter anderem auch die Entstehung
von Gletschern, . Kaminklettereien und Bilder vom
Leben und Treiben auf einem Alpenhofe zeigen soll.
Die Mitarbeit wissenschaftlicher Kreise bürgt dafür,
daß dieser Film nicht allein ein verdienstliches Be¬
streben der herstellenden Firma darstellt, sondern
auch gleichzeitig der Allgemeinheit dienen wird.
Oer Kinematograph — Düsseldorf.
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J»je» i/7w^jawj<m>TOJ-/eje aee^pawsr«y?«v7 iMGrJTjrnmn-
ustr/Aj' iwj < v/^y&of evj Atsxum /Jtkyirt^wi^jwi ffv&msf’a/i of
Berliner filmneulieiten
Referat imsews ständigen Referenten Fritz Oli in.sk y.
„Ara roten Kliff". Vertrieb: Euielka.
Man hat vielfach diesen Film mit den schwedischen
Heimatfilinen verglichen, aber dieser Vergleich hinkt
leider etwas stark. Während bei jenen schwedischen
Filmen augenscheinlich nur auf das Herausarbeiten
des starken Sujets Gewicht gelegt wird, ohne Rück¬
sicht auf das spätere Geschäft, spürt man hier nur zu
sehr die Spekulation auf den Publikumsgeschmack. So
ist denn ein recht guter Spielfilm daraus geworden,
der auch sicherlich ein gutes Geschäft sein wird, aber
er enthält, wenn man ihn etwas genauer unter die
Lupe nimmt, künstlich ausgeklügelte Begebenheiten,
wie sie eben nur im Film möglich sind. Das Wurzel¬
echte, Urwüchsige und eben durch seine ungekünstelte
Nahrhaftigkeit Ueberzeugende vermißt man fast völlig.
Also keinen Vergleich mit dem schwedischen Film!
Auf der Insel Sylt findet man am roten Kliff den
Sohn des Pastors tot, augenscheinlich verunglückt,
vielleicht aber auch erschlagen. Der Tote war Antjes
Jugendfreund, und der Verdacht, daß ihr eigener Mann
ihn aus Eifersucht erschlagen hat, wird mehr und mehr
zur Gewißheit. Ruhelos treibt sich Antjes Mann die
nächste Zeit herum und findet in den Armen der
„Roten Ose“, einer Dorfdirne, Vergessen. Eine Sturm¬
flut, die sein Weib und die Kinder in Lebensgefahr
bringt, läßt ihn aus diesem ziellosen Dahinlel>en er¬
wachen, aber die Besinnung kommt zu spät, seine
Kinder hat inzwischen die Fluc verschlungen mid
sterbend wird er von seinem vergebens versuchten
Rettungswerk davongetragen. In der Darstellung ist
lediglich Agnes Straub allüberragend in der Rolle der
Antje, die sie wirklich seelenvoll zu gestalten weiß.
Alle übrigen Darsteller, selbst Fritz Kortner und
Adalbert von Schlettow, bringen nur Durchschnitt.
Hanr.a Henning hat — abgesehen von den oben er¬
wähnten bewußten Konzessionen an das Publikum —
anerkennenswert feinsinnig Regie geführt.
„Die große Lüge“. Hersteller und Vertrieb:
Emelka, München. Regie: Carl Boese. Hauptdarsteller:
Grete Hollmann, Heinz Rolf Münz, Paul Morgan, Lilly
Lohrer, Hermann Pfanz, Toni Wittels, Ferdinand
Martini.
Die große Lüge ließ sich eine mondäne Dirne zu
schulden kommen, die gern anständig werden wollte.
Nachts ging sie in den vornehmen Lokalen der Lebe¬
welt ihrem Gewerbe nach und am Tage kleidete sie
sich gut bürgerlich, um als „anständige Frau“ zu leben.
Ein junger Maler lernte sie so kennen, als sie gerade
mit ein paar Kindern im Park spielte; er war sogleich
begeistert, bat, sie malen zu dürfen, verliebte sich in
sie und dann war die Enttäuschung um so größer, als
schließlich ein Malerliebchen, die Gefährtin sein<-i
Kollegen, ihn darauf brachte, daß seine aristokratisch«
Schöne in Wirklichkeit „Yvonne“, der Stern der Nacht
lokale jst.
Carl Boese hat dieses Sujet schmissig und pu
blikumswirksam inszeniert, vor allem hat er in di<
an sich nicht übermäßig originelle und in den vor
schiedensten Variationen nur zu oft gesehene Hand
lung erfreulich viel Tempo hineingelegt. Sodann u
es ihm gelungen, die richtigen Kräfte an den richtige:
Platz zu stellen. Grete Hollmann war als Yvonne ei
staunlich gut, sie wußte die beiden Seiten ihrer gewu
nicht leichten Rolle in gleicher Weise zu meisten
dazu kam, daß der Operateur ihre Blond hei' vortrefflio
durch entsprechende Beleuchtung zu erfassen vei
mochte. In ihrer Art nicht minder gut war Lilly Lohr«
als leichtblütiges Montmartremädel, dagegen wäre
die männlichen Hauptrollen bei Heinz Rolf Müm
Paul Morgan, Hermann Pfanz und Ferdinand Martii
weniger gut aufgehoben, denn keiner von ihnen vei
mochte trotz des sichtbaren Bemühens mehr als Dur-I
schnitt zu geben.
„Der lebende Tote“. Sensationsfilmspiel
fünf Akten, nach dem Roman von Gaston Leroux, fi
den Film bearbeitet und inszeniert von Alfred Dees
In der Hauptrolle: Kamilla Hollay.
Dieser italienische Durchschnittsfilm erlebte i
Passage-Theater seine Berliner Uraufführung und di
Lichtspielhaus, das es mit weiser Vorsicht ängstli»
vermeidet, die Presse zu laden, hat seinen Ruf wied
einmal gerechtfertigt; man bekommt dort grundsät
lieh nur Schmarren übelster Sorte zu sehen. Die Hau
lung dieses Films, der noch nicht einmal photograph is h
einwandfrei ist, wirkt von Anfang bis Ende ko ^
struiert, dazu kommt die viel zu stark auftragew (!•'
Darstellung, namentlich ein paar Bösewichter wart fj
maßlos übertrieben und lediglich die Trägerin d &
Hauptrolle, Katnilla Hollay, wußte allenfalls zu fesse! *
Der reiche, seit kurzer Zeit verwitwete Fabrik« **
Andre liebt die Pflegetochter des Notars Firmint ul £
möchte sie heiraten, doch dieser, ein alter griesgrämig
Herr, hat dieselbe Absicht. Er setzt seinen Willen d< u«
von ihm materiell abhängigen Mündel gegenüt in
durch. Andre wird bald darauf bei einem Rendczvd ^
mit der jetzigen Frau des Notars ertappt, er muß
verpflichten, nach Amerika zu gehen. Auf dem V
dahin will sein Stiefbruder ihn umbringen, glaubt t
die Tat vollbracht zu haben; in Wirklichkeit ist Ai
durch den ihm versetzten Schlag nur betäubt und
noch drei Akte als Spukgestalt in der Maske e
Bettlers weiter.
Düsseldorf.
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■tideren Lustapielerfolg
Der Verlauf der jetzt
.miLiMcni urs iiiiicm iut Preußen ein Polizeilehrfilnunuischuß ge-
gritmiet worden, der Filme vorin*reiten wird, die da* Publikum über
die verschiedenen Aufgaben der Polizei in entapreeh and o r Form
belehren sollen. Von derartigen Filmen hofft mau eine Erleichterung
der Arbeit der Polizei, in der Annahme, daß da* Publikum diese weit-
IKe Don lig bringt für die Saison 1922/23 ein umfangreiches gehend lau ihren mannigfachen Aufgaben unterstützen wird, sofern
Fabrikat lonsprograinm heraus, das auf Monumental- und Exklusiv- es nur darüber im einzelnen informiert ist. Daneben sollen noch la»hr-
fitniH eingestellt ist. Als erster Doulig-Sonderfilm wird ..Der Kampf filme für den l'nterricht der Polizeibeamten hergestellt »erden.
Mnis Ich" in die alles umfassende und allseitig fesselnde Zeitungswelt
r-inhlicke gewähren und a u s dem Bereich der Presse einen packenden
ptuiidlungsstoff bieten. Der zweite Sonderfilni heißt ..William
Patcliff“. ein romantischer Ausstattungsfilm nach Heinrich Heine.
M* Deulig-Monumentalfilme erseheinen „Friedei Halbsüß“, eine
^eschichte vom Rhein, nach dem Roman von Fedor Zobeltitz, und
„Stadt oluie Schlaf“, ein moderner Großstadt film. Ein in Vor-
Jw»*itung befindlicher Millionenfilm wird erst nach Fertigstellung
Von guter Produktionsleistung zeugt der Arbeitsplan der Z« Inik-
J*i"u-Kilmgesellschaft, die der Detilig angeschlossen ist. Er verzeichnet
j** 1 Filme, deren Titel ein VerspnH-heu an unsere Erwartungen l*>
* >u jen: „Seine Exzellenz — der Herr Revisor", „Der Teufel als
“sicher “ und „Xarciß Rameauin deren Hauptrollen Friedrich
»link seinen Erfolgen als Bühnencharakterspieler im Film ein neues
öffnet. Im Zeichen weltstädtischer Eleganz und großer Aus-
t *l<niig stehen vier Lya Mara-Filme: „Fräulein Yvette. die Mode-
6ttz»,ssin'“. „Die Dame aus Marokko". „Das Champagner-Girl“
!fM „Fräulein Snob“. In dem Mara-Monumentalfilm „Die Tochter
f*Poleons“ kreiert ebenfalls Lya Mara die interessante Titelrolle.
** zweite Mara-Monumantalfilm wird vorläufig nicht bekannt-
^M*>n, da sein Erscheinen mit einem gesellschattliehen Ereignis
J* sensationellem Einschlag verbunden »erden soll. Zur Ausland-
der Deulig-Filme gehört der vierteilige 8ensationsfihn: „Das
Dreieck 4 *. Die besondere Attraktion des Deulig-Progranuns
Aafa (Althoff-Ambos-Filme A.-G.). Im Aafa-Verleih er
scheinen die lM>iden großen Sittenfilme der Orplid-Film-1 Gesellschaft:
„Die Zigarettengräfin“ und „Das Warenhaus der Liebe Regie
führt in beiden Filmen Wolfgang Xeff, die Hauptrolle spielt Esther
Curena. in den übrigen Rollen sind beschäftigt Ijo Bergner, Karl
Auen, Eduard von Winterstein. Olaf 8torm. Hugo Fischer-Köppe,
Hermann Pich». Olga Limburg. Adele Hartwig, Hermann Vallentin.
Ferner erwart) die Aafa sechs große Cineafilme, und zwar: „Frauen.
Sekt und Liebe 44 , „Und vergib ihnen“, „So ist die Liebe“, „Im
Wirbel des Nachtlebens ', „Raicewich, der Beschützer der Schwachen 44
und „Eine gefährliche Frau 44 ._
William Kahn-Film G. m. b. H. Die Gesellschaft bear¬
beitet als nächste Neuerscheinung den Kammersptelfilm „Das Mäd
chen ohne Gewissen“, nach einem Romanstoff von Freiherr von
Reitzenstein. Außerdem sind Vorbereitungen für ein großzügiges
Film werk „Seine offizielle Frau 44 getroffen, das eine freie Bearbeitung
des gleichnamigen Romans von R. 8avage zur Grundlage bat.
-Phoebus-Film A.-G. Das diesjährige Programm der
Phoebus-Film A.-G. umfaßt zunächst 10—12 Fatty-Lustspiele
Außerdem werden 10—12 Paramount-Großfilme vertrieben, ferner
der amerikanische Monumental-Prunkfilm „Die Jungfrau von
No. 705
Der Kinematograph — Düsseldorf
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Orion rin". Sodnnn liriiigt die Phoebus drei bi« vier Albert ini-Filme.
Drei bi« vier Maciste -Filme werden außer für Mitteldeutschland nur
von der l’hoebus-Film A.-G. zu Berlin verliehen. Ferner bringt die
Pboebu« in dieser Spielzeit drei bis vier Zugkraft ige Kxklusivfilme
mit internstieim lor Besetzung. Kür die nächstjährige Albertini-
Produktion wurde der Sehriftstoller Vanloo mit der Abfassung des
Manuskriptes „Die Heimkehr des Odysseus“ betraut. Albertini
hat bereits mit dem Tra ning für diese Rolle begonnen. Regie wird
in diesem Film der Hegisseur Ohal führen. — Für die Fresseabteilung
hat die Phuebus dou bekannten Kunstkritiker ausländischer /oitungeu
Conrad Berner verpflichtet.
Victoria-Film 6. m. b. H. Max Monate, der Dramaturg
der Viktoria-Film-(i. in. b. H. hat soeben das Manuskript zu einem
Monumentu'film „Tristan von Brotland“ vollendet.
-Max Bauer hat die Filmraanuakripte „Käthehon von
Heilbronn“, frei nach H. v. Kleist, und „Agnes Bentauerin“ fertig¬
gestellt.
Ein Varband rutsischer Filmtachleute. Anfang dieses
Monats wurde in Berlin in einer (ieneralversainmlung sämtlicher in
Berlin anwesenden russischen Filmfachleuto ein Verband gegründet,
der die nach Berlin geflüchteten russischen Filmlaute von Film-
’ndustriellen bis zu Filmschauspielern umfassen wird. Der Vorstand
besteht aus den Herren Antik, Adamow und VVengerow.
-Landlicht A.-G. Nach ihrer Umwandlung in eine Aktien¬
gesellschaft ist die lnndlichtgesellacltaft ganz liesonders rührig; wie
es heißt, steht sie zurzeit mit dem kürzlich gegründeten Berliner
Theatoris-sitzervorloiii in Verhandlungen, voraussichtlich wird dieser
die Gewarntproduktion des Unternehmens m Vertrieb nehmen. Da«
Produktionsprogramm der Saison 1022/23 bringt Zunächst einen
S oßen historischen Film „Die Nacht der Medici", unter der Spiel-
itung von Karl Grüne, der au den historischen Stätten in Italien
aufgenommen wird. Sodann wird ein Film mit Georg Alexander
in der Hauptrolle etwas geheimnisvoll als „Der Film ohne Namen"
angeküiidigt, ferner ein vaterländisches Filmspiel „Der Prinz von
Homburg“, das in ganz großem Rahmen mit 12 000 Mitwirkenden
herausgebracht werden soll. Das satirische Zeitgemälde von Artur
Landsberger „Diplomaten“ und da« von einem schwedischen Re¬
gisseur zu inszenierende Gesellschaftsdrama „Das Geheimnis der
Herzogin“ vervollständigen das reichhaltige Programm.
-Di« D’Or-Film-CO. Trifft bereit« die Vorbereitungen zu
dem nächsten großen Spielfilm „Die Modekonigin" von 'Valtor
Schmidt -Häßler. Filr die Hauptrollen wurden verpflichtet: Erich
Kaiser-Titz. Eduard von Wintersteiu. Hans Heinz von Twardowsk
und Erich Poreinsky, die weibliche Hauptrolle wird von Märythc
ci'Or kreiert, Regie führt Willy Mehlig.
-Die Koop-Film-Co. m. b. M. hat mit den Aufnahmen zu
dein sechsaktigen Drama „Der Liebesroman des Grafen Ubaldi“
von Max Jungk und Julius l’rgiß unter der Regie von Heinz Schall
liegonneu. Neben Johannes Riemann werden mit wirken Margu
Bamay, Emst Domburg. Josef Klein. Ferdinand vor. Alten. Paul»
Eberty, Maria Reisenhofer, Emil Alls*«. Gustav Botz, Faul Rohkopi
und Eugen Rex.
-Hofer-Film G. m. b. H. Die Gesellschait hut mit den
Vorbereitungen zu zwei grüßen Filmen begonnen. „Zwischen Nach'
und Sünde“, Streiflichter aus der vornehmen Web, und „Die Stum
men der Welt“, eine Bearbeitung der Loeweachen Ballade „Die Uhr'
Die Inszenierung beider Filme wird Franz Hofer ülieruehmon; die
weiblichen Hauptrollen wird Grit« van Gryt spielen.
-Novo-Film G. m. b. H. Die im vorigen Monat gegründete
Gesellschaft hat soeben ihren ersten großen Spielfilm „Sein ist d»
Gericht“ beendet,. Manuskript und Regie Dr. Bruno Lange. I
den Hauptrollen: Marija I^eiko, Hermann Vallentin. Emst Deutsch
Josef Klein, Max Adailiert, Sophie Fi’gay, Elsa Wagner. Das Wer,
spielt im Tndustriemilieu. Es wurden dazu Aufnahmen in westfäb
sehen Industrierevier gemacht.
Deulig-Film G. m. b. H. Der Deulig-Preeto-Hilm „Das Mädchen
aus dem goldenen Westen“ von Hans Luid und Hans Werckmeist e i,
der zum Teil in Zentrulamerika sp eit, erhielt für seine exotischen
Szenen eine echte Prägung durch das F.ngagement von Eingeborener,
die mit ortsüblichen Tänzen und Waffenkunststücken der Prärie
dem Film eino besondere Note verleihen. Das Direktoiium der
Deutschen Lichtbild-Gesellschaft. E. V., und der Deulig-Film-*
in. b. H. setzt sich nunmehr aus den Herren Generaldirokt or Co büken,
den Direktoren bzw. stellvertretenden Direktoren Pfannkuoh,
Sochnczewer, Dr. Böhm und Ott zusammen.
— ,,lf«“ (Int- Film-Aktien-G«».). Für den unter der Reg ■
von Rudolf Meinort stehenden Großfilm „Marie Antoinette“ sinJ
die Außenbauten auf dom Gelände der „Ha“ im Schloß Schönh” '
tinter der Leitung von Architekt Heinrich Richter nunmehr fast
fertiggestellt. Die Besetzung der Rollen ist folgende: Maris Anb
nette — Diana Karenne, Maria Theresia Maria Reisenhofe
Joseph II. — Gustav May, Ludwig XV'. — Ludwig Hart au, Lud" -
XVI. —- Victor Schwatineke, Artois — Emst Hof mann. Lamballc
Uschi Elleot, Gräfin Poltgnac — Hildegard Imhoff, De la Motte
Olga Limburg, Graf de la Motte - Trugen Burg, Kardinal Rohen
Erich Kaiser-Titz, Lafayztto — Heinrich Schroth. Mirebeau
Hermann Vallentin, Böhmer — Rudc-lf Klein-Pohden, Kobespierre
Paul Rohkopf, Marat — Max Orunberg. Dr. Ouillotin — Ern '
Gronau, Drouet — Wilhelm Die’erle. Fui mzministor — Joeeplt
Klein, Hue Gustav Charit', Hofherr — Gt.org Baselt, Toteiigra>« r
Hermann Picha, Dr. C.tvssner — Erich Walter, Durfort — Hamt-
Waschatko, Abt Vermont. — Wilhelm Diogeimaim, Oeffentlicher
Ankläger — Olaf Bach, Gräfin Xoailles — Hedda Neuhoff, Weib
au« dem Volke — Erica Unruh.
— Ellen RiCllt«r-Film. In dem dreiteiligen Auslandsfilin Jet
Ufa „Die Frau mit den Millionen", Manuskript Von Dr. Willi Wolf»
und Dr. Paul Merz buch, spielt Frau Ellen Richter die weibliche Hanl’ 1 •
rolle. Die männlichen Hauptrollen sind mit den Herren Eduard
von Wintersteiu. Georg Alexander, Karl Hussar, Anton Point ner.
Hugo Flink usw. besetzt. Künstlerische Ausstattungen: Dipl.-big-
Hans Dreier. Photographie: Arpad Viragh.
— Die Ima-Fiimgesellschatt erwarb den bokannten Roman
„Im Glutrausch der Sinne, die Irrungen der Prinzessin Chimay
von Per Brynge-Schivelkamp zur Verfilmung. Das Manuskript
wird von Jane Beß, der Drumaturgin der Ima, bearbeitet. Der f d ,n
erscheint im Rahmen der diesjährigen Ima-Produktion.
das man gut amautt", „ronsetzung loigi , „i«>r vernein» eu-
geselle“ fertiggestellt, in denen außer Paul Heidemann All"»
Bchmasow, Ed. v. d. Becke, Otto Suter Sxrto, Ria Alldorf. I' 1 '“'
Maroff u. a. mitwirken. Manuskripte und Regie: Eugen Holl»**’“''
— Sternfilm-Geselltchatt m. b. H. Für die Anflenaufnabfl»*“
zu den von Karl Grüne inszenierten Großfilm „Der Graf von
No. 795
Der Kinematog-raph — Düsseldorf.
rolais“ Bind durch die Architekten Kotiert Xeppach und Karl Gorge
'<uf dem Gelände der Nationalfilm A.-G. Bauten nusgeführt worden.
Sie «eigen charakteristische Ausschnitte aus dem Burgund des fünf
«ahnten Jahrhunderts. Streiten und Platze von Chalons^und^das
Heerlager des Generals Charolai*.
— Die W a-Filmgesellschaft hat die Aufnahmen ru dem Film
enn Männer richten“ unter der Kagie von Harry Williams beendet.
Der Tag der Interesseutenvorführung wird liekannt gegeben.
Landlicht A.-G. ln dem ersten Film ..Das Geheimnis der
Herzogin“, der gegenwärtig mit ersten deutarlien und schwedischen
Schauspielern v n einem schwedischen Kegisseur in Deutschland
gedreht wird, ist die Hauptrolle mit der schönen Stella Artienina
I»setzt, ln anderen tragenden Rollen sind beschäftigt Agda Nilsson.
Nils Aster, Theodor Bertels, Arnold Korff. Regie führt der bekatuite
schwedische Regisseur Klaus Albrecht.
- Ast« Nielsen spielt in dieser Saison u. a. im Rahmen der
Art -FiIm• (JeseiIschaf» ..Der Absturz“ von I>r. Ludwig Wolff und
•Der Widerspenstigen Zähmung“ nach 8hakes|iearschen Motiven.
Die Vorbereitungen dieser beiden Großfilme sind in vollem Gang«*
— Bruno Kästner hat im Rahmen des Ring-Kilm-Konzern*
••ine eigene Gesellschaft gegründet, die in diesem Jahre fünf große
Spielfilme herstellen wird. Die Produktion ist für Deutschland an
die „Ufa“ vergels*n. Die Aufnahmen zu dem ersten Film haben unter
der Regie von Krik Lund begonnen.
Der erste Zelnik-Film der neuen Produktion heißt „8e.
Lxzellenz. der Revisor". Außer Friedrieh Zolnik, der die Hauptrolle
spielt, und auch den Film iusseniort hat. sind lx*schüftigt die Damen
Lilly Flohr. Toni Tetzlaff, Mariu Korescu, Friedei Fredi. Tarydina.
Helene Voß. ferner di« Herren: Fritz Schulz, Arnold Ric k. Wilhelm
J’iogelmann. Karl H irbacher, von Maixdorff. Giorgetti. l»er Film
ist nach Motiven dos licrühmton Gog«Ischen Theaterstücks gemacht.
Als nächster Zeluik-Muru-Film wirti „Ssanin“, eine Bearbeitung
des gleichnamigen ntssischen Romans von Artzidaschew verbreitet.
Der erste Mgra-Film ist ein großer Modenfilm und heißt
..Yvette“, die Modonprinzessin “. Lyn Mara ist ein kleines leiden-
hxusmadel, das nach allen Wirrnissen ihren Chef Krich Kaiser-Titz
heiratet. Außer Lya Mara wirken mit die Damen: Toni Tetzlaff,
Kise Bema, Johanna Ewald, ferner die Herren: Magnus Stifter.
K.irl Karbacher, Robert 8-holz. Fritz Schulz. Arnold Rieck, Josef
1 "Iiuner, Hans Groß. Eine große Trickneuheit. die der Film bringt,
besteht in der Modenschau, die in einer Hutschachtel zu sehen ist.
Dr. Heinrich Brandt, der bisherige Leiter der Spielfilm
Induktion der Deulig. ist mit der Regie des ersten Deulig Mono
mentalfilms der Produktion 1922/23 betraut worden.
Ungo-FilmgesolUcl.aft. Hann s Kobe wurde für die Regie
«es nächsten Ungo-Ftlms „Die Mausefalle“ verpflichtet. Er arbeitet
*urzeit mit Paul Reno an der Fertigstellung des Manuskriptes.
„ Hermes-Film-G. nt. b. H. Die Atelieraufnahmen zu dem
Dliit ..Jugend“ von Max Halbe sind nunmehr beendet. Die letzten
Außenaufnahmen finden während der Baumblüte in Thüringen und
■m Ftiesengnbirgo statt. Der Film wird noch im Laufe dieses Monats
T? rI ühniugsbereit sein. Außerdem hat die Hermes Film-G. m. b. H.
«je \ (.rU.roituiigen zu ihrem großen Filmschauspiel „Das Käthchen
Heilhronn" begonnen.
p-Emolka. Der große Efa-Wegener Film ..Herzog Ferrantes
«Ute“ wurde von der Bayerischen Fi Im-Gesellschaft m. b. H. Fett
* , für den deutschen Verleih erworben. Die Pressovorführung
■al demnächst stattfinden.
, Terra-Film A.-G. Der TorraGroßfilm „Hanneles Himmel
•hrt“ wurde unmittelbar nach der Berliner Uraufführung nach
“‘genden Staaten verkauft : Belgien, 8chweiz, Skandinavien. Finti
« “'*• Polen, Oesterreich, Ungarn. Tschechoslowakei, Italien. Japan,
«hier nach den gesamten Balkanstaaten, nach Aegypten, Svrien.
I,0 llandisch-Indien und Südamerika.
•i ^ #n ,l ® r Deu, *8- Zu stellvertretenden Direktoren der Deulig
im i wir ^ Ören * ®rnannt worden die Herren Dr. jur. et. Dr. rer.
J“*- Otto Böhm und Richard Ott. Herr Dr. Böhm, der Verfasser
L -. "'kannten Buches „Vertrüge im Filmgewerbe“, war vor seiner
"»hangen Tätigkeit als Direktor der Hansa-Film-G. m. b. H„ die
^ tjtt Jahre 1914 gründete, im Filmhandel tätig, und zwar nicht nur
iMitschland, sondern auch in Rom, Barcelona, London, Paris
. *> Moskau. Er wird bei der Deulig vor allem die Ausländsabteilung
und dazu berufen sein, die vielen bestehenden Auslandsverbin-
' Ul 8°ii der Deubg weiter auszubauen. — Herr Richard Ott kommt
1
AKTlfcNtitoe.U-t»CrlHFT MAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK
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GENERALVERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN
KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE, KÖLN A. Rh
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v«>n der Ufa und gilt als erstklassiger Fachmann auf dem Gebiete
der kaufmännischen Verwaltung und Organisation. Das Krund
legende Werk „Die Organisation int Film- und Theat erbot ri«*b“ ent¬
stammt seiner Foder. Herr Ott wird bei der Deulig in erster Linie
der kaufmännischen und Kassen Verwaltung verstehen. — Das
Direktorium der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft E. V. und der
Deulig-Film-Gesellschaft m. b. H. setzt sich nunmehr aus den Herren
Generaldirektor Colröken, den Direktoren bzw. stellvertretenden
Direktoren Pfankuch, Soehaczewer, Dr. Böhm und Ott zusammen
Flensburg. Sämtliche Flensburger Kinos wurden geschlossen.
Der Grund hierfür ist die hohe Besteuerung der Lichtspieltheater
deren Inhaber erklären, diese Sondeibelastung nicht mehr tragen
zu können.
Frankfurt a. M. Wie uns die Orlando-Film-G. m. b. H mit
teilt, sind die Aufnahmen zu ihrem ersten Film ..Zapfenstreich
unter der Regie von Guido Haller beendet worden. Der Magistrat
h«t die Erlaubnis erteilt, die Kasernen bi Itlor auf dem Gelände der
ehemaligen Artilleriekaserne drehen zu lassen, wodurch es gelang,
einen ganz 1 »sonders echt wirkenden Rahmen für einen Teil der
Bilder zu erhalten. Die letzten Tage wimmelte es dort von (oster
nuchischem) Militär aller Chargen. Der Film dürfte in vierzehn
Tagen vorführungsberoit sein.
Neue Riesenkinos im Frankfurter Verleilibezirk. Paul Km-
und J. Jocliem, haben das Hotel zum Einhorn in Gießen (Ober
Hessen ) käuflich erworben und beabsichtigen dort ein Großtheater.
das 1500—2000 Plätze fassen kann, zu errichten. In Eberstadt bei
Darrastadt hat Otto Bender den Gasthof zur Krone gemietet. \> ■
ein ebenfalls großes Theater von 1500— 2000 8-tzplätxen installiert
wird. Dieses Theater dürfte das größte in ganz Starkenburg werden,
ln Uroß-Felda (Oberhessen) errichtet Wilhelm Zimmer ein neu*’-
Lichtspieltheater. G. H.
Direktor Margulios vom Süddeutschen Filmhnus, Frankfurt a. \l
hat zusammen mit dein Reichsverband «len Theaterbesitzerlwstoll
schein ausgearboitet. Dieser Bestellschein wird von genannter Firma
und ihren Filialen benützt. Er unterscheidet sich vom Bestellschein
des Zentralverlstnds durch einige kleine, al»er nicht unwichtige
Aenderungen. so untersteht zum Beispiel die Lieferung. d«r Film.'
tind des Keklamematerials jedesmal besonderer Vereinl*»rung des
«»eiteren hat eine paritätisch aus Verleihern und Theaterbesosem
zusammengesetzte Kommission bei Aeudorung der Wirtschaft jichen
Verhältnisse über Preiserhöhungen oder Reduktionen zu «itwh»,
r>. 795
Der Kinematograph
Dösseldorf
Hopp-Film werke
München, Dachauer Straße 13. 30036*
Süddeutschlands leistungsfähigste
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den, außerdem ist ein paritätisches Schiedsgericht de« Verleihbezirks
bei eventuellen Streitigkeiten zuständig. G. H.
Groß-Felden (Oberhessen). Unter dem Namen Greß-Folder-
Lichtspiele wurde ein neues l.ichtbildtlieater mit 400 Sitzplätzen
eröffnet. Besitzer ist W. Zimmer.
Halle. Hie Stadt hat einen Kilmverfähnmgsapparat im Werte
von 40 000 Mk. beschafft, damit jetzt auch I.ichtI>iIdv<>rtrage und
kinematngraphischo Vorfüliningen iin Thaliasaal stattfinden können.
Hamburg. Die Vera=Filmwerko Aktiengesellschaft erwart.' das
am Hesenhinderhi*f gelegene Komödienhäu», das zu den Ziegel-
hühnen gehörte. I>ie Finnti plant, es in ein Kino-Variete umzmvan-
deln. Kin l'ntoniehmen gleicher Art war in Hamburg bisher nicht
vertreten.
Ein neuer Filmverleih in Hamburg. Die Hamburger Theater-
besitzer sind dem Süddeutschen Ftlmhous Frankfurt a. M. als Ak¬
tionäre beigetreten. (Ein gleiches soll auch im Rheinland und West •
falen beverstehen.) Das Süddeutsche Filmhaus hat den Hamburger
Filmverleih von .1. M. Hirsehel käuflich erworlien und eröffnet dort
unter Mitarlieit .der norddeutschen Theatorbesitzor eine Filiale.
I>idurch ist das Verloilmetz der genannt *n Firma um eine weiten*
Filiale vergrößert worden. Die Herren John und Hans Hirschei
behalten die Führung des Verloihliezirks Hamburg, und zwar wird
Herr John Kirsch«! hauptsächlich in der Filiale, und Herr Hans
Hirschei im Außendienst tätig sein.
Kiel. "• Die Kieler Kinobesitzer gelten bekannt, daü sie wegen
der hohen Lust liarkoitsstouer gezwungen sind, ihre Theater am
15. Mai zu schließen.
Leipzig. Das Schloßkeller.Etablissement eröffnet« seine Pforten
wieder. Die Innung verkaufte das Grundstück an Direktor Otto
Salomen. Es wird an das Saalgebäude anschließend ein modernes
Lichtspielhaus errichtet werden. Das gesamte l'ntemelunen ist
jetzt in die ,,8chloßkellerbou-A.-G.‘’ umgewandelt worden.
Mannheim. Weiße Raben! Auf die Gesuche der Licht¬
spieltheater und des Kunstlertlieaters Apollo hat der Stadtrat den
Steuertarif der Yergniigungssteuerordnung fii> diese Unternehmen
ermäßigt. Während bisher schon für die Karton im Preise über
10 Mk. 40 Prozent Steuer erhoben wurde, beginnt dieser Satz erst
von 20 bzw. 25 Mk. ab. 25 Prozent werden für die Karten im Preise
von 2 bis 10 Mk. erhoben (statt bisher von 2 bis 5 Mk.), und 20 Prozent
für die Karten von 10 bis 20 Mk. (statt wie bisher für die Stufe 5 bis
10 Mk.). — Vivant sequentes!
dazu und ein Ensemble von Darstellern, wie es liier zur Verfügung
gestanden hat. Wir müssen die Bioscop zu diesem wirklich wunder¬
schönen Werke beglückwünschen, und ich ls*haIte es mir vor, auf
diesen Film noch zurückzukommen, denn er ist eine der lieredtestcn
und schlagendsten Beweise für meine vielfachen Ausführungen itu
,. Kinernatogreph" — er steht für diese Ausführungen ein und ruft
der deutschen Produktion dieselben Worte zu. die ich Zu wiederholten
Malen zugerufon habe und fort und fort Zurufen werde: Schafft.
Spielfilme! Ich bedäure aus tiefstem Herzen, daß manch«
Anstrengungen, eine Berliner Firma für die „Münchner Kammer
Spielfilme" zu iiitoressioreii. noch zu keinem Abschlüsse geführt
haben,-denn hier in München soll just dein Spielfilm ein Gebiet
erobert worden, das außerhalb jeder Konkurrenz steht. Freilich,
an Aufgalien von der Art des „I>r. Malmst*" ist vorerst nicht zu
denken, wohl aber im Prinzip an eine Veredlung und Verfeinerung
dos Spielfilms in ganz besonderem Maße. Doch, wie gesagt, wir
wollen darauf, mit Bezug auf ,,Dr. Mabuso" noch ausführlich zurück-
kommen. -— —
— — Der ehemalige Filmverloiher Friedrich Buch ist
vom hiesigen Gericht wegen fortgesetzter Schwindeleien und Ur¬
kundenfälschung zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis vor
urteilt worden. Damit ist senior Diufhahn im Filrugoschafte ein
Ziel gesetzt. Friedrich Bech bat zu Beginn seiner Filmkariere zu
den liesten Hoffnungen berechtigt; er zeigte sich als groBziigiger Mann
mit hohen Plänen und starken Ideen. Leider geriot er aber bald in
Geldverlegenheiten, und dar führte ihn abwärts. Schade um ihn.
denn er hatte das Zeug in sich. Tüchtiges zu leisten und der Filmerei
zu dienen. Sei.i Leichtsinn brachte ihn daiut so weit. daU er zu tu
Betrüger wurde. Aber Friedrich Bech ist. noch jung ; wenn er sich I
auf sich selbst gesinnt und den festet. Vorsatz faßt, ein anständiger
braver und ehrlicher Kerl zu werden, kann er noch manches gut
machen.
— Der Firma Uabinet-Film Toni Attenberg er
wurde die Ausführung eines historischen Films von der alten Reich-
hauptstadt Augsburg iiliertragon. In dem Film, zu dem die Aut
nahmen diese Woche beginnen, wird die Entwicklung der Industrie
und des Handels, sowie die von den Wet hselbeziehungen zwisol« «
Augsburg und italienischen Städten lieherrscbte Architektur i«
historischen Bildern gezeigt.
— „Der Weg zur Sonne“, eine nachdenkliche Geschichte in
sechs Akten von M. C. Audri'. Regio Willy Brückner, ist demnach-’
vorfiihrungsliereit. Sämtliche Aufnahmen sind mit ii-r Bongoug i
Plastic-Reflektorette, einer Vorrichtung zur Erzeugung plastisch'
Bilder, gedreht, die bei diesem Film zuin erstenmal zur vollen Au-
wertung kam. Unter den Darstellern sind zu nonneu: Albert Maur* r.
Gabriele Hart. Karl Schwarze, Elise Biedermann, Breun, DougU-
u. a. in. Die gesamte technische Ausführung liegt in den bewährt*«
Händen der Firma Arnold & Richter, München, di« Photograph«
Italien F. B. Seyr und August Arnold übernommen.
— Der Film auf der Münchener Gewerbe
schau. Am 13. Mai wird die Abteilung der Münchener Gewerl**
schau „Architektonische und dekorative Ausstattung int Film
eröffnet. Nach längeren Verhandlungen Indien sich außer der Mün¬
chener Emelka von Berliner Firmon die Ufa, die Decla und die Torr»
beteiligt, außerdem stellen noch die bekannten Filmarchitekten Kur 1
Richter, Paul Leni, Emst Stern, Boelzig, Ali Hubert, 8tahl-Ured
Hunte, Reimann, Roehrig, Herlt, Hermann Warm und Ludwig
Kainer aus. Auch diese Vorensta'tung steht, ebenso wie die Film¬
vorführungen auf der Gewerbeschau, unter der l^eitung der Filmlig*
bzw. deren goschäftsführenden Vorsitzenden Dr. Franz Pauli.
gl. München.
Die Münchner Thea'orbositzer tragen sich ernstlich mit dem
Gedanken, die Theater zu sperren, wenn die Lustbarkeitssteuer nicht
abgeliaut wird. Diese Lustbarkeitssteuer ist eine Erdrusselungs-
steuer. Nun kommt noch dazu, daß die Kinomusikor neue For¬
derungen aufgestellt haben. Die von Tag zu Tag zunehmende Teue¬
rung zwingt dazu.-aller wer »oll das alles zahlen? Das Pu¬
blikum ? Dieses leidet doch unter der unsinnigen Teuerung und
Geldentwertung mcht minder. Diese ewige Schratt l>e ohne Ende
muß noch zu Katastrophen führen. — —
-In den „R e g i n a“-L.ichtspielen haben wir den Bio¬
scop- Film „D r. M a b u s e, d e r Spieler“ zu schon bekom¬
men. Unsere koclisosuannten Erwartuniren sind weit hinter der
Ober-Ingelheim. Eine Berliner Filmgesellschaft will das rhei¬
nische Weinbaugebiet filmen, darunter auch Ober-Ingelheim. I* 1 *
Gesellschaft verlangt dafür 5000—10 000 Mark, je nach dem Umfang
der Aufnahmen. I>er Geiueinderat ist der Ansicht, daß der Ntttw"
hiervon mir der Weinbau und -Handel habe, weshalb der Antrag
an dies« Interessenten weitergegebon wird.
Wolfen (.Anhalt). Die Direktionen der Farben- und Filmfabrik |
gründeten für ilire jugendlichen l-ehrlinge und Arbeiter eine I*'
sondere Werkschule.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
SKe Aufnahmen tjaben nod)
nid)t begonnen»
toeil mir die ‘Rückkehr
Iftidjael 'Bobncns
üon feiner
(Baftfpielreife nad) Skandinaüien abroarten müffen.
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roird unter der Regie non R. (E. £id)0 naef) der Oper
non (Eugen d’Rlbert mit Rltd)ael 'Botynen als
Sebaftiano und £il Dagooer als Rtartt)a in
Spanien aufgenommen.
Der Jilm ift für Deutfd)land und
die 'Randftaaten bereits oergeben!
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Berlin SR)
Seffelftr. 19
Jernfprecfjer: Hloritjpfatj 12249
Der Kinematograph — Düsseldorf
Verkehr sind, kommt der Hersteller regelmäßig nicht mehr in Frage,
da ihm die Verfügung ül>er den Bildstreifen nicht mehr rusteht.
Die Zula«sung hat derjenige mi beschaffen. der den Bildstreifen vor-
ffihren will und ru diesem Behuf die Verfügung über denselben
verlangt hat. B.
Frankreich. Fflnfundrwanaigt.au send Photo¬
graphien in der Sekunde. In cier Pariser Akademie der
Wissenschaften wurde küralich ein bemerkenswerter Fortschritt
in der Kinematographie festgostollt. Del rweite Direktor des In¬
stituts hat es fertiggebracht, elektrische Pulken zu photographieren,
deren Dauer nur l !u»m oiner Sekunde betrug. Der Entdecker
dieser Neuerung verwendete tiei seinen Versuchen ein Prisma, das
hundert zwanzig Umdrehungen in der Sekunde hatte. Bilder der
1 vom Prisma gebrochenen Funken wurden aul einen Film in jedem
Hundertstel einer Sekunde geworfen. Das Experiment ergab mithin
zweihundert fünfzig Photographien für jedes Hundertstel einer Se¬
kunde.
Italien. Ein deutscher Filmerfolg im Aus¬
lande. Unter den für die internationale Filmkonkurrenz in Mai¬
land zugelassenen Filmen 1 «»findet sich auch der bekannte deutsche
Sportfilm ,,lm Kampf mit dem Berge“ der Berg & Sportfilm-Oes.
m. b. H-, Freiburg i. Br.
Tschecho-Slowakei. „La Trikolore“ A. - O. für Film-
industrie in Prag. Die erste ordentliche Generalversamm¬
lung findet am 13. Mai in den Bäumen der Böhm. Bankkommandit -
Gesellschaft Fisch! Bondy statt.
Amerika. Der Film als Erzieher. Das Ackerbau-
, Departement ist die einzige amerikanische Regierungsbehörde, die
sich in ausgedehntem Maße des Films für Erziehung«- und Aufklä-
riingszweeke bedient. Die Fi .me werden Farmergenossenschaften,
* Countyfair» usw. zur Verfügung gestellt und tragen dazu bei, irrige
. Anschauungen zu berichtigen und die Landbevölkerung über wich¬
tige Fragen aufzuklänm. Einer der zuletzt fertiggestellten Filme
veranschaulicht dem Farmer die Bedeutung guter Landstraßen
und zeigt deren Herstellung vom ersten Spatenstich bis zur Glättung
der obersten Zement fläche. Ein anderer Film schildert unter dem
Titel „Ein unerwünschter Eindringling“ die verderbliche Tätigkeit
des europäischen Getreidebohrers, eines Insektenschädlings, der dom
Kom. aber auch Hüllen, Bohnen, Sellerie usw. gefährlich wird.
I Wieder ein anderer Film veranschaulicht den Anlwiu und die Vorwer¬
tung der Kartoffel. Bienenzüchter finden in einem Film über die
Bienenzucht viel Belehrung und Anregung.
Verbot der Fatty-Filme. Die erete wesentliche
Amtshandlung des früheren' Bunde«-Generelpostmfcisters Will
Hays als Präsident der Motion Pieture Pro¬
ducers and Distributors, Ine., ist die Ausschaltung
Arbucklescber Filme in amerikanischen Lichtspieltheatern. Es
war bisher die Absicht, die Wiederaufführung der Aufnahmen des
i kürzlich im Zusammenhänge mit dem Tode seiner Berufskollegin
« Virginia Kappe prozessierten und freigesprochenen populären Film-
humoriston von der öffentlichen Stimmung abhängig zu machen,
doch erfolgte zum Zwecke eingehender Untersuchung obige Ma߬
nahme.
Ein Kino durch Sturm, zerstört. In Cisco in
‘ Texas wurde durch einen Windsturm eine Frau getötet und eine
schwer vorletzt. Ein Dutzend Personen erlitten leichtere Ver¬
letzungen. Mindestens 40 Ifäusor, darunter das Broadway-Kino¬
theater, wurden niedergeweht und liegen in Trümmern.
r Barlin. B. K.-Film - und Titslftbrik.tion C. m.
b. H. Unter dieser Firma ist mit einem Stammkapital von 20 000 Mk.
. eine neue Gesellschaft gegifindet weiden, die sich d«r Fabrikation
von Fiimsuins) men und Filmtiteln widmen will. Geschäftsführer
NIEDERLAGEN:
Rheinische Fümgesellschall m. b. H.
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Abt.: KINOBEDARF
KÖLN am Rhein, DtSSN BOIH
Glocftengasse 16 Graf Adolf S(r. 29
ist Kaufmann Boris Kowalenko zu Berlin. Dem Kaufmann Victor
Trinklor ist Einzelprokura erteilt.
Berlin. Kinophot - G. m. b. H. Unter dieser Firma wurde
eine neue Gesellschaft gegründet, die sich mit der Herstellung und
dem Vertrieb von optischen Projektionsapparaten, insliesondero
Kinoapparaten, sowie dem KleinmaschinenlHUi befassen will. Das
Grundkapital beträgt 150 000 Mk. Geschäft sführor Ist Kaufmann
Walter Volbnann in Berlin-Lichterfelde.
Berlin. Sandshl-Landlieht-VVerk G. m. b. H.
Unter dieser Firma ist ein Unternehmen mit einem- Grundkapital
von 150 000 Mk. gegründet worden, das sich mit der Herstellung
feinmechanischer Erzeugnis««» sowie insbesondere mit der Herstellung
von Kinoapparaten und sonstigen Kinobodarfsartikehi befassen
wird. Geschäftsführer sind Kaufmann Carl Sandnhl, Berlin, Kauf
mann Fred von Karnap, Berlin-Steglitz. Generaldirektor Dr. Erich
Wiethaus, Charlottenburg.
Berlin. R o mo - F i I m A.-G. In Her in Leipzig ahgehaltenon
Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der Generalversammlung
für das erste, nur neun Monate umfassende Geschäftsjahr, nach
reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen eine Dividende von
40% pro rata temporis vorzuschlagen
Berlin. Film-Handel, Gesellschaft mit ho
schränkt er Haftung: Dem Emil Wolf in Berlin ist derart
Prokura erteilt, daß er nur in Gemeinschaft mit oinäm Geschäft«
ftihrer zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt ist.
Berlin. Film- und Industrie -Modelle. Gesell
Schaft mit beschränkter Haftung. Gegenstand de«
Unternehmens: die Herstellung und der Vertrieb von Film- und
Industriemodellen sowie der Betrieb der damit zusammenhängenden
Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch befugt, sich an anderen Unter
nehmungen gleicher Art zu beteiligen oder sonst zu übernehmen
jedoch ohne Erwerb von Grundstücken. Stammkapital: 20 000 Mk
Geschäftsführer: Kaufmann Carl Türmer zu Berlin-Karlshor«’
Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung-
Der Gesellschaftsvertrag ist am 5. April 1022 abgeschlossen. Die
Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten
Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung
durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in
Gemeinschaft mit einem Prokuristen.
Berlin. Kowo -Schicht , Fabrik zur Präpari'
rung fertiger Filmkopien A.-G. in Berlin. Ueber <1»'
günstige Geschäftslage des Unternehmens haben wir bereits an¬
läßlich der Veröffentlichung des ersten Geschäftsberichts emgeli* 1 »“
berichtet. Die erste ordentliche Generalversammlung, die in <l l ‘ r ,
Kurorten oder einem Geschäftsführer zur Vertretung der Gosel
'«•fugt ist. Durch (lesellschafterbeschluß vom 2. .Mer* 1922 ist die
Ritzung geändert. I>ie (iesollschaft wird, wenn mehrere (ieschäfts-
tiihrer liestimmt sind, mindestens durch zwei Geschäftsführer oder
durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen
vertreten. Walter Caspari ist nicht mehr Geschäftsführer, an seiner
Stelle ist Ctirt Hüttner zum Geschäftsführer bestellt.
Düsseldorf. Düsseldorfer Film- A.-G. Diese Gesell -
schaft ist mit 6 Millionen Mark Grundkapital gegründet worden.
Düsseldorf. „P e g a s u s“- F i I m - Ge seil s c h a f t mit
beschränkter Haftung. Durch Gesellschafterbeschluß
vom 19. April 1922 ist die Gesellschaft aufgelöst, /um Liquidator
ist bestellt: Wilhelm Schelions, Kaufmann in Düsseldorf.
Düsseldorf. „X o v i t a s“- Film -Vertrieb-Gesell¬
schaft mit beschränkter Huftung. Durch Gesell-
KinomusiItalische Streifzüge.
Abwechslung ist gut. In der Musik allerdings ist Abwechslung
auch gefährlich, wie wir es in der Unterhaltungsmusik jetzt seit
Jahren beobachten können. Vor lauter Abwechslung kommen wir
gar nicht mehr zum Genuß echter Musik, denn auch in der Volksmusik
ist der Begriff „echt“ existenzberechtigt. Jetzt fängt man aber auch
in der Kinomusik mit der Abwechslung an. und da muß ein Wort
gesagt werden, bevor uns die Abwechslung die ohnehin so schnöde
behandelte Kinomusik noch mehr verdirbt.
schafterbeschluß vom 19. April 1922 ist die Gesellschaft aufgelöst,
/um Liquidator ist bestellt Wilhelm Schellens, Kaufmann in Düssob
dort.
Güsten (Anhalt). Anhalt-Film -Verleih-Vertrieb.
1-eitung: Leopold Barthel. Geschäftszweck: Verleih und Vertrieb
von Monopolfilmon. insbesondere komplett« Programme für Mittel¬
deutschland und Schlesien.
Hamburg. Vera-Filmwerke, A.-G. Laut Geschäfts¬
bericht erzielte die Gesellschaft einen Bruttogewinn von 3 949 602 Mk.,
dem an L'nkosten 813 605 Mk. Absehreibungen 432 744 Mk.. Ab¬
gang an Fabrikation und Vorräten 1 535 529 Mk. gegonüberstehen.
*o daß ein Reingewinn von 1 167 724 Mk. bleibt, aus dem 58 386 Mk.
der gesetzlichen Reserve, 350 317 Mk. der Steuerriielcstelhing über¬
wiesen und 15*’ 0 Dividende verteilt werden. Die Tantieme erfordert
878 Mk., vorgetragen «erden 84 143 Mk. In der Bilanz erscheinen
Fabrikation mit 4 867 333 Mk., Kasse und Bankguthaben mit
508 342 Mk.. Vorräte mit 655 271 Mk., Schuldner mit 1 850 913 Mk..
denen Gläubiger mit 3 9öO 7 6 Mk. gegonüberstehen.
Kassel. Hessen-Film. < e äolisch oft mit be-
h( 'hränkter Haftung, Gesellschaft für Kine-
^»togrsphie und Projektion. Durch Beschluß der
vätsellschafterversammlung vom 14. Mär» 1922 ist $ 5 des Gesell -
"hafteVertrages geändert. Jeder Geschäftsführer ist selbständig
* ur Vertretung der Gesellschaft ermächtigt. Zum Geschäftsführer
In einem westlichen Kino läuft ein russischer Film, den man
ganz besonders fesselnd zu gestalten gedachte, indem man cm russi¬
sches Balalaika-Orchester engagierte. Vor einiger Zeit nämlich, aa
hatte ein anderes westliches Kinotheater diesen Film ob nfalls am
Programm, ebenfalls war ein Balaleika-Oreliester, sagen wir lieber,
eine kleine Kapelle mit Balaleikabesetzung. engagiert. Aber was
dort nur Würze war, ist bei der Nachahmung Sensation geworden.
Und was für eine Sensation! Den ganzen Film hindurch spielt diese
Kapelle. In den in den zivilisierten Gesellschaftskreisen spielenden
Szenen, in den Pampas, in den Bergwerken, in den Straßen einer
europäischen Weltstadt, immer und überall spielt das Balalaika-
Orchester, immer natürlich russische Weisen, immer russische Lieder,
immer russische Tänze, auf die das Orchester hauptsächlich eingestellt,
eingespielt ist. Das ist wahrhaftig kein Genuß für den verwöhnten
Kinobesucher. Nächstens, wenn das Experiment weiter Schule
macht, engagiert man eine Zigeunerkapelle, weil bloß in einem
Fünfakter zufällig eine Zigeunerszene verkommt, oder man holt sich
(ä'ishas, die zu singen und zu spielen haben, weil irgendeine Epnoda
in dem Fünfakter in Japan spielt oder auf Japan Bezug nimmt
Solche Experimente kosten immerhin Geld und dieeas Geld
kann man auf eine reguläre Kinomusik ganz schön anwonden. wenn
man für Kinomusik überhaupt Sinn hat. Diesen Sinn hat vorläufig
eher das Publikum als der Kinobesitzer. Sicherlich soll man nicht
verallgemeinern. Viele, sehr viele Kinobesitzer würden für das
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würden. i>i« Größe des für 60 Am >ere erforderlichen Widerstandes
bestimmt sich nach dem Ohmschen Gesetz, nnd zwar ist danach die
Ohmzahl des Widerstandes gleich der Voltzahl dividiert durch die
Amperezahl. — Anderseits ist zu berücksichtigen, daß die an
zu wendenden Drahtspiralen eine so'che Starke besitzen müssen,
daß sie die Belastung aushalten. ohne glühend zu werden.
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dass ioh mit Ihrem Film „Der brennende Acker“ ein ganz
enormes Geschäft gemacht habe. Der Film lief in mei¬
nem Theater 14 Tage und hat der Besuch in der zweiten
loche wie bei keinem anderen Film vorsüglich angehal¬
ten. Seit Bestehen meines Theaters brachte mir „Der
brennende Acker“ im Verhältnis das weitaus grösste Ge¬
schäft, denn nur mit einem Film „Lady Hamilton" habe
ich etwas höhere Einnahmen erzielt, bei diesem Pilm be¬
trugen aber die Eintrittspreise Uk . 10.— bis Mk . 30.—
„Der brennende Acker“ ist vom künstlerischen wie
vom geschäftlichen Standpunkt eine Attraktion aller¬
ersten Ranges und kann ioh diesen Film jedem meiner
Kollegen nur allerwärmstens empfehlen.
Hoohaohtend
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Großindustrie spielt mit
Manuskript und Regie; Dr. Bruno Lange
Photographie: Theodor Sparkuhl / Innenarchitektur: Franz Seemann
. In den Hauptrollen:
Marija Leiko, Ernst Deutsch, Hermann Vallentin, Paul
Biensleldt, Elsa Wagner,
Josef Klein, Sophie Pagay, Juliette Brandt, Max Adalbert.
Die Presse- und lnieressentenvorführung
findet demnädist statt
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 786
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HfMlH Hl
No. 7B«
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Unser gewaltige
Sklaven des 20
Völkerringen . . . .
!
Manuskript und Regie
I
Magda Eigen, Ilka Grüning, Lya Eil
Fritz Schroeter, Curt Brei
ist ferti
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li
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KO WO- Gesellschaf
fl lm Telephon : Zentrum 3505 und 7863
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»er KMnematofrnph — Düsseldorf
No. 7W6
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onumentalfilm:
ahr minder i$'„
. Tränen der Heimat
Carl Heinz Wolff
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schütz, Paul Bildt, Julius Brandt,
endorf, Heinz Alexander
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ür Filmfabrikation m.b.H.
OCHSTRASSE 73
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No. 796
Der Kinematograph — Düsseldorf.
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Düsseldorf, 21. Mai 1922
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16. Jahrgang
Druck u. Verlag: Ed. Llntz, Düsseldorf, Wehrhahn 28a.
Nr. 796
filmmmili.
Daß die musikalische Begleitung der Filmvorfüh¬
rungen selbst an den vornehmsten Lichtbildbühnen
den Anforderungen eines musikalisch empfindenden Zu
Schauers in keiner Weise gerecht wird, kann wohl als
unbestritten gelten. Gewiß fehlt es den Filmtheatern
nicht an tüchtigen Salon-Orchestern, die sieh durch
Vermeidung süßlicher Sentimentalität meist vorteil
haft von den in Wuinstulien und Kaffeehäusern musi
zierenden Orchestern gleicher Art unterscheiden; aucli
gegen die zum Vortrag kommenden Kompositione i.
meist gute, wenn auch natürlich dem Verständnis des
Publikums angepaßte Werke der klassischen oder
auch moderneren Tondichtung, läßt sich an sich nichts
einwenden, so «laß man mitunter wirklich in Versuchung
kommt, zeitweise die Augen zuzumachen und sich
ganz der Musik zu widmen; das l>eweist daun aber
ebensowenig die hervorragende Güte der Musik wie
die schlechte Qualität des Films, sondern ist einfach
ein Zeichen dafür, daß Film und Musik sich — we
nigstens in ihrer jetzigen Gestaltung — gegenseitig
stören und jedenfalls weit davon entfernt sind, zu
einem einheitlichen Kunstgenuß zu verschmelzen.
Das liegt keinesfalls in der Matur der Sache
die Oper hat längst den Beweis dafür erbracht, wie
sieh Handlung und Musik zu einem einheitlichen
Kunstwerk zusammensch weißen lassen; der Grund
ist vielmehr der. daß das Problem einer wirklichen
Filmmusik, d. h. einer künstlerischen Harmonie
zwischen Film und Musik, bisher noch nicht gelöst ist.
und auch nicht einmal ernstlich zu lösen versucht
wird: Während der Film dauernd neue oder wenigstens
sich als neu gebärdende Hai.dlungen und Szenen bringt,
macht man es sich bezüglich der Musik sehr leicht
und begnügt sich mit Stücken der vorhandenen Musik
literatur, Bruchstücken aus Opern, Tänzen und, wenn's
hoch kommt. Sätzen aus Sonaten ode-- Sinfonien und
dergleichen; die Anpassung der Musik an den Film
beschränkt sich darauf, «laß bei der Auswahl «lieser
Stücke nach Möglichkeit auf den Charakter der je
weiligen Filmszene Rücksicht genommen wird. Selbst¬
verständlich kann «liese Anpassung aber nur eine
äußerliche sein, in der Art. «laß man zu tragischen
Begebenheiten ernste Musik, zu Liebesszenen senti¬
mentale Stücke und zu heiteren Bildern Tänze «xier
Dr. Mabuse, der Spieler
nach dem Roman der ,.Berliner Jllustrirten Zeitung" von Norbert Jacques
Manuskript : Thea von Harbou
Regie: Fritz Lang
ucoTilm In den Hauptrollen :
Aud Egede Nissan, Gertrud Welcher, Rudolf Klein-Rogge, Bernhard Goetzke, Alfred Abel, Paul Richter
ii. Teil INFERNO
Ein Spiel von Menschen unserer Zelt
Freitag, den 26 . Mai: U r A-PALAST AM ZOO, Berlin
No. 796
Der Kinematograpb — Düsaeldoi
j sonstige leichtere Musik wählt. Die völlige Unzuläng-
% lichkeit dieses Notbehelfs liegt auf der Hand; sie äußert
£ ' sich auch schon darin, daß die Spieldauer des ange¬
lt i paßten Musikstückes fast niemals mi’ derjenigen der
w * Filmszene übereinstinunt, so daß bei eintretendem
f Szenenwechsel der Kapellmeister vor die peinliche
i Wahl gestellt wird, entweder das Musikstück ohne
> Biicksieht auf den vielleicht vö lig veränderten
1' . Charakter des Filmbildes unerbittlich zu Ende zu
■ $ spielen, oder aber in einer musikalisch höchst unerfreu-
■S liehen imd unverantwortlichen Weise ahzubreclien.
•r j Aber auch inhaltlich wird der Stimmungscharakter des
i ; : ausgewählten Musikstückes niemals oder doch nur
- höchst selten zu dem Filmbilde vollkommen passen;
ein routinierter Kapellmeister kann zwar durch ge-
f schickte Auswahl grobe Unstimmigkeiten vermeiden
i : — er wird nicht die Geschmacklosigkeit begehen, bei
dem Brand eines Hauses den Feuerzauber, oder einer
/ Chambre söparee-Szene Isoldens Liebestod zu intonieren
£ • — er wird hier und da auch eine besonders gut passende
■ Musik auffinden; aber er wird nicht über die Tatsache
hinwegkommen, daß der Film täglich neue Szenen.
• Bildei- und Stimmungen bringt, die eine treffende
musikalische Wiedergabe noch nicht erfahren hatten.
Was soll der Kapellmeister beispielsweise wählen,
wenn der Held sich mit dem Fallschirm von dem
hohen Turme herabläßt, oder im Flugzeug davonfliegt.?
Vor allem aber werden bei einem grundsätzlich passend
gefundenen Musikstücke die feineren Schattierungen.
- 1 die aufsteigenden und abfallenden Linien, überhaupt
die ganze musikalische Struktur niemals auch nur an-
.nähernd dem dramatischen Aufbau der Filmszene ent-
; »'Sprechen; es wird immer die Empfindung verbleiben, daß
die Musik sieh nicht allzusehr um da« Filmbild kümmert
und ihren eigenen Weg geht. Schließlich tritt dann
: noch als besonders störend der Umstand hinzu, daß
der musikalisch gebildete Zuschauer mit den ihm be¬
kannten Tonstücken meist unwillkürlich ganz be-
1 stimmte Gefühlswerte. Vorstellungen und vielleicht
sogar Bilder verknüpft, die sich dann mit denjenigen
der vorgeführten Filmszenen schneiden und eine ein-
•iheitliche Empfindung und eine klare Einstellung auf den
Inhalt des Films nicht aufkomtnen lassen; hierauf
kann bei der Auswahl d?s Musikstückes um so weniger
1 Rücksicht genommen werden, als diese Assoziationen
I individuell ziemlich verschieden sind. Die Musikbeglei-
, tung mit bereits vorhandenen Musikwerken kann also
j natumotwendig keine befriedigende Lösung des Pro-
|i blems geben: sie ist und bleibt eine geborgte Musik.
| ’ ein Notbehelf, der auf derselben Stufe steht wie etwa
die Verwendung einer vorhandenen Liedkomposition
für einen anderen Liedertext.
Der Gedanke liegt nahe, dieser Schwierigkeit ein¬
fach aus dem Wege -at gehen und gänzlich auf die
3 jjjBüsikalische Begleitung zu verzichten, um dadurch
(das Filmbild zu um so reinerer Wirkung zu bringen.
. [Hier muß aber doch schon die Tatsache bedenklich
; machen, daß"*- abgesehen von den hier nicht inter
i* e89ierenden wissenschaftlichen Filmvorführungen —
noch kein Filmtheater, von den primitivsten Anfängen
und som billigsten Vorstadtkino an bis zur modernsten
Lichtbildhühne. es gewagt hat sich die Musikbegleitung
’zu schenken, und daß gute Filmtheater sogar die für
das Orchester notwendigen Erholungspausen noch durch
Klaviervorträge ausfüllen zu müssen glauben. Das
•beruht natürlich nicht auf einer gemeinsamen Marotte
oder musikalischen Ader der Kinematographenleiter.
i [(sondern hat seine zwingenden inneren Gründe: Der
Film gibt von den Vorgängen, die in der Natur durch¬
weg mit akkustisehen Aeußerungen verknüpft sind
i |f8p rec 'hen. Schreiben, Lachen, Gehen. Schlagen), nur
die optische Erscheinungsform wieder: bei der Vor¬
führung des Films vermißt daher der von der Illusion
umfangene Zuschauer diese von ihm unwillkürlich er
warteten Laute, und zwar um so mehr, je auffallender
die ringsum herrschende Stille ist; das lautlose Ab¬
spielen der an sich mit Geräuschen verbundenen Vor
gänge macht üifolgcdessen einen unerträglichen und
gespensterhaften Eindruck. Hierüber täuscht die
Musik hinweg, indem sie das unbehagliche Gefühl der
Lautlosigkeit nicht aufkommen läßt, sondern das Ohr
anderweitig beschäftigt und dadurch ablenkt. De:- he
gleitenden Musik ist a so allen Ernstes die klägliche
Rolle zugewiesen, kraft des mit ihr verbundenen Ge¬
räusches (siehe Busch) die bei der Filmvorführung
entstehende Leere auszufüllen. An sich würde hierbei
jedes andere Geräusch die gleiche Wirkung tun; nur
ist die Musik unter den Geräuschen das einzige salon¬
fähige. Wie sehr die Lichtbildtheater von de* unter¬
geordneten Funktion der Musik überzeugt sind und
sie gewissermaßen nur als notwendiges Uebel be¬
trachten. ergibt sie[i schon aus dem Kinoprogramm,
das zwar die Länge des Films nach Stunden und
Metern und die Namen der Filmdarsteller oft bis zu
den kleinsten Rollen verkündet, die Person des Musik¬
leiters dagegen regelmäßig, und die zum Vortrag kom¬
menden Musikstücke fast ausnahmslos verschweigt.
Die Herabwürdigung der Tonkunst zu solchem
Handlangerdienst für eine Schaustellung, die ihre
künstlerische Berechtigung zu erweisen eben erst im
Begriffe steht, ist nicht nur höchst unerfreulich für
die Musik, sondern liegt auch durchaus nicht im Inter
esse der Filmkunst. Wenn es scaon ohne Musik nicht
geht, und wenn die bisher übliche Art der Begleit¬
musik aus den ol>en angeführten Gründen niemals eine
künstlerisch befriedigende Ergänzung der Filmvorfüh¬
rungen werden kann, dann bleibt eben nichts anderes
übrig, als die Musik, die eine solche untergeordnete
Rolle nicht verträgt, als gleichgeordneten und gleich-
wertigen Faktor neben das Filmbild zu stellen.um durch
die organische Verbindung dieser beiden Kunstformen
ein einheitliches Kunstwerk zu schaffen. Das geht
allerdings nicht mit geborgter Musik, vielmehr muß
zu diesem Zweck der Film komponiert werden, genau
so wie eine Oper, ein Lied, oder ein Melodram. Das
würde dann den Musik-Film ergeben, eine Kunst-
schöpfung, bei der dem Inhalte gleichzeitig bildliche
und musikalische Ausdrucksform gegeben werden, so
daß in jedem Augenblick die eine Form die andere
ergänzt und unterstützt. Eine solche Verdeutlichung
hat ja auch gerade der Film mit seiner wortlosen Hand
lung besonders nötig: durch eine gut illustrierende
Musik, und insbesondere durch geschickte Verwendung
von Leitmotiven würden sich manche Filmszenen
musikalisch erläutern lassen, die sonst jene überaus
störenden Texteinschiebungen erfordern.
Einem solchen aus Bild und Musik kombinierten
Kunstwerk fehlt es auch durchaus nicht an einem
Vorbild; der Musikfilm würde sich zu dem bisherigen
Film genau so verhalten, wie die Oper zum Schauspiel.
Vor der Op$r hätte der' Musikfilm allerdings die unbe
grenzte szenische Möglichkeit voraus; der Film er
möglicht Bilder von kühnster Phantastik und märchen
haf*er Unwirklichkeit, die für die musikalische Aus
deutung besonders geeignet sind, sich aber infolge der
Unbeholfenheit des Bühnenapparates bei der Opern
bühne immer mehr oder weniger opemhaft im üblen
Sinne des Wortes ausnehmen, sofern sie nicht über
haupt schon an der Kostenfrage scheitern. Selbst
verständlich eignen sich andererseits für die Schaffung
von Musikfilmen nur solche Filmhandlungen, die einen
ausgesprochen dichterischen Inhalt haben: Hinter¬
treppenromane. Detektiv- und Aufklftrungsfilmc
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 7tm
ERTEI'WERME AXLfur Feinmechanik
MÜNCHEN BARTHSTR. 8.
GEGRÜNDET 1812
scheiden also von vornherein aus. was ja auch nicht
weiter betrüblich wäre.
Es wäre nur noch die Wirtschaftlichkeit des
Musikfilms zu prüfen, auf die die kapitalistisch ein¬
gestellten Filmunternehinungen immerhin entschei¬
denden Wert legen werden. Was zunächst den Au-
klang beim Publikum betrifft, so muh allerdings zu
gegeben werden, daß der Film in viel stärkerem Maiie
als die Bühne auf die Gunst des groben Publikums an
gewiesen ist, denn gerade in der unbeschränkten Re
Produktion und der sich hieraus ergebenden riesen
haften Zuschauerschaft liegt seine Ueberlegenheit und
seine wirtschaftliche Stärke. Wenn aber bekannter
maßen das Publikum die Oper meist sogar dem Schau
spiel vorzieht, dann ist nicht zu befürchten, daß es
sich dem .Musikfilm gegenül>er ablehnend verhalten
wird; Voraussetzung ist lediglich, daß die Musik, we
nigstens fürs erste, sich in für das größere Film-
publikutn verständlichen Bahnen bewegt und mehr auf
Melodienreichtum und gescl mack volle charakteristische
Tonmalerei Wert legt als auf weltbewegende Ori¬
ginalität und Auffindung neuer Ausdruckaformeu.
Auch über die Kosten der Komposition und der
Noten Vervielfältigung wird der Musikfilm hinweg
kommen: wenn der Film oft für die bloße äußere Aus¬
stattung Hunderttausende verausgaben kann, dann wird
er auch für den Komponisten einen geringen Bruch¬
teil dieser Beträge übrig halwn, um so mehr, als unsere
Tondichter — im Gegensatz zu den Foxtrottverfertigern
bezüglich des klingenden Lohnes nicht gerade ver
wohnt sind. Im übrigen wäre es auch ein Stück aus¬
gleichender Gerechtigkeit, wenn die Filmkunst als
eniziger zurzeit noch kapitalkräftiger Kunstzw. ig iin
Wege des Musikfilras der notleidenden Tondichtung
etwas unter die Arme griffe.
Die forhdiceilende Internationalmening unserer Filmindustrie.
Als mit der unaufhaltsamen Verschlechterung der
ileutschen Währung unsere Industrie werte, an fremden
Valuten gemessen, für ein Butterbrot käuflich wurden,
und als sich die Ausländer denn auch weitgehend
diese für sie günstige Konjunktur zunutze machten,
da ging man in den verschiedensten Industriezweigen
zur Schaffung von Vorzugsaktien mit vielfachem
•Stimmrecht über. Man begründete dies damit: man
wolle sich durch diese in festen Händen befindlichen
Vorzugsaktien ein für allemal gegen die Ueberfrem
dungsgefahr schützen, denn mit Hilfe dieser Vorzugs¬
aktien hatte man sich selbst für den Fall des Verlustes
der Aktienmajorität vor dem Ueberstimmtwerden in 1
der Generalversammlung gesichert. In vielen Industrie- ?
zweigen war diese mögliche Ueberfremdung denn auch f
in der Tat eine schwere Gefahr; erinnert sei nur bei I
spielsweise an unsere chemische Industrie: wenn es f
dort gelänge, durch maßgebenden Einfluß ausländischer |
Kreise die sorgsam behüteten Fabrikationsgeheimnisse |
dem Auslande mitzuteilen, so wäre es um die Vormacht- I
Stellung der deutschen chemischen Industrie wahr •
scheinlicli in kurzer Zeit geschehen.
Wie steht es nun in puncto Uel>erfrenidur.g mit jS
der Filmindustrie? Auch bei uns ist wohl gelegentlich J|
Der Kinernatograph — Düsseldorf
das Wort Ueberfrcmduugsgefahr gefallen, mul mau hat
•j sich ve rau ladt gesehen, sich davor elsenfalls durch Vor
V zugsaktien mit vielfachem Stimmrecht zu schützen.
b Erinnert sei nur au die letzten Beispiele dieser Art.
! die Schaffung der Vorzugsaktien der Richard-Oswald -
Film A.-G. und bald darauf bei der Landlicht A.-G.
| Böse Zungen behaupten allerdings, man habe diese
i Gelegenheit beim Schopf ergriffen, um unter
* dem Deckmantel der Verhütung einer l’eber-
fremdungsgefalir . durch diese Vorzugsaktien in
.• einer dem Sinne des Aktienrechtes wider-
♦ sprechenden Weise einer detn Bankenkousortium
£ genehmen Gruppe bzw. diesem selbst das absolute
■ Ueliergewicht innerhalb des Unternehmens zu geben.
} selbst für den Fall, daß — etwa durch den Börsen -
] haml. l — die Aktienmajorität in andere (nicht not
Jr wendigerweisc ausländische!) Hantle übergegangen sein
sollte. Sei dem wie ihm sei, tatsächlich liegen die
**• Dinge so. daß wir heute so weit sind, daß es kaum
noch ein bedeutenderes deutsches Filmunternehmen
gibt, in dem nicht ausländisches Kapital in der einen'
c oder anderen Form mitbestimmenden Einfljiß gewonnen
hätte.
Wir möchten in diesem Zusammenhang den Aus
f druck „Ueberfreindung“ absichtlich vermeiden und
richtiger von einer Internationalisierung
£ sprechen. Die besonderen Verhältnisse der Film-
! Industrie bringen es mit sich, daß diese Einflußnahme
' ausländischen Kapitals im Gegensatz zu fast allen
anderen Industrien durchaus nicht so unerwünscht ist.
( Wenn z. B. die englische Textilindustrie auf die deut
1 sehe maßgebenden Einfluß gewinnen würde, so wäre
das gleichbedeutend mit einer Knebelung der deutschen
£ Textilindustrie, denn die deutschen Textilfabriken sind
k die schärfsten Konkurrenten der englischen. Ganz
£ anders liegen dagegen die Dinge bei der Filmherstellung
( und noch mehr beim Filmvertrieb, hier sind tatsäeh
:*•' lieh die Filmindustrien der einzelnen Länder bis zu
! “ einem gewissen Grade aufeinander angewiesen. Ge
rade durch die Liierung mit ausländischen Konzernen
ist es in vielen F'ällen erst möglich, die eigene Pro¬
duktion zu erweitern. Durch das Abkommen, da*
seinerzeit die Ufa mit Famous-Players bzw. der Hatnil
ton Film-Corporation traf, war es überhaupt erst mög¬
lich. nach dem Kriege deutsche Filme in den Ver
einigten Staaten zu placieren, und erst durch die
m Schaffung dieser Möglichkeit war daran zu denken,
» Millionenfilme herzustellen und damit unsere Film-
industrie in ein neues Stadium ihrer erfreulichen Ent
W Wicklung zu bringen. Ohne dieses Handinhandarbeiten
b mit ausländischen Gruppen hätte sich sicherlich nie
W mand gefunden, der das Risiko für die Herstellung von
g Großfilmen übernommen hätte. So seltsam es auch
klingen mag. den ungeahnten Aufschwung u iserei
Filmindustrie verdanken wir in allererster Linie dem
direkten oder indirekten Einfluß des ausländischen
Kapitals Wenn jetzt allmählich die einzelnen Entente¬
länder wieder dem deutschen Film erschlossen werden,
so ist das ebenfalls wieder vor allem dem Einfluß der
mit deutschen Filmf innen liierten ausländischen Film -
unternehmen zu verdanken.
Es ist heute kaum noch möglich, alle F’äden auf
zuweisen, die zwischen deutschem und ausländischem
Kapital in unseren bedeutendsten Filmunternehmen ge-
sponnen sind und die folgende Aufzählung will nur
einen ungefähren UeberbUck geben, ohne Anspruch
auf Vollständigkeit zu machen, denn in vielen F'ällen
wird die Tatsache der geschäftlichen Liierung mit
ausländischem Kapital ängstlich zu verheimlichen ver
sucht. Das ist ja auch nur verständlich, denn schlie߬
lich läßt sich niemand gern in die Karten sehen.
Die Ufa hat gleich von Anfang an seinerzeit unter
der erfolgreichen Aegide von Carl Bratz eine enge
F'ühlungsnahmc mit ausländischen Konzernen erstrebt.
Oie Olsen, der Generaldirektor der Nordisk Film Co.
in Kopenhagen, saß lauge Zeit im Aufsichtsrat der
Ufa und hat erst im Vorjahre seinen Aktienbesitz ab¬
gegeben. Nicht immer zeitigten diese ausländischen
Beziehungen das gewünschte Resultat, erinnert sei nur
an den Dafeo-Vertrag, der die Ufa infolge der damals
nicht vorherzusehenden Verschlechterung unserer
Valuta in eine unangenehme Situation brachte. Ein
glücklicher Griff war dagegen das oben bereits er
wähnte Abkommen mit der Hamilton, wie es anderer
seits nicht minder glücklich ist. daß es jetzt, nach
dem die Ufa von der Verbindung mit der Hamilton
nicht mehr sonderlich viel erwarten könnte, gelungen
ist, diesen Vertrag zu lösen. Vielversprechend scheint
auch das letzthin geMoffene Abkommen mit der U.C.d.
zu sein, die bekanntlich einen bedeutenden Posten Ufa
aktieu übernommen hat und hinsichtlich des Vertrieb«-'
der beiderseitigen Fabrikate mit der Ufa Hand in Hand
arbeitet, ja vielleicht sogar in einzelnen F'ällen gemein
sam mit ihr produzieren wird.
Die E. F. A. mit ihrem rein amerikanischen
Kapital, die gewissermaßen nur eine deutsche Filiale
der F'amous Players bzw. der Hamilton Film Co. ist.
wird immer ein klassisches Beispiel für das Arbeiten
ausländischen Kapitals in Deutschland sein. Im übrigen
ist diese Gründung ein F'all für sich. Bei dieser Ge¬
legenheit sei die angebliche Liierung der E. F. A. mit
einer führenden österreichischen Filmgesellschaft, wo¬
von einige Fachblätter zu l>erichten wußten, als in
dieser Form nicht zutreffend, zurückgewie*en. Andere
große amerikanische Konzerne sind diesem Beispiel
bisher nicht gefolgt; Goldwyn beschränkte sieh z. B-
Der Kinematogr&pb — Düsseldorf.
No. 796
lediglich darauf, in Berlin eine Vertriebsstelle für gauz
Europa einzurichten, um bei der Herstellung der zahl
reichen, dafür benötigten Kopien in Deutschland die
Vorteile der niedrigen Valuta zu genießen; er ist damit
einer der größten Kunden unserer Kopieranstalten ge
worden.
Bei der Decla - Bioscop sind die Auslands
heziehungen weniger durchsichtig; aus Aeußerungen.
die vor einigen Monaten in die Fachpresse durch
sickerten, scheint man entnehmen zu können, daß eine
gewisse Fühlungnahme mit französischem Kapital er
folgt ist, doch läßt sich darüber nichts Positives sagen.
Auch entzieht es sich der aligemeinen Kenntnis, inwie
weit in der Busso-FUmgesellschaft, der Tochter-Gesell
schafft der Decla-Bioscop. tatsächlich russisches Film
kapital mitarbeitet.
Die Kationalfilm A.-G. unterhält zu französischen
Filmuntcmehmen sehr gute Beziehungen, ohne daß
man darüber etwas Näheres sagen könnte. Viel durch
sichtiger sind die Beziehungen der Terra Film A.-G.
zu ausländischen Filmkonzernen; zunächst besteht eine
Interessengemeinschaft mit der südamerikanischen
Foreign-Film Co. und weiterhin mit dem bedeutendsten
österreichischen Konzern, wodurch der Absatz der
Terrafilme eo ipso weitgehend gesichert ist.
Interessant ist auch die neuerlich zwischen dem
Landlicht-Konzern und der Baltisk Filmindustrie in
Stockholm getroffene Kombination, die vor aller
Dingen auf eine Fabrikationsgemeinschaft hinausläuft.
Wenn dann noch verraten wird, daß in der Ber
liner Filmmanufaktur neuerdings ausländisches Ka
pital arbeitet, ebenso in der Radio, der Novo und der
l'Or-Filmgesellschaft, so dürften diese Angaben bereits
genügen, um darzutun, daß die Internationalisierung
unserer Filmindustrie tatsächlich imgeahnte Fort
schritte gemacht hat.
Zur Beurteilung der Frage, ob und inwieweit diese
Einflußnahme ausländischen Kapitals erfreulich oder
unerwünscht ist, muß man zunächst in allen Fällen
eenau wissen, welcher Art die Vereinbarungen sind.
Wenn es sich, wie im Falle Ufa, im wesentlichen um
eine Vertriebsgemeinschaft handelt, also um eine Kom¬
bination. durch die die Basis des betreffenden deutschen
Unternehmens bedeutend erweitert wird, dann <ann
man diese Beteiligung ausländischen Kapitals nur mit
Freuden begrüßen, zunpl in all diesen Fällen die
deutsche Firma wohl niemals dem Kontrahenten mit
Haut und Haaren verschrieben ist. Solange die deut¬
schen Leiter die Herren im Hause bleiben, wird man
i
P
AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK
- CASSEL -
GE SER AL VERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN:
KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE, KÖLN A. Rh.
NEUMARKT 32-34.
überhaupt schlechterdings nicht allzuviel gegen die
Beteiligung fremden Kapitals einwenden können.
Wesentlich anders gestaltet sich jedoch die Sachlage,
wenn (wie in einem dem Schreiber dieser Zeilen be
kannten Falle) ein völlig filmfremder ausländischer
Kapitalist in Deutschland eine Filmgesellschaft ins
Leben ruft, um — seine Tochter als Filmstar zu lau
eieren. Das sind natürlich Schmarotzer, die das An¬
sehen der deutschen Filmindustrie nur schädigen
können. Im übrigen können wir ganz zufrieden sein,
daß es unseren führenden Filmfachleuten gelungen ist,
in dem oben skizzierten Umfange das Ausland für die
deutsche Filmindustrie zu interessieren. F. O.
mit dem Teuer spielen.
Die Berliner Filmindustrie stand in der vergangenen
Woche wieder einmal dicht vor dem Ausbruch eines
Streiks. Es handelte sich um Lohndifferenzen, und es
schien zuerst, als sollte sich eine Einigung nicht er¬
zielen lassen. Die Vorgänge, durch die es zum Streik
hätte kommen sollen, werden uns im folgenden
geschildert: Der „Arbeitgeber-Verband der deutschen
Filmindustrie“ und der „Schutzverband deutscher Film
Kopieranstalten" einerseits und die im „Lohnkartell
her Filmindustrie“ vereinten Freien Gewerkschaften
*°wie „Der Gewerkschaftsbund der Angestellten“ und
her „Gesamtverband Deutscher Angestellten-Gewerk¬
schaften" andererseits, hatten im Februar 1922 ein
Lohn- und Gehaltsabkommen getroffen, in dem u. a.
Tprgesehen war, daß eine paritätische Kommission aus
»ertretern der beteiligten Verbände eingesetzt werde,
welche die Gestaltung der Lebenshaltungskosten
während der Dauer des Lohnabkommens beobachten
und bei wesentlicher Veränderung der Lebenshaltungs
kosten Zuschläge bzw. Abschläge vereinbaren sollte.
Die Unterlagen hierfür sollten in objektiven, ziffern¬
mäßigen Feststellungen gewonnen werden, als welche
den Parteien die vom Statistischen Amt der Stadt
Berlin auf Grund von Einkäufen gewonnenen Durch¬
schnittspreise sowie die Preise der Konsumgenossen¬
schaften dienen sollten. Diese Kommission hat im
März und April getagt und in reibungslosem Zusammen
arbeiten die aus der Teuerung sich ergebenden Zu
schlage für die Monate März und April vereint»art. So
ist für den Monat März eine Zulage von 1 :*»*o auf
•len bis 28. Februar 1922 in Geltung stehenden tarif
liehen Lohn bzw. Gehalt und für den Monat Aprt)
No. 796
Der Kinematograph — Düsseldorf
Kopp-Filmwerkc
München, Dachauer Straße iS. «mm«*
Film -Aufnahmen
- Fabrikation von Films feder Art ■■■
eine solche von 20»o auf den bis 31. März 1922 in
Geltung stehenden tariflichen Lonn bzw. Gehalt ver¬
einbart worden. Bei der Mai-Festsetzung aber machten
die Gewerkschaften den Versuch über den aus den
Lebenshaltungsziffem sich ergebenden Teuerungszu¬
schlag von 20 bis 21 o/o hinauszugehen, indem sie die
Forderung auf Gewährung einer Zulage von 40°/o auf¬
stellten, obwohl die Arbeitgeber sich bereit erklärt
hatten, über jenen tatsächlich in Betracht kommenden
Teuerungszuschlag hinauszugehen und für den Monat
Mai eine Zulage von 25‘>o zu bewilligen, die auf den
April-Lohn bzw. das April-Gehalt aufgeschlagen werden
soll, während der Reichsindex nur eine Teuerung von
20,9o 0 festgestellt hat.
Die Arbeitgeber-Verbände hatten die Forderung auf
Gewährung einer Lohnerhöhung von 40» o abgelehnt,
jedoch ihren Mitgliedern empfohlen, um die Arbeit¬
nehmerschaft unter den augenblicklichen Differenzen
nicht leiden zu lassen, den Arbeitnehmern ab 1. Mai
1922 zunächst einen Vorschuß von 15»/o auf ihre tarif¬
lichen Aprilbezüge zu zahlen. Die Stimmung bei den
Arbeitnehmerführern war stark für den Streik. In
einer Versammlung, die das „Lohnkartell der Freien
Gewerkschaften für die Filmindustrie" einl>erufen hatte,
und an welcher die in der Filmindustrie beschäftigten
Arbeitnehmer teilnahmen, sollte beschlossen werden, ob
man das Angebot der Arbeitgeber aunehmen oder in
den Streik treten wolle. Die' überwiegende Mehrheit
der Versammlung lehnte den Streik ab und beschloß,
das Angebot der Arbeitgeber anzunehmen.
Merkwürdigerweise sind die Kinomusiker schoy
wieder in Differenzen mit den Theatert>esitzern ge¬
raten, weil sie sich mit einigen Beschlüssen ihrer Or¬
ganisation nicht einverstanden erklären. Im U.-T.,
Kurfürstendamm, ist es sogar zum Streik gekommen,
so daß die Uraufführung eines neuen Films ohne Musik
stattfinden mußte. Bei dieser Vorführung ist es zu
einem Skandal gekommen, den man nicht ohne Wider
spruch lassen darf. Hier ist nicht der Ort, zu ent
scheiden, ob dieser Film künstlerische und Publikums
qualitäten gehabt hat, oder ob er nicht würdig ist, in
einem großen Berliner Uraufführungstheater zu laufen.
Wenn es möglich ist, in demselben Theater einen Film
wie „Kaiserin Elisabeth von Oesterreich“ aufzuführeu.
der doch derart schlecht ist, daß mau ihn überhaupt nicht
werten kann, daun muß der Film, bei dem es zu dem
Skandal während der Aufführung kam, ein unver
dientes Schicksal erfahren haben. Die Angelegenheit
soll noch ein Nachspiel bekommen, denn mau munkelt,
daß der Skandal planmäßig inszeniert war, und man
erzählt sich, daß einige Leute aus der Branche sich
bei dem Johlen und den Entrüstungsrufen über den
Film ganz besonders hervorgetan hätten. Wer im Glas
haus sitzt, und hier paßt dieses Wort ja ganz besonders
gut, sollte nicht mit Steinen werfen. Man kann ver
schiedener Auffassung sein, ob das Publikum das Recht
hat, in Ulkstimmung eine Arbeit niederzubrüllen. Aber
in dem Punkto dürfte es wohl keine Meinungsverschie
denheit geben daß nämlich an der öffentlichen Radau
kritik im Kinotheater Filmleute sich nicht beteiligen
dürften. Wie gesagt, wir wissen nicht, ob der Film
einer ernsten kritischen Würdigung standzuhalten ver
mag, das aber wissen wir, daß es unwürdig ist, wenn
Filmleute im Kinotheater sich Radaubrüdern an
schließen. Zweifellos hat der Fabrikant des Films zu
dem noch das große Pech gehabt, daß die Musiker
streikten und sein Film ohne Musikbegleitung abrollen
mußte. Der Vorfall zeigt deutlich, wie folgenschwer
diese fiivole Streikerei ist, und man kann es verstehen
und muß es billigen, wenn alles getan wird, damit solche
streikenden Musiker, die sich in Gegensatz zu ihren
Organisationen setzen, für die Folge nicht mehr in
Lichtspieltheater-Orchestern beschäftigt werden. Es
ist nicht angängig, daß eine Industrie, in die so viel«
Millionen investiert sind, stets auf dem Pulverfaß sitzt
Sie ist ihres Lebens nicht sicher und kann sich nicht
gedeihlich entwickeln, wenn eben erst abgeschlossen« 1
Verträge nicht gehalten werden sollen.
nusländisdie Zensurnerbote.
Von Dr. Wenzel Goldbaum, Berlin. Rechtsanwalt und Notar.
Das inländische Zensuryerbot hebt Verträge über
den verbotenen Film auf. Die Meinung wird allgemein
vertreten, daß das ausländische Zensurverbot die
gleiche Wirkung habe. Diese Meinung halte ich nicht
für richtig. Es gibt keine Vorschrift, die einem aus¬
ländischen Verbote diese Wirkung gibt. Und daß eine
Handlung und ein Rechtsgeschäft, die gegen ein aus
ländisches Gesetz verstoßen, rechtswidrig und nicht
passiv ist, ist durchaus kein gültiger Rechtssatz. Es
kommt noch hinzu, daß die Zulassung durch die deut
sehe Zensurbehörde auch fürs Ausland an sich wirkt.
Allerdings kann eine deutsche Behörde ausländischen
Behörden keine Vorschriften machcq. Zu beachten
ist auch, daß Verträge über Filme, die in Deutschland
geschlossen werden, nach deutschem Rechte zu be¬
urteilen sind und nur nach deutschen. Nun ist ja
so viel richtig, daß der ausländische Lizenzbewerber
den Film zum Vertrieb oder zur Vorführung erwirbt.
Wenn aber dieser Zweck infolge eines Verbotes nicht
erreicht werden kann, so ist daraus nicht einfach zu
folgern, daß der Abschluß richtig sei, sondern es ist
zu fragen, wer die Gefahr eines derartigen Verbotes
trägt. Ist diese Frage vertraglich geregelt, dann gilt
diese Regelung. Ist sie es aber nicht, dann kann mau
durchaus nicht sagen, daß der Verkäufer (Tie Gefallr
trage. Die Verhältnisse drängen zum Gegenteil. Denn
der Lizenzerwerber kennt die ausländischen Zensur
Verhältnisse und ist viel eher in der Lage, dafür Sorge
zu tragen, daß die Genehmigung erteilt werde. Er.
bzw. sein Untererwerber, stellt die erforderlichen An¬
träge. Er kann auf das Verfahren einwirken, kanu
Rechtsmittel einlegen und eventuell durch Ausschnitte
den Film zulassungsfähig machen. Der deutsche Ver¬
käufer hat darauf gar keinen Einfluß. Wir wissen,
daß man ein Zensurverfahren so und so betreiben kann:
unter Umständen hat sogar der Erwerber ein Interesse
Der Kinematograpb — Dösseldorf
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daran, daß der Film verboten werde. Er hat vielleicht
andere Filme erworben, die ihm mehr versprechen
und möchte von der Zahlung der Lizenz befreit sein.
Soll für all da-s dem Veräußerer die Gefahr aufgebürdet
werden, die er gar nicht abwenden kann? Das wäre
ungerecht. Bei der Veräußerung von Waren, zu deren
Ausfuhr es einer Genehmigung bedarf, taucht das
bleiche Problem auf: ebenso bei solchen, zu deren
Kinfuhr Erlaubnis gefordert wird. Niemandem fällt es
ein, in diesen Fällen automatisch den Veräußerer mit
den Folgen der Nichterteilung zu belasten.
Nach der ganzen Sachlage empfiehlt sich deshalb
eine vertragliche Regelung dieser Frage. Fehlt die.-«
and ergibt sich aus den Umständen nichts Gegen
teiliges, dann gilt der von mit in meinem Werk ..Ir
heberrecht und l'rhebervert ragsrecht" (Berlin 1922.
Georg Stilke Verlag) aufgestellte Satz: ..Die Gefahr
eines ausländischen Zensurverbots — nach
der Zulassung durch die deutsche Zensur
— trägt der Erwerber fürs Ausland, wenn
nicht ein Anderes vereinbart worden ist.“
Ein Kammergeridifcurteil.
An» 13. Mai hat das Kammergericht zu Berlin in letzter Instanz
«in Urteil gefüllt, das uns veranlaßt, auf den Prozeß ei.izugehen.
Der 26. Senat des Kammergerichts hatte zu entscheiden, oh eine
erwirkte einstweilige Verfügung, die das Landgericht schon bestätigt
hatte, aufrecht erhalten bleiben sollte. Das Urteil lautete, daß die
Klage auf Aufhebung der einstweiligen Verfügung abzuweisen sei.
ln dem Falle drehte es sich um folgendes:
Eine Filmherstellungsfirma hatte bei zwei Autoren ein Manuskript
bestellt, dem ein berühmtes modernes E&hnenstück eines großen
Dichters zur Grundlage dienen sollte. Die Firme hatte schon zwei
Manuskripte des gleichen Stoffes bestellt und bezahlt, konnte aber
diese Manuskripte nicht verwerten, weil sie den künstlerischen An¬
sprüchen der Hauptdarstellerin, dem weltbekannten Star der Firma,
nicht genügten. So wenigstens sagten der Star und der Direktor
der Firma. Die beiden Autoren, die nunmehr den Auftrag erhielten,
erkannten die Schwierigkeit dos Themas und baten sich erst eine
Bedenkzeit nus, in welcher sie sich mit der Frage, ob sich die gestellte
Aufgabe künstlerisch lösen lasse, beschäftigen wollten. Sie glaubten
dann die Frage bejahen zu können, und es wurde ein Vertrag ge¬
flossen. In dem ihnen vorgelegten Vertrage befand sich der Satz,
die Namen der Autoren in der Musterkopie zu nennen seien.
Klio die Autoren den Vertrag Unterzeichneten, forderten sie, daß
J 'lim an der betreffenden Stelle noch hinzugefügt werde ,,und in
Reklame“, so daß der Satz nunmehr lautete: „Die Namen der Autoren
*®d in der Musterkopie und in Reklame zu nennen.“ Die Autoren
hnsron an die Arbeit, und das fertiggestellte Manuskript hatte sowohl
“?• der Firma als auch bei dom Star einen solchen Erfolg, daß die
tirma sich brieflich an die Autoren wandte, ihnen dankte und u. a.
flieh: „Ja, Frau.hat sogar erklärt, daß sie, solange sie
fn Film sei, ein solch gutgearbeitetes Manuskript noch nicht in
fänden gehabt habe.“ Daß die Künstlerin, im übrigen die treibende
in der nicht nach ihrem berühmten Namen genannten Firma,
f in ihrem Urteil nicht getäuscht hatte, bewies die Uraufführung
Films, der einen sensationellen Presse-Erfolg und einen noch
Pößoren beim Publikum hatte, denn der Film lief ohne Unterbrechung
I? r stet« ausverkauftem Hause drei Woche»» in einem der allerersten
^ufführungstheater Berlins. Bei einem Besuch, den die Autoren
•> der Firma machten, denn sie hatten für die Firma nunmehr einen
FjÖea historischen Film zu schreiben, gewahrten sie das von der
Krina hergestellte Säulenplakat. das alle möglichen Namen enthielt,
r® nicht die Namen der Verfasser des Manuskriptes. Auf Vorhal-
fgon antwortete der Direktor der Gesellschaft, daß er angenommen
“o®. die Autoren legten keinen Wert auf die Nennung des Namens
J Anschlagplakaten. Die Autoren wiesen auf den betreffenden
im Vertrag hin, wo es ausdrücklich heißt, daß ihre Namen
■“r Keklame“ zu nennen seien. Nun stellte sich der Direktor der
Gesellschaft plötzlich auf den Standpunkt, daß dos Plakat nicht zur
Reklame gehöre. Dieser gnnz unhaltbare Standjmnkt wurde von
den Autoren nach F.ückspraoho mit Fachleuten widerlegt, und i»i
tnehreren Briefen an die Firma wurde in der denkbar höflichsten
Form ersucht, entweder einen Ueberdnick vornehmen oder einen
Zettel auf dos Plakat klehon zu lassen mit den Namen der Autoren.
Anstatt nun diesen gewiß berechtigten Wünschen der Autoren nach
zu kommen, erklärte der Direktor der Gesellschaft schriftlich und
mündlich, daß er daran gar nicht denke und daß er einer richterlichen
Entscheidung mit R»»he entgegensehe. Die Autoren erwirkten durch
Rechtsanwalt Dr. Wenzel Goldlsium eine einstweilige Verfügung,
nach welcher es der Firma untersagt wurde, die betreffenden Plakate
als Ankündigung zu bejiutzon und worin für jeden UehertretuRgrfall
eine fiskalische Strafe in Höhe von 1500,— Mark festgesetzt wurde.
Die Firma klebte die Plakate ruhig weiter, die Plakate erschienen
auch an den Fassaden der Kinotheater und in den Kassenräumen
derselben, und die Finna legte Berufung gegen die einstweilige Ver¬
fügung ein. Dos Landgericht J. Berlin wies die Berufung ab, und
nun ging die Firma an das Kammergericht , das, wie oben mitgoteilt,
ebenfalls die Berufung verwarf.
Die Firma hätte der ganzen Angelegenheit aus dem Wege gehen
können, wenn sie versucht hätte, in einer ruhigen, sachlichen Unter
redung den Autoren klar zu machen, daß ein Versehen Vorlage und
daß für die Folge solche Dingo nicht mehr Vorkommen sollen. Sie
tat das nicht, sondern lief zu vielen prominenten Persönlichkeiten
der Industrie, von denen sie sich Gutachten erbat. Die sämtlichen
Gutachten fielen aber zuungunsten der Firma und zugunsten dar
Autoren aus, nur eine einzige eindesstaotliche Versicherung konnte
sie im Termin vor dem Kammergericht vorlegen, die aber derart von
Unmöglichkeiten strotzto und außerdem von einem in der Industrie
keineswegs als führende Persönlichkeit geltenden Herrn stammte,
daß sie absolut wertlos war. Ueber den Inhalt dieser eidesstaatlichen
Versicherung wird man sich noch zu unterhalten haben. Die Argu¬
mente, die der Anwalt der Firma vorbrachte, zerfielen vollkommen
Sio waren so an den Haaren herlieigezogen und trugen so den Stempel
der Verlegenheit, sie sprachen von einer so geringen Beherrschung
der Materie, daß sich der Anwalt der Firma von den Anwälten der
Autoren in der Verhandlung sagen lassen mußte, daß Mut dazu gehöre,
solche Argumente einem Kollegium vorzutragen, und daß seine
Ausführungen, wären sie vor dem Senat 10 für Urheberrechts»«!»«»
gemacht worden, dort einen 8turm der Entrüstung und des Ge¬
lächters hervorgerufen hätten. Dio Firma war scheinbar von ihren
Rechtsvertretern schlecht beraten, denn wenn man einen solchen
Prozeß führt und vorher erfahren muß, daß alle Sachverständigen
sich gegen die Firma ausgesprochen haben, dann darf man «-'hl
kaum' glauben., einen Proaaß gewonnen zu können.
No. 796
Der Kicematograph — Düsseldorf.
Wir sind auf den Fall näher oingegangon. weil «r allgemeines
Interesse hat. Es ist nämlich in Fabrikantenkreisen noch zu wenig
bekannt, daß selbst dann, wenn der Passus: ..Die Namen der Autoren
sind in der Reklame zu nennen" sich nicht im Vertrag befindet,
bei jeder Reklame, in der der Titel des Films genannt wird, auch der
Xante der Manuskript Verfassers genannt werden muß. Der Naine
des Verfassers ist untrennbar von dem Titel eines Stückes, denn
der Titel des Stückes umfaßt den Titel und der» Verfasser. Es gibt
nicht eiu Schauspiel ..Die Ehre", sondern es gibt nur ein Schau¬
spiel „Die Ehre“ von Hermann Suderinann. fs gibt nicht ein Stück
„Die Weber“, sondern nur ein Stück „Die Weber“ von Gerhart
Hauptmann. Weil uamlich der Titel nicht geschützt ist. Jeder
Mensch kann heute ein Schauspiel „Die Eh"e“ oder ein Bühnen¬
stück „Die Weber“ schreiben. Die beiden berühmten Stücke gleichen
Namens führen in ihren Titeln die Namen St dermann und Haupt¬
mann. Nun liegt eine endgültige Entscheidung schon seit längerer
Zeit vor, nach welcher der Verfertiger des Films, also der Fabrikant,
verpflichtet ist, dafür zu sorgen, daii die Namen der Autoren und
auch der Name des Regisseurs auf allen Ankündigungen zu nennen
ist. I'nter „allen Ankündigungen“ sind auch die Ankündigungen
der Kinotheater in den kleinsten Plätzen mit inbegriffen. Diese
letzte Bestimmung ist natürlich hart, und wir halten sie auch für
viel zu hart. Zu verstehen ist. da3 der Verfertiger einerseits auf den
von ihm selbst hergestellten Reklamen die Nomen der Autoren
nennen muU, ferner ist es ebenso zu verstehen, daß er den Verleiher
bei Abschluß verpflichtet, bei den von diesem hergestellten Reklamen
die Autorennamen zu nennen. Im übrigen ist es in den seltensten
Fällen wohl Absicht, wenn Autorennamen nicht genannt werden.
Es handelt sich meist um Nachlässigkeit und Gleicligiiltigkeit gegen¬
über den geistigen Arbeitern, denen man immer noch nicht Gleich¬
berechtigung und die ihnen gebührende Wertung suerkennen will.
Ein bißchen guter Wille — und Differenzen, wie die in obigem Pro¬
zeß zum Austrag gekommenen, würden nicht mehr entstehen. Was
nun die Pflicht des Verleihers anbetrifft, seinerseits dafür Sorge
zu tragen, daß die Theaterbesitzer die Namen der Autoren in den
Anzeigen und Ankündigungen nennen, so muß man das Verlangen
gls berechtigt r.nerkennon. Aber das Verlangen kann nur so weit
aehen, daß in den Leihverträgen ein diesbezüglicher Passus auf¬
genommen wird, daß aber die Theaterbesitzer die Folgen selbst zu
tragen haben, weil eine Kontrolle der Abnehmer durch den Ver
leü«er fast als ein Ding der Unmöglichkeit erscheint. Anders lieg'
cs bei dem Verhältnis zwischen Fabrikant und Verleiher, wo die-
Kontrolle mit Leichtigkeit möglich ist. Es gibt eine letztinstanzlich-
Entscheidung, in der ein Theaterbesitzer verurteilt war, den Nanu-'
des Autors zu nennen. Wenn in dem oben liehandelten Prozeß von
seiten des Fabrikanten der Einwrand erhoben wurde, es sei ein Unter
schied zu machen zwischen der Fachrelksme und Publikumsreklau
und weiter argumentiert werde, daß der Autor nur Interesse ;
Fachreklame habe, weil er dadurch neue Aufträge erhalten könn'-
so ist das eine ganz irrige Ansicht. Daß ein Autor, wenn er Erf.-I.
hat, in der Filmindustrie bekannt wird, ist zweifellos, und man
wird gern von ihm einen Film nehmen. Es ist nicht nur das reu
künstlerische Interesse, das der Filmautor hat, wenn er verlang'
sein Name soll auch in der PublikumsreklBme genannt werden; wem
das Publikum oder zum mindesten ein Teil der Besucher befriedig
aus einem Film gegangen ist und im Programm oder an den An
schlagsäulen den Namen des Autors liest, dann wird er, wenn er
einen neuen Film mit demselben Automamen angezeigt sieht, In
teresse haben, sich diesen neuen Film anzusehen.
Eigentlich ist es zu verwundern, daß über diese so selbst voretan-
liehen Fragen immer wieder Differenzen entstehen können. Die ein-
Erkenntnis ist doch nach und nach zum Durchbruch gelangt, das
das Manuskript ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges ist. Gewi
es gibt eine Reihe von Autoren, die für ihre Artoiten recht anselu
liehe Beträge erhalten, aber es stehen neben den praktischen Er¬
folgen auch die künstlerischen, und schließlich ist der Autor im
Verhältnis zu den andern an der Entstehung eines Films Beteiligt-
beinahe sogar der Schlechtest bezahlte von allen. Wenn mau ü»' !
noch bedenkt, daß durch die Anbringung der Namen auf der Beklauu-
den Fabrikanten weder Kosten noch Mühen erwachsen, so versteht
inan eigentlich nicht, wieso es überhsupt zu Streitigkeiten komno n
kann. Immerhin ist die neue Entscheidung des 26. Senats des Kai
mergerichts, die sich im übrigen früheren Entscheidungen anderer
Senate desselben Gericht* anschließt, ganz dazu angetan, die ewig
Streitereien wegen Nennung des Namens endlich aus der Welt
schaffen, und zwar dadurch, daß man die Namen eben nennt.
Berliner Filmneuheiten
Referat unseres ständigen Berichterstatters Fritz Olimsky.
Die Geliebte des Königs. Hersteller: Zelnik-Mara-
Film-G. m. b. H. Verleih: Deulig-Scala. Regie: Friedrich Zelnnc.
In den Hauptrollen: Lya Maro, Erich Kaiser-Titz, Albert Patry,
Julie Senla. Frieda Richard, Josof Peterhans, Johannes Riemann.
Josefine Dora, Kurt Vespermann, Hermann Picha, Wilhelm Diegel-
mann, Karl Hussar.
Nach dem bewährten Rezept, das teils von Friedrich Zelnik,
teils von Frau Carleen stammt, ist hier eine galante Komödie ge¬
schaffen, die schlechterdings als Publikumsfilra untadelig ist. Ein
an sich nicht übermäßig starkes Sujet ist durch zahllose nette, kleine
Einzeleinfälle so gehaltvoll geworden, daß das Publikum von Anfang
bis Ende voll und ganz auf seine Kosten kommt, wie die beifällige
Aufnahme im Marmorhaus bewies. Ein sehr niedliches, adeliges
Dämchen verliebt sich in einen Grafen, ober aus der erhofften Heirat
wird nichts, da das Edelfräulein verarmt ist und es die Karriere des
Geliebten nicht aufs 8piel setzen will. In einem Dorf lebt sio »*
einfachen Verhältnissen dahin, der durchreisende König entdeckt sie
und zieht sie als Hofdame der Königin in seine Umgebung. Er h»t
dabei allerlei Nebenabsichten, will die niedliche Kleine selbst besitze»,
aber im gegebenen Moment kommt die Königin hinzu, und der sch«’»
fast unvermeidliche Skandal kann nur dadurch abgewendet werden¬
des die beiden Liebenden sich heiraten.
Man sieht, diese Handlung ist an sich nicht bedeutend. a b ™
Friedrich Zelniks bekannte nett , kleine Einfälle haben aus dem
Ganzen ein graziöses Werkchen gemacht, das sich jeder gern an®*“
Die Regieführung wird überdies durch die malerische Innenarchitekt' 1
von Fritz Lederer angenehm ergänzt. Goldbergers PhotogT®P ni '
hätte allerdings in einigen Außenaufnahmen etwas klarer sein könne»-
In der Titelrolle gab Lya Mara eine ihrer bekannten etwas suü-
liehen, aber ungemein lieblichen Gestalten mit viel Sehen» 11
Der KinematO'*raph — Düsseldorf
No. 7*6
Krupp Brnemann-StamSplegellamiien I HahB-Goerz-Spiegeilauipen
voraussichtlich Ende Juni lieferbar
Strom- und Kohlenersparnis 80"Jü
Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H.,
Köln a. Rhein,
Glo.kengasse 16
Abteilung: Kinobedarf
Niederlage in Koblenz:
leinrich Fürst, Friedrichstraße 26
Düsseldorf,
Graf-Adolf-Straße 29
Schelmerei. Albert Patry gab in der Rolle ihres Vaters eine inter¬
essante Charaktorstudie. Rrich Kaiser-Titz spielte den immerhin
ziemlich verschlagenen König. Johannes Riemann war wieder einmal
der elegante, sym|>athiKChe Liehhaiier conune il faut, Hermann Picha
ein köstlicher Dorf bürge rmeister und Karl Huszar ein Parvenü von
anno dazumal, der die I^acher völlig auf seiner Seite hatte.
„Der G uverneur des Todes“. Hersteller: Justitz -
Pilm-G. m. b. H., Berlin. Regie: Emil Justitz. Arcliiteictur: Pro¬
fessor Zirkel. Photographie: Karl Vaß. ln den Hauptrollen: Dora
Rergner. Irene Marga, Albert Paul. Len Seidl. Erich Kaiser-Titz.
Robert Scholz. Josef Klein. Lya Eibenschütz, Felix Hecht, Traute
Trinius, Karl Georg.
Nach Motiven von Prosper Mdrim^e hat Rudolf Strauß eine
abenteuerliche, btintbewegte Filmhandlung geschaffen, dio nicht
immer unbedingt glaubwürdig, abor immer recht spannend ist.
Aus dem Zuchthause irgendwo in Rußland entspringen zwei Sträf¬
linge; es gelingt ihnen, auf der Landstraße e.n Auto zu überfallen,
sie töten die beiden Insassen und spielen mit deren Legitimations-
papieren dio Rollen der Ermordeten selbst mit viel Erfog weiter.
Der eine der beiden Schurken wird sogar Gouverneur, waitrend der
ander« sich mit der Rolle von dessen Kammerdiener begnügt. Damit
nicht genug, häufen sie weiterhin Schandtat auf Schandtat, schlie߬
lich krnunt durch ihre eigene Unvorsichtigkeit alles ans Tageslicht,
und es gibt einen tragischen Schluß.
Emil Justitz’ Regie ist guter Durchschnitt, namentlich hat er
diesmal die Massenszenen natürlicher zu gestalten gewußt, als in
einem früheren Falle. Professor Zirkel hat eine dem russischen
Milieu trefflich angepaßte Innenarchitektur geschaffen, und auch
Karl Vaß’ Photographie war auf der Höhe. In der Darstellung ragen
Irene Marga und Dora Rergner durch ihr liebliches Aussehet, hervor
Mit den beiden entsprungenen Sträflingen fanden sich Erich Kaiser
Titz und Robert Scholz in befriedigender Weise ab.
Als ein durch das Tempo seiner Handlung und die besonder«
Eigenart des Stoffes sehr erfolgreicher Schlager erwies sich das Lust¬
spiel der Universal Film M f g. „Joe Martin und
der Alkoho 1“. Die Geschehnisse dielten sich um einen äußerst
couragierten amerikanischen Geistlichen, der mit Hilfe eines dressierten
Affen und eines nicht mindor ge fügsamen Elefanten tatkräftig in
seiner Gemeinde den Alkoholteufel bekämpft. Das Publikum jubelte
in heller Begeisterung, als der mutige Gottesstreiter seine Schüflein
mit vorgehaltenem Revolver in den Gottesdienst trieb. Immerhin
erscheint es mir zweifelhaft, ob es empfehlenswert ist, dieses Lustspiel
in katholischen Gegenden laufen zu lassen.
„Die vom Zirkus“. Hersteller: William Kahn-Film-G
m. b. H. Regie: William Kahn. In den Hauptrollen: Eduard von
Winterstein, Charles Willy Kaiser, Heinrich Peer. Eugen Burg,
Anita Berber. Toni Ebärg, H. Tillo, Emst Pittschau. H. Beichler.
In diesem Zirkusfilm wird in jeder Beziehung alte Schule ge¬
ritten, nachdem man inzwischen um vieles Besseres gesehen hat,
muß infolgedessen das an sich ja nicht eigentlich Schlechte, aber
doch inzwischen Ueberbolte doppelt verstaubt wirken. Den Inhalt
bildet die romantische Liehe eines jungen Erbprinzen zu einer Zirkus-
1 «nzerin. Der temperamentvolle junge Mann bekommt es fertig,
«us Liebe zu seiner Angebeteten selbst als Zirkusreiter aufzutreten.
Daraufhin soll er schleunigst standesgemäß heiraten. Seine legitime
Braut verunglückt tödlich. Der Prinz setzt seine Liebelei mit der
Tänzerin fort. Ein verkrachter Edelmann kommt auf den glänzenden
Einfall, gegen reiche Belohnung dem Prinzen seine Geliebte abspenstig,
machen. Das gelingt. Jener Baron heiratet die Tänzerin. Schlie߬
lich kommen diese Intriguen ans Tageslicht. Prinz und Tänzerm
bekommen sich endgültig und pfeifen auf alle Hofetikette.
Die zahlreichen Zirkiisszonen *i.»d nicht ungeschickt komponiert ,
doch vermögen sie nur unvollkommen über dio reichliche Naivität
dos Manuskriptes hinwegzutäusclier,. und das Publikum brach dorm
auch bei der Uraufführung im U. T. Kurfürstendninni au mehreren
Stellen, an det.on die Hersteller dergleichen gewiß nicht vorgesehen
hatten, in förmliche Lachkaskad>n aus. Unser Kinopublikum ist
eben heute schon soweit, daß es aino nach bewährtem Muster kon¬
struierte Handlung ablehnt und s att dessen Logik und Originalität
n*rl»agl. Diese Lehre werden di * Hersteller aus dieser Aufnahme
ihres Werkes auf alle Fälle gezogen haben. Um so bedauerlicher ist
dieser kaum zur Hälfte gelungene Wurf, als doch gerade das zirzen¬
sische Milieu mit seiner ungeheuer faszinierenden Phantastik, seinen
Bildern voll glänzenden Flitters und dom originalen Timbre der
-Manege und Piste einem spürnas-gen Autor und einem liebevollen
Regisseur eine der ergiebigsten Fondgrutsm an die Hand gibt.
In der Darstellung ist Anita Berber als Tänzerin überragend,
während dio übrigen Darsteller eigentlich nur ihre Routine spielen
ließen.
„D as Geheimnis der sieben Ring e“. In der
Berliner „Saalburg“ fand die Uraufführung des Promo-Film* „Das j
Geheimnis der sieben Ringe“ — Fabrikat und Verleih: Promo-Film- ,
A.-G. — statt. Diesem Geheimnis liegt ein Testament zugrunde,
nach dem der Besitzer dieser Ringe, der öffentlich gesucht wird,
Erls" eines Milliontmvermögens wird. Dos Ganze ist ein mit Sen- ■
sationen reich angefülltor Detoktivfilm. der zwar nichts Neues auf j
diesem Gebiete bringt, jedoch vermöge einer geschickt aufgobauteo
Handlung, die einer gowisaou Spannung nicht entliehrt. einen vollen
Publikumserfolg zu erringen vermag. Dies ist vor allem der aus- j
gezeichneten Regie Joseph Steins zu danken. Unter den Hauptdar j
steilem sind Sylvester Schüffer. der sich als der bekannte Universal¬
künstler wie auch als Schauspieler hervortut, weiterhin Paul Hansen
als Nobodys Freund und Lilly Dommici als Nobody» Gattin zu nennen. 1
Die Aufnahmen, die einwandfrei sind, besorgte A. O. Waitzenberg. ,
Aus Deutschlands Indusrie. Dio Industriefilm-A.-G. führte im I
Saale der Berliner Urania einige Industrie-Filme vor, clie interessante
Einblicke in eine Reihe deutscher Industrien zu gewahren vermögen I
und damit als ausgezeichnete Werbefilme für dmitsclie Arbeit und J
Technik sowohl im Inlande wie auch im Auslände anzusprechen sind.
Ein Vertreter der genannten Firma legte in einem einleitenden Vor¬
frage die Aufgaben dar, die sich die Industriefilm-A. G. irr Dienste
des deutschen Wirtschaftslebens gestellt hat. Außer einer größeren
Anzahl von Werbefilmen über Industrieanlagen will das genannte
Unternehmen Land- und Städtefilnie mit den dazugehörigen in- L
dustrien schaffen. So ist bereits ein Hamburger und Dresdner
Städtefilm hergestellt worden. Königsberg, Danzig. I.einzig, Nürn¬
berg und andere Orte sollen folgen. Die im Anschluß an den Vortrag i
gezeigten Filme behandelten u. n. die Arbeiten einer Entladestation
im Kieler Hafen, des Ausladen von Getreide auf einen Kiesendampfer,
die Herstellung dos Bleistiftes von dor bekannten Firma Faber <fc Co., f
die Arbeiten einer Kartonagenfabrik, die Vorgänge in einem Kupfer j
walzweric, in einer Lokomotivenfabrik usw. Es waren durchweg *
sehenswerte Filme, die sowohl für Schulzwecke wie auch zur Vor- ,
fiiiirung vor den breiten Massen geeignet sind, um dem Laien zu zeigen. »
wie in den Werkstätten und Fabriken der deutschen Industrie ge- /
arbeitet wird; sodann aber dürften die Filme für eine wirksan»-
landspropaganda zum besten unserer Indi.strieerzeugmsse nutz- J
bringend sein.
oder mit Bronn« Kopuliert und photographiert. Da» letztere geschieht Laufender Wortlaut ist manchmal in zu enger altertümlicher Schrift
entweder im Belichtung*- oder — wenn auf Floroost panier abgezogen abgesetzt, die es keinem Theaterbesucher ermöglicht, innerhalb der
wurde — im Du rc hl euchtungs verfahren. Jede .deine Lücke im Bild kurzen Zeit auch nur annähernd den Sinn zu erfassen. Erschwerend
(ungedeckte Stelle) nacht sich bei der 5—GOOfaclien Vergrößerung komme noch hinzu, daß diese Textorläutoruugon oft negativ
der Vorführung sehr bemerkbar. Eine Musterkopie des Films muß gehalten sind. I- B.
Einfuhrkontingent 1922.
Die Anßonhnndelsstello Filme widmete der Kruge der Komfien-
sation am Ä. Mai eine Arbeitsausschußaltzting, in der die Verbünde
der Fabrikanten. Verleiher und Händler das Material vorlegten,
das sie für die Verteilung dis* Kinfuhrkontingents an die in Frage
kommenden Kmpfangsl«ertH-htigten zusumniengestellt hatten. Er¬
freulicherweise stellte sich der Arlieitsausschuß der Außenhandels-
Stelle auf den Standpunkt, daß dio vorgelegten und von ihm einer
Prüfung unterzogenen Listen als Zugrundelegung der Kontingent¬
verteilung angesehen werden könne. Die Außcnh «ndelsstclle ülier-
nimnit nun die weitere Handhabung der Kontingentierung, indem sie
den Kontingentliereclitigten durch eingeschriebenen Brief einen
Kontingent schein zugehen laßt, auf dem die Beantragung der er
wttnschten Meterzahl-Berechtigungsscheine für ausländische Filme
unter gleichzeitiger schriftlicher Mitteilung einer eventuellen Ueber-
tmgütig zu geschehen hat. Die Bestimmungen sehen u. a. vor, daß
die Berechtigungsscheine nur für ganze Filme und nur für ganz
Deutschland erteilt werden. Die Anträge auf Erteilung von Berech¬
tigungsscheinen müssen außer dem Hauptteil und der Aktzahl sowie
dem Namen und dem Lande der Erzeugerfirma auch die Angaiie des
Importeurs und die Filmgesamtlänge, sowie die Lange der vor-
kommenden Titel enthalten. Der Nachweis der Kompensation ist
besonders zu berücksichtigen, und ferner lognn wir allen Interessenten
nahe, die Anträge auf Berechtigungsscheine möglichst umgehend
einreichen zu wollen, da dio Prüfung dor beigefügten Unterlagen,
vor deren Abschluß dio Zensurierung nicht stattfindet, trotz aller
Bereitwilligkeit zur Beschleunigung dennoch eine gewisse Zeit er¬
fordern dürfte. Nelienbei erinnern wir daran, naß l«ei der Kompen¬
sation jeden einzelnen Filmworkos höchstens das Dreifache seiner
Lange und insgesamt höchstens das Achtfache seiner Lang)» ein-
geführt worden kann, und daß unter die Berechtigung zur Kutanen
sation überhaupt nur jene Filme fallen, dio nach dem 1. April 191k
hergestellt und zensiert worden sind. Von besonderer Bedeutung
ist die Tatsache, daß der Ausführungswert der Filme endgültig von
der Außenhandelsstelle festgesetzt wird; doch hat der Antragsteller
es in der Hand, durch von ihm zu kalkulierende Preise von vornherein
angemessene Werte für das Aufführungsrecht dor Firma als Kom
pensationsunterlage aufzustellen.
Bromberger Kino- und fflusikbrief.
Ebenso wie die Muxikrepertoire der in den Konzerteaf ’s
tätigen Orchester, die sich auf polnische, überhaupt auf slavische
Mu ik ein-tellen mußten, haben auch die Rin in<ofem eine
Wandlung durchgemacht, als sämtliche hier laufenden Filme mit
polnischen oder polnisch-deutschen Aufschriften und Titeln ver¬
seilen sein müssen. Ein sehr großer Teil der hier gezeigten Filme
ist deutscheu Ursprungs, dor andere amerikanischen, während
Polen seihst nur wenig Filme liefert. Die ausländischen Firmen
Verkaufen entweder Kopien an Warschauer Firmen oder die Filme
werden irgendwo über die Grenze ge-schoben. Daß sie bei den
Valutaumurachiedon sehr teuer sind, ist leicht erklärlich. Trotz¬
dem muß man den Besitzern der Kinos zugestehen, daß sie nach
jeder Weise bemüht sind, die neuesten Filme zu zeigen.
In dem Kino ..Kristall“ — früher ..Kristall-Palast“ — con-
certiert Herr Kapellmeister Teubeck mit einem zwölf Mann starken
Orchester. Seine Illustration ist dem Filme vorzüglich angepaßt,
wie auch das Orchestor nur Gutes leistet.
In dem jetzigen ..Kino Nowosci“ — Kammerlichtspiele
spielt zurzeit Herr Kapellmeister Lubrig, ebenfalls mit großer
Besetzung. Auf ihn trifft das Vorhergesagte ebenfalls zu, wenn
auch die Art der Bilder wieder eine andere ist, da in diesem Kino
das amerikanische Sensationsdrama vorherrscht.
Der Kinematopranh
Düsseldorf.
No. 79«
Krupp-Ernemann-Stahlprojcktor
„IMPERATOR“
der beliebte „Theater-Apparat“, stets In mehreren Exemplaren vorrätig.
Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H.
Abteilung: ,,Kinobedarf"
Köln, ~ Düsseldorf, S^f 0 N r st y?
Koblenz, ^Ä, 26
Deulig - Film - Gesellschaft m. b. H.
Berlin. Breslau, Danzig, Leipzig. Frankfurt a. M., manchen. 41147 J
In dem dritten Kino „Liberty“.— Union-Theater — conoertiert
seit kurzer Zeit Herr Ku|iellmeist«*r Fine, ein guter Durchschnitte¬
musiker ohne irgendwelche besondere Not«*.
In dem vierten Kino — „Colosseum“ — das nebenbei auch
Yari£t<Heil zeigt, spielt nur ein Pianist.
Seit einiger Zeit hat die Direktion des hiesigen Stadttheaters
für die Zwischen pausen ein Orchester engegiert, dessen Leistungen
eher einer kritischen Wertung nicht standhalten. Es ist im höchsten
Maße bedauerlich, daß gerade an solche.- Statte, die eine Stelle der
Erbauung sjin soll, etwas Derartig *s gelioten wird. Vergleicht man
dagegen die Leistungen des kleinen Orchesters der „Deutschen
Bühne“, das unter der umsichtigen Leitung von Herrn Michu»
Operetten, wie ..Mascottchen“, „Vetter aus Dingsda", „Dreimaderl-
haus“, „Blü}>ei.de Linde“ spielte, so ist der Unterschied — wie 1000:1 !
—W—
Brief Dom Rhein.
Wenn ich eine Mühle hätte, wie Alphonse Daudet, würde ich
einen „lettre cinlmatugruphiqti«« de mon rnoulin“ sclireilien. Alier
ich habe mir ein ganz gewöhnliches Arbeitszimmer. Allerdings fällt
mein Blick, wenn ich aufschaue, auf den Rhein (so lang«* wenigstens,
bis das Laub nicht «lichter wird und mir den Anblick des silbernen
Schimmers mit seinem Grün völlig verdeckt). Das nun legt mir
«len Gedanken nahe, zu «1er obigen Aufschrift zu greif« n. Wenn ich
nämlich am Rhein sitze, daim sitze ich genau s«> wenig in Berlin,
wie der göttliche Alphonse in Par.s saß, als er von seiner Mlhle aus
— die mit dem berühmten roteu Institut auf dem Montmartre nichts
zu tun hat — seine bukolischen Sentiments dem Papier und damit
«ler Nachwelt anvertraute.
Wenn man aber nicht in Berlin sitzt, dann hat man gegenüiier
der Kapitale des deutschen Films etwas recht Wichtiges, nämlich:
Distanz.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die glattweg behaupten,
Berlin sei h««ute noch weniger im Mittelpunkt der Welt, wie früher,
-eine Bewohner meinten und täten aber genau so, als ob es gerade
umgekehrt wäre. Deswegen glaube ich auch nicht, daß es mit dem
Boricht eines guten Freundes seine Richtigkeit hut, wonach ein
großes Berliner Fachblatt einen Beitrag über die „Uraufführung"
«ler Hintertreppe im Residenztheater zu Düsseldorf mit dem Be¬
merken zurückgereicht haben soll, der Beitrag werde gern gebracht,
uenn er auf die demnächst stattfindende Berliner „Uraufführung"
Rezug nehmen und entsitrechend umgearbeitet werden kötuie;
vor dieser Berliner Uraufführung ginge das aber nicht. — Wenn die
Geschichte wahr wäre, würde das heißen: „Quod non ost in Berolina,
non est in mundo“ — ausgesprochen als Grundsatz einer recht
kompetenten Stelle. Ist die Darstellung aber erfunden, so ist sie
keinesfalls schlecht erfunden, denn so ein kleines Fünkchen Wahrheit
ist darin enthalten. Tatsächlich sehen Berliner Augen vielfach anders
als andere Augen, «iie einen sehen eine Leistung, die unilon-n vernehmen
nur mächtige Posaunenstöße. Selten decken sich die Gefühle, und
wenn es geschieht, ist's um so erfreu lieber.
Fridericus Rex und M a b u s e sind solch erfreuliche
Ausnahmen, die beide im D«»cln-Theater in Düsseldorf liofen. Die
französische Besatzungsb«<hörde liewies ein weit glücklicheres Gefühl
•n Dingen der Kunst, als die Herren Kommunisten östlich von uns.
Sie ließ den Fridericus passieren, weil ihre Vertreter in der Probe-
'"orführung einfach glattweg und ehrlich erklärten, daß der Film
ausgezeichnet Sei. .Akts nenne ich mir eine Gesclunackszensur!“
kann nian da frei nach den Meistersingern sagen. — Ueber den Film
"Gbst ist zwar viel, aber noch lange nicht genug gesclirieben worden.
Vergleiche mit „Vater und Sohn“, dom von der Goltzschen Drama,
Sas gleichzeitig im Düsseldorfer Schauspielhaus lief, köimten Wert-
'"olles zu grumUegendon Fragen der Kinokunst geben. Ich möchte
»ie für später Vorbehalten, denn ich hoffe, den Fridericus bald wieder-
Zusehen, uu d zwar wieder mit der Ongtnalmusik, aber endigend
nr.it dem Tode des alten Wilhelm. Das ist ein Höhepunkt des Werkes,
Vielleicht sogar sein höchster Ginfel. Jedenfalls ist es ein Altachluß,
wogegen die Erscheinung des Alten Fritz über dem Publikum vor
dem Schluß leider nichts anderes, ais «in Krampf ist. der verstimmend
wirken könnte, wenn nicht das Werk selbst so stark und nachhaltig
liewegte. Bei «iieser Vision hat man jedenfalls in Berlin nicht an
das rheinist he Publikum gedacht! Das Gefühl für bildliche Ge¬
schlossenheit ist hier viel allgemeiner wrbroitet, als man drüben an¬
nimmt. Das ist auch der Grund für die sehr beifällige Aufnahme
des Mabuse: er bringt glänzende Bilder, vor allem ab«»r bringt er
..Bilder“, d. h. Formungen nach ein«*m liestimmten und erkennbaren
künstlerischen Willen. Diese Bilder sind so stark und einlieil lieh,
daß z. B. die kurze Stelle, während deren der Staatsanwalt im Kahn
uuf dem angeblichen Bodens«*« treibt, durchaus und unangenehm
aus dem Rahmen fällt, weil sie an oft Gesehenes, nicht Durchge-
nrheitetes gemahnt Den tiefsten Eindruck lüntorlußt die ielx-nde
Lichtemacht mit dem Stadtbahnzug. Es sind an sich vertraute Ein¬
drücke, doch würdon sie in einem stehenden Bilde zu unkennt liclien
Sinnlosigkeiten führen müssen. Sie sind nur im Film möglich und
wrstanillich, und solche alleinigen Filmmögliclikeiton wirken immer
beglückend auf ein verständiges Publikum. — Zu lolwn wäre
insbesondere noch der gemäßigte Expressionismus im Dekorativen
und die ausgezeichnete Textur. Insgesamt sagt man hier: Der Film
ist dem „Kientopp“ ebenso fern, wie der Roman ihm nahesteht. —
Zu verwundern ist es, daß Hanneles Himmelfahrt
soviel Anziehungskraft am Rhein ausüben konnte, wie im Bosnien/,
theater. Nicht unter Max von Schillings, sondern unter Adolf Witt
kam das so vornehme Werk hier heraus, «las nach Musik förmlich
schreit. Und Witt brachte mit seinem Orchester eine Glanzleistung
fertig, die beinahe neben die fast schon berühmt gewordene Moruka-
Yngelsnng-Aufführung d«>s Residenztheaters gestellt werden kann.
Daß im übrigen Gor hart Hauptmann mit seinem leidvollen Sehwarmen
in Armseligkeiten dem Rheinländer so schlecht liegt, wie nur etwa«
schlecht liegen kann, ist nun mal eine Tatsache. Daß Kauptmann
auch in dem Film zum Durchbruch kommt, ehrt Film und Drama
gleichermaßen.
Ein musikalisches Erlebnis Iwsonilerer Art bot der „K a m p f
mit dem Berge“, der erst spat liier zur Aufführung kam.
Der mehrgenannte Herr Witt spielte «iie erste, dritte und vierte
norwegische Rhapsodie von Svondsen als Begleitung, und wenn nicht
die Lichtpausen zu Vollendungen vor Abschluß der Tonw-erko gefülirt
hatten, wäre «ler Genuß vollkommen gewesen. Diese steinernen Ein
samkeiten mit dem gewaltigen Himmel darüber empfingen ein»
ungeahnte Vertiefung durch die ruhigen, schwermütigen Volks« oih.h.
die aus einem ganz ähnlichen Milieu heraus entstanden Wettu
irgendwo, dann wird auf dem Gebiete des Lamfcchaftsiiuns * ,*« Zu¬
sammenwirken von Bild und Ton lebendig werden. Wellern
No. 7»6
Der Kinemetogreph — Dösseldorf
Berlin.
Di« Justitz-Film-Gesellschaft hat Jr „Dia Hube
B ehüte “ ondl „Einer «ws Zirkus“ von Paula'Busch erworben, um
«US ihnen einen Zirkusfibu in größtem Stil hrrzuBUillcn. Der Film,
dessen Aufnahmen unter Mitwirkung namhafter Dursteller und
Artisten demnächst beginnen, wird au Beginn der neuen Saison
— Das Filmhaas Bruck mann & Co. hat für die neue Saison die
Rddie Polo-Filme erworben.
Tesa-Film hat den ersten Film der neuen Serie fertiggwstelit
Er lietitelt sich „Turfpiraten“. Das Manuskript stammt von Paul
Kosenliayn. ln den Hauptrollen smd beschäftigt: Trude Santen.
Ernst Hofmatin. Joseph Heithofer. Fritz Schulz. Wilhelm Diegel
mann und Oswald Delmor. Photographie: Julius Reinwald. Bauten:
Kudi Feld. Regie: Trude Santen.
Robert Hey mann hat die Oper „Tiefland“ für den „Licho
Film“ bearbeitet. Die Rolle des Sebastiane spielt Michael Bohnen.
Drr erst« Paramount-Film drr Phoebus-Film A.-G. „Fattv
im wilden Westen“ ist reichszensiert. Die unerreichte Komik und
sensationellen Leistungen artistischer Künste in fabelhaften Bildern
werden dem Film in Deutschland einou riesigpn Kassenerfolg sichern.
Die Continent-Film A.-G. will ihrem Verleih einen ausge¬
dehnten Besitz an Theatern angliedem. Bisher hat die Contag-Fihn
A.-G. drei Theater angekauft, und zwar die l\ T. Lichtspiele in
Stendal, die Fürstenhof-Lachtspiele und dus Apollotheater in Salz¬
wedel, die in Zukunft den Namen t'outag-Licht spiele führen werden.
Direktor Raake, ein befähigter Theaterfachmami. wird die Leitung
der Theaterabteilung dar t'ontag übernehmen.
Ima-Film. Die diesjährig Lnstspielpmduktion wurde nach
Vorführung dir ersten vier liereits fortiggesteilten Lustspiele durch
den Vertrieb S. Nathan, Berlin, Kochstr. 0—7, der Firma Caesar-
Film für Deutschland verkauf'. — - Otto Hermann, der Erfinder der
Plast rickfilme, begründete nah seinem Ausscheiden aus der Firma
Plastrick die neue Firma „Ulk-Trick", deren alleiniger Inhaber et
ist. Er hat mit der Herstellung von zwölf Einakter -Trickfilmen be¬
gonnen, die durch S. Nathan, Berlin an d e Firm» Caesar-Film für
Deutschland verkauft wurden.
— Die Goldwyn Distributing Corporation, New York, verkaufte durch
ihren Genera Irepräsen tauten für Kon inent uleuropa, Arthur Ziehm
folgende sechs Filme an die Ländlich! A.-G.: „Das Rätsel von San
Francisko“ (Penalty), „Die Rose der Nacht" (The nightrose), „Die
Todeskart«" (Ace öf liearts), „Die tolle Prinzeß" (Sinn prmooß).
„Miß Pinto" und „ln den Schneewüsten von Alaska" (The hrand).
Die ersten drei Filme bringen eineu der ersten Charakterdarsteller
Amerikas, Lori Cham, der vierte und fünfte Mabel Normend, den
weiblichen Charlie Chaplin, zum erstenmal in Deutschland auf die
- Landlicht A.-G. 8tella Arbenma, die schöne russische Schau¬
spielerin, die in dem Deulig-Film „Der brennende Acker“ die Auf¬
merksamkeit der Kritik und Fachleute auf sich zog, ist als Haupt¬
darstellern! verpflichtet worden. — Der von Paul Heidemaim
angekündigte Film-Zyklus „Raffinierte Frauen" erseheint im Ver-
leihprogramm der Landlicht A.-G.
— Dio Vorloihabtoilung der „IW (International« Film Aktien-
mellschalt) bringt in Uircin Verleihprogramm Elino Lincolns größten
Film „Die Abenteuer des Kapitän Lincoln“.
— Kowo-Scbicht A.-G. In Ergänzung an den über die General-
vereammlung dieser Gesellschaft von uns erstatteten Bericht erfahren
wir noch, daß auch der Stab der Mitarbeiter in dieser Firma eine
Erweiterung erfahren hat. Neben der bereits gemeldeten Zuwahl
des Direktors Hermann Rosenfeld ist Dr. Prollwig, ein auf dem Ge¬
biete der Rohfilmherstellung erfahrener Chemiker, und Paul Elffing
als beratende Mitarbeiter für die Gesellschaft gewonnen worden.
flog« Coroly, Ingenieur
Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion
^•bmTs“*- Köln, Afrippastr. 19
— Ständiges groBes Lager In —
IlM -nwarilen und ZnUetiör
Der erst« groB« Winterfilm vom Bobsport ist nunmehr vor
füiirungsbemit. 1 lim Generalvertrieb des Film Werks, da» in packender.
Szenen den gefährlichen Rennsport mit all seinen Reizen und Sen
«ationen in frostorstarrter Winterpracht zeigt, hat die „Badische
Filmvertriebs-G. m. b. H.“. Heidelberg, übernommen.
„Das Kanamidel“ l.otite!t sich ein neues Fiimlustspiel vom
Kanusport, dessen Manuskript Alex Büttner verfaßte und das un
Juli gedreht wird.
„D«r Graf von CharoUis“, Richard Beer-Hof mann» Trauer
spiel, das mit Max Beinhardt in der Rolle des „Koten Itzig“ vor
Jahren zu den großen Berliner Theatererfolgen zählte, ist von der
Sternfilm-Gesellschaft erworben word. n. Es wird, unter Verwen¬
dung des englischen Uretoffes — Mdssii:g-<r tuitl Fields — „Eine
unselige Mitgift" von B. E. Lüthge für den Film bearbeitet und von
Karl Grüne inszeniert.
„Villa Falconisri“, ..Zwei Menschen" und „Parsiial in Monte
Dario", die drei bekannten Romane von Richard Voß, wurden von
Ernst Laskowski und Hanns Winter zwecks Bearbeitung für den
Film erwrorbeu.
Der Film „Robinson Crusoe“ wurde auch für Kinder erlaubt.
Ludwig Traut mann wurde für den unter der Regie vor. Rudolf
Meinert stehenden Großfilm der „Lfa" „Marie Antoinette" für die
Rolle des Grafen Fersen verpflichtet.
„Wenn Männer richten“, das sechsaktige Gesellschaftsdrama
der Moa-Film-Gesellschaft, gibt dem Regisseur Harry Williams
Gelegenheit, für die Regie Richtlinien zu benutzen, welche dieser
Schwedisch-Amerikaner m seiner internationalen Filmtätigkeit für
den Geschmack des Weltmarktes als maßgolwnd erkannt hat.
— Im Marmorhaus findet am I. Juni die Craufführung de-
neuen großen Abenteurerfilms „Maciste und die Javanerin“ statt.
— Di« PhO«bus-Film A.-G. beginnt in den nächsten Tagen mit
den Aufnahmen zu einem neuen Großfdm: „Die Heimkehr de-
Odvsaeus“. Für die vier Exklusivfilme wurde Regisseur Richard
Loewenbein verpflichtet.
— — Film-Handtl-G. m. b. H. Die Gesellschaft steht mitten
in den Vorbereitungen zu dem großen von Walter 8ehniidthäßlw
geschriebenen Film „Das Fraoenparadies“. Die Inszenierung ist
Max Mack übertragen worden. Für die Hauptrollen wurden ver¬
pflichtet: Mariia Leiko, Edith Meller, Jodwiga Smosarsk», Ilk»
Grüntng, Rosa Valetti, Erna Hauck, Miriam des Varges, Paul Ott-
Heinz Salfner, Arkady Boytier, Emil Mamelock, Rolf Ruhbeck. Car!
Geppert, Louis Neher, Alfred Schmasow. Dekorationen: C. L.
Kirmse. Photographie: Ivar Petersen.
- Di« Mondial-Atlantic-Film G. m. b. H. veröffentlich» jetzt
ihr Produktionsprogramm für die Saison 1922/23. Unter den von
der Firma herausgebrachten acht großen Filmen, die ganz auf de»
Geschmack des internationalen Marktes eingestellt sind, werden
besondere die Films „Verfehltes I.oben mit Anita Berber in der
Hauptrolle und „Verklungene Zeiten“, ein entzückendes Gesellschaft-
bild aus der Biedermeierzeit, Aufsehen erregen.
-Olga Tschochow-Film 6. m. I. H. erwarb von Iwa Raff»'
das Drehbuch zu dem Film „Das Haus der Unseligen“, der Anfang
Juni von der Autorin mit Olga Tschechow in der Hauptrolle inszeniert
werden soll. Das Sujet behandelt einen stark dramatischen ne* 1
psychologisch sehr interessanten Konflikt zwischen dem jüdischen
und katholischen Glauben.
Der Kmematograph
Düsseldorf
No. 79«
-Preiserhöhungen für Filmphotos. Der Filmphotoverband
E. V. sieht sich iofuin» der über alles Erwarten gestiegenen Hei-
stellungskosten abermals gezwungen, die Preise für Filmphotos be
t rächt lieh zu erhöhen. Die neuen Preise stellen sich wie folgt:
Größe schwarz Sepia Chamois Chamois [ Hbchgl. Sepia¬
matt Sepia | Hochgl.
Mk. Mk, [ Mk. Mk. I Mk. | Mk.
fyü | 4,— I 3,60 S.U 4,— AJrt li,~
13/18 4.7'. 5.50 5. 6,- 6. 7,50
18/24 8.50 8. 7.50 9. 8,— , 9,—
24/30 9,— 10,50 10. 12.- 12. 14.—
30/40 . 17.— 20.— 18. 22. 22. 25 —
40/50 32.— 38.— 36. 42. 44. 56.—
5g/60 | 64,— I 72.- 65.— 80, 80,— | 9«.—
Für jede andere bunte Ausführung wird «in Aufschlag von 100".,
auf obige Grundpreise berechnet. Für Photos, die auf dem Weg*
der Projektion angefertigt werden, tritt eine Preiserhöhung von
70°„ ein. Reproduktionen: Für Herstellung von Platten nach über
gegebenen Positiven: Größe ft, 12 Mk. 40.—. 13/18 Mk. 80.—, 18.24
Mk. 105.—, 24/30 Mk. 175,— . 30/40 Mk. 280,—. 40/50 Mk. 500. ,
50/60 Mk. 800.— . Platten nach Filmausschnitt: 50",, Aufschlag
auf vorstehende Preise. Entwickeln der Platten: Größe 9/12 Mk. 1,10.
13/18 Mk. 2.25, 18/24 Mk. 4,50, 24/30 Mk. 6,75. 30/40 Mk. 9.
40/50 Mk. 13.50, 50/60 Mk. 18,—.
- Lixi-Film-Atelier, Weißensee. Im Laufe dieses Monats
werden folgende Firmen im Lixi-Film-Atelier. Weißensee, drehen:
Die Ringfilmgesollschaft stellt dort die Bauten für den ersten großen
Bruno Kastner-Film der l'fa vom 10.—20. Mai. Vom 22. Mai bis
3. Juni hat Heinz Carl Poes* das Atelier belegt, um einen großen
Film für die Deulig-Sca.a fertigzustellen.
Im Förn Andra-Atelier arbeitet zurzeit Carl He ns Boese
an dem Film ..Gespenster“, anschließend wird Max Mack r.ort ..Das
Frauenparadies" inszenieren.
Novo-Film-G. m. b. H. Die Bureauräume befinden sich
jetzt SW 11. Bembtirger Straße 13.
Deulig-Film G. m. b. H. Der nächste große Det lig-Film
führt den Titel ..Der Kampf urns Ich“, die Handlung führt in das
atemlose Getriebe eines großen Zeitungsverlages. Nach einem Ent¬
wurf von Willy Haas haben Artur Rosen und Heinrich Brandt das
Manuskript verfaßt. Die Hauptrollen sind besetzt mit Grete Diervks,
Olga Tschechows. Ernst Deutsch, Alfons Fryland. Theodor Loos.
Für Bauteil und Ausstattung sorgt Rochus Gliese. Regie führt
Heinrich Brandt.
— Die Hella Moja-Fiim A.-6. hat mit den Vorarbeiten zu
ihrem ersten historischen Großfilm ..Der Pag«- des Königs“ begonnen.
Das Manuskript stammt von Dr. Johannes Brandt.
— — Aafa (Althotf-Ambos-Film A.-6.). Die Aufnahroeu zu
dem zweiteiligen Großfilm „Das Liebesnest“ von Stilgebauer 'Manu
"kript: Hans Brennert) werden dieser Tage beendet.
da er die endgültige Entscheidung über die Berechtigung und die
Höhe des Aufschlages in die Hände einer Kommission legt, die sich
aus drei Verleihern und drei Theaterbesit zem aus ganz l>-utschland
zusammensotzt, die mit Stimmenmehrheit dir l'rteil zu fAllen haben.
Auch für die Möglichkeit, daß dieser zweifellos als außerordentlich
loyales Schiedsgericht unzuseliende Ausschuß keine Stunmenmehr-
iieit ergeben sollte, hat der Zentralverband einen allen Parteien
gerecht werdender. Weg vorgeschlagen, den nämlich, daß der Fach
aussch-ißVorsitzende der Berliner I fandelskammer eine, endgültige
Entscheidung zu treffen hat. Wir jegrüßen diese außerordentlich
vornehme Stellungnahme des Zentralverliandes herzlich und erhoffen
von ihr ein ersprießliches Zusammenwirken der Filmverleihe einer¬
seits and der Theaterbesitzer andererseits.
— — Emelka. l>er große Eva Wegener-Film „Herzog Ferrantes
Ende“ wurde von der Bayerischen Film-Gesellschaft m. b. H. Fett
Ac Wiesel für den deutschen Verleih erworben. Die Pressevorführung
*>U in den nächsten Tagen stattfinden.
- Die Ossi Oswaida-Film-G. m. b. H. bereitet außerhalb
ihrer Produktion 1922/23 einen Monumentalfilm mit dem Titel:
„Ahasver in Rom“ vor. Des Manuskript stammt von dem Drama¬
turgen der Gesellschaft Franz Rauch. Es ist eine Bearbeitung der
»pischen Dichtung „Ahasver in Rom“ von Robert Haemerling.
— Zelnik-Mara-Film G. nt. b. H. In dem Exklusiv-Film
„Die Tochter Napoleons“ spielt Lya Mara die Titelrolle. Ludwig
Harthau wird den Napoleon kreieren. Die übrigen Rollen sind besetzt
mit Emst Hofmann, Fritz Schulz. Magnus Stifter, Charles Willy
Kaiser, Albert Patry, Fritz Buhbock, Gertrud de Lalsky, Else Wasa,
’egie führt Friedrich Zelnik. I>as Manuskript stammt von P. von
Oesteien und F. Carlsen. Die dekorative Ausstattung liegt in den
Händen von Fritz Lederer. Die Außenaufnahmen werden teilweise
>n der Provence gemacht werden.
— Zentral-Verband der Film-Vtrlsihör Deutschlands, «. V.,
wtz Berlin, veröffentlicht in dieser Nummer unter Berücksichtigung
wr Tatsache, daß die Organisationen der Theaterliesitzer den | 2
Oes vom Film-Verleiher-Zentralverband vorgelegten Bestellscheines
°rig auslegen, eine Erklärung, nachdem er keinesfalls gewillt ist,
Oie Festsetzung des im f 2 in Aussicht genommenen Zuschlages ein¬
stig und willkürlich vorzunehmen. Zweifellos muß man dem Zentral-
**rbande eine außerordenthch weitgehende Objektivität zuerkennen.
Barth. Da* bürgerschaftliche Kollegium Ix-willigte für die An¬
schaffung e:nes Lichthilderapparates an der Mädchenmittelschult
25 Ü00 Marie.
Buer i. W. Das Hindenburgtheater au der Ecke Neumarkt soll
völlig umgebaut und bedeutend vergrößert werden.
Freistaat Danzig. Das am 15. August 1907 eröffneto Passage¬
theater schloß mit dem 15. Mai endgültig seine Pforten, um. wie
wir vernehmen, gegen eine angemessene Abstandssumme einem
Textilwarengeschäft Platz zu machen. Der Begründer des Theaters
war der heutige Besitzer des Lichtspielhaus Oliva. Herr Otto Hausier.
Die technische Einrichtung erfolgte durch Vorführer Ad. Schmutzer.
Nach verschiedenen l'mbauten und Vergrößerungen stand es
zuletzt unter der Leitung der Direktion (Joüasch-Frmßmarui, d*e
außerdem noch das Odeon und Edentheater besitzt. Die Schließung
ist um so bedauerlicher, als es eines der schönsten Danzigar Theater
Dresden. Im Prinzeß-Theater gelangte der Lubitsch-
Film „Das Weib des Pharao“ zur dortigen Erstaufführung,
wohl die zweit« in Deutschland. Die Vorführung war ebenso mu»ü*r
haft wie die musikalische Begleitung. Gewaltig war der Eindruck der
Massenszenen, der Volks- und Karapfsoenen. ausgezeichnet st d.*~
Spiel der mitwirkenden Künstler zu nennen, vor allem von .Tönning*,
laedtke, Wegener und Dagny Servaes. Die Regie verriet wiau. - ju
die Meisterhand eines Emst Lubitsch. Aber deunoch wollte der Für-,
am Schluß nicht so recht befriedigen, die Handlung dehnt • -c.h »u
No. 7««
Der Kinematogmph — Dfiseeldorf
Umformern . Wechselstrom
Prompt lieferbar.
RHEINISCHE FILM- GES." 1 *
ABT. KWOa£04Pf
KÖLN DÜSSELDORF
GLOCKE NO ASSE 16 GRAF -A DOLF -STR 29
DE UL IO FILM- OES.
AST KINOBEDARF.
Ben un, BnesLAu, danzio, Leipzig. enANKFuoTsn.M ünchen
weit hin Heit dem Wiederuuftreten de» *< (geglaubten ägyptischen
Königs, und die Steinigung des jungen Konigspaare» läßt ein un¬
befriedigte» l ■efiUil aufknmnten. da» nicht in der Steigerung der Tragik
»einen Grund hat, sondern in dem unverdienten Schicksal zweier
Haupt gestalten de» Dramas, deren Schuld darin zu bestehen scheint,
in reiner Liebe einander zugetan zu »ein. Das Publikum schien
da»solbe Kinpfinden zu halien. denn es nahm den Film auch am
Schlüsse schweigsam auf. Vor allem muH noch ein fast störendes
Moment hervorgehoben werden: die vergrößerte Vorführung einzelner
mimisch liesonders hervorregetider Gestalten. Del Gesamteindruck.
der Gang der Handlung wird dadurch entschieden ungünstig beeilt-
fluUt. Es ist Sache der Regie und der Aufnahme, solche nüinisch
hervorragend« Momente im Gesamtbilde entsprechend
hervortreten zu lattsen. Vor allem »ollte sich das Drama derartiger
Einaelbilder enthalten, wie es ja auch bei anderen Filmen bisher
schon vielfach üblich ist, solche mimische Einzelleistungon besonders
zu markieren. _ Paul Sorgenfrei.
Erlangen. Lichtepielkonaession wurde Herrn Sichtig für die
Kammerlichtspiele erteilt.
Flensburg. Sämtliche Flensburger Kinns halien infolge zu holier
Steuern am 1. Mai geschloeaen.
Haspe i. W. Stadtverordnetensitzung. In den Etat sind Mittel
für Einrichtung eine» Schulkinos eingestellt.
n Luisenhof ist zu e
Lichtspielgewerbe?
Bekanntlich untersteht die
ig, die Vorführungen unter-
Leipzig. Filmkunst oder
Der alte Streit wird wieder aktuell.
Herstellung der Filme der (lewerbeordn
liegen somit der „Lustbarkeitssteuer“. Nach schweren Kämpfen
ist es gelungen, eine Herabsetzung der Steuern durchzusetzen. wenn
ein Programm überwiegend wissenschaftlichen oder künstlerischen
.Inhalts ist. Die Entscheidung darüber liegt bei den Landesregie¬
rungen. In Leipzig hat nun der Inhaber der Firma „Winters Welt-
marktfilm " vor Jahren seitens der aächsiHohen Regierung eine gene¬
relle Anerkennung seiner Filmdarbietungen
als künstlerische Leistungen in Form einer „Konzession'' bekommen.
Nach { 33a der GO. besteht also l>ei seinen Darbietungen „ein höhere»
künstlerisches oder wissenschaftliches Interesse“, sie werden somit
als nicht genehmigungs - sondern nur anmelde¬
pflichtig bezeichnet. Juristisch wären sie somit aber auch
zeusur- und lustbarkeitssteuerfrei! Der Inhaber
der Firma, der Schauspieler und Schriftsteller Gustav Winter, dessen
„deutsche Kulturfilme“ bisher allerdings nur im Auslände Verständnis
fanden, gedenkt den interessanten Rechtsstreit bis zum letzten
durchzuf ühren.
Winters W e 1 t m a r k t f i I m . Inh. G. W i n t e r.
Die älteste leipziger Filmfabrik tritt jetzt mit eine.- großzügigen
Produktion auf den Murtt. In einem eigenen 1800 qm großen Auf-
nahmeatelier werden in diesem Jahre nicht weniger als zwölf Spiel¬
filme und Lustspiele gedreht. Als besonderen Schlager kündigt die
Firma ihre „H e r o s - F i I m e“ , mit dem dreijährigen Filmschau¬
spieler Heros, an, die ein direkt verblüffendes Spiel dieses jüngsten
Künstlers der Welt zeigen sollen.
Mönchen. Die Bayrische Filmgewerkschaft. die Vertreterin
der Arbeitnehmer in der Filmindustrie (künstlerische, technische
und kaufmännische in Fabrikation. Verleih und Lichtspieltheater)
hat sich, nach der „Münchner Post“, der Spätzenorgamsation an
geschlossen und führt nunmehr die Bezeichnung: Deutsche Film-
gewerlcBehaft, Dmdesgrupiie Bayern. Sitz München. Odeonplatz 4
(Leuchtenberg- Palais).
Inprofilm • G. dl b. H. Unter der Regie de» Oberregisseurs
Josef Firmen» wurden die Innenaufnahmen für den Sport- und
Sonaationsfilm ..Teufelssymphonio" beendet. Für die weibliche
Hauptrolle zu diesem Film wurde Erna Morona verpflichtet. Kar)
Gillmann, von dein auch das Manuskrint stammt, ist Gelegenheit
gegeben, »ein »|sirtliehe» Können im Bilde zu zeigen. Die weiteren
Hauptpersonen dieses Stückes werden von Fritz Greiner. Albert
Maurer und Hans Immer gespielt. Als Operateur wurde Karl Atten-
berger gewonnen, während für die Beuten Architekt Rob. Geo
Wiesengrund verantwortlich zeichnet.
— Die B. L. - St. sieht in dem Kulturfilm „Die Tragödie
eines Volkes, der Schmied von Kochel“ einen begrüßenswerten Schritt
in der Richtung auf den guten Kulturfilm, der für Jugendliche und
Erwachsene gleich geeignet ist. Trotz gewisser Langen besonders
im ersten Teil, trotz mancher Anachronismen, die allerdings nur dem
Kenner auffällig werden, trotz de» mai chtnal zu raschen Bild Wechsels,
der jedoch durch ein geeignetes, langsame» Vorführnngszeitmaß
gemildert werden kann, ist hier das W »sentliehe erreicht. Die Hand¬
lung baut »ich lückenlos und logisch auf, sie steigert sich besonder»
im zweiten Teil zu dramatischer Höhe. Sie stellt sich unter sparsamer
Verwendung von Begleittext in photographisch sehr guten Bildern
dar. die dem reichen Schatz heimatlicher Landschaft und Städtebau -
kunst entnommen sind.
Niedtrsachswerten. Die hiesigen Lichtspiele sind wieder eröffnet.
Schürfer« Überwachung der Lichtspieltheater in Sachsen. Da
Hersteller und Verleiher reichszensierter Filme es neuerdings öfter
unterlassen halten sollen, die von den Filmprüfstellen beanstandeten
Teile ans den Filmstreifen auszuschneiden, so daß Kopien zur öffent
liehen Vorführung gelangen, die verbotene Szenen enthalten, soll die
Kontrolle der Lichtspieltheater verschärft werden. Die sächsischen
Polizeibehörden sind vom sächsischen Ministerium des Innern an
gewiesen worden, im Uehertretiingsfa'le das Strafverfahren einzi
leiten. p. g.
Berlin. De c» - Film • A. • O. Die Gesellschaft, deren Grün¬
dung in der Fachwelt bereits seit einiger Zeit bekannt war. ist nun¬
mehr handelsgerichtlich eüigetragoti worden. Da» Grundkapital
beträgt 3 300 OOO Mk., Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb
und Vertrieb des Dempeev-Carpentier-Film» sowie die Herstellung-
der Erwerb und Vertrieb von anderen Filmen und der Ankauf und
die Veräußerung sowie dor Betrieb von Lichtspieltheatern. Zu
Vorstandsmitgliedern sind bestellt Max Theodor Boeniach. l )r -
Gerhardt Schmidt. Die Geschäftsräume befinden sich Kochstr 10-
Berlin. Richard Oswald-Film- A.-G. Die auf *i* r
letzten Generalversammlung beschlossene Kapitalserhöhung ist nun¬
mehr erfolgt. Das Kapital beträgt demzufolge jetzt 12 500 000 Mk.
Der Kioemetogrsph — Düsseldorf
No. 79«
Berlin. W i k i n g - F i I m A. - G. Diese Gesellschaft ist
mit 3,1 Millionen Mark Aktienkapital gegründet worden. Die Aktien
sind su 110 Prozent ausgegehen worden.
Dresden. Kultur- Film Aktiengesellschaft
Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb
'•on Filmen und Einrichtung von Filmvorfülirungsstatten, ins¬
besondere Schul-, Vereins-, Jugend- und Landkinos, sowie Ver¬
trieb von Einrichtungen und Apparaten auf kinoteclmiactem < ie
biete und Beteiligung an ähnlichen Unternehmen, in gnmeinnüteigen i
I nteresse und »um Zwecke der Förderung der Bildung, vor allem der
minderbemittelten Volkskiassen. Das Grundkapital betragt 300 <K)n
Mark. Zum Vorstand wurde der Direct<>r Dr. Hermann Beek in
Rähnitz-Hellertni bestellt. Gründer der Gesellschaft sind: Helene
verehel. Beek Direktor Karl Schmutzler gen. Schröder, beide m
Rähnitz-Hellerau. Syndikus Dr. Hugo Poller in B«>rlin, Kaufmann
Mil ton Schreyer in Neuyork. Mitglieder des Aufsichtsrats sind:
Fregattenkapitän a. D. Fritz Brehmer. Staatsminister a. D. Dr.
Richard Seyferth. beide in Dresden, und Geschäftsführer Harakl
Dohm in Rähnitz-Hellerau.
Frankreich. Die Päthö-Cinema hat eineu Re.ngewuui
von 16,15 (9.40) Millionen zu verreiclinen. Die Dividend* wird 10 Fr.
ili Fr.) für die Aktie betragen. Auf deren Nennwert von lo<) Fr.
sind bereits 4ü Fr. zuräckgezahlt. es sollen diesmal weitere 30 Fr.
mrückgezahlt 'werden.
Die Anmeldung für die Wiener Herbstmesse 1922. Die Ausgabe
der Anmeldeformulare für die Wiener Herbstmess** hat bereits be¬
gonnen. Den Ausstellern der Frühjahrsmesse werden sie zu gesendet.
Andere Interessenten wollen diese entweder im Messepalast. VH.
Museumstraße 1, in den Vormittagsstunden beheben oder i littels
Karte die Zusendung verlangen. Der Anmeldetermiu läuft für das
Inland mit dem 31. Mai ab; daher müssen die Anmeldungen bis zu
diesem Zeitpunkt unbedingt eingelangt sein.
ONIJIIK
Kino musikalische Streifzüge.
Blaff ia der Kinomusik.
Ein Lichtspielhaus, in dem man musikalisch immer schöne
beuüsse erwarten durfte, ist der Tauentzienpalast. Da L:h die L’r
»ufführung des groben Filmwerks „Das Weib des Pharao" im
Ela-Palast am Zoo gesehen und über sie auch berichtet hatte,
•ar mir sehr viel daran gelegen gewesen, die von Ed. Künnecke
komponierte Musik zu diesem Film nunmehr von einem Kino-
wehester aus geführt zu hören. Das Orchester im Ufa-Palast ist,
*ie aus meinen Berichten wohl hervorgegangen sein dürfte, gar
«in Kinoorchester, sondern es ist ein Concertorchester, es hat
*toe in Berlin einzig dastehende Besetzung Zwar ist auch das
^ehester im Tauentzientheater nicht alltäglich besetzt. Eine
«ätsche, drei Geigen, neben Harmonium, Klavier und den übrigen
utetrumenten eines kompletten Sakmorchesters war dort seit jeher
»büch. War! Denn zu meiner grenzenlosen Ueberraschung fehlten
« dieser Besetzung jetzt nicht weniger als fünf Instrumente.
»Aber die Enttäuschung wurde noch gröber, als das Filmwerk zu
•ufen begann. Das war ja gar nicht Künnecke« Musik.' das
*ar z us dammenges teilte Musik. Zum allergrößten Teile zwar
“•Uenische und zum Bestteiie andere, wenig bekannte, also sorg-
UJÜFAX“
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»am ausgewählte Werke und Bruchstücke aus Werken, aber nicht-
:--»toweniger, Künneckes Musik war es eben nicht.
Tagespresse auch stets erfährt, wie sie mit den komponiert*'
Nun bedenke man: Die Efa als die Herstellerin des Film-
läßt es sich schweres Geld kosten, diesem Film eine eigen**
Begleitung zu geben, sie macht die gesamte Presse mobil, damit
diese Musik auch gebührend eingeschätzt werde, von der Tage¬
presse werden nicht nur die Filmrefcrenten. es. werden auch
die Musikkritiker entsendet, welche gesondert über die Mu-ik
schreiben. Drei Wochen später gelangt der Film in einem dein
Ufapalast ebenbürtigen Hause zur Aufführung, und jetzt hört man
die angeblich für den Film unentbehrliche Sondermusik nicht
mehr, es wird die»« neue, diese zusammengestellte Musik von einem
ganz kleinen Musikensemble gespielt. Mir selbst kann man ja
schon lange nichts weismachen, ich lasse mich auch von d**n
längsten und strengten Pressenotizen eoensowenig verblüffen, wie
ich mich von dem Inhalt der Broschüren verblüffen lasse, die
bei Pressevorstellungen aasgegeben Werder. Hier aber war ich doch
sehr unangenehm überrascht. Hinter mir saß ein recht intelligent
aussehendes Ehepaar, dessen männlicher Teil gewichtig erklärte,
wie künstlerisch und wie sinngemäß diese von dem Komponisten
Künnecke geschaffene Begleitmusik doch sei. Und alle Leute im
Hause, die mit den Werken italienischer Komponisten ja nicht
vertraut sein müssen, bewunderten wahrscheinlich gleichfalls
Künneckes Mdodienreichtum. So las man es ja vor Tisch, d. h.
anläßlich der Uraufführung in allen Blättern.
Gewissenhaft erkundigte ich mich nunmehr bei den Musikern
selbst nach der Ursache dieser sonderbaren musikalischen Ver
Wandlung. Da wurde mir denn mit geteilt, daß die Musiker gar
keine Zeit gehabt hatten, für die von Künnecke komponierte
Musik zu dem „Weib des Pharao" auch nur eine einzige Probe
zu veranstalten, und daß es übrigens gar nicht möglich gewesen
wäre, die Oricinalmusik zu spielen, weil das Arrangement für
kleine Besetzung nicht fertig sei oder nicht spielbar sei. n. dg!.
Also in einem der ersten Berliner Theater, schon bei der Zweit
Vorführung solch eines epochalen Films ergeben sich in musikalischer
Hinsicht Schwierigkeiten, die den Kapellmeister zwingen, den alter-
und veralteten Weg der Musikzusammensteüung zu wählen. Da
brauchen sich die Kinotheater im Reiche wahrlich nicht zur.; k
gesetzt fühlen, wenn sie ebenfalls die Originalmusik nicht »psee-.
Sie könnten sie ja auch gar nicht spielen, weil au. r. -laau.
wieder für di« Press« komponiert worden i»:. nah:
No. 796
Der Kinematograph — Düsseldorf.
aber für das Publikum. Mit solchem Bluff sollte man doch endlich
aufhören. Ich für meinen Teil sorge nact Kräften dafür, daß die
Filmmusiken an der Nase herurageführt wird. Kein einziger
meiner vielen Kollegen von der Tagespreise, die ich da und dort
in den Kinotheatern antreffe, bleibt unbekhrt. Warum auch soll
er sich mit seinem Rererat blamieren, warum soll er eine uralte
Musik längst versorbenor Komponisten dem auf dem Zettel ge¬
nannten Filmkomponisten in die modernen Shimmy schuhe schieben?
Es ist meines Erachtens auch nicht ehrlich, mit irgendeiner Tat
Reklame zu machen, die in Wahrheit gt • nicht vollführt wird.
Die Originalmusik hat man bei der 1'raufführang gespielt. Das
ist die Wahrheit. Was hinterher in den Kinoorchestern gespielt
wird, das ist die vom KinokajxdlmeUter zusammengestellte Musik.
Wenn diese Musik aber so gut zusainmciigestellt ist, daß das
Publikum den Bluff nicht merkt, dann sollt - der Kinokapellmeister
auch für seine Geschicklichkeit gebührend belohnt werden, idl.
«ffilllffilll&lll Totenglocke 1I1SMMI
Emil Gobbers, unser Mitarbeiter seit Degründuug des Blattes
und derzeitiger Direktor der Geographischen Gesellschaft. Düsseldorf,
ist durch den Verlust seiner Gattin, die im Alter von 57 Jahren einem
schweren Duden erlegen ist, in tiefe Trauer versetzt worden. Wir
drücken Herrn Direktor Gobbers unser tiefemiifnndenes Mitgefühl aus.
Bctrifit nächste Nummer i
Mit Rücksicht auf das auf Donnerstag, den 25. Mai, fallende
Fest Christi Himmelfahrt bitten wir unsere verehr liehen Inserenten
und Mitarbeiter sämtlich« für die Nr. 797 des „Kinematograph“
bestimmten redaktionellen Einsendungen so frühzeitig an uns ab
zusenden, daß sie spätestens am Dienstag in unseren Händen sind.
Anzeigen müssen spätestens Mittwoch hier einlaufen-
Verlag und Redaktion dos
„Kinematograph“.
Vortpofrlinff Ir» Rorlin • Geschäftsstelle und Anzeigenteil: Ludwig
W lA Cluny All A AAAA - j c g c i, Berlin W 8, Mohrenstraße 6, Fernspr.:
Zentrum 10 678; Berliner Redaktionsdienst einschl. Filmpremieren: Fritz Olimsky. Sämtl.
Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur an die Geschäftsstelle zu adressieren.
Sonderartikel: Julius Urgiss.
Letzte Nachrichten.
Kilmbrand in Düsseldorf.
In der hiesigen Filiale der Martin Dvntler-Filiu-
Aktiengesellschaft entstand am Dienstag vormittag bei
den Arbeiten eines Elektrote-hutkers im Filmkleberaum aus unauf¬
geklärter Ursache Kurzschluß; die brennende Lampe stürzte auf
einen in der Mitte <les Raumes stehenden Arbeitstisch. Eine ge¬
wisse Panik, die die hu Raum beschäftigten Angestellten natur¬
gemäß ergriff, veranlaßto sofortige Räumung des Zimmers, in dem
die züngelnden Flammen an dem leicht brennbaren Ma'erial und
iler Einrichtung des Raumes reichliche Nahrung fanden. Erfreu-
hcherwoiso h;*t die Firma keinen großen Verlust zu beklagen,
da der Feuerherd auf den Entstehungsort eingedämmt bleiben
konnte. Der Sachschaden an Einrichtung usw. ist zwar nicht
unbeträchtlich: auch wird sich die durch die notwendig ge
wordene Restaurierung des ausgebrannten Kieberaumes veranlaßt**
Arbeitserschwerung nicht nur be : der Fa. Deutler, sondern auch
bei der durch den Brand gleichfalls betroffenen Filiale der Afa,
die den Raum initbenutzte, unangcii-hm bemerkbar machen.
Der schnell und sicher eingreifenden städtischen Feuerwehr
und der helfenden Tatkraft des Direktors Kaufmann von der
Martin Dentter A.-G. ist es zu danken, daß der Gesamtschaden
ein geringer blieb und daß in einem feuersicheren Raum des
oberen Geschosses eine provisorische Kleberei sofort eingerichtet
werden konnte. s
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Ternruf: Amt Zentrum Ar. 9469
Telegramm* Adr.: „Berbandfiün"
«ciMTiiiiknur: Rudolf Jirmcmcb
Recbteanroalt Bandenefebet’
Zur Aufklärung!
Mit Rücksicht darauf, dass der § 2 unseres Bestellscheins
von den Organisationen der Theaterbesit»er unrichtig aus¬
gelegt wird, hat der Zentralverband der Pilmverleiher
Deutschlands, Sitz Berlin, beschlossen, nachstehende Er¬
klärung zu veröffentlichen:
„Der Zentralverband der Film Verleiher
Deutschlands, Sitz Berlin, erklärt hiermit
ausdrücklich und feierlich, daß er nicht gewillt
ist, den in § 2 des Bestellscheins in Aus¬
sicht genommenen Zuschlag einseitig und
willkürlich festzusetzen.
Er wird vielmehr die Entscheidung in die
Hände einer aus drei Verleihern und drei
Theaterbesitzern aus ganz Deutschland be¬
stehenden Kommission legen, die mit Stimmen¬
mehrheit über Berechtigung und Höhe des
Aufschlages entscheiden soll. Wird eine
Stimmenmehrheit nicht erzielt, so ent¬
scheidet der Vorsitzende des Fachausschusses
der Handelskammer Berlin.“
Zentral - Verband
der Filmverleiher Deutschlands e.V.
Sitz Berlin
Der Vorstand:
GRAF, t. Vorsitzender JACOB, 2. Vorsitzender
No. 7t« Der Kinematograph — Düsseldorf.
>v f)anneles“
Siegessug
Der Terra *<Broßfilm „fjanneles Himmelfahrt“
[teilt einen außerordentlichen (Erfolg dar.
Die Berliner ‘Premiere (nad) der Uraufführung
in der Staatsoper) fand in einem der größten
und oomehmften £id)tfpie(theater Berlins, der
Alhambra, ’Kurfürftendamm
ftatt, deffen Befitjer uns nach oierjehntägiger
Spielzeit folgendes fchrieb:
Erst heute kommen wir dazu, Sie zu dem großen Erfolge, den wir mit dem Film
„Hanneles Himmelfahrt" in unserer „Alhambra" am Kurfürstendamm 68 hatten, zu beglück¬
wünschen. Der Film sicherte uns nicht nur während der Spielzeit ein uolles Haus, sondern
auch das angenehme Gefühl, daß unsere Gäste wirklich sehr befriedigt das Theater ver-
ließen. Wir waren sogar in der angenehmen Lage, konstatieren zu können, daß während
der Spielzeit verschiedene unserer Gäste sich den Film drei- und viermal angesehen haben
und immer neue Besucher mitgebracht haben .... Es würde uns treuer., wenn Sie mit
diesem Film, der wirklich mit Herz und Gefühl gemacht ist, recht gute Geschäfte machen.
Hochachtungsvoll!
Czutzka & Co. Q. m. b. H.
gez. Unterschrift.
ferner ging bei uns folgendes Telegramm ein:
„fianneles Himmelfahrt" größter Erfolg der Saison.
Verlängert F ilm 8 Tage, Gratuliere herzlidist.
Heuer-Bautzen.
Der Kinematograph — Düsseldor:
l)ett Kollege
der Kejitjer der Olympia*
üd)tfpielc in Jranfcfurt*!tt.
teilt un9 feinen «Erfolg mit unferem Teer a * <£ r o bf i (m
l)anneleö l?lmmelfal)tt
'Regie: Urban (Bad
in folgendem fl ner kennun gs f d) reiben mit:
Ich freue mich, Ihnen mrtteilen zu können, daß der Erfolg, den ich mit Ihrem Film
„Hanneles Himmelfahrt" hatte, ein äußerst zufriedenstellender u>ar und meine Erwartungen
bei weitem übertroffen hat. Ich hatte während der Zeit, wo der Film bei mir lief, einen
solchen Besucherandrang wie ich solchen noch nie aufzuweisen hatte und konnte fest-
TDir überlaffen es federn £id)tfpieltf)eater>Befi^er felbft, die richtigen
Folgerungen aus den (Erfahrungen feiner Kollegen ju jief>en.
Filialen: ® cdin ’
J üanaig,1>üffeldorf,
Jranbfurt«TO., Hamburg, feipjig,
Königsberg, TOünd>en, Kiga.'fjofen
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Düsseldorf.
No. 797
DEULIG
Einstimmiges Lob der Presse über
LYA MARÄ
in dem neuen Rokoko-Lustspiel
Die Geliebte des Königs
Kino Feststellung, die zugleich Werturteil ist: „Die
Geliebte d«*s Königs“ (im von Blumenkörben und Film-
freunden überfüllten Marmorhaus zierlich vorüber-
huschend) int Lya Mara: viel Schumi, Humor, Freude
an der Sache, nach jedem Akt-Ende herzlicher Applaus.
„B. Z. am Mittag."
Geschickte Regie, gute Darstellung.
Geschickte und geschmackvolle ltegie Friedrich
Zelniks, gute Darstellung, an deren Spitze Ly.» Mara
als reisendes Rokokofigürchen marschiert.
,,8-TJhr-Abendb att. “
Wirkungsvolle Handlung, vorzügliche Photographie.
Die Handlung ist wirkungsvoll gestaltet. Ly» Mara
verkörpert anmutige Schalkhaftigkeit, Photographie
und dekorative Ausstattung sind vorzüglich.
..Münchner Neueste Nachrichten.“
LYA MARA, höchst liebenswürdig und schelmisch.
Im Marmorhaus steht wieder eins der Iwim Publikum
sehr beliebten Stückchen aus der Rokokozeit *»i f dein
Spielplan. Dazu wird die Rolle der umworbenen
jungen Dame von Lya Mara höchst liebenswürdig und
schelmisch durchgeführt.
„Deutsche Tageszeituig.“
Entzückende Bilder. * *
Nach prächtigen Deulig-Naturfilmaufnahinen:
..Durch Deutsch-Oesterreichs Alpon]>aradies" lauft
jetzt der ebenfalls von der Deulig vertriebene Fünf¬
aktor „Die Geliebte des Königs". Diese galante Ko¬
mödie ist sehr niedlich aufgezogen. Lyn Main als
Suzotte tragt einen fein komischen Stil zur Schau,
der dem Ganzen am besten entspricht. Die Spiel¬
leitung Zelniks sorgte für entzückende Bilder. Eine
außerordentlich gute Photographie tat das ihrige, um
den Erfolg der Neuheit zu einem großen zu machen.
Erfolgreicher Publikumsfilm.
Der Lya-Mara-Film „Die Geliebte des Königs“ steht
unter der erfolgreichen Regie von Friedrich Zelnik.
Der Zauber der Rokokozeit macht das Laufbild zu
einem erfolgreichen Publikumsfilm.
„Anzeiger Dresden."
Drolorio und Temperament.
Die weibliche Hauptrolle dieses galanten Spiels
gab mit Drolerie und Temperament die anmutige
Lya Mara. Friedrich Zelnik hatte das Stück sehr
sorgfältig inszeniert. „Berliner Tageblatt."
Graziöses Spiel, glänzender Humor.
Diese galante Komödie bringt einen harmlos-lustigen
Stoff unter der geschickten um', prägnanten Regie
Friedrich Zelniks fibnwirksam zur Geltung. Die
weibliche Hauptrolle bot L\a Mara reichlich Gelegen¬
heit. ihre schelmisch -neckische Art und ihr graziöses
Spiel ins rechte Licht zu stellen. Glänzend war der
Humor vertreten durch Joseiir.e Dora, Hermann
Pich» und Kar! Huszar.
„Deutsche Allgemeine Zeitung.'
Baachtonsworto Höh«.
Auch der neue Spielplan des Marmorhauses steht
auf lioachtenswerter Höhe. Zelnik »-ersteht es, als
Spielleiter reizvoll und geschmackvoll das höfische
Liebesieben des 18. Jahrhunderts zu schildern. In
der Hauptrolle gab Lya Man» ein schönes Bild unbe¬
rührter Weiblichkeit. Als König stellte Erich Kaiser-
TitZ sein großes Können in den Dienst der Sache.
„Tägliche Rundschau.”
ZaubarUche Zierlichkeit.
Lya Man» spielt die Hauptrolle in der zauberischen
Zierlichkeit der Bewegung. ..Münchner Zeitung.
Grazie, Routine, Geist.
Ihre Grazie und Lieblichkeit »-erhilft durch dio Ver¬
bindung mit einer reichen, mimischen Ausdrucksskala
jedem Ki Imstoff zu lebendiger und fesselnder Wirk¬
samkeit. Die Regie Friedrich Zelniks zeigte Routine
und <MM. ,,L. B. B,
Hervorragendes Zusammenspiel.
Lyn Mara, Erich Kaiser-Titz.^Jisefir.e Dora, Diegel
mann, Huszar, Pich», Patrv, Vespermann, Peterhans
und Riemann leisten im Zusammenspicl Hervor¬
ragendes. Eine hübsche, zusammenhängende Hand¬
lung. ,,Dresdener Neueste Nachrichten.“
Ausverkauftes Haus.
Das bis auf den letzten Platz r-usverkaufto Haus
belehrte mich, daß der neue Lya-Mara-Film „Die
Geliebte des Königs“ den Geschmack des Publikums
intensiv getroffen hat. Ly» Mara ist liebreizend wie
immor. Neben ihr geben Julie Serda. Frieda Richard
und Josefine Dora ihr Bestes, während die Herren
• Johannes Riemann als heimlich Geliebter, Alliert
Patry als Vater und Erich Kaiser-Titz als genarrter
König die Hauptdarstellern» auf das Glücklichste
unterstützen. Regisseur war Friedrich Zelnik. Die
virtuose Art seiner Regie erfreut immer.
, .Berliner Fremden-Zeitung. “ „
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No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf
Uraufführung im Herbst dieses Jahres im
Ufa-Palast am Zoo, Berlin.
Die Industrialisierung des Filmgesdiäftes.
n.
Die Ansammlung von großen Energien, worunter wir so erscheint einem die gesamte Filmerei als etwas Un¬
hauptsächlich das arbeitende Kapital zu verstehen haben, sicheres und Unhaltbares, dem die feste Grundlage fehlt,
und wie dies bei den Konzernen der Fall ist, ist nicht immer In Wirklichkeit ist aber die Sache ganz anders! Graue
die Voraussetzung für wirtschaftliche Industrialisierung. Theorie und lebendige Wirklichkeit divergieren sehr oft
Wir haben in unserem ersten Artikel bereits darauf hin- stark auseinander. Das ist hier der Fall. Zum großen Teil
gewiesen und als Grund für diese Erscheinung das Risiko liegt dies in der Art wie die Konzerne aufgebaut sind. Man
bei der Filmerzeugung angegeben. Aber gerade dieses darf nicht übersehen, daß in den Konzernen alle Zweige
Risiko bringt es mit sich, daß die Fabrikation bestrebt sein der Industrie vereinigt sind: Fabrikation, Verleih und
muß, möglichst viel Erzeugnisse auf den Markt zu werfen, Theater. Dieses Zusammenwirken von Industrie und
um eventuelle Verluste zu verteilen. Das heißt: Die Größe Handel in einer Hand ist nichts anderes, als etwa eine
erlittener Verluste steht in umgekehrtem Verhältnis zur Verwirklichung der Formel, wonach der Erzeuger zugleich
Anzahl der erzeugten Werte, da man auf diese den Verlust der eigene Abnehmer ist, der eigene Grossist also und auch
repartiert. Die aus der großen Anzahl der erzeugten Filme sein eigener Detaillist. Die Verteilung von Gewinn und
gezogenen Gewinne verringern ebenfalls erlittene Einbußen. Verlust vollzieht sich somit nicht mehr schematisch, sondern
Aber nicht bloß deshalb allein müssen die mit großen Kapi- nach ganz bestimmten Proportionen, die das Risiko der
talien arbeitenden Konzerne eine starke Produktion ent- Produktion auf das Allergeringste herabdrücken können,
wickeln, sondern auch schon deshalb, weil ja die Produktion Es kann nämlich eine so starke Ausnützung der erzeugten
es in der Hauptsache ist, die die investiertem Kapitalien Filme durchgeführt werden, daß er selbst im Falle völligen
verzinst und die großen Verwaltungskosten der Konzerne Mißlingens noch immer relativ ertragfähig wird, indem man
fleckt. Wenn man nun bedenkt, daß eine große Industrie ihn einfach durch den eigenen Verleih an die eigenen Theater
sich im Grunde genommen auf einer Risikoproduktion auf- abgibt. Ueber je mehr Theater ein Konzern verfügt, um so
baut, wie man sie in keinem anderen Industriezweige kennt, geringer dann das Produktionsrisiko.
No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf.
In der Volkswirtschaft geht es aber genau so zu wie
in der Natur: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel!
Wir dürfen nämlich zwei wichtige Dinge nicht übersehen:
Die Gestehungskosten in der Produktion und die rein mecha¬
nische Ausnützungsmöglichkeit des Films, seine Lebensdauer
und seine Abnützung! Was nützen und helfen die eigenen
Theater, wenn die von ihnen eingebrachten Gewinne in
umgekehrtem Verhältnis zum Anschaf! ungswert des Films
stehen und in ungekehrtem Verhältnis n seiner Abnützung ?!
Wie die augenblickliche Marktlage i n Rohmaterial ist,
wissen wir nur zu genau, — verlohnt es sich da überhaupt
noch, Filihe zu erzeugen, deren Ausnutzungs-Koeffizient
geringer ist als das übernommene Risiko ?
Unter Rohmaterial haben wir so ziemlich alles zu ver¬
stehen, was zu den Gestehungskosten gehört; es ist dies
zwar nicht die streng kaufmännische, reinliche Scheidung,
aber uns kommt es vom rein volkswirtschaftlichen Stande
punkt gar nicht darauf an, kaufmännische Berechnungen
nach Muster F anzustellen. Wir fassen also zusammen:
Rollfilm, Kopierkosten, Kosten für das Buch, für Regie,
für Darsteller, für Hilfsregie, Miete für Atelier, Fahrten,
' • Möbel, Ausstattung, Kosten für technische und künstlerische
Mitarbeit (Bauten, Innenarchitektur, Maler, Reklame usw.
usw.), Standphotos, Operateur, Unvorhergesehenes. Dazu
kommen noch: Auf den Film entfallender Anteil der Ver¬
zinsung des investierten Kapitals und der auf ihn fallende
Anteil der Verwaltungskosten. Endlich kommen nach
Fertigstellung die Kosten des Vertriebs. Wie man also
sieht, hat der einzelne Film eine ziemlich große Last zu
t tragen. Diese Last wird aber kleiner, je mehr Filme erzeugt
werden, weil — wie eingangs betont — eine Verteilung der
Last herboigeführt wird.
Trotzdem sind aber heute die Kosten für den Film so
groß, daß es sich gar nicht verlohnt, kleine, billige Filme
herzustellen! Wenn ich für einen Meter Stoff 1000 Mark
zahlen muß, dann werde ich diesen Stoff keinem Pfuscher
anvertrauen, werde auch nicht billige, schlechte Zutaten
nehmen, sondern mir einen Anzug bauen lassen, der den
teueren Preis des Stoffes rechtfertigt, ebenso den hohen
Macherlohn. Daraus erklärt sich, warum heute das Be¬
streben dahingeht, nur große „Millionen“-Filme herzu¬
stellen! Aber diese Millionenfilme müssen demgemäß aus¬
genützt werden können. Ist das immer der Fall ? Solange
unsere Valuta so tief steht, wie dies leider annoch zu ver¬
zeichnen ist, muß das valutastarke Ausland diese Millionen-
filmo rechtfertigen, . . . das kann noch ein Jahr dauern,
F noch mehrere Jahre, kann aber ebenso über Nacht anders
werden. Jedenfalls darauf allein sich verlassen und daraufhin
i [ sündigen wollen, halten wir für ungesund, genau so wie die
trostlose Klage: „Deutschland allein kann diese teure Pro
duktion, die Millionenfilme, nicht bezahlen!“ Heute nicht
oder noch nicht, — aber eine Umstellugg wird sich voll¬
ziehen. Sie wird sich nach zweierlei Richtung zeigen: erstens,
im Zusammenschluß der Fabrikation, und zweitens: im Bau
großer Theater. Die kleinen Theater nützen den teuren
Film mehr a b als aus, — das ist das Exempel! Der Witz
ist einfach der, daß die großen Filme nicht genügend aus¬
genützt werden können ihre Lebensdauer ist zu kurz. Wir
werden uns auch darin eines besseren besinnen müssen und
eben Filme erzeugen, die nicht nur in der Herstellung sehr
teuer sind, sondern auch inhaltlich und ihrem Wesen nach
auf so hoher künstlerischer Stufe stehen, daß sie als ein
literarisch-künstlerisches Werk eine längere Lebensdauer
besitzen wie die . .. Kitsch- und Sensationsfilme!
Wir kommen da auf ein Kapitel, für das ich bekanntlich
seit Jahren kämpfe, — zum deutschen Spielfilm!
Kein Zweifel, ihm gehört die Zukunft, denn er hat ja bereits
zum Teile schon die Gegenwart („Dr. Mabuse“ und gewiß
nicht in letzter Linie der künstlerisch hochstehende „Kam¬
merspielfilm“ !).
Man glaubt« aber nicht, daß durch den voraussichtlichen
Zusammenschluß der Großproduktionen der sogenannte
„kleine Produzent“ völlig verschwenden wird. Fabrik¬
betriebe und Kaufhäuser haben noch nirgends den kleinen
Handwerker und das Spezialgeschäft umgebracht' Im
Gegenteil, ich glaube bestimmt, daß der „kleine Produzent“
erst recht zur Blüte kommen wird, — nur muß er sich
spezialisieren und eine ganz bestimmte Kunstart
pflegen. In diesem Falle wird er sich sogar an den Gro߬
betrieb (Konzern) anlehnen können, da dieser aus Selbst¬
erhaltungsgründen jede gute Produktion erwerben und
sich einverleiben muß, um vor allem eine starke und
reiche Produktion aufzuweisen. Denn bei ihm spielt
die Quantität eine mindestens ebenso große Rolle wie die
Qualität. Man wird aber auch die kleine Produktion wegen
der Beiprogramme brauchen. Der Erzeuger von Millionen¬
filmen kann und darf sich mit diesem Klcinfabrikat nicht
abgeben, weil es ihm unverhältnismäßig teuer zu stehen
kommt; auf der anderen Seite kann als Beiprogramm zu
großen, kostbaren Millionenfilraen doch nur etwas in Betracht
kommen, das hauptsächlich und ausschließlich durch seine
Qualität, durch seine hohe Künstlerschaft, seine Existenz
rechtfertigt. Diese kleine, vornehme Kunstproduktion (so
wollen wir sie nennen), wird sich hauptsächlich in der Provinz
etablieren, wo die Herstellungskosten wie die der Verwaltung
geringer sind als etwa in Berlin. Wir denken da in erster
Linie an München. Die Anfänge, hierfür sind bereits sehr
verheißungsvoll vorhanden. Oscar Geller.
Allerlei.
Berechtigte Klagen gegen Zollbehörden. — Uebereinkommen zwischen Amerika und Deutschland, betreffend Schutz dee geistigen
Eigentums. — Reingefallene deutsche Autoren. — Die Stuttgarter Strafkammer ist anderer Ansicht als der Leiter der Oberfilmprüf stell'
Berlin. — Die Pächter von Zucht, Sitte, Moral, Kultur. — Und Herr Professor Brunner. — Grund für Kündigung, wenn ein An
gestellter nicht den Anforderungen des Postens entspricht. — Die Differenzen mit den Kinovorführern.
Schwierigkeiten von außen, Schwierigkeiten im
1 Innern. Als wäre die Filmindustrie dazu ausersehen,
nie zur Ruhe kommen. Trotzdem die Regierung und
alle offiziellen Stellen sich gar nicht genug tun können,
um zu erklären, wie bedeutungsvoll die deutsche Film-
: industrie sei, trotzdem kommen fast täglich Klagen
aus den Kreisen unserer Industrie über Ungerechtig-
{ keiten und über Schwierigkeiten, die ihnen von den
| Behörden hindernd in den Weg gelegt werden. So
bietet die Tätigkeit einiger Zollbehörden z. B. Grund
für berechtigte Klagen. Einer Filmfirma wurden kürz¬
lich am. Hauptbahnhof Köln eine Reihe von Filmen
beschlagnahmt, die für Belgien bestimmt waren, deren
Freigabe sie jedoch erst nach Entsendung eines be¬
sonderen Bevollmächtigten dorthin erlangen konnte.
Auch das Zollamt in Lübeck hielt eine Sendung ent
wickelter, belichteter Filme, die für Schweden bestimmt
war, fest und begründete sein Verhalten damit, daß
eine Ausfuhrbewilligung nicht beigebracht sei. Nun
besteht bereits seit dem 29. April 1921 eine Verfügung
des Reichswirtschaftsministers der Finanzen, nach der
die Ajsfuhrkontroile über belichtete Filme aufgehoben
ist Demnach bedürfen also belichtete Filme schon
seit mehr als einem Jahr einer Ausfuhrbewilligung
nicht mehr. Solche Vorgänge, wie in Köln, Lübeck
und auch an anderen Orten, schädigen und hemmen
nicht nur den Verkehr mit dem Ausland, sie Joedeuten
auch eine Schädigung des deutschen Fabrikanten und
eine Erschwerung seines schon genug schweren Ge
schäftes. Wenn in irgendeinem Unternehmen ein ver¬
antwortlicher Angestellter nicht mit den elementarsten
Vorschriften, die für das Unternehmen gelten, Be¬
scheid r eiß, geht er seiner Stellung verlustig. Die
Herren Beamten al>er glauben, in den wenigen Stunden,
die sie Dienst tun, soviel Arbeit bewältigen zu müssen,
daß sie nicht Zeit finden, die wichtigsten Bestimmungen
sich einzuprägen. Die „Vereinigung Deutscher Film
'abrikanten E. V.“ hat natürlich auf Grund der Vor¬
kommnisse dringende Vorstellungen beim Reichs
minister der Finanzen erhoben und die Bitte ausge¬
sprochen, die zuständigen Stellen darauf hinzuweisen,
daß die Ausfuhr belichteter Filme an die Erteilung
einer Ausfuhrbewilligung nicht mehr gebunden ist.
und daß deshalb der Ausfuhr dieser Filme Schwierig
keiten nicht entgegengesetzt werden dürfen.
Die Verbindungen mit dem Ausland müssen immer
bessere werden, und es ist alles daran zu setzen.
Schwierigkeiten, die diesen Verbindungen entgegen
stehen, aus dem Wege zu räumen. Zwischen Amerika
und Deutschland ist durch die Kriegserklärung
Amerikas im Jahre 1917 die 1 »estehende Uebereinkunft
bezüglich Schutz der Urheberrechte, aufgehoben worden.'
Amerika gehörte zwar niemals zur Berner Konvention,
hatte jedoch mit Deutschland im Jahre 1892 einen
Sondervertrag geschlossen. Nunmehr hat aber der
Deutsche Reichstag einen von allen Parteien, mit Aus
nähme der Kommunisten, eingebrachten Gesetzentwurf
über den Schutz der Urheberrechte der Angehörigen
der Vereinigten Staaten im Deutschen Reiche in allen
drei Lesungen angenommen. Dieser Gesetzentwurf
billigt den amerikanischer. Autoren den gleichen Ur¬
heberrechtschutz zu, wie den deutschen Autoren in
Amerika. Ein Gesetz gleichen Inhalts wird nunmehr
auch in Amerika zur Einführung gelangen und dort
den deutschen Autoren Schutz gewähren. Die An¬
gelegenheit hat für die deutsche Filmindustrie eine
nicht zu unterschätzende Bedeutung. Der Amerikaner
konnte bisher den Inhalt eines deutschen Films i>e
nutzen und aus dem Stoff einen neuen Film herstellen.
Einem on dit zufolge soll so etwas sogar vorgekoinmen
sein. Man erzählt sich ferner, daß deutsche Autoren -
Entwürfe zu Filmmanuskripten nach Amerika gesandt
haben. „Nach Prüfung“ erhielten die deutschen Au
toren ihre Entwürfe zurück mit dem Bemerken, daß
sie nicht geeignet seien, aber so mancher gute Gedanke
tauchte plötzlich in neuen amerikanischen Filmen auf. u
Es war erklärlich, daß die deutschen Autoren bei den i
amerikanischen Valuta gern ein Geschäft mit Dollarika i
gelandet hätten. Sie waren durchweg die Rein- i
gefallenen. Es soll aber auch deutsche Filmautoren ge *
geben haben, die ihre Ideen nur dann „zur Prüfung' »
nach Amerika geben wollten, wenn auf jeden Fail
erst einmal eine Summe bei Uebernahme des Manu
skriptes gezahlt wurde. Diese von den deutschen Au- -
toren mit Recht geforderte Bedingung wurde aber von * i
den Amerikanern stolz abgelehnt, bas neue Gesetz, .
das gegenseitig den Schutz der Urheberrechte verbürgt, ■
wird hoffentlich auch den deutschen Filmautoren a
No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf
NIEDERLAGEN: 4 2i«9
Rheinische Film - CescllscliBli m. n. H.
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■-
_ 1
Nutzen bringen und die deutsche Filmindustrie vor
geistigem Diebstahl bewahren.
Auch über die Zensur ließe sich wieder so manch
kritisches Wort sagen. Davon ein andermal. Heute
sei nur auf einen sehr erfreulichen Beschluß der Straf
kammer Stuttgart hingewiesen. Es handelte sich um
den Moest-Film „Das Frauenhaus von Brescia".
Gegen diesen Film ist ja von verschiedenen Seiten ein
Feldzug eröffnet worden, und noch in der letztstatt
gehabten Versammlung der Beisitzer der Filmprüfstelle
und der Oberprüfstelle Berliu hat der Leiter der Ober¬
prüfstelle Berlin, Herr Oberregierungsrat Dr. Carl
Bulcke, gewaltige Töne gegen diesen nach seiner An
sicht unsittlichen Film geredet. Nun hat die Staats
anwaltschaft Stuttgart Anklage erhoben, die verlangte,
daß der Film eingezogen und der Theaterbesitzer wegen
Vorführung des Films in den Anklagezustand gesetzt
werden sollte. Die Anklage gegen den Theaterbesitzer
begründete die Staatsanwaltschaft mit Paragraph 184
des Strafgesetzbuches. Dieser Paragraph lautet: „Mit
Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu
eintausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird
bestraft, wer 1. unzüchtige Schriften. Abbildungen
oder Darstellungen feilhält, verkauft, verteilt, an Orten,
welche dem Publikum zugänglich sind, ausstellt oder an
schlägt oder sonst verbreitet, wie zum Zwecke der
Verbreitung herstellt, oder zu demselben Zweck vor¬
rätig hält, ankündigt oder aupreist; 2. unzüchtige
Schriften, Abbildungen oder Darstellungen einer Per
son unter 16 Jahren gegen Entgelt überläßt oder an
bietet : 3. Gegenstände, die zum unzüchtigen Gebrauche
bestimmt sind, an Orten, welche dem Publikum zu¬
gänglich sind, ausstellt oder solche Gegenstände dem
Publikum ankündigt oder anpreist; 4. öffentliche An¬
kündigungen erläßt, welche dazu bestimmt sind, un¬
züchtigen Verkehr herbeizuführen. Neben der Ge¬
fängnisstrafe kann auch Verlust der bürgerlichen Ehren
rechte, sowie auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht er¬
kannt werden.' Zum Glück hat die Strafkammer Stutt
gart sowohl den Film als auch den Theaterbesitzer
außer Verfolgung gesetzt. Man sollte aunehmen, daß
nunmehr endlich die Hetze gegen diesen Kunstfilm auf
hört. Jedoch hat man allen Grund, daran zu zweifeln
l»ei der herrscheudeu Sucht gewisser Kreise, die für
sich das Recht in Anspruch nehmen, Zucht und Sitte.
Moral und Kultur gepachtet zu haben. Daß die Rp
gierung noch immei gegen diese Hetzer Milde walten
läßt, ist unverständlich; aber wie soll man sich darüber
wuudent, wenn es möglich ist, daß der Oberhüter deut
scher Moral, der Oberschützer deutscher Sittlichkeit,
Herr Professor Brunner, noch immer in Amt und Wür
den ist. Herr Professor Brunner ist noch ltegierungs
rat im Ministerium für Volks Wohlfahrt und bearbeitet
dort nach Aussage eines verantwortlichen Herrn des
Kultusministeriums einzelne Angelegenheiten der Ju¬
gendpflege. Er ist im übrigen, wie ebenfalls der Ver¬
treter des Kultusministers erklärte, im Polizeipräsidium
Berlin „beschäftigt mit der Bekämpfung des Schmutzes
in Wort und Bild“. In seinem Kampf gegen Verbrei
tung von Schmutz in Wort und Bild — es wird nie
manden geben, der wirklichen Schmutz in Wort und
Bild befürwortet — hat Herr Professor Brunner jedoch
gezeigt, daß er keine Grenze zu ziehen weiß, und
er hat vor Gericht und in der Oeffentlichkeit sich
und damit die Behörde, für die er arbeitet, so blamiert
und bloßgestellt, daß man doch eigentlich gern die
Gründe erfahren möchte, weshalb Herr Professor
Brunner noch auf diesem Posten ist. Wenn nämlich
ein Angestellter den Anforderungen, den ein Posten
an ihn stellt, nicht entspricht, kann er entlasset* werden.
Der Schlichtungsausschuß Groß-Berlin hat ein dahin
gehendes Urteil gefällt. Einem Angestellten war ge¬
kündigt worden, die Kündigung wurde durch Klage
beim Sehlichtungsausschuß Groß - Berlin angefochten.
und zwar mit der Begründung, daß die Kündigung eine
unbillige Härte darstelle und nicht durch die Verhält
nisse des Betriebes bedingt sei. Die Verhandlung fand
unter Vorsitz des Vorführers, Herrn Wutke. und unter
Mitwirkung der Herren Dr. Friedmann, Theaterbesitzei
Zoch und Filmfabrikant Treumann als Arbeitgeber -
— und Wutke, Grasemann und Aven als Arbeitnehmer
beisitzer statt. Die Begründung der Klageah Weisung
lautet: „Die auf § 84, Ziffer 4 des Betriebsrätegesetze¬
gestützte Klage ist zwar frist- und formgerecht erhoben,
dein Klageanträge konnte jedoch nicht stattgegeben
weiden, weil die Voraussetzungen des § 84. Ziffer 4
des Betriebsrätegesetzes nicht gegeben sind. Die Be
klagte hat die Kündigung gegenüber dem Kläger aus
gesprochen, weil er ihrer Auffassung nach den An¬
forderungen des Postens nicht entsprochen hat, den
der Kläger auszufüllen übernommen hatte. Der K'ägcr
hat seinerseits zugegeben, daß er den besonderen An
forderungen dieses Postens nicht gewachsen war, in den
nach und nach sich einarbeiten zu können, er allerdings
geglaubt hat. Bei dieser Sachlage hat die Kammer der
Erhebung der angebotenen Beweise über .Unfähigkeit
oder Fähigkeit des Klägers zur Erfüllung dieses
speziellen Postens für entbehrlich erachtet. Die Kammer
verkennt keineswegs, daß die Kündigung eine Härte
für den Kläger bedeutet, der auf Grund von nachher
unerfüllten Hoffnungen nicht nur seiner selbst, sondern
auch der Beklagten aus gesicherter Stellung heraus
gerissen worden ist. Die Kammer stellt auch ausdrück
lieh fest, daß die persönlichen und kaufmännischen
Qualitäten des Klägers weder von der Beklagten, noch
durch die Verhandlung irgendwie in Zweifel gezogen
worden sind. Die Kammer vermochte jedoch nicht fest-
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zustellen, daß die Kündigung eine unbillige Härte dar
stelle, weil sie die Ueberzeugung erlangt hat. dali diese
Härte durch dje Verhältnisse des Betriebs bedingt wai
Es kann einem Arbeitgeber nicht zugemutet werden,
einet; Arbeitnehmer im Betriebe auf einem Posten zu
tielassen, dem er auf Grund objektiver Feststellung
nicht gewachsen Ist.“
Es könnten viele, ach so viele Prozesse venniedeu
werden, wenn nicht die Berater der Arbeitnehmer oft
so leichtsinnig zu Werke gingen. Es gibt unserer An
sich* nach keine Differenz, die nicht auf gütlichem
Wege aus der Welt zu schaffen ist. Auch jetzt wieder
um bei den Differenzen der Kinovorführer mit den
Theaterbesitzern wird in einer Weise gehetz . die nur
denen schädlich sein kann die sich verhetzen lassen.
Es handelt sich bei deu Differenzen uni folgendes:
Die Tarif Parteien. „Verein der Lichtbildtheat *rbesitzer
Groß-Berlin und Provinz Brandenburg" und „Schutz¬
verband deutscher Filmtheater“ einerseits ui d „Deut¬
sche Filmgewerkschaft“ andererseits schlossen am
21. April 1922 eine tarifliche Vereinbarung dahingehend.
dal» ab 20. März 1922 ein löprozeuiiger Teueruugszu
schlag narhzuzahlen und a ach fernerhin zu zahlen i-t.
Trotz dieser bindenden Abmachung verlangt die Deut
sehe Filmgewerkschaft nun nochmals ein.- Zulage von
30Oo auf die für die Zeit ab 20. März 1922 bindend
abgeschlossenen 15o/o. Nicjt einmal eine Begründung
konnte der Vertreter der Arbeitnehmer für die neue
Forderung geben, und so wurde denn eine Entscheidung
der Kammer herbeigeführt, daß der Arbeitnehmer-Ver
treter verpflichtet sei, di«» Klage gegen die Arbeitgeber
zu begrüuden. Die Begr indutig war nun keineswegs
so. daß man den Arbeitnehmern gratulieren kann. Es
ist bisher zu keiner Einigung zwischen den Parteien
gekommen, und von Arbei nehmerseite wird mit dem
Kinovorführerstreik gedroht. Der grüßte Rufer im
Streit gegen die Arbeitgeber ist ein Herr Schnecken
haus, der in vielen Arbeitnehmerausschüssen sitzt, ge
gen den aber, wie uns mitgeteilt wird, von seiten der
gesamten Industrie mit Erfolg Beschwerde erholten ist,
so daß seine Abberufung auf Grund des Protestes der
Industrie bevorstehen soll.
Filmprßise und Kinoindustriß.
Von Dr. Oskar Kalbus.
Die Frankfurter Tagespresse verhält sich Filmfragen
gegenüber im allgemeinen außerordentlich passiv. Wo die
Filmindustrie eine positive Unterstützung wie bei der Pro¬
pagierung des Balls der Filmindustrie von der Presse erbeten
hat, hat sie nur schwerfällig, mit einigen Tageszeitungen
überhaupt nicht reagiert. Unsere größten Filme werden
selten, und wenn, wie im Falle „Fridericus Rex" und „Han¬
neles Himmelfahrt", meist feindlich besprochen. Aus diesem
Grunde ist es besonders zu begrüßen, wenn die in Deutsch¬
land und im Ausland recht verbreitete und anerkannte
„Frankfurter Zeitu ng“ hin und wieder in ihrer
Eigenschaft als Handelsblatt Fragen aus der Filmindustrie
volkswirtschaftlich beleuchtet. Ein solcher Aufsatz, der
sich „Filmpreise und Kinoindustrie" betitelt,
'iegt aus der Feder von Hans Hirschstein (Berlin)
in Nr. 281 der „Frankfurter Zeitung" vor.
Der Aufsatz geht von der Erhöhung der Filmpreise auf
9,— Mark bzw. 10,50 Mark je Meter Positivfilm aus und
sieht darin besonders für den Verleih eine völlige Ver¬
schiebung der Berechnungsgrundlagen. „Nach den im
Gewerbe einmal üblich gewordenen Grundsätzen vermietet
der Verleiher auf lange Zeit hinaus — in der Hauptabschluß-
*®it auf Monate, manchmal auf ein Jahr und mehr — seine
Frogramme oder einzelne Filme zu festen Preisen, und er
erleidet angesichts des beinahe ausschlaggebenden Anteils,
den 'der Preis des Positivfilms an seinen Unkosten hat,
tatsächlich einen schweren, manchmal kaum wieder aus¬
zugleichenden Nachteil durch Verschiebungen der Kal¬
kulationsgrundlage, wie sie diese Monate brachten. Nur
bedeutet in diesem Falle die Erklärung noch keine Ent¬
schuldigung, denn angesichts der derzeitigen allgemeinen
Wirtschaftslage stellt es eben eine geradezu toll¬
kühne, durch nichts zu rechtfertigende
Spekulation dar, wenn ein bestimmter Ausschnitt
eines Gewerbes sich vermessen will, als einziger in der langen
Kette der Beteiligten feste Preise auf lange hinaus zu ver¬
bürgen.“ Der neue Bestellschein des Zentral¬
verbandes hat die ehemals „tollkühne, durch nichts zu
rechtfertigende Spekulation" durch kaufmännisch vernünftige
und übliohe Bezugsbedingungen verdrängt, wonach bei
Eintritt einer Erhöhung der Waren- und Spesensätae durch
Beschluß des Zentralverbandes ein von dieser Korporation
festgesetzter Zuschlag auf die Mietbeträge erhoben werden
kann.
Es ist außerordentlich bedauerlich, daß der Theater-
besitzer diesen kaufmännisch gerechtfertigten Stand¬
punkt des Verleihers nicht nur nicht anerkennt, sondern
sogar als Erdrosselung des Kinogeworbes bezeichnet hat.
Nach Hirschstein ist nämlich auch der zweite Pfeiler des
Kalkulationsgebäudes des Verleihers auf Sand gebaut, da
No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf.
l>oir
I ffcjl Brbeinroerferi&efleMordampe
ß A ' f yr* igt 6oe imgrrgirhtg fjmo-sfraag-Xi rht.
Vorführungen täglich
in meinem Gorhätlslokal
heutzutage der * Fabrikant £den Preis seines Negativs in
seltensten Fällen^ festsetzen und daher bei dem üblichen
Lizenzverkauf vor Fertigstellung des Films keinen festen
Lizenzverkauf mehr vornehmen kann. .,Zuin Teil hat sich
jüngstens allerdings gerade hier ein tiefgreifender Wandel
vollzogen, indem in einem sehr großen Teil der Fälle nicht
mehr Lizenzgebühren, sondern Anteile
am Ueberschuß vereinbart werden, die sich nach
Abrechnung eines bestimmten Unkostenprozent.satzes er¬
geben." ln diesem Fall unterwirft sich der Verleiher genau
denselben Bedingungen des Lieferanten (Filmfabrikant),
wie er sie von seinen Kunden (Kinobesitzer) im Hinblick
auf seine Lebensfähigkeit verlangen muß, denn der Verleiher
ist ebenfalls vor endgültiger Aufrechnung seines abzuführendcn
Lizenzpreises gezwungen, seine Ware zu in den meisten
Fällen weitaus zu niedrigen Preisen zu vermieten. Außerdem
weist Hirschstein sehr richtig darauf hin, daß durch die
notwendige Herstellung des Positivs riesige
Summen im Verleih festgelegt werden müssen, und läßt
in seinen Ausführungen ein erstaunliches Verständnis für
die Notlage des Verleiherstandes erkennen. „Es erklärt
auch die Angst, mit der besonders der kleine und mittlere
Verleiher jeder Steigerung des Filmpreises gegenübersteht,
weil ihm oft genug die Möglichkeit der Abwälzung fehlen
wird."
Hirschstein glaubt nicht an eine verwerfliche mono¬
polistische Beherrschung des deutschen Marktes durch das
Agfa-Rohfilm material. Diese Ansicht wird in
den Kreisen der Filmindustrie keine Anerkennung finden
können. Hirschsteins Ansicht ist folgende: „Erinnert man
sich, daß vor dem Kriege ein Meter Rohfilm 28 Pf. kostete,
daß er sich jetzt, wie erwähnt, auf 10,50 Mark stellt, so zeigt
sich zunächst, daß die Steigerung der Filmpreise sich zweifel¬
los im Rahmen dessen hält, was aus den Erhöhungen der
Rohstoffkosten erklärt werden könnte. Denn diese müssen
zum größten Teil (Baumwolle, Kampfer, Silber) zum vollen
Valutamehrwert bezahlt werden, bei anderen, wie Spiritus
und Gelatine, handelt es sich um Preise, in denen ihrerseits
sehr starke Monopolaufschläge stecken.“ Für Hirschstein
hat sich der Agfa-Preis noch nicht annähernd dem Welt¬
marktpreis angeglichen. „Der derzeitige Preis für Kodak-
filme beträgt 2,25 Dollar für je 100 Fuß, das sind zu nur
300 umgerechnet 22,50 Mark je Meter ohne Anrechnung
von Fracht, Versicherungskosten usw.“
Der Punkt „Weltmarktpreise" führt Hirschstein auf
die unhaltbaren Verhältnisse der deutschen K.O pier-
anstalten, die in der letzten Zeit ausländische Aufträge
in riesigem Maße erhalten und auch erfüllt haben und daher
von den übrigen Sparten der Filmindustrie sehr genau unter
die Lupe genommen werden müssen. Hirschstein kann in
die Ixihlieder der Fachpresse auf die volkswirtschaftlich
Bedeutung dieser ausländischen Kopielaufträge nicht rih-
stimmen: „So berichtete man jüngst. daß eine einzige araerika
nische Firma in len letzten fünf Monaten rund "00 000 m
in Deutschland habe kopieren lassen, wofür sie 4,40 Mill.
Mark Rohfilmkosten, 0,55 Mill. Mark Kopierlohn gezahlt
habe. Es ist volkswirtschaftlich ganz reizvoll, einmal eine
Gegenrechnung aufzumachen, was Goldwyn in Amerika
seihst für die gleiche Arbeit gezahlt hätte. Nimmt er Kodak¬
film, so kostot ihn dieser rund 52 000 Dollar, zu dem damals
gültigen Kurse von rund 200 Maik (ungerechnet, also 10*
Millionen Mark; nimmt er Agfafilm. der 2.13 Dollar für
10O Fuß kostet, so kommt er rund 5"„ billiger fort, hat also
knapp IO Millionen Mark, in Ix-iden Fällen an R o h f i 1 m -
kosten, zu zahlen. Daß ihn das Kopieren in Amerika
teurer kommt, ist selbstverständlich; nur deswegen geht er
ja angeblich nach Deutschland. Es ist aber ein recht eigen¬
artiges Zeichen für die rechnungsmäßige Einstellung der
deutschen Kopierindustrie gegenüber dem hoclivalutarischen
Ausland, daß das erwähnte, anscheinend den Büchern
einer der beteiligten Firmen entstammende Beispiel einen
Kopierlohn von rund 80 Pf. je Meter (gegenüber 1,25 Mark
je Meter deutscher Kopierpreis) ausweist. Mit anderen Wor¬
ten: der hochvalutarische Ausländer zahlt den deutschen
Kopieranstalten nicht nur keinen Valutaaufschlag, er läßt
vielmehr, wie es scheint, geradezu „zu Vorzugssätzen"
kopieren. Die volkswirtschaftliche Widersinnigkeit dieser
Tatsache wird erst völlig klar, wenn man sich erinnert, daß
in Deutschland hergestellte Kopien selbstverständlich mit
Reichsmark bezahlt werden, daß ferner der belichtete Positiv¬
film keine Ausfuhrabgabe zahlt, während der Rohfilm mit
7 Prozent Ausfuhrabgabe belegt ist und grundsätzlich in
fremder Valuta bezahlt werden muß."
Der Hirschsteinsehe Aufsatz weist in und zwischen
seinen Zeilen den Weg zur Gesundung unserer
Industrie. Ich sehe diese Gesundung in folgenden
Punkten und fasse sie etwa wie folgt zusammen:
1. Kaufmännische Sparsamkeit in der Filmfabrikation
und im Gefolge bedeutende Verbilligung des Lizenzpreises
für Deutschland bei stärkster Erhöhung des Auslands -
lizenzpreises für valutastarke Länder.
2. Verbilligung des Rohfilmpreises durch Monopol
durchbrecliung der Agfa und durch industrielle Förderung
neuentstehender Rohfilmfabriken.
3. Herabsetzung der Kopierkosten für Inlandkopien
bei gleichzeitiger Erhöhung der Kopierkosten für Ausland¬
aufträge weit über den Inlandprcis unter gesunder und
gewinnbringender Anpassung an die jeweiligen Valuta¬
verhältnisse.
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4. Anerkennung des vom Zentralverband aufgestellten
und für das Fortbestehen des deutschen Verleiherstandes
notwendigen Bestellscheines durch die Theaterbesitzer, unter
den bereits hier zur Sprache gekommenen Modifikationen.
5. Herabsetzung der Lustbarkeitssteuer auf 10 bis 25
Prozent und als Kompensation für den Steuerausfall bei
jetziger Steuerhöhe gleichzeitige Erhöhung der Eintritts¬
preise in Anpassung an die heutigen Teuerungsverhältnisse.
6. Reform des deutschen Lichtspielrechts im Rahmen
einer behördlichen Förderung und Unterstützung der Film¬
industrie.
In der Erkämpfung dieser sechs Punkte müßten sich
sämtliche Sparten der Filmindustrie zu einer einzigen
Kampffront zusammenfinden, um die Gesundung unserer
Industrie auf schnellstem Wege zu erzwingen
ProduktioMDkonoinie.
An der Tatsache, daß die Filmherstellung ebenso wie
alles übrige in den letzten Jahren um ein Vielfaches teurer
geworden ist, läßt sich an sich schlechthin nichts ändern;
immerhin weist die Kalkulation eines Films eine ganze Reihe
v on Posten auf, bei denen, ohne daß man der Qualität des
Films schadet, sehr erhebliche Ersparnisse erzielt werden
könnten. Es ist zwar bekanntlich ein zweischneidiges
•Schwert, bei der Filmproduktion sparen zu wollen, und man
w 'ird mir sofort entgegenhalten, die teuersten Filme waren
bisher noch immer das größte Geschäft auf dem Weltmarkt.
In solcher Verallgemeinerung möchte ich aber diese These
doch nicht gelten lassen; freilich darf nicht gespart werden
an erstklassigen Darstellern, an einem guten Operateur,
einem renommierten Architekten, an Komparsen bei et-
w aigen Massenszenen usw. Aber wenn man sich heute ein-
^al an Hand der Bücher einer Filmgesellschaft ansieht,
w »s diese Herrschaften für Bezüge fordern und leider auch
erhalten, so bekommt man unwillkürlich eine gelinde Wut.
Hauptdarsteller, die einen guteu Namen haben, sind
heute bestimmt nicht mehr unter 3000 Mark pro Tag zu
haben, die meisten verlangen sogar bedeutend mehr; mir
ist ein Fall bekannt, in dem 10 000 Mark Tagesgagc an¬
standslos bewilligt wurden und eine Pauschale von 100 000
Mark für einen Film, dessen Aufnahmen ungefähr einen
Monat dauern, siebt man heute bei großen Xanten schon
l>einahe als normal an. Dann die Herren Operateure; auch
hier spreche ich wieder nur von den prominenten, die Masse
der übrigen wird ebenso schlecht bezahlt, wie die Masse
der namenlosen Darsteller; ein renommierter Operateur ver¬
langt heute mindestens eine Pauschale von 100 000 Mark
pro Film. Mir ist so gar ein Fall bekannt, in dem sich einer
dieser hohen Herren atif seinen Nanu-n hin rund 200 000 Mark
zahlen ließ, und zwar für einen Film, dessen Herstellung
knapp einen Monat dauerte.
Sind solche Summen angesichts der schwierigen Lage
unseres Lichtapielgewerbos nicht einfach himmelschreiend '
No. 797
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Aber sie werden glatt gezahlt; hier wirft man das Geld
scheffelweise zum Fenster hinaus; dafür ist man dann bei
der Festsetzung der Leihmieten gezwungenermaßen um so
rigoroser, denn wenn ein Film sich durch derartige Gagen
enorm verteuert hat, soll auch das Inland die höchstmögliche
Summe einbringen. wenn zwar auch die Herstellungskosten
jetzt nicht mehr annähernd in Deutschland selbst aufgebracht
werden können.
Vor nunmehr rund zwei Jahren hörte man soviel von
einer Konvention der bedeutendsten Filmfabrikanten, die
gegen den Unfug der Ueberspannung der Stargagen ge¬
schlossen Front machen wollten; damals sollten unter keinen
Umständen höhere Tagesgagen wie 2000 Mark gezahlt werden
und auch dieser Höchstsatz wirklich für die allerersten Kräfte.
Aber so ungefähr seit der Gründung der E. F. A. ist diese
Konvention, die eigentlich niemals piaktischcn Wert hatte,
selig entschlummert, und ihre Väter setzen seit dieser Zeit
ihren Stolz darein, die allerhöchsten Gagen zu zahlen, wo¬
durch die Preise immer mehr in die Höhe getrieben werden.
Es wäre wirklich wieder einmal an der Zeit, daß die ton¬
angebenden Filmfabrikanten in dieser Richtung gemeinsam
etwas unternähmen. Dis jetzige Preistreiberei ist auf die
Dauer ganz unhaltbar, sie bedeutet vor allen Dingen auch
ein schreiendes Unrecht gegenüber all den tausendem und
abertausenden fleißigen Angestellten und Arbeitern, die für
ihre großenteils gewiß nicht leichte Arbeit nur relativ mäßig
bezahlt werden, und zwar letzten Endes auf Kosten dieser
Prominenten, von denen sich gewiß keiner überanstrengt
und denen doch das Geld förmlich nachgeworfen wird.
Es wird natürlich außerordentlich schwer sein, die in
Frage kommenden Fabrikanten wirklich einmal unter einen
Hut zu bringen denn in der Filmindustrie ist echtes und
unverbrüchliches Solidaritatsgefühl leider noch eine Selten¬
heit. Noch schwieriger dürfte es sein, die jetzigen Gagen
auf ein vernünftiges Maß reduzieren zu wollen, aber es w-äre
schon viel gewonnen, wenn es wenigstens gelänge, diese
heutigen Gagen festzulegen und vor einem weiteren Steigen
zu bewahren. Die fortschreitende Geldentwertung würde
dann schon das ihrige dazu tun, daß diese Bezüge eines
Tages mcht mehr unangemessen hoch wären.
Zweck dieser Zeilen soll aber in erster Linie sein, noch
auf eine andere Möglichkeit aufmerksam zu machen, die
bisher fast gar nicht beachtet wurde. Ist es schon nicht
möglich, alle Fabrikanten zu einem gemeinsamen Vor¬
gehen zu bestimmen, so wird es doch eine Kleinigkeit sein,
daß zwei oder drei Fabrikanten von Fall zu Fall sich zusam-
mentun, um für ihre Filme Ersparnisse zu erzielen. Im
Anschluß an einen dieser Tage perfekt gewordenen kon¬
kreten Fall mache ich auf folgendes aufmerksam, was allem
Anschein nach bisher bei den Kalkulationen unberücksichtigt
geblieben ist. Es ist fast niemals möglich, die Prominenten
für ihre enorme Gage nun auch wirklich voll und ganz
auszunutzen. Es weiß ja jeder, wieviel bei den Aufnahmen
notwendigerweise von den einzelnen gefaulenzt werden muß,
weil immer der eine auf den anderen warten muß, der Dar¬
steller auf den Architekten, der noch nioht mit dem Umbau
fertig ist, der Regisseur auf den Darsteller, der noch nicht
mit seinem Umzug fertig ist und der Operateur schließlich
auf alle miteinander. Wenn es gelänge, dieses zeitweise
Nichtstun der hochbezahlten Kräfte auf ein Mindestmaß
zu reduzieren, so wäre damit schon sehr viel gewonnen.
Es gibt einen Weg, der dies wenigstens teilweise ermöglicht.
Wenn sich nämlich zwei Fabrikanten zusammentun und
ihren Aufnahmeplan gemeinsam durcharbeiten, dann ließe
sich vieles in dieser Hinsicht ändern. Voraussetzung ist,
daß es sich dabei um Filme handelt, die eine ganz ähnliche
Besetzung der einzelnen Rollen verlangen und deren Außen¬
aufnahmen in derselben Gegend stattfinden, Bedingungen,
die ja sehr häufig zutreffen. Dann wäre es nämlich möglich,
durch geschicktes Kombinieren sehr bedeutende Ersparnisse
zu erzielen.
Ein Beispiel: Der Fabrikant A dreht einen modernen
Gesellschaftsfilm und der Fabrikant B dreht einen Kostüm¬
film. Zu beiden Filmen w-erden die fünf gleichen Haupt¬
darsteller gebraucht, zu beiden ein erstklassiger Operateur
und überdies finden die Außenaufnahmen zu beiden Filmen
irgendwo im Gebirge statt. Dann ließe sich, wie das in
einem mir bekannten Falle demnächst auch tatsächlich
geschieht, unter allen Umständen eine Kombination der¬
gestalt treffen, daß die Reise zu den im Gebirge stattfindenden
Außenaufnahmen gemeinsam gemacht wird, dann sind die
Reisespesen für die mitwirkenden Künstler von jeder der
beiden Gesellschaften zur Hälfte zu tragen; es genügt ein
Operateur und überdies würde sich die Zahl der Aufnahme-
tage jedenfalls verringern, denn einzelne Tage, an denen
andernfalls die Darsteller großenteils untätig sein müßten,
könnten für beide Filme gleichzeitig ausgenutzt werden.
Inwieweit derartige Kombinationen jeweils möglich sind,
läßt sich natürlich nur von Fall zu Fall entscheiden. Der
»Schreiber dieser Zeilen geht so gar soweit, zu behaupten,
daß auch bei den Atelieraufnahmen bis zu einem gewissen
. Grade Kombinationen gemacht werden können. Wenn die
beiden Gesellschaften z. B. in einem unserer großen Ateliers
nebeneinanderdrehen, so wäre cs sicherlich zunächst einmal
möglich, daß ein und derselbe Operateur mit zwei Apparaten
beide Filme aufnimmt, denn bei den Proben usw. braucht
er ja nicht unbedingt mit dabei zu sein, es genügt, wenn er
die Beleuchtung anordnet und dann nachher dreht. Nun
nehmen aber bekanntlich die Proben, Umbauten und Um¬
züge der Darsteller den weitaus größten Teil der Zeit in
Anspruch. Auch einzelne Darsteller könnten bei geschickter
Disposition während der Atelieraufnahmen au ein und
demselben Tage mühelos in beiden Filmen mitspielen, denn
es ist je nur zu bekannt, daß unsere vielbeschäftigten Kanonen
dergleichen schon sehr oft auf eigene Kappe versucht haben,
um auf diese Weise ein doppeltes Tageshonorar heraus
zuholen. In unserem Falle würden sic natürlich für das
Spiel in beiden Filmen nur ein einfaches Tageshonorar er
halten. Kurz, die Kombinationsmöglichiceiten sind sehr
zahlreich. Wenn es auch nicht gerade erfreulich ist, zu der¬
gleichen Mitteln greifen zu müssen, so wird doch auf die
Dauer gar nichts anderes übrigbleiben, um unsere über¬
bezahlten Filmstars wenigstens relativ preiswert zu er¬
halten.
Noch eine andere Art der Produktionsökonomie winl
sich unter dem Drucke der Verhältnisse jedenfalls sehr bald
bei uns einbürgern. Immer und immer wieder mußten es
jetzt unsere Filmfabrikanten erleben, daß an sich gute
Filme für den Export nach einzelnen Ländern, namentlich
nach den englisch sprechenden, nicht in Frage kamen, weil
Kleinigkeiten, die bei diesen Ländern die unerläßliche Vor¬
bedingung sind, nicht beachtet waren. Wir haben uns
daher schon in vielen Fällen (z. B. beim „Weib des Pharao'
und in „Lady Hamilton“) damit geholfen, daß zwei Negative
hergestellt wurden, von denen das amerikanische z. B. den
dort erforderlichen versöhnenden Schluß auf wies, während
der Ausgang in der in Deutschland gezeigten Bearbeitung
tragisch war. Aber in vielen Fällen wird auch das nicht
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 797
Primus
Filmet
DAS NEUESTE IN KONSTRUKTION
DAS BESTE IN AUSFÜHRUNGu-MATERIAL
ERfELWEIIME AXLfür Feinmechanik
MÜNCHEN BARTH STR. 8.
GEGRÜNDET 1812
genügen; namentlich bei sogenannten Großfilmen, bei denen
I alles von dem Verkauf nach Amerika abhängt, wird man
künftig mehr und mehr einen Weg besehreiten, zu dem sich
'Lieber Tage eine Filmgesellschaft unseres Wissens erstmalig
entschlossen hat.
Es werden auch in diesem Falle zwei Negative in ver¬
schiedenen Bearbeitungen gedreht, nur mit dem Unterschied.
daß man sich für das amerikanische, um ganz sicher zu
gehen, eigens von drüben einen Regisseur kommen läßt.
Die Kosten, die dadurch entstehen, werden durch die garan¬
tierte Amerikafähigkeit des betreffenden Films doppelt und
dreifach wieder aufgewogen.
Man sieht, es gibt noch allerlei Möglichkeiten, um unsere
Filmproduktion ökonomischer zu gestalten.
IDas lehrt uns der Film „Dr. mabuse“?
(Das Lubitsdi’s „Das IDeib des Pharao“?
Als ich meinen alten, lieben Freund Klein-Rogge.
mit dem ich in Nürnberg so manche schöne, erfreuliche
Stunde verlebt, und in dessen gastfreiem Hause ich so
viel Liebes erfahren habe, als „Dr. Mabuse" zu sehen
(*ekam, da fiel mir eine kleine Unterhaltung ein. die
ihn, seine liebreizende Gattin und mich vor Jahren
in Nürnberg zusammengehraeht hatte. Wir sprachen
über schauspielerische Darstellungsmöglichkeiten (an
knüpfend an seinen „Hamlet", bei dem er in einzelnem
-anz eigenartige, höchst interessante Auffassung zeigte)
nnd kamen so auf die künstlerischen Werte der Geste
zu reden. An dieses Gespräch muß ich jetzt denken,
denn der Film „Dr. Mabuse" ist ein Schulbeispiel dafür,
•laß es tatsächlich auch ohne das gesprochene Wort,
einzig und allein durch die pantomimische Geste mög¬
lich ist. Künstlerisches auszulösen. Zumindest wird
diese Empfindung im Beschauer lebendig. Je mehr ich
niich aber mit diesem Gedanken befaßte, kam ich
schließlich dahinter, daß hier nicht die Einzelleistung
üiaßgebend ist, — sie mag sonst noch so hoch stehen
üud anerkennenswert sein, — als vielmehr das ge
samte, zusammengeschlossene Feld, die Summe aller
Leistungen in ihrem lebendigen Zusammenhang und in
ihren Beiehungen zueinander wie endlich in ihrer Wir
kung des rein Bildhaften. Dieses Bildhafte betont, den
künstlerischen Effekt, ganz einerlei, ob nun die Dar¬
stellung als solche richtig ist oder in sicli irgendeine
Konzession an das Publikum oder ein Kompromiß ge
genüber dem Gefühl des Schönheitssinnes enthält. Ja.
manchmal sind sogar gewisse l'ebertreibangen not
wendig, um die Täuschung des Echten hervorzurufen.
Derlei Fiktionen sind beim Theater bekannt, sie gelten
auch für den Film. Ich verweise u. a. nur auf die eine
bekannte Tatsache, daß z. B. die „Ruhe“ im Film
(die Ruhe der Darsteller) eine offensichtliche Ueber-
treibung ist, — so ruhig wie int Film ist man im
Leben nicht, auch nie so langsam in der Bewegung.
— aber gerade diese „monumentale Ruhe“ erweckt im
Beschauer die Täuschung des Echten und Wahren.
Wären wir im Leben wirklich so ruhig wie im Film,
man würde da von Uebertreibung sprechen. E würde
viel zu weit führeu, hier des näheren auf diese und
No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Ko pp -Film werke
München, 1 >&chauer Straße 13.
Spezial-Filmtitelfabrik.
ähnliche Fiktionen, die auch cm Teil im Optischen
beruhen, einzugehen, aber wir mußten darauf ver¬
weisen. um die Bildhaftigkeit im Film zu charak¬
terisieren, wobei wir abermals auf das von uus geprägte
Wort: „Film ist Bild. Bild und nur Bild" zurück-
greifen.
Die Regie in „Dr. Mabuse" hat das Prinzip, die
äußere Bildhaftigkeit der darstellerischen Geste in
harmonischen Zusammenklang mit dem geistigen Wesen
der Handlung zu bringen, nahezu restlos gelöst. Sie hat
al*er auch durch eine Fülle guter Funfäll-? den inneren
Kern des Buches so schön in sinnlich wahrnehmbarer
Deutlichkeit gebracht, daß dieszi m bedeutsamen F’aktor
des Spielfilms wurde. Das seheint mir das bedeut¬
samste Moment zu sein. Spielfilm und Spielfilm sind
zweierlei! Was wir vom deutschen Spielfilm ver¬
langen, ist vor allem seine Durchsetzung mit jenem
Geiste, der unser ureigenstes nationales Eigentum ist
und als solches weder nachgemacht noch vorgetäuscht
werden kann. Es ist unser gesamtes völkisches Lel>en.
unser Fhnpfinden, unser Denken, unsere Liebe, unser
Glaulw». unser Glück und unsere Treue. Es ist da«
typische deutsche Wesen in höchster und edelster
Reinkultur. die Summe Jahrtausende alter Tradition,
die Summe und höchste Steigerung unserer nationalen
Kultur. Das muß uns im deutschen Spielfilm ent¬
gegentreten. daß es tausendfaches Echo in unseren
Herzen wecke. Daß damit kein nationaler Chauvinismus
gemeint ist. ist selbstverständlich. „Dr. Mabuse“ zeigt
nirgends auch nur im entferntesten irgendwie die
mm Allüren nationalistischer Eigenbrötelei. - im Gegenteil
^er ist international gedacht und wird auch sein . .
internationales, großes Geschäft machen. ^I>er al-
geistige Schöpfung ist er ein eklatant ausgesprochener
deutscher Spielfilm. Und just darin sein große!
Vorzug für den üiternationalen Markt. Weil eben aH<
anderen Nationen sehr wohl wissen, daß sie ein der¬
artiges Werk in dieser ausgesprochenen Eigenart des
Spielfilms nie und nimmer hervorbringen können! —
Ein Spielfilm anderer Art ist Lubitsulis „Das
Weib de s Pharao“, der in der Hauptsache auf die
unerhörten Atelierlrauten, auf die volle Auswirkung
großer, gewaltiger Massenszenen und auf glänzenden
Prunk gestellt ist. Die Fabel ist einfach, sehr einfach
sogar; es gibt keine Komplikationen, keine psycholo¬
gische Vertiefungen oder Rätsel. — al>er diese
Simplizität wird von Lubitsch in einen Rahmen gestellt,
dessen Großartigkeit nicht zu überbieten ist. Fast zu
gewaltig fürden an sich etwas mageren, unkomplizierten
Inhalt. Und daß dieser Gehalt vom RahmenwetK nicht
erdrückt wird, das ist ein Vorzug der großzügigen
Regie, die mit stolzen und überwältigenden Mitteln ül>er
die lebendige Natürlichkeit und über das sinnlich Sinn¬
gemäße nicht hinübergreift, sich vielmehr immer in
den Grenzen des Spielfilms hält. Die so schöne und
maßvolle Vermeidung des Pathetischen ist ein erfreu
lieber Vorzug und kann getrost als ein großer Erfolg
deutscher Art bezeichnet werden. Und just diese
höchst anerkennenswerte Selbst Zügelung ist das
stärkste Merkmal jener Art. die wir als „deutschen
Spielfilm" bezeichnen.
Ohne Zweifel weisen beide Werke, so verschieden
sie \oneinander sind und so wenig sie äußerlich zu
sammenhängen.- innerlich viele gemeinsame Züge auf.
sie sind l*eide Wegweiser einer vielverheißenden
Richtung, die unser ausschließliches geistiges Eigentum
ist und die uns den Weltenmarkt erobern kann für den
deutschen Spielfilm! Oscar Geller.
Berliner filmneuheiten
Referat unseres ständigen Korrespondenten Fritz Olimsky
Jussuf ul Fanit. der W ü s t e n r ä u b er. Her¬
steller und Vertrieb: Promo F'ilm A.-G.. Berlin. Regie:
Josef Stein. In den Hauptrollen: Sylvester Schaffer.
Lili Dominica. Karl Gebhardt. Josef Gommer und Fred
Innnler.
Dieser Spielfilm soll augenscheinlich in erster
Linie Sylvester Schaff« r. der bekannten internationalen
Varietclierühmtheit, Gelegenheit geben, zu glänzen.
Als Mister Xol»ody steht er im Mittelpunkt der Hand¬
lung und erringt einen Sensationserfolg nach dem
anderen. Den Höhepunkt der Sensationen bildet der
Ueberfall in der Wüste, den der Wüstenräuber Jussuf
el Fanit auf Anstiften der früheren Geliebten Nobodys
auf diesen unternimmt. In der Gefangenschaft lernt
Nobody ein anmutiges französisches Mädchen kennen,
das ebenfalls von dem Wüstenräuber entführt worden
ist; nach einer Reihe von kinomäßig geschickt aus-
genutzten Komplikationen gelingt es Nobody, das junge
Mädchen aus den Händen des Unholds zu befreien.
Die Regie bat für ein erfreulich flottes Tempo gesorgt,
besonders Einige wirksame Massenszenen dürften beim
Publikum F>folg haben. Alles üi allem ein guter
Durchschnittsfilm, der seinen Weg machen wird.
Jenseits des Stroms. Filmoper in einem Vor¬
spiel, zwei Akten und einem Nachspiel von Ludwig j
Czerny. Dichtung von Gustave Helene Witte-Krefeld.
Musik von Ferdinand Hummel. In den Hauptrollen;
Walter Janssen, Ada Svedin. Tlka Griining, Lyda Sal
monowa. Rudolf Laubenthal, Karl Ärmster, Hilde
Wolter. Hermann Bachmann. Bauten: Architekt Kränlc
und Kunstmaler Machus. Regie: Ludwig Czerny
Photographie: Emst Daul. Hersteller: Notofilm G. m.
b. H.. Berlin.
Ludwig Czerny und Professor Hummel hat>en uns
hier die erste Filmoper beschert, ganz gewiß ein großes
Verdienst, das man gebührend anerkennen wird. Leider
war man in der Wahl des Stoffes nicht eben besonders i
glücklich; das Ganze ist eine mystische, allegorische |
Antrelegenheit. der „Strom“ ist der Styx, auf dem die
Verstorbenen ins Jenseits gelangen, und tatsächlich
spielt denn auch der größere Teil der Oper in jenem
Jenseits, das übrigens von erster Künstlerhand voll
endet gestaltet ist. Daß sich unser Kinopublikum für
dergleichen erwärmc^i wird, ist eigentlich kaum an
zunehmen und man versteht nicht so ganz, was den
sonst so geschäftstüchtigen Czerny zu der Wahl dieses
Der Kinematograpb — Düsseldorf
No. 7#7
Sujets veranlaßt hat. Vom künstlerischen Standpunkt
-oll gewiß nichts gegen dieses Werk gesagt werden,
die Szenerien sind durchweg hervorragend ebenso wie
die Darstellung, und ein Publikum, dem dergleichen
liegt (wozu der Schreiber dieser Zeilen sich nicht zählt),
hat gewiß einen hohen Kunstgenuß. Prof. Hummel*
Musik ist nicht immer melodienreich, wirklich im Ohr
haften gebliel>eu ist mir nur ein netter Walzer, in
der Hauptsache wird stimmungsvolle melodramatisch"
Untermalung geboten. Hoffen wir, daß dieser Film
oper doch jener Errolg beschieden ist. an dem immer
hin nicht wenige zweifeln.
Frankfurter Kinobrief.
Originalbericht unseres Sonderkorrespondenten.
Obwohl das ReichslicRtspielgesetz bereits vor zwei
•lahren erlassen worden ist, sind die ministeriellen Aus-
ühmngsan Weisungen hierzu noch nicht ergangen. Frank¬
furt a. M. ist die erste Stadt, die nicht nur Ausführumis-
I «-stimm ungen auf Grund des § 3, Absatz 3 des Lichtspie! -
gesetzes, zum Schutz der Jugendlichen, sondern auch eine
I polizeiliche Verordnung zur Regelung der praktischen Hand
habe dieses Gesetzes erlassen hat. Aller Voraussicht nach
werden die Frankfurter Verordnungen auf dem Gebiete der
polizeilichen Handhabung des Lichtspielwesens bahnbrechend
und wie die Polizeibehörde selbst hofft, auch vorbildlich sein.
Der § I der Frankfurter Bestimmungen schließt in
erster Linie Kinder unter acht Jahren vom Besuche der
Lichtspieltheater überhaupt aus. Der Grund ist uns nicht
recht klar, denn was dem Theater billig recht st. sollte
dem Kino billig sein. Mit dem Inhalt des
§ 2 .
kann man sich einverstanden erklären. Er lautet: „Jugend¬
liche vom vollendeten 8. bis zum vollendeten 18. Jahre
(über die Mauer der 18 Jahre braucht hier nie hts mehr
gesagt zu werden! Die Red.) sind nur zu besonderen Jugend-
vnrstellungen der Lichtspieltheater zuzulassen. Diese Vor¬
stellungen müssen am Eingang des Lichtspieltheaters, nach
außen hin, ausdrücklich als ,Jugendvorstellung' bezeichnet
sei ii.
§ 3.
Jugendvorstellungen der Lichtspieltheater müssen bis
acht Uhr beendet sein. In besonderen Fallen können Aus¬
nahmen vom Jugendamt zugelassen werden. Die Spieldauer
j der einzelnen Vorstellungen darf zwei Stunden nicht über¬
schreiten, auf jede Spielstunde muß mindestens eine Viertel-
I ’ stunde Pause entfallen.
§ 4-
JugendVorstellungen dürfen nur in solchen Lichtspiel¬
theatern abgehalten werden, die hierzu eine besondere Ge¬
nehmigung besitzen. Die Genehmigung wird auf Antrag
iles Besitzers nach Prüfung und Befürwortung durch einen
I U-im Jugendamt bestehenden Ausschuß vom Polizeiprä-
' sidium erteilt. Sie ist jederzeit widerruf lieh."
(Hierzu haben wir zu bemerken, daß die Vorschriften
bzw. die Frankfurter Verordnungen zur praktischen Hand
habung, wohl kaum Widerspruch finden können, wenn nicht
das Jugendamt allzu große Freiheiten im Verbieten und
Bewilligen hätte. Während der Dezernent auf der Polizei
ein Herr ist, der nicht nur nicht filmfeindlich genannt werden
kann, sondern dem Aufschwung der modernen Filmindustrie
großes Interesse entgegenbringt und in der Anwendung des
Lichtspielgesetzes nach Möglichkeit unnötige Härten ver
meidet, kann man dem Frankfurter Jugendamt nicht in
allem die gleiche Großzügigkeit nachsagen.)
§ «.
„Die Abhaltung von Jugendvorstellungen ist unter Bei¬
fügung des Spielplans und der Zulassungskarten dem Jugend¬
amt vorher bis Dienstag bzw. Donnerstag, 10 LThr vor¬
mittags. anzuzeigen. Zu Jugend vorstell ungen der Lichtspiel¬
theater igt einem mit Ausweis versehenen Vertreter des
Jugendamtes oder des Polizeipräsidiums jederzeit freier Ein¬
tritt zu gestatten.“
S «•
„Die Vorführung fehlerhafter Bildstreifen (/.. B. Klisn-
merfilme, Regenfilme usw.) (!!! Die? Red.), die nach Ansicht
des in tj 4 heim Jugendamt bestehenden Ausschußes ( ''! Die
Red.) geeignet sind, die Gesundheit der Jugendlichen zu
schädigen (worin kann eine Gesund heit sschädiguug l*>
stehen ‘ Die Red.), kann auf dessen Antrag vom Polizei¬
präsidium untersagt werden."
§ 7 .
„Wese Bestimmungen tie .en mit Ablauf des vierzehnten
Tages muh ihrer Veröffenilichung in Kraft. Innerhalb
dieser Zeit steht den Liehtspielunternehmern das Recht zu.
Einspruch gegen dies»- Bestimmungen heim Magistrat zu
erheben.“
Frankfurt a. M„ den 23. Januar 1022.
Eine Polizeiverordnung, die am 10. 4. 22 in Kraft trat.
Iiehandelt die Strafen im 1 'eitertretungsfalle. Es heißt :
„Wer den Bestimmungen des Magistrats vom 23.
Januar 1022 über Zulassung der Jugendlichen zu den Licht¬
spieltheatern in Frankfurt a.M. zuwiderhandelt, wird mit
Geldstrafe bis zu 300 Mark, im Falle der Uneinbringlichkeit
mit entsprechender Haft bestraft."
Presse- und Interesseiitenvorstellungcn.
„D a s Waisenkind. Die Kontraste der amerika¬
nischen Volksseele spiegeln sich nur allzu deutlieh auch in
der Filmproduktion wieder. Auf der einen Seite die sadistisch
genaue Wiedergabe blutrünstiger Fixzesse, Balgereien und
anderer Roheiten in (wenn auch technisch guten, so doch
künstlerisch minderwertigen) Sensationsschundronianen. iuf
der anderen Seite kindlich harmlose, aber in ihrer Harm¬
losigkeit und Herzeiisgüte zu Gemüt sprechende Bilder,
mit einem starken Einschlag süßlicher Sentimentalität. die
zu den großen .Massen spricht und sie fesselt.
Zu der letztgenannten Kategorie gehört der erst M a r y
Pickfordfilm , den die Frankfurter Decla-Bioskop an
Stelle des angesagten zweiten Teil von „Dr. Mabuse ' vor¬
führte.
So sehr wir es im Interesse der Deda bedauern,
daß Zensurschwierigkeiten die prompte Ablieferung von
„Dr. Mabuse II.“ verzögerten, im Interesse der geladenen
Gäste, vor allem der zufällig anwesenden Vertreter der
Tagespresse, die in ihrer Majorität am Film vielfach immer
noch nur die Kinoinserate schätzt, freuen wir uns über
das Gastspiel der Mary Pickford und über den Erfolg, den
es zeitigte.
Der Film gibt in einer geschickten Komposition von
Drama und List spiel die Schicksale und Martyrien eines
armen Waisenkindes wieder, das später durch ein Mitglied
eines Aufsichtsrats erzogen und ausgebildet wird. Das
Backfiscliehen hat keine Ahnung, wer sein Wohltäter, den
es sich als alten „Onkel" vorstellt, eigentlich ist und ahnt
noch weniger, daß der hübsche Mann, der von ihrem Herzen
Besitz ergriffen hat, eben der alte Wohltäteronkel ist. Nach
einigen halb tragischen, halb komischen Verwicklungen kommt
im sechsten Akt das, was kommen muß, was Regisseur und
No. 797
Der Kinemetograpb — Düsseldorf
Autor in einem amerikanischen Film dem Publikum eo ipso
schuldig ist-die Verlobung.
Es ist weniger das Mansukript, das in ähnlicher Auf¬
machung schon dutzende Male verarbeitet wurde, auch nicht
allein der Liebreiz der Pickford, der den Film zu einer rei¬
zenden Arbeit stempelt, vielmehr die saubere, geschmack¬
volle Arbeit der Regie, die diesem etwas verbrauchten
Thema neue Seiten abzugewinnen verstand. Unterstützt
wird der unbestrittene Publiku.nserfolg durch eine gute
Photographie und ein angemessenes Spiel, wo allerdings
ilary Pickford immer führend ist. Sowohl als zwölfjähriges
Kind wie auch als Backfisch oder grande dame ist sie überall
bezaubernd. Das muß ihr der Neid lassen!
„D ie Gezeichnete n“. Der „antisemitische" (!)
Film. Die Presse und InteressertenVorführung dieses von
der Ifa vertriebenen Primusfilms war in Frankfurt bereits
acht Tage vorher angesagt. Sie hätte hier — da die Re¬
klametrommel nicht in außergewöhnlicher Weise gerührt
wurde — kein größeres Interesse gefunden und keinen
stärkeren Besuch aufzuweisen gehabt als sonstige Vor¬
führungen ähnlicher Art. wenn nicht einige Neunmalkluge
dem Kunstwerk (ich gebrauche den Ausdruck mit voller
Absicht) dadurch zu einer unbeabsichtigten Reklame ver-
holfen hatten, d iß sie die „gefährlichen antisemitischen
Tendenzen oder zum mindestens die „antisemitische Wir¬
kung". die die Handlung zeitigen müsse, laut und warnend
betont haben.
Dieses wenig günstige Prognostikon, das der Arbeit
im voraus gestellt wurde, gibt mir Veranlassung, die hiesige
Aufführung, trotzdem dor Film bereits in Berlin seine kri¬
tische Würdigung erfahren hat, mit einigen kurzen Worten
zu streifen, vor allem von dem Gedanken geleitet, die lächer¬
lichen Verdächtigungen oder Vermutungen in Beziehung auf
die Tendenz d«s Films so gründlich zu widerlegen, als e«
mir möglich ist.
Ich kenne den Roman des Dänen Madelung, der da»
Buch zu dem hochwertigen Film abgegeben hat, seit mehreren
•Jahren; ich muß sagen, daß mich kaum ein Werk über die
leichtfertig angezettelten Progrome im imperialistischen
Rußland mehr ergriffen hätte, als die in keiner Weise ten
deliziöse prachtvolle Arbeit des Christen Madelung. Wenn
von irgendeiner Tendenz überhaupt die Rede sein kann,
so richtet sie sich /egen die Dummheit und den Aberglauben
einer fanatischen dummen Bevölkerung, die an das Ritual¬
mordmärchen glaubt. Sie sucht Mitleid zu erwecken für die
armen unschuldigen Opfer, die in Rußland (vor allem in der
Gegend von Kiew und Odessa) alljährlich einem auf¬
gepeitschten Straßonpöbel zum Opfer fielen, weil die zari¬
stische Regierung und ihre Drahtzieher, einen Blitzableiter
für die zeitweilige politische Hochspannung benötigten. Der
Film ist, wie selten eine lediglich aufs Bildhafte eingestellte
Handlung, vorzüglich nach dom Roman bearbeitet und bei
aller Realistik hochkünstlerisch. Daß er die Massen packt
und vernünftigen Menschen zu denken gibt, lag ja von
vornherein in seiner Absicht, daß er antisemitische Tendenzen
verfolgt, ist ebenso widersinnig lächerlich, als die Ver¬
mutung. er könne vielleicht unbeabsichtigt in dieser Weise
wirken. Es kann nur aufs herzlichste begrüßt werden, daß
die Ifa ein Filmwerk dor Oeffentiichkeit zugänglich macht,
das sowohl im kulturgeschichtlichen Sinne als auch ethno¬
graphisch und ethnologisch eine hochwertige Leistung dar¬
stellt. Der Film ist ebensowenig judenfeindlich wie der
(wenn ich nicht irre) von Delmont inszenierte Tendenzfilm
„Der Ritualmord“ (Nivo), nur mit dem Unterschied, daß
er weit, weit besser, wenn man so sagen darf, literarischer
ist. • Guido H^aJ 1 e r.
Bariin.
-Das Programm der Aafa (Althoff-Ambos-Film A.-G.j.
Das Unternehmen gel t nach der vollzogenen Fusion nunmehr zur
Herstellung ausschließlich von Qu®litätsfihnen über, nachdem bisher
im wesentlichen Durchschnittsfilme hergestellt wurden. Der erste
Großfilm führt den Titel „Das Liebesnest“, er ist nach dem be¬
kannten Roman von Kwald Stilgebauer von Hans Brennert für
den Filir. bearbeitet. Die Aufnahmen sind dieser Tage unter der
Oberleitung von Rudolf Dworeky von Walter Fein inszeniert. Die
Hauptml'on sind besetzt mit Paul Wegener, Keinhold Schünzel,
Margot Bamay, Lyda Saltnonova und Käthe Haack. Die der
Aafa bekanntlich ingeschlossene Orplid-Fabrikation ist ebenfalls
fertiggestellt; es sind zwei große Sittendramen „Die Männer der
Frau Clarisse“ ur.d „Die Schatten jener Nacht“. In beiden Filmen
spielt Hilde Wolter die Hauptrolle. Von den übrigen Großhirnen
der Aafa sind „Das Warenhaus der Liebe“ und „Die Zigarettengräfin“
beendet, eine Reihe weiterer großer Filme ist in Vorbereitung,
jedoch stehen die Titel zur Stunde noch nicht endgültig fest. Schlie߬
lich wird der Aafa-Vertrieb in dieser Saison noch eine ganze Reihe
ausgesuchter Cines-Filme auf den Markt bringen, die zu den Besten
ihrer Art gehören werden, in einigen wird der berülimte italienische
Filmstar Bertini die Hauptrolle spielen. — Wenn nicht alles tauscht,
wird die junge Aafa mit diesem Programm mit einem Schlage in
die erste Reihe unserer Konzerne eintreten.
-Das Programm dor Ifa. Der junge Konzern wird in
■einem ersten Verlediprogranun zwölf Qualitatsfilme herausbringen.
Zunächst zwei Ifa-Großfilme unter der Regie von Rudolf Meinert,
nämlich den großen historischen Film „Marie Antoinette“ und einen
in modernem Milieu spielenden Film, dessen Titel noch nicht feet-
steht. Des weiteren wird der große .Ausstattungsfilm „Das Weib
des Scheichs“ herauskomtuor mit der bekannten französischen Tra
gödin Emmi Lynn in der Hauptrolle. An Sittenfilmen wird die Ifa
heruusbringen: „Liebschaften der schönen Yvonne“ und „Das
ewig Weibliche“. Von amerikanischen Filmen hat der Konzern in
Vertrieb genommen den bedeutenden Spielfilm „Das Attentat in
der großen Oper“ und Elmo Linoolns bedeutendstes Werk „Die
Abenteuer des Kapitän Lincoln“. Des weiteren erscheint im Ver
trieb der Ifa ein Kriminalfilm von Hans Hyan „Zwischen Tag und
Traum“, darin wird ebenso wie in dem lustigen Abenteuerfilm „Die
•lagd nach der Frau“ Maud Marion die weibliche Hauptrolle spielen.
Vervollständigt wird dieses imposante Verleihprogramm der Ifa
durch die Filme „Die Gezeichneten", „Die Tat des Daniel Swift“
und ..Das Grauen einer Nacht“; schließlich werden auch noch fünf
zweiaktige Lustspiele von der Ifa als Beiprogramm vertrieben.
— Die Lucifor-Film Co. hat ihren sechsaktignn Film „Der
Halunkengeiger“ nunmehr nach Polen, Oesterreich, der Tschecho¬
slowakei, l'ngani, Jugoslawien, Holland. Belgien, Italien, Spanien.
Portugal und ganz Südamerika verkauft
Die Holla Moja-Film G. m. b. H. Is.ginnt demnächst ~r£it
den Aufnahmen zu ihrem ersten großen historischen Film „Der
Page des Königs“, darin wird Rudolf Biebrach die Regie führen,
wahrend die Kostümentwürfe von Ali Hubert stammen. Die Außen
aufnahraen finden an den historischen Stätten statt.
— Die d’Or-Film Co. wird demnächst mit den Aufnahmen
zu ilirem zweiten großen Spielfilm „Die Modekönigin“ von Walter
Schmidthäßler beginnen. Die Hauptrolle wird von Marythe d’Or
kreiert. In den übrigen Rollen sind unter der Regie von Willy Mehlig
beschäftigt Erich Kaiser-Titz, Eduard von Winterstein, Erich Po-
remsky, Ellen Wenkhaus und Areta Woltse.
-Lionardo-Film G. m. b. H. Die Gesellschaft bringt emen
Film „Tragikomödie“ heraus, zu dessen Herstellung sich die Künstler
des Caligari-Films zusammengefunden haben: Robert Wiene, Carl
Mayer, Werner Krauß und Prof. Walter Reger. Der Film soll bereit»
in den nächsten Tagen seine Intereesentenvorführung erleben.
— Die unitas bringt zu ihren aliendfüllenden Filmen sechs
Zeichen-Trickfilme heraus, die von den bekannten Karikaturisten
Willi Kraaka und dem Zeichner Gustav Lütkemeyer angefertigt
Valy Arnheim-Film. Nach Beendigung der diesjährigen
Produktion clor Harrv Hill-Serie halten die hridon Tfuup darsteller
Marga Limit und Valy Arnheim eine Gastspieltournee mit ihrem
liühnon-Sonsaticinsskotoh Mann im Schrank“ auntret«n.
Sie Iteginnen in Berlin und gastieren dann in Königshüttc. Beuthon.
Görlitz, evtl, auch im Hhcinlnnd und in Westfalen, wo ciie Harr\
Hill-Filme ganz Iw-sondere Erfolgt* erzielt halten.
Nemo-Film-Verleih G. m. b. H. Die Gesellschaft hat den
Vortrieb de» Metro-Films „Im Reiche des weißen Klefanten" iila>r-
fiommen. Die Hauptrolle dieses Films kreiert Viola Dana. Die
Nemo hat den Vertrieb fiir die drei Monopolbezirke Groll-Berlin.
Brandenburg. Ost deutseid, nd. Mitteldeutschland und Norddeutsch
bnd, während Rheinland und Westfalen vom Monopol-Film-Vertrieb
E. Schlesinger, Bochum, verlieht u wird.
-Die John Hagenbaek-Film A.-G. hat von dom Schrift
steiler Franz Schulz das Manuskript zu einem Film „Der goldene
Drache“ erworben. Schauplatz ist China.
„Dr. i/atuse, der Spieler“ (Erster Teil), der erfolgreiche
I i o.Film der Decla-Bioscop wird in dieser Spielwoche noch im Ufa-
Palast am Zoo gegeljon, um ab kommenden Freitag den So lauplatr.
Vorführung mit anderen l'fa-Theatern zu vertauschen. AI»
itag, den 2«. Mai. wird im Ufa-Palast am Zoo der zweite Teil
dieses Films gezeigt.
„Der rote Handschuh“. I
* sechsteiligen amerikanischen 8ei
age -Theater Unter den Linden ge
Teil „Der Raubzug der Geier“
„Die Geliebte des Königs“ von F. Carlsen. mit Lya Mai
ler Hauptrolle. Regie: F. Zelnik. bleibt des grollen Erfolges wege
li eine weitere Woche im Spielplan des Marmorhauses.
-Der Gerhart Hauptmann-Film „Die Ratten“ wird zurzoi
"Ul großem Erfolge im Terra-Theater (Hardenbergstraße) ne
»»(geführt.
-Dor „Einstein-Film“ wurde in der Zeit vom 18.—23. Mai
’“glich bei sehr lebhaftem Besuch in Sondervorstellungen gezeigt,
1 zweimal mit dem Beginn um 8 Uhr abends in der Urania, Tauben-
ralSo, Sternwarte Treptow und einmal in der Aula des Gymnasiums
--'‘hlendorfc-Mitte, dann je einmal um 11 Uhr vormittags in den
*-■ T.s Kurfürst endanun und Schöneberg, Hauptstraße.
-Im Primus-Palast erfreut sich die Neuaufführung der
»Octen Teile des Nobody-Films, die in einem Sechsakter unter dem
_ I,0 I „Jussuf el Fanity, der Wüstenräuber“ zusanunengnfaßt sind.
w Sylvester Schaeffer in der Hauptrolle eines sehr lebhaften Be
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Kölner photo- und kino-zentrale, Köln a Rh.
NEUMARKT 3?-3«.
„Ulk-Trick“. Die gesamte diesjährig»- Produktion der
von Otto Hermann liegründeten Finna ist bereits für ganz Deutsch¬
land an die Caesar-Filmgesellschaft verkauft und für die Tschecho¬
slowakei, Jugoslawen, Oesterreich. Ungarn. Griechenland. Türkei.
Polen und die Randstaaten durch den Vertrieb S. Nathan, Berlin,
vergeben.
Unitas. «Gelegentlich eines Uabsicht igten VMmuls dos Unit« -
films „Lortl Bluff“ nach Holland kotmte die vor einigen Monaten in
Küstrin gestohlene Kopie die«*-« Films aufgefunden und der Dieb
dingfest gemacht werden. — Der letzte Film, den die Unitas im
Hahmen ihrer Produktion 1921/22 herausbringt, ist die zweiteilige
Tragikomödie ein*»s Glücksritters „Jim Jeffries“ betitelt, die jetzt
vorführurigsliereit fertiggestellt ist. Der erste Teil wird mit dem
Untertitel „Der Sohn der Straße“, der zweite T**il mit dem Untertitel
„Eine rätselhafte Ehe“ erscheinen.
Willi. Feindt. Der nächste Episodenfilm. den der Filmverlag
Wilhelm Feindt herausbringt, wird das fünfteilige Drnmenwerk „The
Rätsel Afrikas“ sein. Die erste Episode, betitelt „Die Tochter der
I-dwengöttin“, ist bereits zur Reichszensur gelangt. Die Zensierung
der zweiten Abteilung „Um die Blüte des Harems“ dürfte in etwu
einer Woche folgen. In der Hauptrolle wirkt Maria Walcamp als
Bessie mit; daneben sind von den männlichen Hauptdarstellern
Thomas Lingham und Alfred Allan zu nennen. Der Christusfilm.
der demnächst unter dem Titel „Christus und Maria von Magdala“
erscheint, ist ein abendfüllendes historisches Filmwerk, desiwn Hand¬
lung in sechs einaktige Kapitel zerfällt.
Max Obat, der «ler Berliner Filmindustrie von seiner eri. gleichen
Tätigkeit hei der „Bioscop” her bekennt sein dürfto, verlegte wahren:!
des Krieges seinen Wirkungskreis nach München, wo er mehrere
„Stuart Webbs“-Filme inszenierte. Nunmehr ist Herr Obal nach
Berlin zurückgekehrt und wird die Albertini-Filme der Albertim-
Gesellschaft. Berlin iszenioren.
Die Jungfrau von Orlaans. Der ni
der Paramount Pictures Corperation, den
der Frankfurter Presseaufführang würdigten,
Film A.-G. vertrieben.
w.r bereits gelegentlich
, wird durch die Phöbus-
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Der Kineawtograph — DQsseldo.
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Tagen Iteginnen, wirken unter der Regie von Otto Rippert neben
Helga Molander mit: Margarethe Schon. Hertha Rull. Iiertrud de
Lalskv, Karl Günther. Robert Scholz, Werner Funck, Wilhelm Diegel-
mann, Emil Heyne, Hann Stemberg. Bauten: Gustav Knauer und
Lujjl Ehrenberger; Photographie: Karl Hassehnann; Aufnalime-
leitnngi Hann Hofmann.
Oie Filme der Universal Film Manufacturing Co. in Neuvork,
die in Deutschland durch die Firma Oskar Einstein G. m. b. H.
vertreten werden, »erden sämtlich mit der Schutzmarke „Unfilman“
versehen.
— In dem großen historischen Ellen Richter-Film der l'fa „Die
Tänzerin des Königs“ (Lola Montez). spielt die Rolle der Lola Montez
Frau Ellen Richter. In weiteren Hauptrollen sind beschäftigt: Eduard
von Winteretein, Cieorg Alexander, Anton Pointner, Hugo Flink.
Hugo Döblin usw. Beuten und künstlerische Ausstattungen: Dipl.-
Ing. Hans Dreier: Photographie: Arpad Viragh; Manuskript: Dr.
Willi Wolff und Dr. Paul Merzbach. — Die Expedition der Ellen
Richter-Film-Gesellschaft, die unter I-oitung von Dr. Willi Wolff
die Auüenaufnalimen für den dreiteiligen Großfilm „Die Frau mit
den Millionen“ in Frankreich. Italien und im Balkangebiet seit
mehreren Wochen macht, wird Ende dieses Monats in Berlin wieder
eint reffen.
Da- Ima-Film G. m. b. H. hat mit den Aufnahmen zu dem
großen Sittenfihn „Im Glutri-usch der Sinne“ begonnen. Der Film,
nach dem Roman von Peor Brizuge benrl>eitet, behandelt die Liebes-
und Eheimingon einer exotischen Prinzessin und erscheint im Verleih
Programm des Süddeutschen Filmhauses und seiner Filialen.
— Die Landlicht A. 6. erwarb die Kopieranstalt der Film-Kopie
G. m. b. H. (Lippmann) in Tempelhof. Die Anstalt soil durch Einbau
automatischer Kopiermaschinen dem modernsten Stande der Technik
angepaßt und zur höchsten Leistungsfähigkeit gebracht werden.
Allenstoin. Oskar Behrendt übernahm das Luisen-Theater
käuflich.
Breslau. In der außerordentlichen Generalversammlung der
F i 1 m h a u s Sage A. - G. , Breslau I, die am 19. Mai d. J.,
nachmittags 6 Uhr. in den Räumen der Bank für Kandel und In¬
dustrie, Breslau, Ring 30, tagte, stand die Erhöhung des
Aktienkapitals auf der Tagesordnung. Von soiten der
Direktion war beantragt worden, das Kapital um 4 Millionen, also
bis auf 6 Millionen Mark zu erhöhen, da 2 Millionen Mark zu einem
Anschluß an eine Beriüier Filmfabrikationsfirma benötigt »-erden
und der Rest als Betriebskapital und zur Ablösung des Bankkredits
dienen soll. Die Kapitalserhühung wurde durch die Versammlung
nach kurzer Aussprache einstimmig bewilligt, wobei dem Aufsichtsrat
die Art der Durchführung üljerlassen wurde.
Breslau. Alfred Grießer, der Direktor der Schles. Projektion-
Gesellschaft m. b. H., wurde für das Land- und Amtsgericht Breslau
sowie für die Amtsbezirke Neumarkt, Winzig, Wohlau beeidigt.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Filiale des Film Verlages
Wilhelm Feind t . G.m. b.H.. G r af - A d o 1 f . 8 t r a ß e 36,
lud zu einer Presse- und Interessentenvorführung des großen amerika¬
nischen Raubtiersensationsfilms „D ie Rätsel Afrikas“ ein,
der am Mittwoch, dem 24. d. M., vormittags 11 Uhr, ein zahlreiches
und stärkst interessiertes Auditorium im Ast» Nielsen-Theater ver¬
sammelte. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um einen
breit angelegten Episodenfilm, wie wir solche in dem gleichen Genre
der Raubtiersensationen schon vor zwei Jahren in den „Abenteuern
der schönen Kathlyn" kennonzulemen Gelegenheit hatten. „Die
Ratsei Afrikas“ sind ein Fabrikat der ungemein produktiven Uni¬
versal Film Manufacturing Co., die ja bekanntlich
über jenen ausgedehnten technischen Apparat und das allen An¬
sprüchen gerecht werdende fitmschauspielerische Ensemble verfügt,
dte neben den speziellen Vorbedingungen des Vorhandenseins kundiger
und passionierter Urwaldjäger, neben der notwendigen Unterstützung
durch die braunen Söhne der tropischen Zonen die Basis solclci-
afrikanischen Wild-Episndenfilme bilden.
Wenn sich das Manuskript auch knum über das Durchschnitt-
niveau der seinen filmischen Vorgängern zugrunde gelegten Bücher
erhebt, wenn auch die Photographie unter der unleugbaren Schwierig-
keit, sich an die Könige und Herrscher der dunklen Unendlichkeit",!
kurlielgerecht heranzupirschen, an manch ansonsten eindrucksvoll"«
Stellen erheblich hat eiden müssen, so ist doch „Die Rätsel Afrika "
ein rechter amerikai ischer 1‘ublikumsschlager, der natürlich auch
l»ei uns in Deutschland wegen seiner gefälligen Handlung und v»r
allein »egen der nervtnreißenden und gesund-sensationellen Raubtier-
filmbilder einer außerordentlich warmen Aufnahme versichert sein
Der Fachmann mag die übergroße länge bei dem Gesamt»ufbuu
dieses Filmwerkes als Issiuuerliehen Nachteil anführon. und ihm s»n
zugegeben, daß es sich allerdings schon beim Abrollen der ersten dm
Teile mit ihren 18 Akten h»ne isst eilte, daß zwischen den wirkung-
vollen und phototechnisch vorbildlich herausgearbeiteten Spannung¬
momenten auch manchmal tote Stellen bemerkliar machten, sei cs.
daß die Handlung sich allzu abwegig gestaltete, sei es, daß der Ablauf
der zu erwartenden Geschehnisse durch allzuviel umbrämendes Bei-
und Nebenwerk übermäßig retardiert erscheinen mußte.
Mary W a 1 c a m p , der Typus des verhätschelten nord-
amerikanischen Filmstars, ist nicht nur eine bestrickend schöne Freu
von aufreizendem Blond und tieftiefem Augwnhlau. sie ist auch eine
pantomimisch restlos ausgeglichene Bewegungskünstlerin und schlägt
so meisterlich die uns Mitteleuropäeru schwer hegangbur erschei¬
nenden Brücken za ihren sensationellen artistischen Talenten da
verwegenen Jagdreitens, des hingebungsvollen Urwaldlebens mit
seiner verblüffenden Akroliatik und dem bohemehaften Nomaden¬
charakter, daß wir ihr auch in diese von kontinentalen Weißwand-i
diven kaum geahnten, geschweige denn erschlossenen Outsider » iebic cl
gern und mit froher Bewunderung folgen.
Alles in allem: ein logisch und mit annehmbarem Geschmack!
xiifgebnuter, typisch anerkannter Epis<>denfilm mit den kleinen
Schwächen, aller auch den leuchtenden Vorzügen seines Fabrikation-
heimatlandes; ein Sensationswerk, dem man auf unseren heimischen
Spielplanen gern begegnen wird - und daß sich unsere Theater!«»
sitzer ihn nicht entgehen lassen werden, daran braucht man wohl
nicht zu zweifeln. cak.
Frühlingsfest des Rheinisch-Westfälisch es
F i 1 m c 1 u b s. Am Samstag, dem 20. Mai, fand sich eine festfreudig
gestimmte Schar von Damen und Herren der rheinisch-westfälisch-n
Filmindustriekreise, unter ganz besonderer Beteiligung der Film-
pmminenz Düsseldorfs, um die siebente Altendstunde in den Räum«n
des Filmclults in der Adersstraß-« »»in, die vom Vorstandsmitglieds.
Herrn Schrift steiler Jean lammnn, unter Assistenz vieler helfende«
Kräfte (Herr Baum usw.) in entzückend schöner Weis»* zu echt kino-
mäßig dekorierten, mit laus»»higen Plaudomischen uusgobuchtot i
und durch heimelige Lichtkörper freundlich durchfluteten Feateäle»
in kurzen Stunden verwandelt worden waren. Direktor Karl Neu¬
mann, der Clubvoreitzend®, machte in seiner scharmanten Art di»
Honneurs, und nach einer begeisterten Ansprache des Maitre d»
plaisir, J«*an Ixmunen, rollte ein ungemein reichliaItiges Kabarett
Programm ab. das Herr Ullrich mit gutem Ges»»hick konferierte, und
das neben Hildo Ranczak vom Stadttbeeter als launig bischer Ch m-
sonniere, Paul Barlelton, dem Gharaktenuimen des Stndttlieaton.
als stimmgewaltigem und fein poi-ttierendem Vortragskünstler, und
einem akrobatischen Tanzjäar vom Csardas-Palast als ragend«
Höhepunkt Tanzduo- und Viererszenen des zurzeit in Düsseldorf
gastierenden Celly de Rheydt-Balletts brachte, worauf die gottlob»
Celly selbst in ihrem Solotanz „Opium“ und den ein wenig volks¬
tümlichen Ballettszellen „Rheinische Weisen“ exz«*llierto. Da auck
Küche und Keller für des Gaumens und Magens köstliche Labung
gabenfrohe Tische verschwenderisch bestellten, entwickelte sid
bald eine feine, gemütliche Stimmung, die sich nicht nur bis in d»
sjtätesten Nachtstunden in betontem Accellerando steigerte, sonder»
auch bis in die frühen sonntäglichen Morgenstunden hinein den har¬
monischen Kreis innig zusammenhielt, so daß man fast annehnw*
konnte, daß sich die Festtagung und die Frühlingsnacht des Fite»-
clubs in Permanenz erklären wolle, was man auch als Ergebw»
diesos zweifellos auch für die Kasse des Clube günst igen Festes insoter®
fentstellen konnte, als alle Teilnehmer in der einmütigen Ansicht har
monierten, das Clubleben durch häufigere festliche Zusammenkunft«
noch inniger zu gestalten. c“fr-
Dortmund. Eröffnung des Ufapalastes. Mt*
einem reichen Festprogramm, das neben wissenschaftlichen Lehr¬
filmen von dem Lubitschen 8echsakter „Das Weib des Pharao
1 «»stritten wurde, fand am 11. Mai die Eröffnung des im Stadt Zentrum,
in der Brückstraße, gelegenen neuen Ufa-Palastes statt, der mit sein«
1600 Sitzplätzen und in seiner gesamten baulichen Anlage, für dk
die Universum-Film-A.-G. und die Dortmunder Konzertsaal- ui»
Theaterbetriebsgesellschaft verantwortlich zeichnen, auch zu inv
isolierenden musikalischen Festen und zum Abhalten von Kongress«
bestens geeignet ist. Für die Dortmunder Schüler und Shcüleriim«
finden allwöchentlich drei Lehrfilmunterricht-Vorstellungen st«
und alljährlich sollen 10 Sinfonie-Konzerte zur Aufführung gelange«
t»'te in den meisten lateinisch -amerikanischen Republiken), auch
unter den Offizieren findet man äußerst wenig Kreolen. Die schönen
uuli»germanischen Gesichter der nordnmorikunisrhon Fi mkomparserie
WeJ-.en mit dieser Tatsache im diametralen Gegensatz. Es ist ferner¬
hin nicht recht verständlich, warum die Regierungssoldaten auf dor
Verfolgung zweier Flüchtlinge (die zudem noch einen ihrer Kameraden
niedergeschlagen haben) den unbegreiflichen Edelmut zeigen, die
beiden entweichen zu lassen, trotzdem sie sie mehr als schußgerecht
vor den Gewehren haben. Wer des weiteren die Geschichte der
»lilreichen südamerikanisohen Revolutionen kennt (der Regisseur
Rex Ingarm scheint sie nicht zu keimen), der weiß, wie unblutig
und schmerzlos diese meist verlaufen und welchen Respekt die Auf¬
ständischen vor allem vor den Konsulatsflaggen haben. Gerade
Venezuela, wo der Film spielt, kann ein Lied davon singen, welche
— auf gut deutsch gesagt — Schweinereien cs sich durch eine Be-
IsMigung der auswärtigen Konsulate bzw. Untertanen vor etwa
20 Jahren zuzog. Daß also Aufständische in allererster Linie ein
fremdes Konsulat, und gerade ausgerechnet das nordamerikanische,
•«greifen sollten, es beschießen, demolieren usw., erscheint immerhin
»emg logisch. Geber die Verhohnepiejielnng und Verzerrung der
Rigur eines Journalisten (ein beliebter Trick mancher Regisseure)
*>?Wi wir unsere besondere, vielleicht nicht ganz objektive Ansicht.
Vm nun auch das Gute an der Arbeit herauszugreifen — - und sie
"nthält davon genug —, so muß in erster Linie gesagt werden, daß
*v AufI»m bei allen Mängeln, die das große Publikum nicht weiter
genieren dürfte, spannend und interessant ist, dar Rahmon wirkt
durch die prachtvollen Naturaufnahmen in tropischen Ländern vor¬
züglich und die Kuinpfszonen sind sauber herausgearbeitet. Die
■Vpen der Hauptdarsteller, ausgenommen die oben gerügten Mängel,
•«•sprechen ihren 1 .Ostungen — sie verdienen beide das Prädikat
•.8elu- gut“. Im technischen Sinne ist der Film einheimischen Er-
Hagen. Die Kinosteuer wurde, gestaffelt nach deti Eintritts-
preisen, auf 20 bis 65 Prozent festgesetzt (bisher 10 Prozent).
Harburg a. d. E. Der Untersuchungsausschuß der Bürgerschaft
lieschäftigte sich am 12. Mai noch oinmal mit der Kinokatustroph«
am Totensonntag 1921. Bekanntlich wurden die Pächterin Schaff-
rinski zu zwei Jahren, der Vorführer Voigt zu 1 Jahren Gefängnis
verurteilt. Das Unglück, das eine Reihe junger Menschen aus der
Liste der I-ebenden strich, ist im ..Kinomatogrnph“ seinerzeit ein¬
gehend besprochen worden. Wir können uns aber doch nicht ent¬
halten, die Entschließung wiedemigeben, die in der Sitzung des
Bürgervorstaherkollegiums in folgendem Wortlaut gefaßt wurde:
„Dor Ausschuß und mit ihm die Bürgerschaft ist zu dem Ergebnis
gekommen, daß, soweit die Harburger Behörde in Frage kommt,
die Ursache in der mangelhaften Zusammenarbeit der Sicherheit»-
und Baupolizei zu finden sei. Der Ausschuß sieht davon ab, einen
Schuldigen zu suchen und hofft, daß die Behörden in Zukunft friedlich
zusammen arbeiten und die Stadt vor der Katastrophe eines so
schweren Unglücks verschont bleibe.' Dos ist sehr nett von dem
Ausschuß. Er ist sogar so menschenfreundlich, von der Suche nach
einem Schuldigen abzusehen - soweit die Harburger Behörden
in Frage kommen. — Bluten müssen also wieder einmal die Kino¬
leute. Die Ursache ist freilich in der mangelhaften Zusammenarbeit
der Sicherheit«- und Baupolizei zu finden, aber die Flimmerfritzen
wandern ins Loch. Sapienti sat! R. L.
Haßloch (Pfalz). Das Gasthaus zur Pfalz mit Kino ging durch
Kauf in den Besatz eines Herrn Weber aus Cannstatt um den Preis
jfhignissen, was wir sachlich anerkennen wollen, unbedingt weit
«Wiegen. Die Wiedergabe einer stürmischen Nacht auf hoher See
und an Bord eines leichten schwankenden Seglers ist ebenso hervor-
J*f?snd gut. als die Photographie klar und plastisch wirkt. Zusammen -
fassend: harmloses Sujet, das manchmal hedenklich das Kitschige
2*uift, jedoch durch eine (bis auf die oben gerügten Mängel) saubere
"®gie schmackhaft vorgesetzt wird und als guter Publikumsfilm
°hne künstlerische Ambitionen bestimmt seinen Weg machen wird.
Guido Haller.
. Gotha. Die neuen Astoha-Lichtspiele, Augustenstr. 8, Thüringer
H <>f, sind eröffnet.
von 500 000 Mark über.
Köslin. l>as Apollo-Theater wurde von dem Inhaber der hiesigen
Kammerlichtspiele, Herrn Oskar Steinknig. verpachtet.
München.
gl. Im Atelier der „Bavaria“ in der Ungererstraße herrscht eine
Tätigkeit, als gelte es, die Welt aus den Angeln zu heben! Daran
wird nun freilich nicht gedacht, wohl aber daran, eine Produktion
zu entfalten, die sich getrost an die Seite der bedeutsamsten des In
und Auslandes stellen darf. Geld spielt keine Rolle, nichts •»< »u
teuer oder zu groß, wenn nur der Zweck erreicht wird, der da hetßt
Werk* von Wert au schaffen, in enter Reih» steht der Monumental.
No. 7»7
Der Kinematograpb
Düsseldorf
film ,.N a t h a n dur Weis e“, dein ».»hl Leasings Drama zu-
gninde gelegt wurde, was uns aber int Film geboten wird, ragt
weit über das originale Format hinaus. Bin namhafter l>ekatirit«»r
Schriftsteller hat das Buch lieigesteuert, und er hat gerade de m
Rechnung getragen. daß im Film Mögliclikriten entfaltet werden,
die die Bühne nie (»ieten kann. Im Fi rn sind aller schwelgenden
Phantasie Tür und Tor offen. dies klug und geschickt ausnützen.
ist die Kunst des Dramaturg« n. Dazu kommt nun noch, daß M a n •
fred Noa diesen Film inszeniert. Net. hat uns durch seine bis-
Iterigen ,,Bavaria “-Werke erwiesen. daß er ein denkender, elwnso
aber auch künstlerisch ungemein enipfir lender Kegisseur ist. der
»res Gefühl für bildhafte Kinowirksamkeit benützt.
..Interessenten“-Vereins Cu stellen. Als wir uns vor etlichen Jahre
iu Wahrung iins«<rer journalistischen Pflicht, erlaubt hatten, d
\’orgehen des Vereins und besonders das seines Vorstandes, Horm
Nickel, zu kritisieren (wozu wir als Faehblatt verpflichtet
sind), antwortete Herr Nickel und mit ihm der Verein in persönlichen
Angriffen gegen den Vertreter d«*s ..Kmeinatograph", dem der
weitere Besuch der Beratungen des Interessenten-Vereins unmöglich
gt»maeht wurde. Das hat freilich dein „Kinematograph" weiter nicht
weh getan, ulier es kennzeichnet« das Vorgehen des Herrn Nick*-'
Durch den Austritt der Prominenten ist der Interesaonton• Verein
natürlich schwer getroffen, und es bleibt ahzuwarten, wie sich nun
die Dinge entwickeln werden. — -
hat.
vital
liiitmarhon zu können, weit ):(• lediglich dazu führen würde. (Ins Lieht
spielgewerbe Münchens vollkommen zu ruinieren. Da der Verein
auf der einen Seite nur das Interesse der kleinen Theater wahrnimmt
selbst unter Preisgabe der berechtigten Interessen der großen Theater,
da der Verein außerdem nicht über genügend Machtmittel verfüg«,
um seine Mitglieder, geschweige denn irgendwelche Außenseiter, zui
Ausführung gefaßter Beschlüsse zu zwingen, da dem Verein auf dies«
I Theater. Holland, ln Scheveningeii soll auf dem Dover» Ceijtnootplnu
I verfügt. ein neues Bioskop-Theater gebaut werden.
eiter, zur Au* der Tschechoslowakei, ln der Tschechoslowakei gibt es
auf diese 500 Kinos, «Iso eins auf 27 IKK) Menschen. In einem Jahre werden
Auftreten 250 000 Kinovorstellungen veranstaltet, die von 50-—60 Millionen
Ausführung gefaßter Beschlüsse zu zwingen, da dem \ erein auf diese 500 Kinos, also eins auf 27 OOO Menschen. I
Weise jede Wucht und Ernsthaftigkeit im öffentlichen Auftreten 250 000 Kinovorstellungen veranstaltet, die
fehlt, ist es den Unterzeichneten unmöglich gemacht, die Vertretung Personon besucht werden,
ihrer Interessen zu Händen des Vereins zu belassen. Die Unteneich- Prag. ..La Tricolore“ A. - O. I
neten haben sich entschlossen, sich in einem ,,Schutzverband“ neu
zu organisieren, dem lediglich kaufmännisch geleitete Lichtspielunter -
nehmungen angehören können. Wir ersuchen Sie höfliehst hiervon
Kenntnis zu nehmen und l»egrüßen Sie hochachtungsvoll goz. (Wilhelm
Kraus, W. Sensburg, p. linperialtheater. A. Plank), Carl Dabriel,
Münchener Licht spielkunst-A.-D., H. U. Brachvogel. Die statuten¬
mäßig fälligen Beiträge werden voll bezahlt. Im Aufträge der Unter¬
zeichneten: Brachvogel.“ — Die Ausgeschiedenan wollen nun einen
eigenen neuen Verein gründen. Wohin diese Zersplitterung führen
soll, wissen wir nicht, ebenso auch nicht, ob sie nötig ist. Aber schlie߬
lich werden die Prominenten, und uin diese handelt es sich ja, ganz
gut wissen, was sie wollen und wohin sie abzielen. Wir, - ganz
speziell wir — haben keine . Veranla s su n g, uns apf Seite des
dustrie. Die Bilanz für das Deschäftsjahr, das die Zeit vom
31. Mai bis 31. Dezember umfaßt, weist bei einem Aktienkapü**
von 2 Millionen Kronen einen Reingewinn von 353 610 Kr. ans-
In der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende
von 24 Prozent pro rat« temporis Isiantragt werden.
Der russische Hungerfilm in London. Knthjof Nansens in Bw ü
lund selbst aufgenommener Film ..Die russische Hungersnot“ ist
dieser Tage in der 8t. Deorgekirche in Bloomsburg (London) vor¬
geführt worden.
Italien. Wettbewerb auf der Mailänder Au».
Stellung. Das von den Freiburger Passionsspielen durch djj*
beiden Firmen Expreß-Films-Oo., Berlin-Freiburg, und Fijmw?"
Borabard Gotthart, Freiburg i. B., und unter der Regie von Dimitn
Aktien Kind . r > 500 000 Mark neue Stammaktien den alten Aktionären
zum Kurse von 135°,, mit einer Frist von mindestens 14 Tagen nach
Eintragung der durchgeführten Kapitalserhöhung in das Handels¬
register mit der MaUgala« »nzubieten. daß auf jede alte Stammaktie
von je 1000 Mark eine neue Stammaktie zum Nennwerte von 1000
Mark entfallt. Der Sehlulinotenstempel und alle sonstigen durch die
Kapitalserhöhung, die Ausgalie der neuen Aktien erwachsenden
Die erste Kilmoper.
..Jenseits des Stromes“, Uraufführung in der „Alhambra" tn Berlin.
Wenn - man die verunglückten Verfilmungen von „Martha“ usw.
ausschaltet —, das darf man wohl, da sich diese Opernfilme
selbst ausschalteten, — dann ist das neue Werk des Komponisten
Ferdinand Hummel und Ludwig Czerny tatsächlich als d e erste
Stempel, Kosten und Spiesen werden von der Gesellschaft getragen.
I *as Grundkapital zerfällt jetzt in 12 500 Inhaberaktien über je
1000 Mk., davon 12 200 Stumm- und 300 Vorzugsaktien.
Berlin. Talessim Fabrikations und Ver¬
triebsgesellschaft mit beschränkter Haftung.
Sitz: Berlin. Stammkapital 20 000 Mk.
Berlin. „Oro-Film“ Gesellschaft mit be-
Filmoper zu bezeichnen. Der filmische und der musikalische
Bau ist einheitlich, vom Grundgedanken bis in die Dichtung selbst
hinein. Ein Textbuch liegt vor, aus dessen Weisungen das Werk
vorerst gedanklich erläutert werden soll. Die Oper beginnt mit
einem kurzen Vorspiel, welches als Le.tthema das Motiv einer
weiblichen Person der Handlung trägt. Diese Handlung zerfällt
in einen Teil, welcher in unserer realen Welt spielt, der andere
‘■‘chränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Teil spielt in den Gefilden der verstorbenen Seelen. Aber beide
' nternehmens ist der Verleih und der Vertrieb von Filmen sowio Welten ergänzen einander durch die einfache Handlung, der Zu
der Import und Export von Filmen, der Betrieb von Lichtbildtheatern schauer wird immer wieder den dichterischen Gedanken gewahr,
sowie der Kauf und die Beteiligung an gleichartigen Geschäften. und er kann diesem Gedanken mühelos folgen. Man sieht also.
No. 79?
Der Känematogr&pb V Düsseldorf.
daß nur im Film möglich gemacht werdet kann, was die Rahmeu-
bQbne vermissen läßt, Szenen aus überall u id nirgends, Szenen da
und dort, also laufendes Spiel.
Ferdinand Hummel, der Komponist von „Veritas vincit", „Herrin
der Welf u. a. entwarf zwanzig Leitmotiv-;, welche den Personen,
den Gedanken und den tragenden Ideen 1er Dichtung folgen. So
entstand erfreuliche Klarheit im Musikalischen, man hört niemals
diese bei Filmmusiken übliche, phamasiea- tige Tonmalerei. „Der
rote Möhn", „Das Sonnenlied" sind abgeiundcte Stücke, sind so¬
zusagen Filmarien, die man bald überal’ hören wird, weil sie
auch textlich von seltener Innigkeit und Einfachheit sind. Wie
denn überhaupt die Textdichterin dieser F.lmoper, Gustave Helene
Witte-Krefeld, nicht nur künstlerische Höhe zeigt, sondern auch
Logik. Geschmack und Gedankenreichtum entwickelt.
Jenes Band unter dem Filmbild, das man aus den früheren
Werken der Noto-FilrnGesellschaft, aus dem „Kußverbot", aus
„Miß Venus'' kennt, läuft auch hier mit dem Film. Aber nicht
mehr die oberste Stimme allein ist auf dem Bande, sondern man
hat eine Art kleiner Partitur auf das No.euband gegeben. Die
Notenschrift ist jetzt ausschließlich nur für den Kapellmeister
bestimmt, sie dient ihm zur steten Kontrolle.
In die Musik hat Ferdinand Hummel diesmal wieder viel Schönes
gegossen. Die gedrängten, gleichsam in poetischem Textstil ge
gebenen Worte der handelnden Personen erscheinen gar nicht ver¬
tont, sie scheinen geradezu für den Gesang erdacht zu sein. Neben
vielen lieblichen Melodien gibt Hummel aber auch dramatische
Wucht und volkstümliche Gedanken. Ein Mangel scheint mir in
der Behandlung des Instrumentalen zu liegen. Sehr oft klingt
melodisch Schöne« äußerst dünn. Man muß wissen, daß die Ur¬
aufführung mit einem sehr reich besetzten Concertorehester vor
sich ging, dem auch noch die große Orgel assistierte, und dennoch
wollte es nicht recht klingen; es sang bloß Das Uebel dürfte aber
aus dem Umstand zu erklären sein, daß der erfahrene Komponist
bei der Instrumentierung wahrscheinlich stets unsere armselig
1« sc täten Kinokapellen vor sich sah und ihnen gerecht werden
wollte. Aber auch die herstellende Firma scheint sich über die
Möglichkeiten der Aufführung in kleinen Theatern keiner Illusio'i
hinzugeben, denn sie liefert das Werk auch als stummen Film,
lediglich mit der HummeIschen Begleitmusik, und an Stelle der
hier in Berlin von allerersten Künstlern gesungenen Texte gibt
sie feine, stimmungsvolle Titel mit. Man braucht sich n.cht darüber
zu täuschen: auch mittelgroße, ja auch große Kinotheater werden
kaum in der Lage sein, diesen Film als Oper aufzurühren, weil
die Musik immerhin ein paar Musiker mehr erfordert. Uni für
Musiker hat man bei uns nichts übrig, auch nicht, wenn eine
Filmoper aufgeführt werden soll.
Neben bekannten Film- und Bühnenkünstlern spielen in dieser
Filmoper Rudolf Laubenthal, vom Deutschen Opernhaus, Karl
Ärmster, Hermann Bachmann, von der Staatsoper, das Ballett
der Staatsoper wirkt gleichfalls mit. Im Orchestei sangen außer
den vorgenannten Künstlern auch noch andere Größen ein starker
Chor brachte die Gesänge in hoher Vollend.ing. Herr Kapellmeister
Schönian führte den großen künstlerischen Apparat sicher und
feinsinnig. Für die Uraufführung war er der einzig richtige
Mann, denn als musikalischer Direktor der Noto Film Gesellschaft
hat er die Filmoper ja entstehen sehen, er hat sie realisiert.
Wir wollen hoffen, daß man dieser wagemutigen Firma und ihren
ingeniösen Köpfen übera)1 auch die zur Aufführung nötigen Opfer
widmet. Sonst war die Mühe vergeblich, sonst gehen kühne künst¬
lerische Gedanken wieder verloren. p. s.
Letzte Nachrichten.
Di« TheaterschlieBungen mehren «ich!
Sämtliche Lichtapieltheeterbositzer in den Unterwoserorten
Bremerhaven, Geestemünde und Lehe haben sich
»uf Grund der unerträglichen Lustbarkeit pst euer (in Bremerhaven
50®,,!), die Jegliche Rentabilität de« Kinogeschäfts illusorisch macht ,
für eine Protestschließung ihrer Häuser zum
1. Juni entschieden.
Auch du Wiener Theatergeschätt vor einer Katastrophe:
Auf Grund einer Entscheidung der Gemeinde Wien, nach der
man zwar eine allgemeine Hernlieetzung der Lustlutrkeitsateuer für
die Sprechbühnen einführt, die Kinobrnnche jedoch dadurch schwerst
benachteiligt, daß nur den kleinen Lichtspieltheatern eine 8teuor
erniäßiguug gewährt wird, haben sich die organisierten Wiener Kino
beert xor in einem ausführlichen Expoeö, das ultimativen Charaktei
trägt, an den anscheinend ungemein kurzsichtigen Finanereferenten
der Gemeinde, Stadt rat Breitner, gewandt. Die Wiener Kollegen
fordern eine 8teuerheraheetziing für alle Lichtspieltheater; sollte
dieeer berechtigten Forderung innerhalb 14 Tagen nicht entsprochen
werden, so ist mit der Sommerschließung sämtlicher
Wiener Kinos, mit alleiniger Ausnahme de- wenigen im Prater
und in bevorzugten Ausflugsorten gelegenen Theater, bestimmtest
zu rechnen.
Wann endlich findet die kurzsichtige Katastrophenpolitik der
Lustbarkeitestenerdezernivt« ihr Ende T Videant consulee . . .
Streikgelüste der Berliner Filmvorführer.
Die reichshauptstädtischen Kinoopernteure traten entspreoheml
ihrem Beschluß am Abend des 22. d. M. an die Theaterbesitzer mit
beträchtlichen Erhöhungsforderungen heran. Sowohl die Konzern-
theater der l r fa und Decla wie auch JO weitere Häuser bewilligten
die Forderungen der Vorführer bzw. einigten sich mit ihren An¬
gestellten auf Vorschußzahlungen. Weitere 70 Theater lehnten eine
Verhandlung mit den Vertragsbrüchigen l’arteion ab und halfen sich
zum großen Teil dadurch, daß die VorführungR»p(>arate von den
Theaterhesitzem selbst oder den Geschäftsführern liediont wurden.
Nur ein kleiner Teil von den durch Streik bedrohten Häusern, di«
nicht sofort Ersatzvorführer beschaffen konnten, ließ - zum Teil
auch unter dem Druck des mit sommerlicher Hitze einsetzenden, kino¬
feindlichen Maiwetters — die Vorstellungen ausfallen.
Leopold Bauor t-
Der beliebte Charakterdarsteller, Filmschauspieler, Autor und
Regisseur Leopold Bauer, der mit seiner lebensfrohen, echt Wiener
Art so manchuKolle temperamentvoll und sympathisch verleliendigte,
ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Seiner schwer betroffenen
Lebensgefährtin, der bekannten Kabarettdiva Cilly Bauer, sprechen
wir unser aufrichtig-herzliches Beileid aus.
Rhoin.-Wostf. Filmklub, Düsseldorf.
Soeben erfahren wir, daß dem an anderer Stelle dieser Nummer
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No. 797
»aminonkünfto schon in den nächsten Wochen seitens 'des [rülirigen
Klubvorstandes Rechnung getragen werden soll. Für den Monat
Juni wird eine eintägige Rheintour geplant, zu der ein eigener Dampfer
gemietet wird. Da die Ansichten der Interessenten darüber stark
divergieren, ob es opportuner ist, einen Sonnabend oder einen Sonntag
um Juni (Mitte bzw. Ende des Monats) für die Rheinfahrt zu wählen,
und wir gern zugeben, daß die Theaterbeaitzer im ( Jegensatz zu den
Verleihern, die an Sonntagen gut abkommen können, gerade um
Sonntag nur ungern von ihren Häusern fern sind, bitten wir im ge¬
meinsamen Interesse um individuelle Meinungsäußerungen.
Di« Generalversammlung der Promo-Film A.-6„ Berlin.
Am 23. d. M. fand die erste ordentliche Generalversammlung
der Promo-Film A.-G. statt. Punkt 1 der Tagesordnung. Vorlegung
des Geschäft sborieht», dar Gewinn- und Verlustrechnung, und der
Bilanz für das jHhr 1921, fand glatt seine Erledigung, desgl. der
zweite Punkt der Tagesordnung. Beschlußfassung über die Ge-
nelimigung der Jahresbilanz und über die Gewinnverteilung. Wie
wir liereits meldeten werden demzufolge 14”„ Dividende pro rata
temporis zur Verteilung gelangen.
Unmittelbar nach Erledigung dieses Punktes meldete sich Rechts
anwalt Dr. Neumond zum Wort, um den Vorstand um einige Auf¬
schlüsse über einzelne Punkto des Geschäftsberichts bzw. der Bilanz
zu ersuchen, er wurde jedoch vom Vorsitzenden zurückgewieson,
weil diese Punkte der Tagesordnung nunmehr bereits erledigt seien.
Gegen den Protest von Rechtsanwalt Dr. Neumond sowie des
Herrn Alfred Weiner wurde alsdann dem Vorstand und dem Auf-
sichtsrat Entlastung erteilt und im Anschluß daran die General¬
versammlung für beendet erklärt.
Erst nach dem offiziellen Schluß der t JeneralversammUmg er¬
griff der stellvertretende Vorsitzende, Bankdirektor V. F. Gebhardt
von der Potsdamer Kreditbank, das Wort, um zu den scharfen An¬
griffen eines Teiles der Filmfaehprcsse Stellung zu nehmen. Er
führte aus, daß an all diesen Angriffen nichts Wahres sei. Wenn die
Potsdamer Credit bank seinerzeit die Gründung der Promo-Film A.-G.
üliertiommen habe, so geschah das. weil dabei tatsächlich sein Riaiwo
war. Als die Gründung erfolgte, waren liereits die weitaus meisten
Aktien gezeichnet, die Promo besaß sogar im vorigen Herbst bei der
Potsdamer Credit bank ein nicht unbeträchtliches (Juthahen. An
eine Einführung der Aktien an der Berliner Börse, und sei e« auch
nur im freien Vorkehr, sei niemals gedacht worden.
Um die Konjunktur auszunützen, habe, sich die Gesellschaft
reichlich mit Kopien eingedeckt.
Generaldirektor Heuser ergriff alsdann «uf eine Anfrage hm
noch das Wort und äußerte sich ebenfalls zu dem Poeten „Kopien“
in der Bilanz. Durch das Entgegenkommen der Bank war es möglich,
sämtliche Auslandskopien bereits jetzt zu bestellen, um einer späteren
Preiserhöhung vorzubeugen, der entsprechende Bilanzposten stellt
also effektive Ware dar. Alsdann sprach Herr Heuser über die Tochter
gesellvhaften seines Unternehmens und betonte dabei namentlich
als liesonderes Aktivum neben der Karlrhen- und der Nobody-Film
G. m. b. H. den Besitz der Ungarischen Progreß-Filmgesellschaft in
Budapest, deren sämtliche Aktien im Betrage von 3 V z Mitionen
ungarischen Kronen sich im Besitze der Promo befanden. Dieser
Aktienbesitz trete in der vorliegenden Bilanz mir mit 200 OOO Mk.
in Erscheinung. Herr Heuser kam zu dem Schluß, daß die Bilanz
5 Millionen Mark mehr Außenstände hätte, wenn die Tochtergesell¬
schaften nicht bestünden.
Wir haben davon abgesehen, uns den Angriffen gegen die Bilanz
bzw. die Dividenden|x>litik der Promo snzuschließen, und zwar
namentlich schon allein im Hinblick auf das dahinterstehend» Bank¬
institut, die Potsdamer Credithank, deren Renommee uns allein dafür
zu bürgen scheint, daß hier mit der nötigen Korrektheit verfahren
worden ist.
Vertretung in Berlin :
Geschäftsstelle und Anzeigenteil: Ludwig
Jegel, Berlin W 6, Mohren Straße 6, Fernspr
Zentrum 10678; Berliner Redaktionsdienst einschl. Fllmpremieren : Fritz Olimsky. Sämtl.
Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur an die Geschäftsstelle zu adressieren.
Sonderartikel: Julius Urgiss.
000
F. F.
Das von mir seit 1910 betriebene Diapositiv-Eabrikations-
geschäft habe ich mit dem heutigen Tage an Herrn Fritz Kraatz.
Llditbllderel ln Koblenz Niederberg.
küuilidi übertragen
und bitte Aufträge künftig an den Herrn übersenden zu wollen.
Hochachtend
Karl lloos. Gießen
Bezugnehmend auf diese Anzeige, werde ich das Geschäft
des Herrn E. Hoos in bisheriger unveränderte Weise weiterführen.
Ich habe sämtliche Zeichnungen. Negative übernommen und
garantiere für beste, künstlerische Arbeiten und bitte, das bisher
Herrn Hoos geschenkte Vertrauen auf mich übertragenzu wollen.
Hochachtend
42498 mtz Kraatz. Niederberg b. Koblenz.
0:010:0:0
01010:01010:0:0
No. 797
Der Kinematograph — Düsseldorf.
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(/ a i-MYlrn •/•©
I m |ahre 1914 wurde die National-Film-Geselischaft mit einem Kapital von
20000.- Maik gegründet. Die Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktien¬
gesellschaft erfolgte 1918. gleichzeitig mit der Angliederung der Aktienge¬
sellschaft für künstlerische Lichtspiele. 1921 fand die Verschmelzung dieser
beiden Gesellschaften und die Aufnahme der Neutial-Film-Gesellschaft statt.
Das Aktienkapital wurde im Laufe dieser |ahre auf 20 Millionen erhöht.. Die
jetjt mit einem Kapital von 40 Millionen arbeitende National-Film-A.-G. ge¬
hört heute — an zweiter Stelle — zu den großen Konzernen der deutschen
Filmindustrie.
Der Konzern der National-Film-A.-G., der ursprünglich nur in Berlin und
Wien Niederlassungen unterhielt, hat heute Filialen in Amsterdam, Berlin.
Breslau, Düsseldorf. Frankfurt, Hamburg, Königsberg, Leipzig, Riga, denen
im Laufe dieses Sommers eine weitere Filiale in München und Stockholm ange¬
gliedert wird.
Diese selbst in der deutschen Filmindustrie bemerkenswert schnelle und
erfreuliche Entwicklung des jungen Konzerns ist wohl auf zwei Faktoren zurück-
zufiihren, in erste* Linie auf die selten zielbewußte Leitung der Gesellschaft,
die in den Händen von Männern liegt, die sozusagen an der Wiege der
deutschen Filmindustrie gestanden haben: die Direktoren Altmann, Duskes,
|oseph und Rosenfeld.
Die Produktion der National-Film-A.-G. zerfällt in eine eigne und in den
Verleih ausgezeichneter anderer Produktionen, die eins gemeinsam haben :
ein hohes künstlerisches Niveau, das für die Aufnahme in den Verleih die
Grundbedingung darstellt. Unter den fremden Produktionen nennen wir die
Stern-Filme, die Filme der Frmolieff -Companie, die Hagenbeck-Films, die
A.-G.-Films, die Imi - Films, die Dammann -Films, sowie Dramen und Lust¬
spiele amerikanischer und anderer ausländischer Herkunft.
Unter der eigenen Produktion ragen zwei historische Kolossalgemälde an
erster Stelle hervor:
„Der Graf von Essex“ und „Die Marquise von Pompadour“.
Die Aufnahmen finden in den Ateliers der National-Film-A.-G. statt, die
Außenaufnahmen werden auf dem zwischen Tempelhof und Mariendorf ge¬
legenen 75 Morgen großen Terrain der „Rauhen Berge“ gedreht, das die
National-Film-A.-G. vor kurzem erworben hat. Uber alle F'inzelheiten der
Produktion werden die folgenden Seiten in jeder Weise Auskunft geben.
/ f‘ff /tr A*/rt* #»*#>/ctrt
a i-ßtfrt» •/• G
Seite
Der Graf von Essex. 4-9
Die Marquise von Pompadour .10-12
lausend und eine Nacht.13-u
Der Graf von Charolais (Produktion Stern-Film) . . 14-13
5 internationale Ausstattungs-Films
1. Das Kind des Karnevals . 18
2. Gesetz und Liebe ... .■. 19
3. Schlagende Wetter Produktion Stern-Film). 20
4. Der Eroberer (Produktion Stern-Film). 21
5. Der Kavalier von Nizza (Produktion Imi). 22
4 Grobfilms erster Autoren
1. Marie Madeleine, Die Kleider der Herzogin. . 23—24
2. Richard Vofc, Das lefcte Ghetto. 23-24
3. Friedrich Freksa, Der 'K eg ins Nichts.23—24
4. Hermann Wagner, Schiefcl (Die Geschichte eines Gauners) . . 23—24
4 Gcldvv yn-PilmS (Amerikanische Produktion) . 25
4 grobe Raubtier-Films.26-27
(Produktion Hagenbeck-Film)
1. Die weilje Wüste . • 28
2. Wildnis.26-27
3. Der goldene Drache.. . 26—27
4. Das Grab im Golde. 26—27
1 grobes Sonder-Lustspiel
Der grofje Wurf (Produktion Imi). 29
4 Spezial-Films (Produktion A. G. Film) 30
1. Der Gaukler von Paris. - ... 31
2. Die Stumme von Portici
3. Das größte Zugstück der Welt
4. Wer wirft den ersten Stein?
National-Lustspiele. 32
1. 10 Dammann-Lustspiele (6 Zweiakter, 4 Dreiakter)
2. 6-8 Cocl- und Seff-Crotesken
Der Kampfspiel-Film. 33
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NACH DEM IM „BERLINER TAGEBLATT’ERSCHIENENEN ROMAN
VON HERMANN WAGNER_
D iese vier Großfilms stellen eine F.lite- Produktion
der deutschen Hlm-Industrie dar. Alle Faktoren,
die für das besondere Gelingen eines Films Zusammen¬
treffen müssen, um etwas Außerordentliches zu schaffen,
sind hier gewährleistet: Die Regie der fähigsten
deutschen Köpfe, die Darstellung der wenigen Berliner
Bühnenkünstler und -Künstlerinnen, die zu den aller¬
ersten rechnen, eine Ausstattung, die über den Grad
des Gewohnten hinausgeht, die Beseßung auch der
kleinsten Rolle mit einer besonders fähigen und für den
jeweiligen Zweck besonders geeigneten Kraft. Diese
vier Großfilms sind keine Star-Films, sondern Ensemble-
Films im besten Sinne des so oft mißbrauchten Wortes.
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